Beruf "Voigt"

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  • Jettchen
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2011
    • 1355

    #16
    Hallo Luise und Johann,
    danke, dass ihr für mich das Thema so ausführlich diskutiert!
    Ich vermute eher, dass die Ausführungen von Johann auf mich zutreffen, da Moschwitz als Vorwerk bezeichnet wird, also einen Gutshof besaß, wenn ich dies richtig interpretiere. Sobald ich aber wieder nach Eisenach komme (mal sehen, wann es klappt), werde ich der Sache nachgehen und mich wieder melden. Leider sind die Einträge in den KB, die ich bisher gelesen habe, nicht sehr ergiebig. Aber vielleicht habe ich Glück.

    Viele Grüße von Jettchen

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    • Luise
      Erfahrener Benutzer
      • 05.02.2007
      • 2300

      #17
      Jettchen, versuche doch mal herauszufinden, ob es eine Ortschronik bzw. Kirchenchronik gibt. Die Begüterten des Ortes, zu denen auch die Vögte gehörten, waren oft Spender oder Stifter für gemeinnützige Zwecke und wurden deshalb auch gern in Chroniken erwähnt.
      Liebe Grüße von Luise

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      • Jettchen
        Erfahrener Benutzer
        • 16.10.2011
        • 1355

        #18
        Das ist echt klasse von dir, Luise!
        Danke für all deine Anregungen!
        Viele Grüße
        von Jettchen

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        • Jettchen
          Erfahrener Benutzer
          • 16.10.2011
          • 1355

          #19
          Hallo Luise und Johann,
          ich bin tatsächlich weitergekommen - aber neue Fragen habe sich aufgetan!
          Ich habe tatsächlich ein Ehepaar aufgespürt, die sich mit der Geschichte von Moschwitz befasst haben.
          Der Name meines Ahns taucht dort in keiner Familiengeschichte auf, d.h. er stammt nicht von dort und hat wohl auch nicht zu den Begüterten gehört. Allerdings fand sich in einem Buch über Gerichtsfälle die Sache von seiner vorehelichen Schwängerung seiner späteren Frau.

          Nun tauchen für mich Unklarheiten auf:

          Georg Waltheß wird im Artikel als "Knecht" bezeichnet, nicht als Voigt wie im KB. Beides muss aber stimmen. Die Herrschaft kann offensichtlich nicht so ohne weiteres auf seine Tätigkeit verzichten.

          Die Streitigkeiten waren doch im Jahr 1711. Ob sich das Gutachten vom 19. Januar 1711 auch auf diesen Fall bezieht? Dann überrascht mich aber, dass die Hochzeit erst am 2.2.1712 stattfand!!! (KB-eintrag liegt mir vor.) Und warum wurde dann nicht gleich nach der Ernte geheiratet?
          (Da muss ich bei meinem nächsten Besuch in Eisenach einmal nachsehen, wann das erste Kind geboren ist. Mein Ahn kam erst 1719 zur Welt)

          Weiß jemand mehr über "schlechte Hurerei"? Ich habe da herausgefunden, dass es eine Frau gewesen sein soll, die sich mit verschiedenen Männern eingelassen haben soll. Hat sie demnach nicht zu dem Mann gepasst????

          Interessant finde ich die Geschichte auf jeden Fall.

          Nun merke ich, dass ich hier den Text nicht anhängen kann. Ich mach das im folgenden Eintrag.

          Viele Grüße
          von Jettchen

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          • Jettchen
            Erfahrener Benutzer
            • 16.10.2011
            • 1355

            #20
            Moschwitz - Nachtrag

            Ob das nun klappt mit dem Anhang?

            Jettchen
            Angehängte Dateien

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            • Luise
              Erfahrener Benutzer
              • 05.02.2007
              • 2300

              #21
              Das muss ich mir mal in aller Ruhe ansehen. Da kann ich nicht so schnell mal nebenbei antworten. 5 fl. ist allerdings eine recht hohe Strafe, da ich hier vergleichbare Fälle kenne, da zahlte ein Freisaß "nur" 3 Taler und die Bauern 1 Taler.

              Hier stellt sich nun aber auch die Frage, ob "Voigt" vielleicht als eine Art Spottname benutzt wurde oder sich "Voigt" vom vormaligen z. B. Hofbesitzer ableitete. Oder wie bei "alias"?
              Liebe Grüße von Luise

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              • rigrü
                Erfahrener Benutzer
                • 02.01.2010
                • 2559

                #22
                So wie es sich darstellt, war der Vater des Kindes einfach der Verwalter des Ritterguts. Zedler setzt "Voigt" mit "Haushalter" gleich, was einem Knecht ebenso nahe kommen dürfte wie einem Verwalter (http://www.zedler-lexikon.de/ressour...0412_00144.jpg). Da er wohl in dem Gut wohnte, brauchte er auch keinen eigenen Grundbesitz und taucht deshalb auch nicht auf.
                rigrü

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                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 15113

                  #23
                  Hallo,
                  Das mit dem Beruf "Vogt" nicht unbedingt eine hohe Stellung verknüpft sein muss zeigt auch das Beispiel Hühnervogt:


                  Gruss
                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • Jettchen
                    Erfahrener Benutzer
                    • 16.10.2011
                    • 1355

                    #24
                    Hallo an alle!
                    Mich hatte/hat die Grippe erwischt und völlig ausgeklinkt vom PC. Danke, dass ihr mir so viel weitergehofen habt.
                    Dass Vogt und Knecht gar kein Widerspruch sein muss, habe ich jetzt verstanden.
                    Alles weitere aus dem Text muss ich erst in Ruhe durcharbeiten.
                    Viele Grüße
                    von Jettchen

                    Kommentar

                    • viktor
                      Erfahrener Benutzer
                      • 17.01.2007
                      • 1187

                      #25
                      Also "Hühnervogt" ist schon eine recht derbe Spaßbezeichnung für eine mindere Tätigkeit.
                      Vögte waren quasi die Rechtspflegebevollmächtigten der Landesherrschafft.
                      Aber das muss stets im regionalen und zeitgeschichtlichen Kontext beleuchtet werden.

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                      • Jettchen
                        Erfahrener Benutzer
                        • 16.10.2011
                        • 1355

                        #26
                        Danke Viktor, habe eben deinen Beitrag entdeckt. Ich habe mir ein Buch über die Rittergüter der Reuss über Fernleihe bestellt und hoffe, darin mehr zu erfahren. Der regionale und zeitgeschichtliche Kontext - wie du schreibst - dürfte wohl entscheidend sein.
                        Frohe Ostern
                        wünscht Jettchen

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                        • Anna Sara Weingart
                          Erfahrener Benutzer
                          • 23.10.2012
                          • 15113

                          #27
                          Zitat von viktor Beitrag anzeigen
                          Also "Hühnervogt" ist schon eine recht derbe Spaßbezeichnung für eine mindere Tätigkeit....
                          Hallo,

                          ich bin drauf gekommen, weil in meinem Stammbaum tatsächlich einer Person diese Berufsbezeichnung zugeordnet ist!

                          Allerdings ist bei ihm vermutlich die Erklärung Nr. 2) zutreffend: "In andern Gegenden ist der Hühnervogt ein Beamter, welcher die Rechnung über die Zinshühner führet, welche die Leibeigenen dem Grundherren geben müssen."

                          Gruss
                          Viele Grüße

                          Kommentar

                          • Luise
                            Erfahrener Benutzer
                            • 05.02.2007
                            • 2300

                            #28
                            Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                            Leibeigenen dem Grundherren geben müssen."
                            Es kommt drauf an, in welchem Gebiet! Die Leibeigenschaft wurde in weiten Teilen Deutschlands mit/nach dem Bauernkrieg abgeschafft.
                            Liebe Grüße von Luise

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                            • didirich
                              Erfahrener Benutzer
                              • 02.12.2011
                              • 1344

                              #29
                              hallo
                              in Württemberg gab es auch noch den Bettelvogt
                              er war sozusagen ein Polizei-Beamter der Bettlern und Vaganten das Betreten des Dorfes zum hausieren abweisen sollte.
                              gruß didirich

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