Friedrich Quoos in Kriegsgefangenschaft 1917

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  • denise_rowlin
    Benutzer
    • 10.04.2022
    • 58

    Friedrich Quoos in Kriegsgefangenschaft 1917

    Hallo!

    Ich wage mich mal in neues unbekanntes Terrain und zwar habe ich den Tipp bekommen, dass mein Ur-Großonkel Friedrich August Quoos im ersten Weltkrieg wohl in Kriegsgefangenschaft gekommen ist.
    Durch etwas suchen bin ich dann auf seine Indexkarte >hier< gestoßen, die mich zur Soldatenliste >hier< gebracht hat.

    Aus dieser Liste kann ich erkennen, dass sein Vater Carl vermerkt ist, die Adresse (vermutlich Familienhaus), sowie sein Geburtsort und Geburtsdatum und Infos zur Festnahme: am 24.11.1917 in Cambrai.
    Beim Rest beider Dokumente versteh ich persönlich nur noch Bahnhof.

    Welche Informationen kann man da jetzt noch herauslesen und kann man irgendwie herausfinden wo er in Gefangenschaft war und was aus ihm geworden ist?

    Wie gesagt ich bin auf ganz neuem Gebiet und für alle Hilfe dankbar.

    LG
    Denise
  • Moselaaner
    Erfahrener Benutzer
    • 06.03.2013
    • 877

    #2
    Hallo Denise,

    der Gesuchte war Musketier (Rekrut) beim Infanterie-Regiment 395 und wurde

    am 24.11.1917 bei Cambrai, vermutlich im Verlauf der Tankschlacht von Cambrai gefangen genommen.




    Als Kriegsgefangener am 30.11.1917 registriert bei der
    139th Prisoners of War Company in France, Gefangenennummer 349


    Gruß
    Moselaaner

    Kommentar

    • denise_rowlin
      Benutzer
      • 10.04.2022
      • 58

      #3
      Hallo Moselaaner,
      danke für die Erklärung.

      Nochmal eine Frage zu der Soldatenliste:
      Bei der rechten Spalte steht Ort und Datum der Gefangennahme, Verwundungen, etc..
      Bei Friedrich steht keine Verwundung, könnte er sich also freiwillig ergeben haben oder könnte man die Verwundung einfach "vergessen" haben einzutragen?
      Auf vorherigen Seiten standen diverse Soldaten mit Verwundungen, Bronchitis, etc., aber auf der Seite ja überhaupt gar nichts.

      LG
      Denise

      Kommentar

      • Moselaaner
        Erfahrener Benutzer
        • 06.03.2013
        • 877

        #4
        Hallo Denise,
        er wird sich wohl in ausichtloser Lage ergeben haben und war nicht verwundet.

        Er steht auch in der Verlustliste:



        Gruß
        Moselaaner

        Kommentar

        • denise_rowlin
          Benutzer
          • 10.04.2022
          • 58

          #5
          Würde es Sinn machen beim Bundesarchiv einen Recherche-Antrag zu stellen, um mehr über seine Zeit während dem Krieg und der Kriegsgefangenschaft zu erfahren?
          Und wenn ja, von welchen Streitkräften war er Teil?

          LG
          Denise

          Kommentar

          • Moselaaner
            Erfahrener Benutzer
            • 06.03.2013
            • 877

            #6
            Nach meiner Meinung macht das keinen Sinn. Du könntest dir dieses Buch kaufen. Vermutlich trägt dies zum Verständnis bei:
            ✅ Tankschlacht von Cambrai und viele mehr! ✅ Reprints der Original-Ausgaben des Reichsarchivs! ✅ Versandkostenfrei!



            Die britischen Kriegsgefangenenkompanien in Frankreich räumten in der Regel die Schlachtfelder. Tote bergen, Stacheldrahthindernisse abbauen, Munition unschädlich machen und Gräben einebnen. Ich habe selbst dazu recherchiert aber keine Unterlagen dazu gefunden.



            Gruß
            Moselaaner

            Kommentar

            • Svenja
              Erfahrener Benutzer
              • 07.01.2007
              • 4358

              #7
              Hallo Denise

              Da er der preussischen Armee angehörte, wird es beim Bundesarchiv zu ihm nichts geben, da die Stammrollen dieser Armee nicht mehr existieren.

              In den Verlustlisten taucht er insgesamt dreimal auf, einmal als vermisst, zweimal als "bisher vermisst, nun in Gefangenschaft". Er scheint also nie verwundet worden zu sein, somit wird es zu ihm auch keine Lazarett-Unterlagen geben.

              Da er erst im Jahr 1917 in britische Gefangenschaft geriet, wurde er nicht mehr nach Grossbritannien gebracht, sondern verblieb in Frankreich, jedoch unter britischem Gewahrsam. Den Aufgabenbereich hat Moselaaner schon treffend beschrieben.

              Dokumente zu deutschen Kriegsgefangenen in britischen Kriegsgefangenenkompanien gibt es meines Wissens nur beim ICRC, das heisst in dem Online-Archiv, wo du bereits fündig geworden bist. Ich habe selber nachgeschaut und auch nicht mehr Listen gefunden als du.

              Zu manchen britischen Kriegsgefangenenkompanien könnte man jedoch mehr Informationen finden, sei es aus den Unterlagen des Wachpersonals, sei es aus anderen Dokumenten über diese Kompanien, aber diese liegen in britischen Archiven.

              Vereinzelt findet man in britischen Ahnenforscher- oder Weltkriegsforen Informationen über bestimmte britische Kriegsgefangenenkompanien (= Prisoners of War Company).

              Die 139th Prisoners of War Company war in St. Omer im Département Pas-de-Calais, aber ich weiss nicht von wann bis wann.

              Gruss
              Svenja
              Zuletzt geändert von Svenja; 07.01.2024, 00:39.
              Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
              https://iten-genealogie.jimdofree.com/

              Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

              Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

              Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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              • denise_rowlin
                Benutzer
                • 10.04.2022
                • 58

                #8
                Danke für eure ausführliche Erklärungen!

                Ich habe mir auf Ancestry mal seine Geburtsurkunde angeguckt, dort ist ein Vermerk "gestorben Nr. 43 | 1973 Itzstedt", er ist also auf alle Fälle wieder nach Hause gekommen und hatte noch ein paar Jahrzehnte vor sich.

                LG
                Denise

                Kommentar

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