FN Beiteke

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  • gamakichi
    Erfahrener Benutzer
    • 14.03.2021
    • 478

    FN Beiteke

    Familienname: Beiteke
    Zeit/Jahr der Nennung: 1770
    Ort/Region der Nennung: Steinhausen, Weine (Büren), Siddinghausen

    Hallo!

    Hat jemand Informationen zum Namen Beiteke? Die frühsten Nennungen die ich habe sind um 1770 Siddinghausen, Weine und Steinhausen - alles um Büren.

    Besten Gruß,
    gamakichi
  • Laurin
    Moderator
    • 30.07.2007
    • 5654

    #2
    Hallo,

    der FN Beiteke ist in D außerordentlich selten und kam / kommt fast nur in dem genannten Gebiet vor. Dazu anbei NVK.
    Eine schlüssige Erklärung des Namens konnte ich leider (noch) nicht finden.

    Geht man von den Namensbestandteilen aus, könnte das Suffix -ke diminutiv („kleiner N“) resp. patronymisch („Sohn des N“) sein.
    Der erste Namensteil Beit(e)- kann auf mhd. bēten, bêten, beiten „beizen“ basieren, siehe dazu Auszug aus Köbler, Mittelniederdt. WB.
    Dann wäre der FN Beiteke z.B. ein (mittelbarer) Berufsübername —> Sohn eines Falkners oder eines Gerbers.
    Aber - alles nur meine ersten Vermutungen.
    Evtl. kann uns Prof. Udolph weiterhelfen - oder auch mein erfahrener Forumspartner Peter (alias Xylander).
    Angehängte Dateien
    Freundliche Grüße
    Laurin

    Kommentar

    • gamakichi
      Erfahrener Benutzer
      • 14.03.2021
      • 478

      #3
      Hallo,

      ich hätte nicht gedacht, dass der Name so selten ist. Steht N für einen Namen?

      Derzeitige Bearbeitungszeit bei Prof. Udolph liegt bei etwa 9 Monaten - da werde ich definitiv noch warten.

      Besten Gruß,
      gamakichi

      Kommentar

      • Laurin
        Moderator
        • 30.07.2007
        • 5654

        #4
        Zitat von gamakichi Beitrag anzeigen
        Steht N für einen Namen?
        Ja.
        Freundliche Grüße
        Laurin

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        • Xylander
          Erfahrener Benutzer
          • 30.10.2009
          • 6450

          #5
          Hallo, gibts auch Varianten ohne das -i-, also zB Beteke(n), Betke(n)?
          Viele Grüße
          Peter

          Kommentar

          • gamakichi
            Erfahrener Benutzer
            • 14.03.2021
            • 478

            #6
            Da müsste ich nochmal die KBs von Siddinghausen etc. durchgehen. Glaube aber nicht wirklich...

            Gruß,
            gamakichi

            Edit: In Büren habe ich Beteke gefunden (26 Nov 1783): https://data.matricula-online.eu/en/...02-03-H/?pg=35
            Zuletzt geändert von gamakichi; 18.09.2023, 16:47.

            Kommentar

            • Xylander
              Erfahrener Benutzer
              • 30.10.2009
              • 6450

              #7
              Dann käme auch ein Metronym zum PN Beteke, einer Koseform von Elisabeth, infrage.
              Siehe hier:
              Anders verhält es sich mit Bete (Bet, Beete, Beta, usw.), auch in der Erweiterung als Beteke, Betke. Wahrscheinlich gehört auch ein Teil der Formen mit-tt- hierher, trotz der Konkurrenz von Bette < Berta. Der Name wird zu erklären sein als eine akzentbedingte Abtrennung aus Elsebethe, Lysebette, die vereinzelt auftreten. Die Bestätigung gibt eine Gleichung aus Flandern, die zwar nicht unbedingte Beweiskraft für den nd. Sprachraum hat, aber immerhin diese Möglichkeit der Abgliederung andeutet. übrigens findet man bereits beiWEINHOLD und CARSTENS Beta zu Elisabeth gestellt.
              https://www.lwl.org/komuna/pdf/Bd_14.pdf (S. 98)

              Evtl. auch ein Patronym/Metronym zu einer deutschen Rufnamenkurzform mit dem Namenglied althochdeutsch beraht , altsächsisch berht ‘hell, glänzend’, vergleiche Bert 1. Die vorliegende Form ist durch Ausfall von r entstanden.


              Vorstellen könnte ich mir auch einen Zusammenhang mit beißen, Biss, Bissen. Vielleicht ist ein Beiteken im damaligen lokalen Ostwestfälisch ein Bisschen von einem Menschen, ein Winzling. Oder er wohnte an einem abgesplissenen Stückchen Land.
              https://www.koeblergerhard.de/wikili...en&f=mnd&mod=0 (Nr. 5)


              Viele Grüße
              Peter
              Zuletzt geändert von Xylander; 19.09.2023, 09:52.

              Kommentar

              • Laurin
                Moderator
                • 30.07.2007
                • 5654

                #8
                Noch keine 9 Monate sind vergangen und ich habe Antwort von Prof. Udolph - dem ich hiermit vielmals für seine schnelle Informationen danke!
                „Schwierig, aber vielleicht ist der folgende Weg der richtige: Variante (?) Beitke (11 auf Telefon-CD); passt kaum, kommt östl. von Berlin vor.

                Der Diphthong -ei- macht Probleme, ist im Niederdeutschen nicht immer sicher zu erklären. Aber gerade im Westfälischen erscheint -e- in offenen Silben (nicht auf Konsonaten endend) nicht selten als -ei-. Das könnte hier passen: Grundform Beteke, Betke. Entsprechende Namen lassen sich wie folgt erklären:
                Es geht um Namen wie Baetke, Bätke, Bätcke, Baethke, Baethcke, Baetge, Bätge, Betge, Betke, Betcke und viele weitere mehr. Vergleichende historische Darstellung des Namens Baetcke sowie ausgewählter Varianten zeigt, dass die Verbreitung der Formen mit -ae- bzw. -ä- überwiegend in den Räumen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern anzutreffen ist, wogegen Betge und Varianten weiter südlich gestreut sind.
                Strukturell betrachtet ist der Familienname Baetcke in einen Namenstamm Baet- und ein Suffix -cke zu trennen, das eine schriftsprachliche Variante zu -ke darstellt. Der Familienname lässt sich direkt auf eine germanisch-altdeutsche Rufnamenkurzform *Badiko, *Batiko o. ä. zurückführen. Diese enthält den Namenstamm Bad(u)-/Bat(u)-, der zum germanisch-altdeutschen Rufnamenstamm BADU gehört und auf germanisch *badwō, althochdeutsch badu, bado, altsächsisch badu ‘Kampf, Streit’ beruht. Mit diesem Namenglied wurden germanisch-altdeutsche Rufnamen wie z. B. Badurad, Badugot, Badefrid, Badugis, Baduhilt (weiblich) oder Badulf (älter *Baduwulf) gebildet, die heute allesamt ungebräuchlich geworden sind. Recht häufig überliefert sind bei diesem Namenglied Kurzform wie Badi, Bado, Badio, Batto, Baddo, Beddo, Betto, Beto, Peto, Betho oder Pedho – hier konnte sich der Dental -d- auch zu -t(t)- verschärfen.
                Das Suffix -ke ist vor allem im niederdeutschen Sprachraum verbreitet und geht auf eine ursprüngliche Form -iko zurück, die den Namen eine kosende oder verkleinernde Wirkung verlieh. Noch heute begegnet sie in ihrer zu -ke abgeschwächten Form in zahlreichen Namen wie Elke, Eike, Heike oder Helmke. Es diente vor allem der Verkleinerung und Verkosung von Namen, hatte aber auch patronymische Funktion, d. h. dass über den Namen eine Verbindung zum Vater, oder allgemeiner zur Familie ausgedrückt wurde. Als es an den Namenstamm Bad-/Bat- herantrat, bewirkte es den Umlaut des /a/ zu /e/ der sich heute in den Namen als -ae-, -ä- oder -e- zeigt.“
                Freundliche Grüße
                Laurin

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                • Xylander
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.10.2009
                  • 6450

                  #9
                  Vielen Dank! Überraschend und überzeugend.
                  Viele Grüße
                  Peter

                  Kommentar

                  • gamakichi
                    Erfahrener Benutzer
                    • 14.03.2021
                    • 478

                    #10
                    Danke euch beiden und Prof. Udolph!

                    Besten Gruß,
                    gamakichi

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