Hugenotten in Schlesien?

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  • Fabelmann
    Erfahrener Benutzer
    • 29.01.2018
    • 117

    Hugenotten in Schlesien?

    Liebe Forschergemeinde,
    in meiner Familie gab es immer das „Gerücht“ ,das wir den eigentlichen Ursprung in Frankreich / Bayonne hatten und es wohl ein Hugenotte war, der sich nach Schlesien aufgemacht hat.
    Dafür spricht auch der französisch klingende Name Ordon.
    Dieses Gerücht gab es wohl in einigen Familien.
    Was aber immer wieder als unwahrscheinlich bezeichnet wird. Warum sollte sich auch ein Glaubensverfolgter aus Frankreich denn auch in das katholisch geprägte Schlesien aufmachen …
    Ich frage mich, welche Motivation / Intention könnte da hinter stecken, dass dieses Gerücht häufiger in schlesischen Familien anzutreffen ist? Ist das purer Zufall?
    Um 1800 waren Napoleons Truppen in Schlesien, dass ist der einzige Bezug den ich zwischen Schlesien herstellen kann.
    Ich habe bereits den Hugenotten Verein erfolglos kontaktiert.
    Angenommen das Gerücht hat einen wahren Kern , wofür die präzise Ortsangabe „Bayonne“ sprechen könnte, wie könnte der Weg nach Schlesien ausgesehen haben ?
    Es gab wohl eine alte Handelsroute „ Bernsteinroute“ die vom Mittelmeer bis an die heutige Ukraine führte …
  • sonki
    Erfahrener Benutzer
    • 10.05.2018
    • 4692

    #2
    Hallo,

    wäre es nicht einfacher die entsprechende Person/Familie mittels Ahnenforschung zurück zu verfolgen um zu schauen ab wann er wo auftaucht und ob an diesem Gerücht überhaupt etwas Wahres dran sein kann?
    Und der Satz: "das katholisch geprägte Schlesien" ist jetzt auch nicht wirklich richtig - das war ja je nach Region in Schlesien (Nieder-/Ober- usw.) eher umgekehrt.
    Zuletzt ge?ndert von sonki; 24.09.2018, 11:13.
    Слава Україні

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    • Fabelmann
      Erfahrener Benutzer
      • 29.01.2018
      • 117

      #3
      An der Ahnenforschung stockt es gerade ... ich konnte die gesuchte Linie bis 1783 in Ellguth Woischnik / OS zurückverfolgen. Geburt des Vorfahren Philipp. Dessen Vater Johannes ist 1802 im selben Ort im Alter von 68J verstorben.
      Leider findest sich der Nachnahme nicht mit in der Region zwischen 1707-1770. Daher "schwimme" ich jetzt etwas ....

      Kommentar

      • Kleinschmid
        Erfahrener Benutzer
        • 20.01.2013
        • 1239

        #4
        - gelöscht -
        Zuletzt ge?ndert von Kleinschmid; 25.09.2018, 23:07. Grund: Falsche Schreibweise rausgesucht!

        Kommentar

        • Fabelmann
          Erfahrener Benutzer
          • 29.01.2018
          • 117

          #5
          Ich finde leider keine Quelle die älter als 1770 in diesen genannten Gebieten ist ...

          Kommentar

          • henry
            Erfahrener Benutzer
            • 18.05.2014
            • 2162

            #6
            Hallo,

            Orte in Schlesien.
            Bayonne auch...
            Hauptdatenbank DHG: Alphabet der Hugenottischen Geburtsorte
            Zusammenstellung: Paul-Gerd Rentzel Stand: 01. Oktober 2011







            Fleeing religious persecution of Protestants in France after the 1685 revocation of the Edict of Nantes (which had guaranteed their rights), 200 000 French Huguenots emigrated to countries such as Switzerland. Germany, England, America, and South Africa.
            https://www.geni.com/projects/French...th-Africa/8652




            Gruss henry

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            • Fabelmann
              Erfahrener Benutzer
              • 29.01.2018
              • 117

              #7
              Familienname : ORDON, Erfahren Sie hier mehr über die geografische Herkunft und die Etymologie dieses Familiennamens

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              • Weltenwanderer
                Moderator
                • 10.05.2016
                • 4353

                #8
                Hallo,

                Zum einen müssen der französische Familienname Ordon und der französische nichts miteinander zu tun haben, zum anderen ist der in Frankreich natürlich überrepräsentiert auf der Karte, weil die Seite primär von Franzosen genutzt wird. Das überrascht nun wirklich nicht. Sucht man hingegen auf Geneteka, bekommt man hunderte Funde aus Polen. Ich würde mich an der Familienlegende nicht festklammern.

                LG,
                Weltenwanderer
                Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
                Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
                Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
                Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
                Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

                Mein Stammbaum bei GEDBAS

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                • Luise
                  Erfahrener Benutzer
                  • 05.02.2007
                  • 2298

                  #9
                  Genauso geht es mir mit dem FN Fassongé. Ich habe vor einigen Jahren mal alle Namensträger aus dem Telefon herausgesucht und befragt. Alle stammten aus Schlesien und alle sagten, dass der Ursprung in Frankreich liegt. Ein Teil der Befragten sprach auch von Hugenotten. Leider konnte ich bislang auch noch nicht mehr herausfinden und hänge somit fest.
                  Liebe Grüße von Luise

                  Kommentar

                  • Fabelmann
                    Erfahrener Benutzer
                    • 29.01.2018
                    • 117

                    #10
                    Hallo Weltenwanderer,
                    erst einmal vielen Dank für deinen nützlichen link ..evtl gibt er mir einen neuen geographischen Ansatzpunkt.
                    Unsere beiden Internetseiten widersprechen sich eigentlich gar nicht.
                    Wenn ich deinen link nehme und um das Jahr 1700 eingrenze ...bekomme ich kaum Treffer. Genau das ist mein Ansatzpunkt ...ich kann meine Linie bis ca. 1770 zurückverfolgen. ...davor finde ich einfach nichts mehr bei familysearch.
                    Es ist mehr als logisch, dass sich der Name im 1800J sehr stark verbreitet haben muss ...

                    Kommentar

                    • Fabelmann
                      Erfahrener Benutzer
                      • 29.01.2018
                      • 117

                      #11
                      Edikt von Potsdam


                      Chur-Brandenburgisches Edict
                      Das Edikt von Potsdam, auch Potsdamer Toleranzedikt genannt,[1] war ein Toleranzedikt, das am 29. Oktoberjul./ 8. November 1685greg.[2] vom Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg erlassen wurde. Der Kurfürst – im Gegensatz zur evangelisch-lutherischen Bevölkerungsmehrheit Brandenburgs selbst calvinistischen Glaubens – bot seinen in Frankreich wegen ihrer Religion verfolgten protestantischen Glaubensgenossen, den Hugenotten, freie und sichere Niederlassung in Brandenburg an. Den Flüchtlingen wurden großzügige Privilegien gewährt, unter anderem Befreiung von Steuern und Zöllen, Subventionen für Wirtschaftsunternehmen und Bezahlung der Pfarrer durch das Fürstentum.

                      Hintergrund des Edikts war die wiedererwachende Verfolgung der Hugenotten in Frankreich nach dem Widerruf des Toleranzediktes von Nantes durch das Edikt von Fontainebleau, welches der französische König Ludwig XIV. am 18. Oktober 1685 erlassen hatte. Das Edikt von Potsdam kam daraufhin unter maßgeblicher Beteiligung des Theologen Jacques Abbadie zustande.

                      Etwa 20.000 Menschen folgten dem Angebot Brandenburgs.[3] Das Edikt von Potsdam trug wesentlich dazu bei, die Wirtschaft des im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Brandenburg zu beleben, und legte damit den Grundstein für die Erstarkung Brandenburg-Preußens. Durch die Hugenotten, die sich in Berlin niederließen, stieg die Einwohnerzahl um ein Drittel an.

                      Wie bereits bei der Aufnahme der aus Österreich vertriebenen Juden 1671 erhoffte Friedrich Wilhelm sich von den Einwanderern einen wirtschaftlichen Aufschwung im an den Folgen des Dreißigjährigen Krieges leidenden Brandenburg. Diese Hoffnung erfüllte sich. Die Hugenotten in Brandenburg brachten dem Staat sowohl einen wirtschaftlichen als auch geistigen Aufschwung. So wurde schon 1689 in Berlin das Französische Gymnasium eröffnet, das Einwanderern und Eingesessenen eine bis dahin nicht gebotene umfangreiche Bildung ermöglichte. Berlin entwickelte sich zu einem Zentrum der Literatur innerhalb Brandenburg-Preußens und über die Staatsgrenzen hinweg wirkend

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                      • Weltenwanderer
                        Moderator
                        • 10.05.2016
                        • 4353

                        #12
                        Hallo,
                        je weiter man zurückgeht, desto weniger Kirchenbücher sind indexiert worden, und dass es ein Bevölkerungswachstum allgemein gab ist jetzt auch nicht überraschend.
                        LG,
                        Weltenwanderer
                        Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
                        Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
                        Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
                        Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
                        Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

                        Mein Stammbaum bei GEDBAS

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                        • Kleinschmid
                          Erfahrener Benutzer
                          • 20.01.2013
                          • 1239

                          #13
                          Zitat von Fabelmann Beitrag anzeigen
                          Leider findest sich der Nachnahme nicht mit in der Region zwischen 1707-1770.
                          Bei der Familienforschung geht es immer vom Kleinen zum Großen. Zunächst sind also die örtlichen Verhältnisse entscheidend. Ich habe auf einem Kartenausschnitt die mir bekannten kath. Pfarreien eingezeichnet. Bei denen in Polen (in den 1770er Jahren gab es ja noch Polen) muß man ggf. nacharbeiten. Die beiden nächstgelegenen sind aber erfaßt. Für die Kirche in Koschentin wurden nur zeitweise KB geführt, sonst sind die von Sadow zuständig gewesen.

                          Die KB alle dieser 7 Pfarreien wurden also von 1700-1770 überprüft und nirgends erscheint ein Ordon, richtig?
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                          • Fabelmann
                            Erfahrener Benutzer
                            • 29.01.2018
                            • 117

                            #14
                            Hallo Kleinschmidt, genau ..ich habe von 1707 - 1770 überprüft u gesucht. Nirgends ein Ordon. Die folgenden Gemeinden habe ich untersucht :

                            BoronowGuttentagGuttentagKochanowitzKoschentinLubetzkoLublinitzLublinitzLubschauLudwigsthalMollnaPawonkauSchierokauSodowWoischnik


                            Der zuletzt passende Vorfahre ist Johannes :
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                            Im gleichen Kirchenbuch finde ich noch am 25.10.1771 einen Mathus anders geschrieben auch Mattinius Ordon.
                            Johannes und Mathus waren beide im Ord Ellguth Woischnik nähe Babinitz ansässig. Ich vermute mal , dass die beiden Brüder gewesen sind.
                            Johannes war bei der Geburt seines Kindes Philipp schon 49Jahre alt. Wahrscheinlich war es daher nicht seine 1. Frau.

                            Ich möchte mich herzlich bei dir für die tolle Karte mit den eingezeichneten Kirchengemeinde bedanken. So wird die Geographie etwas lebendiger und somit verständlicher.

                            Anbei eine Karte aus den 1800J das den Ort Ellguth Woischnik zeigt.
                            Angehängte Dateien

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                            • Kleinschmid
                              Erfahrener Benutzer
                              • 20.01.2013
                              • 1239

                              #15
                              Langsam, langsam ...

                              Wenn man im Katalog der Mormonen die von mir eingezeichneten kath. Pfarreien betref. nur den Tf nachschlägt, erhält man folgende Angaben:
                              Lubschau Tf 1707-1770
                              Zyglin Tf 1683-1770
                              Woischnik Tf 1765-1770, davor fehlt
                              Koschentin Tf 1750-1770, davor Sadow
                              Boronow Tf 1719-1770
                              Koziegłowki Tf 1685-1770
                              Koziegłowy Tf 1739-1770

                              Es wurden also drei nahegelegene Pfarreien noch gar nicht überprüft. Der eigentliche Haken an der Sache ist aber doch Woischnik. Dieses Ellguth war Bestandteil der sog. Herrschaft Woischnik. D.h. Woischnik, Ellguth, Lohna und Zielonna gehörten einem Grundherrn und das waren seit dem 17. Jhd. die Grafen v. Gaschin. Das KB von Woischnik wurde im 7jährigen Krieg vernichtet und erst nach dem Krieg neu begonnen (lediglich ein Tr-Index soll angebl. 1731 beginnen, vielleicht auch nur ein Fragment). Wir können also heute gar nicht mehr überprüfen, woher die Gebrüder Ordon stammten. Vielleicht lebten sie in Zielonna, Lohna oder waren Bewohner des Marktfleckens Woischnik (die gehörten alle zur kath. Pf. Woischnik, von wo eben die frühen KB fehlen!) und wurden dann erst in der 2. Hälfte des 18. Jhd. nach Ellguth versetzt.

                              Nein, hier sollte man den Karolinischen Kataster der Herrschaft Woischnik einsehen. Der eine Ordon war doch Stellenbesitzer in Ellguth, das könnten/sollten dann auch seine Vorfahren gewesen sein. Oder sie kamen von sonst einem Besitz der Grafen Gaschin - und davon hatten die sehr, sehr viel in OS!

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