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#21
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Es waren Millionen Menschen involviert, ein überaus komplexes und wie du schon erwähntest, vielschichtiges Thema.
Leider gibt es nicht viele Jahresberichte der Schule in welcher mein Grossvater maturierte (Oberschule Waidhofen an der Thaya) Ein paar Meter neben der Schule war ein Konvikt. Die Eltern meines Großvaters waren in Wien, er war im Konvikt, die Erziehung der meisten Schüler der Schule wurde somit großteils von anderen vorgenommen. Könntest du dir nicht vorstellen, dass es doch auf manchen Schulen ganze Jahrgänge gab die kriegsbegeistert waren, vor allem wenn fast ganze Klassen von nur wenigen über Jahre 'erzogen' wurden? |
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Zitat:
Ein interessantes Mosaiksteinchen: https://www.dhm.de/lemo/zeitzeugen/w...september-1939 Geändert von henrywilh (23.11.2018 um 11:21 Uhr) |
#23
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Wahrhaft interessant. Dankeschön!
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#24
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Zitat:
Mein Vater, * 1925, blond, blauäugig (in doppeltem Sinne!) und sportlich hatte sich als 17-jähriger auch freiwillig in der Kreisstadt zur SS gemeldet und dabei die Angaben bzgl. seines Alters etwas geschönt. Da er aber noch nicht volljährig war, hatte sein Vater die freiwillige Meldung, gegen seinen Willen, rückgängig machen können. Er hatte, wie viele seiner Altersgenossen, eine regelrechte Gehirnwäsche durch den vom Nationalsozialismus überzeugten Dorfschullehrer mitgemacht und fühlte sich als Held! In sofern kann ich mir schon vorstellen, daß besonders Jugendliche, die den 1. WK nicht erlebt hatten, erneut mit Begeisterung das, angebl. überfallene Vaterland verteidigen wollten. Wehret den Anfängen! Gruß, bleu-de-pastel |
#25
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Herzlichen Dank für einen Beitrag, solche Geschichten helfen sich in die damalige Situation versetzen zu können, sodass ich mich auch ein klein wenig mehr in die Situation meines Großvaters versetzen kann.
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Hallo an alle,
lese gerade ein Buch und musste an diesen Beitrag denken. Horvath: Jugend ohne Gott Das Buch wurde 1937 geschrieben, wenn die Atmosphäre und Stimmung die Herr Horvath in dem Buch beschreibt der Realität halbwegs nahe kommt, dann müsste doch, vor allem in der Jugend und bei den jungen Erwachsenen, eine gewisse Kriegslust und Freude auf den Krieg geherrscht haben. Was meint ihr dazu? lg |
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Zitat:
Buch: "Das andere Gesicht des Krieges - Feldpostbriefe 1939-1945" Seite 44: Gefreiter H.B., 1. Bttr./Art.Rgt. 41, 5. Inf. Div. 4. September 1939 "... Nun haben wir doch Krieg bekommen, leider sind wir hier und fühlen uns überflüssig, während die Kameraden an der Ostfront das zeigen können, was sie gelernt haben, und was das deutsche Volk von ihnen erwartet. Ich wäre gerne dabei, aber so kann man halt auch nichts ändern. Vielleicht hören auch wir hier etwas vom wirklichen Kriege. Die Begeisterung und Stimmung der Truppe ist hervorragend, keiner ist da, der jetzt in so einer Zeit zu Hause sein möchte. Wer heute als junger Mensch zu Hause ist, der muß sich ja direkt schämen ..." Seite 83: Frau S., Eldagsen/Deister 14. Oktober 1941 "... Lieber Fritz! Schreibe mir doch mal, wann es in Rußland wohl fertig ist. Große Angst und Sorgen muß ich immer ausstehen, denke dann an Dich und Hermann. Wie froh wäre ich, wenn ich hörte, in Rußland ist die Sache zu Ende, und Ihr beide würdet wieder gesund in die Heimat zurückkehren. Ach lieber Fritz, ich weiß noch, wie Du am Anfang des Krieges immer sagtest, der Krieg dauert nicht lange, Du müßtest schnell weg, wenn Du noch etwas abhaben wolltest. Du hast doch jetzt bestimmt die Nase voll und weißt auch, was Krieg heißt. Typisch Mutter, nicht war? ..." Es gab wohl, vor allem bei den Jüngeren, eine ziemliche Kriegsbegeisterung und jene die nicht dafür waren, waren "Vaterlandsverräter" bzw. ausgeschlossen, kann ich mir zumindest gut vorstellen. Geändert von forscher_wien (28.12.2021 um 10:47 Uhr) |
#28
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Wie sagte schon der alte Grieche Pindar:
„Süß dünkt der Krieg den Unerfahrenen, doch, wenn er nahet, Über die Maßen erschrickt das Herz Des der ihn kennet...“ |
#29
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Wie wahr...
"Kind, versprich mir, dass du dich erschießt" ist ein hoch aufschlußreiches Buch zu diesem Thema, finde ich. Ausgehend von den Massensuiziden am Kriegsende wird der Spur gefolgt, warum Menschen mit dem Ende des 3. Reiches auch ihr Ende suchten. Ein Psychogramm, das Kriegsbegeisterung mit einschließt. Vielschichtig, das Ganze, wie hier schon gesagt. Aber Antifaschismus seltenst in der Bevölkerung und die Lebensbedingungen - zumindest auf dem Dorf, wie mein Vater sich erinnert - in den ersten Kriegsjahren gut. Möge es nie wieder geschehen... LG IRis |
#30
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Vielen Dank für den Buchtipp Iris, werde ich mir kaufen. lg
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