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  #41  
Alt 01.08.2016, 07:28
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Karla Hari Karla Hari ist offline
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pdf Seite 14 links:

hier ein richtiger Straßenkampf auch in
dem Nachbarort. Na, wir haben unsere Sache
ja gemacht.
28.9.14 Heute war ich nach den abgebrannten
Häusern um bischen zu .... Auch erhielt
ich heute eine Karte von Jos. Marek? u. F. Karre?
hab mich sehr gefreut.
29.9.14 Heute haben sie sich hier etwas beruhigt.
Es ist nämlich Artellerie hier und bei dem
geringsten Mucken ist der Ort ein Trümmer-
haufen.
30.9.14 Heute morgen war ich zum Arzt welcher
bei mir keinen direkten Herzfehler, aber eine
kleine Herzvergrößerung feststellte. Schonung vom
anstrengenden Dienst, meinte er und ein war-
mes Bett. Um 1 Uhr wurde ich abgelöst. 1/2 2 Uhr
gingen 1 Unteroffz, ich und 1 Zivileisenbahner? los.
zu einem Nachtzuge nach .... Von Tubige???
1 Stunde Weges und ohne Postenbesetzung. Ein
sehr gefährlicher Weg. Die Bahn ist auf beiden
Seiten mit hohen ..eiken bewachsen und führt
fast immer durch Wald. Nahe vor Kaleon??
O.... sah ich große? Menschenansammlungen
Ich schlich mich nahe heran und zählte an-
nähernd 100 Personen, welche eifrig debattierten
Ich zurück und wie ich 500 m von den fort bin,
sehen sie mich, fluchs war die ganze Gesell-
schaft auseinander, denn ich legte auf sie an.
Belästigt haben sie uns dann nicht weiter
mehr. Auf dem Rückwege dicht? vor Tubige
sah ich oder vielmehr wir, wieder einen
[Trupp]
__________________
Lebe lang und in Frieden
KarlaHari

Geändert von Karla Hari (01.08.2016 um 08:54 Uhr)
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  #42  
Alt 02.08.2016, 10:15
mawoi mawoi ist offline
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Hallo,
noch ein paar Kleinigkeiten zu "meiner" S.15:

pdf_seite 8 rechts (fehlte noch, oder?)

nach Lüttich. Ankunft daselbst um 8 Uhr
Vor Lüttich kamen wir plötzlich durch einen Tunnel
von solcher Länge. Hier in Belgien sind ja viele
Tunnel. Aber duch solch einen langen Tunnel bin
ich noch nicht gefahren. Von Tongern bis Personenbahnhof
Lüttich gings im ganzen durch drei Tunnel. Die
Bahnhofsanlagen sind überall gut, d.h. Bahnhofsgebäude
die Gleis- und Weichenanlagen, Signalanlagen jedoch
dagegen so verlottert, das man mit mehr als 70 km
nicht fahren darf. Ich kann mir jetzt auch die vielen
Unglücke auf den belgischen Bahnen erklären. Wir
wahren also in Lüttich um 3/4 8 Uhr. Nun aber weiter
nach Herve. Nach Umfragen im Dienstgebäude wurde
uns gesagt, vor morgen früh wäre keine Aussicht
nach Herve zu kommen. Wir mussten also sehen, um
eine andere Gelegenheit zu finden nach Hause zu
kommen. Wir gingen vors Bahnhofgebäude und finden
da das Auto unseres Kommandeurs, des Vorstandes
der Militäreisenbahndirektion. Der Oberstleutnant wollte
nach Verviers aber nicht über Herve sondern unten
herum, weil es da sicherer zu fahren war und
auch die Straßen besser in Schuß waren. Nach Anstellung
nahm der Herr uns tatsächlich mit. Ich kam neben
dem Oberstleutnant zu sitzen. Meine beiden Kameraden
vor uns auf den Sitzen und die beiden Fahrer vorne.
Ach war das eine Fahrt, mitten in der Nacht und
starker Nebel. Bei dem Ort Monlem(???)/Monlieu? wurden wir abge-
setzt um zu Fuß nach Herve zu wandern. Die Uhr zeigte
1/2 11 Uhr. Ich kann nur sagen ein Vergnügen war das
Nicht. 20 klm zu Fuß und durch mindestens 8-10 Dörfer
mit uns feindlich gesinnten Bewohnern und nur 3

VG
mawoi
[Mann]

Geändert von mawoi (02.08.2016 um 10:31 Uhr)
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  #43  
Alt 02.08.2016, 10:57
mawoi mawoi ist offline
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S.16 und 17 lese ich im wesentlichen wie Karla:

pdf_S9 links
Mann und mitten in der Nacht. Um 1/2 2
Uhr waren wir endlich zu Hause und todmüde.
Die Erlebnisse während der Marsches werde ich nicht schil-
der nur das wir drei zusammen bei Ankunft noch
im ganzen 17 Patronen hatten. Ich hatte und ich
glaube meine Kameraden auch, hatten sogar noch
welche in Reserve mitgenommen. Das Gardekorps
ist auf dem Rückmarsche nach der Ostgrenze und
nun glauben die Belgier, weil es zurückgezogen
wird, wir sind vor ihnen und den französischen
Truppen auf dem Rückzuge. Wir wären ge-
schlagen. Na das kann noch gut werden, wenn
die Bande wieder frech wird. Ich werde meine
Flinte man sauber einölen.
30.8.14. Nichts besonderes vorgefallen
31.8.14. Vormittags nichts. Neues. Am Nachmittag gleich
nach dem Mittagessen gingen ich und ein Mann zur Stadt um
uns 2 Fahrräder zu requirieren um nach Lüttich zu fahren
und einfach ohne Befehl die Post der Kompagnie zu
holen, denn bis heute hatte ich noch keine Nachricht
von Hause. Wir bekommen auch richtig 2 Fahrräder und
fahren nach Lüttich. Wir bekamen richtig soviel
Post, daß wir sie kaum schleppen können. Wir fahren
also wieder zurück nach Herve. Unterwegs auf einem
Bauernhof (besetzt von einer Wache R.I.R 74) sehen wir
erst mal die Post nach und richtig, ich habe einen Brief
von Adolf dabei, datiert vom 18.8.14 Ordentlich
leichter bin ich da geworden. Wie wir wieder in
Herve ankommen, werden wir von unsern Kame-
raden mit Hurra empfangen. Das war dann Abends
ein Briefschreiben

und rechte Seite:

1.9.14. heute früh bin ein Unteroffz und ich wieder
nach Lüttich gewesen, dieses Mal aber per Auto. Ich hatte
dieses Mal keine Post. Nach Rückkehr wurde uns bekannt,
daß bei unserer Abwesenheit ein Telegramm gekom-
men war, nämlich daß wir morgen vormittag uns
bereit halten sollten zur Ablösung. Wir sollten durch
Staatseisenbahner abgelöst werden. Endlich kommen
wir aus diesem dreckigen Nest fort.
2.9.14 Vormittags eine allgemeine Vorbereitung
zur Abreise. Um 3.40 Nachm. traf die Ablösung
ein. Nach schneller Übergabe ging es 3.50 weiter und
zwar über Ch... nach Verviers, dem Sitze des
Betriebsamts 2 S. Skizze
[Zeichnung mit viele Ortschaften]

Zwei Strecken Verviers-Lüttich, die rechte führt durch viele Tunnels)

VG
mawoi

Geändert von mawoi (02.08.2016 um 11:00 Uhr)
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  #44  
Alt 02.08.2016, 11:28
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Karla Hari Karla Hari ist offline
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hola,

über Chenee nach Vervier

zum vorhergehenden:
von Lüttich nach Herve sind es Luftlinie ca. 15 km. Also ein Stück mit dem Auto und noch etwas zu Fuß, da scheinen mir 20 km reichlich übertrieben. Einen passenden Ausstiegsort konnte ich nicht finden. Da hätten sie gleich von Lüttich zu Fuß gehen können.
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Lebe lang und in Frieden
KarlaHari
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  #45  
Alt 02.08.2016, 11:36
mawoi mawoi ist offline
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S.18 u 19
mit kleinen Ergänzungen:

pdf_S.10 links (noch mit Lücken und Fehlern):

Ankunft in Verviers Tat 9.10 Nachm. Nach antreten
und Befehlsausgabe konnten wir endlich zur Ruhe kommen.
Uns wurde ein Schuppen mit Schafwolle angewiesen.
Wir 13 Mann vom Bf. Herve erwischten aber zufällig
einen Eisenbahnwagen und jetzt ist es 1/2 4 Uhr Nachts
und ich schreibe beim Talglichte dieses Tagebuch fertig.
Ein festes Lager ists aber doch denn es ist ein Belg.
3. Klasse Wagen.
3.9.14 Um 5 Uhr war ich wieder wach. Ich fror heftig
und dann war das Lager auch zu hart gewesen. Um
1/2 9 ist antreten. Zum 2 Stündigen Exerzieren auf
dem Kasernenhofe des in Verviers stationiert gewe-
senen Infanterie Regts wobei wir bei Hin- und Rück-
marsch durch die ganze Stadt marschieren mußten. Um
11.30 waren wir glücklich wieder in unserem Wagen
wieder angekommen. Nachmittags Einteilung für die
neuen Bahnhöfe, dabei wurde uns bekannt daß wir
hinter Brüssel kommen.
4.9.14 Heute vormittag war L....ungsappel und
Vervollständigung der ....tionate, ähnlich
Stammrolle. Um 11 Uhr gingen 2 Unteroffz und ich
in die Stadt. Es war um 3/4 2 Uhr als wir wieder
zurückkamen, dann von 2-6 Uhr sollte wieder Exerz
sein. In meiner Abwesenheit soll ein Landsturm-
unteroffz. vom 9. Landsturmregiment aus Upt...
nach mir gefragt haben. Schade. Wer kann das
wohl sein? Zum Exerz. kam es aber nicht, denn
wir mußten uns fertig machen zur Abfahrt.
Abfahrt von Herve um 7 Uhr abends. Die Fahrt
ist furchtbar langsam, da die ganze Strecke
voll Züge liegt.

rechts:
5.9.14. Jetzt ist es 7 Uhr und wir liegen noch in
Lüttich, also 32 klm Strecke die ganze Nacht. Endlich
um 8 Uhr geht es weiter nach Brüssel. Von Lüttich
bis Brüssel ist es doch mal wieder eine andere Gegend.
Hier sieht man zum wenigstens Ackerbau. Um 6 Uhr
kommen wir endlich in Brüssel an und nun
kommt unser Strecke, welche wir zu besetzen haben.
Um 3 Uhr sind wir bei der Stadt Loiran? vorbei-
gekommen. Ein Bild der Zerstörung. Und dabei war
es die reichste Stadt Belgien und eine Universitäts-
stadt. Es steht nur noch der Bahnhof, das Rathaus
und die halbe Kirche. Endlich um 11 Uhr ... kommen
wir T... an. Unterkunft finden wir in der
Schule. In den Klassen liegt Stroh und darauf wird
sich hingehauen.
6.9.14 Heute habe ich mir den Ort besehen. Ein
Ort von 5000 Einwohner. Eine Wirtschaft an der
anderen. Ich habe Nachtdienst 8 Stunden. 9-6 Uhr Vorm
Dienstag ist meine kleine schon 5 Wochen alt. Wie
läuft doch die Zeit hin.
7.9.14 Ich habe mich im Schuppen mit noch 2 andern
in der Wiegebude häuslich eingerichtet. Der erste Nacht-
dienst ist ja ganz gut. Nur alles etwas unbekannt.
8.9.14 Heute nichts besonders. Heute Mittag wurde
uns mitgeteilt, daß von heute abend 9 Uhr große
Truppenausladungen stattfinden würden. Die
Rampe wurde von einer Baukompagnie fertiggestellt.
Es sollen 2 Armeekorps zur Entladung kommen.
Truppenverschiebungen im großen Maßstabe (Nach
England) Na die Nacht war ja auch wundervoll

VG
mawoi
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  #46  
Alt 02.08.2016, 12:34
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obendrüber die Universitätsstadt könnte Leuven sein

und die halbe Kirche. Endlich um 11 Uhr Nachts kommen
wir Tubize an. Unterkunft finden wir in der


und außerdem:

die Orte auf der Zeichnung pdf S9 links (Seite 17)

von unten links rum:
Lüttich - Chenee - Vaux-sous-Chevremont - Bois de Breux - Beyne - Fleron - Micheroux - Melon(?) Haltepunkt - Herve - Battice - Verviens Est
rechts rum mit vielen Tunneln:
Chenee - Henne - Chaudfontaine - La Brouck - Trootz - Fraipont - Nessonvaux Fraipont - Goffontain - Cornesse(?) - Pepinster - Ensival - Verviens Est
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Lebe lang und in Frieden
KarlaHari

Geändert von Karla Hari (02.08.2016 um 12:48 Uhr)
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  #47  
Alt 02.08.2016, 13:27
mawoi mawoi ist offline
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S. 20 u. 21:

pdf_s.11 links

9.9.14 Solchen Dienst habe ich noch nicht
erlebt. Es sind im Stationsgebäude vorhanden.
Ein Hauptumschaltefernsprecher (100 Klappen, 20 Stöpsel)
ein kleiner Fernsprecher (10 Klappen, 3 Stöpsel)
2 Morseapparate, aber nicht wie die unsrigen.
Viel komplizierter. Das ewige Gelaufe von den
H. Offizieren. Alle Augenblicke ein Zug. War
der eine leer, kam der andere wieder an
die Rampe. Heute abend geht es dann ja jeden-
falls ruhiger.
10.9.14 Seit heute früh ist ganz in der Nähe starker
Kanonendonner hörbar. Die Fensterscheiben werden noch
springen. Es wird gesagt: die Garnison von Antwerpen
habe einen Ausfall gemacht bis Löwen. Wir werden
um 8 Uhr alarmiert. Der Angriff ist auf Löwen ge-
richtet und auf die dortigen Eisenbahnbrücken. Unser
Alarm war lediglich eine Maßnahme gegen die
Bevölkerung, welche eine sehr drohende Haltung
zeigte. Um 1 Uhr ist der Kanonendonner vorüber.
Es ist von den Nachbarstationen durchaus nichts zu er-
fahren. Blos auffällig war uns die Sache, das ein
nach Mons geleiteter Militärzug mit schwerer Ar-
tillerie wieder zurück befördert wurde nach
Hal.
11.9.14 Heute nichts Neues. Nur der starke Truppen-
transport nach der französischen Grenze hält an.
Ausgeladen werden hier keine Truppen mehr. Heute
erfahren wir dann, das der Ausfall der Belgier und
Engländer aus Antwerpen abgeschlagen worden ist
und zwar mit starken Verlusten für die Belgier.
Aber diese Bande hat eins doch erreicht, nämlich

rechte Seite:
eine Zerstörung der Eisenbahnbrücke noch vor Löwen
Hauptstrecke. Das wird ja eine kleine Stockung
wieder geben. Mit dem geehrten Publikum ist bis
jetzt nichts vorgefallen, aber losgehen tut es doch noch, die
warten nur auf den richtigen Moment.
12.9.14 Heute war es ein kritischer Tag. Denn ganz
in der Nähe des Ortes entstand ein Gefecht mit noch einem
Teil von der Besatzung Antwerpens. Dieser Trupp wurde
nämlich von Löwen her durch Seesoldaten verfolgt. Es
waren größtenteils Engländer. Der Kampf war kurz
aber schrecklich. Die Seesoldaten, diese Bären, in unge-
heure Wut über die Engländer geben kein Pardon. Die
wenigen die gefangen genommen wurden, sind hier
auf dem Bahnhof entwaffnet worden. Die Einwohner
machten Miene sich am Kampfe zu beteiligen,
hätten sie es doch nur getan, denn dann braucht
man sie das Nachts nicht zu erwarten. Eines Tages
legen sie doch los und dann möge Gott geben,
daß genügend Truppen hier sind. Denn aus so
einem Hexenkessel dann lebend heraus zukommen
ist unmöglich. Alle Achtung vor den Seesoldaten.
Richtige Kerle und die Wut auf die Engländer. Ich
habe viele Engländer gesehen, denen einfach die
Hälse umgedreht worden waren. Unglaublich haben
die Kulis hier gehaust.
13.9.14 Seit heute früh regnet es unaufhörlich. Durchge-
regnet bin ich heute schon paarmal. Wir stehen seit
8 Uhr vorm unter Alarm. Eine feindliche Schützen-
kolonne soll im Anmarsch sein und versuchen die Bahn-
linie zu zerstören. Nachtruhe gibt es diese Nacht auch nicht.

VG
mawoi
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  #48  
Alt 02.08.2016, 13:43
mawoi mawoi ist offline
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S.22:

PDF-
Seite 12 links


14.9.14 Heute bin ich nach Braine le Comte
gewesen um die Post zu holen. Wie ich wieder
zurück komme ist alles in Aufruhr. Es ging aber
besser als man dachte. Hier ist nämlich eine provis.
Rampe gebaut worden. Ein Zug hält hier schon
auf der Station. Ein zweiter Zug wurde eingelassen
und an der Rampe aufgestellt. Es war ein Zug mit
Artillerie. Schnell wurde eine Batterie ausgeladen
welche dann im Galopp auf eine der das Dorf um=
gebenden Höhen fuhr und absetzte. Im Nu war
alles wieder friedlich. Wenn wir die Artillerie hier nicht
gehabt hätten, wäre von uns kein Mann geblieben.
Wir sind hier mit 30 Mann auf der Station. Als Be=
deckungstruppen sind hier eine Komp. Landsturm
Batl. aus Halle a.Saale welche aber auch die Feldwachen
auf der Strecke zu befolgen hat. Na es ging ja noch
mal so eben wieder.
15.9.14 Auf Bahnhof Tubize war ich ja eigentlich
als Telegraphist eingeteilt. Seit heute Mittag bin
aber wieder Fahrdienstleiter, das ist hier keine
leichte Sache. Als Fahrdienstleiter hat hier im Mili-
tärischen Sinne derjenige für alles aufzukommen.
Wir haben blos 8 Stunden Dienst, aber auch genügend
zumalbei den jetzigen großen Truppentransporten
Nämlich 3 Armekorps wurden in den Vogesen abge
löst und kommen per Bahn vor oben durch Belgien
danach Paris. Großartige Truppenverschiebungen.
Sonst heute nichts Neues.
Ich habe heute zum ausladen 14 Züge gehabt.
Züge von 100 – 110 – 120 __ Stärke. Nur das
Rangieren alles mit einer Lok. 6 Rangierer sind ja
dauernd hier stationiert. 3 Tag u 3 Nachtdienst.

VG
mawoi

Geändert von mawoi (02.08.2016 um 13:44 Uhr)
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  #49  
Alt 02.08.2016, 13:56
mawoi mawoi ist offline
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S.23

(12) rechte Seite:
16.9. Heute nichts besonderes.
17.9. " wars grade nicht besonders schön, denn
es wurden hier viel Truppen entladen und
da gibt's Arbeit.
18.9. 14 Heute wieder viel Arbeit.
19.9.14 Nichts besonderes
20.9.14 desgl.
21.9.14 Das Leben geht seinen gewohnten Gang
22.9.14 Nichts besonderes
23.9.14 Heute Nachmittag um 4 Uhr hielt auf
unserer Station ein Militärzug welcher nach Frankreich
sollte. Anstatt rechts fahren die Züge hier links. Der
Zug soll auf Gleis II. Von Mons kam unterdessen
ein Leerzug. Die Leute waren ausgestiegen und hielten
sich vor der Station auf. Als nun der Leerzug vorbei fuhr,
sprang einer von den Leuten des Mil. Zuges an den
vorbeifahrenden Leerzug um nach seinen hinten befind-
lichen Wagen zu fahren. (Welch ein Blödsinn) Plötzlich
wurde von hinter dem Leerzuge Haltsignale gegeben, da
dieser Mann unterm Zuge lag. Im war das linke
Bein zweimal gebrochen. Der rechte Fuß aufgerissen und
starke Kopfwunden, außerdem klagte er über Rücken-
schmerzen. Er ist verheiratet(?). Sein Schwager war bei ihm.
24.9.14 Nichts besonderes
25.9.14 Heute starke Truppentransporte, aber keinen
Bekannten gefunden. Um 7 Uhr kommt plötzlich Alarm-
nachricht. Es wird Alarm geblasen. In der Zeit von 10 Min.
war alles Alarmfertig vor dem Bahnhof angetreten.
Jeder hatte alle verfügbaren Patronen zugesteckt.
Es hieß: Belgier sollten mit Dynamit einen Angriff
auf die Bahn gemacht haben Es war zwischen

VG
mawoi
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  #50  
Alt 02.08.2016, 14:33
mawoi mawoi ist offline
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S.24

PDF- Seite 13 links

Tubize und Hennyirres, also 1-2 km
von hier. Man wußte nicht, wie sich die Ein
wohner von unserm Orte verhalten würden?
Der Bürgermeister wurde geholt und noch einige
andere und wurden einfach festgesetzt! So nun
hatten wir Luft. Zufällig hielt auf unserer
Station ein Zug mit Ersatztruppen. Regt. 49
etwa 150 Mann. Diese nun heraus und lie=
fen Teil von den 49. etwa 100 Mann auf
der Landstrasse entlang. Wir und die übrigen
der Bahn entlang. Vor uns war ein Zug mit
etwa 1750 Mann Infanterie abgelassen worden.
Aber noch vor dem Anschlag. Dieser Zug hielt nun
auf der Strecke und schoss aus dem Zuge auf die
Angreifer. Es waren belg. Soldaten und Franktireurs,
geführt von Belg. Offizieren. Die 1750 Mann auch
aus dem Zuge heraus und alles gesäubert und
in Brand gesteckt. Die Böschungen der Bahn sind
aber mit viel Gebüsch bewachsen und darin hatten
viele Versteck gefunden. Wie wir nun ankamen
hieß es Bahn sichern. Viele haben wir noch erwischt
Bei den angegriffenen Posten standen an die
40 Fahräder. Jedes hatte drei Päckchen (Packete) ein
mit Dynamit, eins mit Fahradersatzteile und eins
mit Schraubenschlüssel, Spitzhacken und Beile. Der
Anschlag wäre den Herren geglückt, wenn der Zug
mit den 1750 Mann nicht gekommen wäre.
2 von uns sind schwer verwundet worden. Wie Gefan=
gene erzählten, natürlich erst etwas gekoppelt, sind
sie aus Antwerpen gekommen. 5 – 6 Komp. und
haben den Auftrag gehabt, die Bahn zu

VG
mawoi
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