OERTEL aus Merseburg - Gibt es ein evangelisches Pfarrerbuch von Sachsen-Anhalt?

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  • Scherfer
    Moderator
    • 25.02.2016
    • 2512

    OERTEL aus Merseburg - Gibt es ein evangelisches Pfarrerbuch von Sachsen-Anhalt?

    Hallo zusammen,

    ist zufällig jemand ein evangelisches Pfarrerbuch zu Sachsen-Anhalt bekannt? Falls ja, wollte ich fragen, ob für mich jemand dort bitte einmal nachsehen könnte:

    Es muss in Merseburg einen ca. 1650 geborenen Geistlichen namens Oertel gegeben haben, Vorname leider unbekannt. Seine Tochter Magdalene Sibylle wurde 1684 in Merseburg geboren und heiratete am 18.9.1706 in Allendorf den Thüringer Johann Jacob Fischer (17.1.1688-4.8.1742).
    Magdalene Sibylle Fischer geb. Oertel starb am 13.5.1738 in Blankenburg, Thüringen.

    Mich würde interessieren, ob es über den Geistlichen N. Oertel in Merseburg weitere Lebensdaten gibt.

    Danke und viele Grüße!
    Zuletzt ge?ndert von Scherfer; 23.07.2017, 15:20.
  • Karl Louis
    Erfahrener Benutzer
    • 23.12.2008
    • 476

    #2
    Hallo Scherfer

    Mit Oertel kann ich nicht dienen. Aber zur dem Fischer gibt es einen Eintrag im Schwarzburg Rud. Pfarrerbuch.

    Viele Grüße Karl

    Kommentar

    • Scherfer
      Moderator
      • 25.02.2016
      • 2512

      #3
      Danke, den habe ich schon, das ist gleichzeitig auch die Quelle für diese Anfrage.

      Kommentar

      • Alter Mansfelder
        Super-Moderator
        • 21.12.2013
        • 4653

        #4
        Hallo Scherfer,

        Sachsen-Anhalt hat kein Pfarrerbuch, denn es ist kein kirchliches Territorium. Die ehem. Kirchenprovinz Sachsen aber, zu der große Teile Sachsen-Anhalts und Thüringens gehören, hat das umfangreichste deutsche Pfarrerbuch - insgesamt 10 Bände stark. Unter dem Buchstaben O stehen 13 Geistliche mit dem Namen Oertel, davon keiner um 1650 geboren und keiner in Merseburg. Kannst Du einen Lesefehler beim Familien- oder Ortsnamen ausschließen? Es wäre sicher am besten, wenn Du Dir mal einen Scan der Originalquelle verschaffst und ihn hier mit anhängst.

        Es grüßt der Alte Mansfelder
        Zuletzt ge?ndert von Alter Mansfelder; 29.07.2017, 23:07.
        Gesucht:
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        • Kleinschmid
          Erfahrener Benutzer
          • 20.01.2013
          • 1239

          #5
          Zitat von Alter Mansfelder Beitrag anzeigen
          Die ehem. Kirchenprovinz Sachsen aber, zu der große Teile Sachsen-Anhalts und Thüringens gehören, hat das umfangreichste deutsche Pfarrerbuch - insgesamt 10 Bände stark.
          Die Schlesier haben 11 Bände ... Siehe hier. Es erscheinen die Bde. 10 u. 11 aber vermutlich erst im Dez. 2017. Bis dahin liegen also noch die Sachsen vorne ...

          Kommentar

          • Alter Mansfelder
            Super-Moderator
            • 21.12.2013
            • 4653

            #6
            Hallo Kleinschmid,

            Zitat von Kleinschmid Beitrag anzeigen
            Die Schlesier haben 11 Bände ... Siehe hier. Es erscheinen die Bde. 10 u. 11 aber vermutlich erst im Dez. 2017. Bis dahin liegen also noch die Sachsen vorne ...
            bei den vielen möglichen Ergänzungen und (leider) auch erforderlichen Fehlerberichtigungen dürfen die (Provinzial-!) Sachsen (also auch ich) sich irgendwann bestimmt auf zwei Ergänzungsbände freuen

            Es grüßt der Alte Mansfelder
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            • Scherfer
              Moderator
              • 25.02.2016
              • 2512

              #7
              Hallo Alter Mansfelder,

              danke fürs Nachsehen. Hier der entsprechende Auszug aus dem Thüringer Pfarrerbuch:

              ---

              Thüringer Pfarrerbuch Band 5: S. 239
              237- Fischer, Johann Jacob

              * Königsee 17.2.1668, † Allendorf 4.8.1742

              V: Jacob, Töpfermeister, M: Barbara John, Unterköditz

              1686 Uni Jena; 25.6.1700 ord. Rudolstadt z. Diak. Allendorf, 25.3.1721 Pf. Blankenburg,

              ∞ Allendorf 18.9.1706 Magdalena Sibylla Oertel, Merseburg, * (1684), † Blankenburg 13.5.1738
              ---

              Dass ihr Vater (Geburtsdatum ca. 1650 geschätzt) ein Geistlicher war, stammt aus einem in der Familie überlieferten Stammbaum - Quelle leider nicht bekannt. Es erscheint mir aber plausibel, zumal ich noch eine andere Pfarrersfrau geb. Oertel in Merseburg in einem anderen Stammbaum gefunden habe:

              ---

              Johann Thomas Teubner (1675-1733), Pfarrer in Merseburg, seine Ehefrau:

              Maria Katharina Oertel (Heirat 1703, laut anderer Quelle 1678 geboren)

              Quelle: http://www.eagle-leipzig.de/035-ries-teubner.pdf

              ---

              Rein theoretisch könnte es sich um eine Schwester der Magdalena Sibylla Oertel handeln. Vielleicht steht zu ihren Eltern etwas im Sächsischen Pfarrerbuch?
              Zuletzt ge?ndert von Scherfer; 30.07.2017, 09:58.

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              • Alter Mansfelder
                Super-Moderator
                • 21.12.2013
                • 4653

                #8
                Hallo Scherfer,

                gern geschehen. Du siehst allerdings, dass irgendetwas bei Deinem "überlieferten Stammbaum" nicht hinhaut, dass der Auszug aus dem Thüringer Pfarrerbuch nicht wirklich aussagekräftig ist und Du selber etwas in den spekulativen Bereich abdriftest

                Ich würde Dir empfehlen, Dir mal den Original-Traueintrag Fischer (Allendorf Thüringen 18.09.1706) zu besorgen. Dann wirst Du sehen, ob da wirklich "Oertel" und wirklich "Merseburg" drinsteht und vielleicht noch weitergehende Angaben zu ihren Eltern oder ihrem Familienstand (Witwe Oertel?) enthalten sind. Die Kirchenbücher sind sogar schon verfilmt und im Landeskirchenarchiv Eisenach einsehbar: http://www.landeskirchenarchiv-eisen...uliste_neu.pdf

                Der von Dir erwähnte Johann Thomas Teubner war Pfarrer in Hayna und sein Schwiegervater hieß Johann Heinrich Oertel, Fürstl. Sächsischer Kornschreiber in Merseburg. Der Eintrag im Pfarrerbuch der KPS (nicht!!! Sächsisches Pfarrerbuch) lautet:

                Teubner (Trübner), Johann Thomas
                * Königswalde b. Annaberg 30.04.1673, † Hayna 28.09.1733
                V: Christoph T., Pfr. Königswalde b. Annaberg
                Schule Annaberg; Uni. Lpz. 1693–1699; Mag.
                ord. Mersebg. 17.11.1702
                1699–1702 Hauslehrer bei Stiftssup. Sittig Mersebg., 1702–1708 Subst. Hayna, 1708–1733 Pfr. ebd.
                ∞ (aufg. Dom Mersebg. Kantate bis Exaudi 1703) Marie Catharine Oertel
                V: Johann Heinrich Oe., fstl. sä. Kornschreiber Mersebg.; M: Catharina Baumgart
                4 Kinder (3 S., 1 T.)
                ...

                Es grüßt der Alte Mansfelder
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                • Kleinschmid
                  Erfahrener Benutzer
                  • 20.01.2013
                  • 1239

                  #9
                  Zitat von Alter Mansfelder Beitrag anzeigen
                  ... dürfen die (Provinzial-!) Sachsen (also auch ich) sich irgendwann bestimmt auf zwei Ergänzungsbände freuen
                  Schon gut ... dem Heimatland der Reformation sei hier der erste Platz zugestanden.
                  Gleichwohl wissen wir, wie schwer es die Evangelischen in Schlesien hatten. Nahm man ihnen doch bereits während der Gegenreformation mehr als 1300 Kirchen weg, zerstörte Kirchenbücher und andere Archivalien und entfernte sogar die Pfarrer-Epithapien aus den Kirchen. Von den Zerstörungen seit dem Frühjahr 1945 ganz zu schweigen. Daß unter solchen Bedingungen dann trotzdem noch 11 Bde. entstanden sind, rechtfertigt sicher eine herausgehobene Position des Schlesischen Pfarrerbuches innerhalb der deutschsprachigen Presbyterologie.

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                  • Alter Mansfelder
                    Super-Moderator
                    • 21.12.2013
                    • 4653

                    #10
                    So, mein lieber Scherfer,

                    kleine Schützenhilfe zum Anfang - lagst gar nicht mal falsch mit Deiner Vermutung:

                    Trauregister Merseburg (Dom) zu 1706 (Seite 7):

                    4) Dom. 23. 24. 25. p. Tr.
                    H(err) Johann Jacob Fischer Diacon(us) der Adjunctur zu
                    Altenb(urg). in der Obern Graffschafft Schwartzburg
                    H(err)n Johann Jacob Fischers seel(igen). Bürgers u(nd). Raths=
                    verwandens in Königsee hinterlaßener Eheleibl(icher). Sohn u(nd).
                    Jungfer Magdalena Sibylla H(err)n Johann Heinrich Örtels
                    Fürstl(ich). Säch(sichen). Kornschreibers alhier älteste Tochter
                    anderer Ehe.

                    Für die weitere Suche viel Erfolg!

                    Es grüßt der Alte Mansfelder
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                    • Alter Mansfelder
                      Super-Moderator
                      • 21.12.2013
                      • 4653

                      #11
                      Und noch einen Bonus obendrauf:

                      Taufregister Merseburg (Dom) zu 1684 (Seite 43b)

                      Magdalena Sibylla
                      H(err)n Johann Heinrich Örtels, F(ürstlich). S(ächsischen). Hoff= und Feld=
                      Trompeters und
                      Fr(au) Catharinen, gebohrner Baumgartin
                      Töchterlein
                      geb. d(en) 24. Sept. Mittags umb 11 Uhr.
                      get(auft) d(en) 27 hujus
                      Tauff Baden sind gewesen ...((zwei Adlige und die Frau des Leibmedicus Dr. Johann Ernst Klaß)

                      Das war die erste Kindstaufe im Dom. Die Hochzeit Oertel-Baumgart und die erste Eheschließung habe ich nicht gefunden (Durchsicht der alph. Register). Scheint zugezogen zu sein, bei den übrigen Taufen keine Hinweise auf Verwandtschaftsbeziehungen.

                      Es grüßt der Alte Mansfelder
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                      • Alter Mansfelder
                        Super-Moderator
                        • 21.12.2013
                        • 4653

                        #12
                        Und als Letztes noch, da man ja keine halben Sachen machen soll:

                        Sterberegister Merseburg (Dom) zu 1721, Seite 22b:

                        d(en). 11. Febr(uar). früh um 1. Uhr ist H(err) Johann Heinrich Örtel, Fürstl(ich). Sächs(ischer).
                        Korn schreiber alhier gestorben u(nd). den 12ten Ej(us)d(em) auf den Stadt
                        Gottes Acker begraben worden ((leider keine Altersangabe))

                        Die Ehefrau/ Witwe ist bis 1775 nicht in der Domgemeinde beerdigt worden (lt. alph. Register).

                        Es grüßt der Alte Mansfelder
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                        • Scherfer
                          Moderator
                          • 25.02.2016
                          • 2512

                          #13
                          Hallo Alter Mansfelder,

                          das ist ja super, vielen Dank! In nächster Zeit werde ich wohl nicht in das Landeskirchenarchiv kommen, aber dank Dir habe ich jetzt einen guten Start für weitere Forschungen!
                          Interessant übrigens, dass Johann Heinrich Oertel 1684 auch Hof- und Feldtrompeter war, das ist schon der dritte in meiner Vorfahrenreihe!

                          Viele Grüße und danke nochmal!

                          Kommentar

                          • Alter Mansfelder
                            Super-Moderator
                            • 21.12.2013
                            • 4653

                            #14
                            Hallo Scherfer,

                            gern geschehen! Für später:
                            - Die Mikrofilme der KB Allendorf (ab 1651) und Königsee (ab 1583) liegen im Landeskirchenarchiv Eisenach.
                            - Die Mikrofilme der KB Merseburg (Dom, Maximi, Thomae, Viti, verschiedene Anfangsjahre) befinden sich im Landeskirchenarchiv Magdeburg.

                            Die Magdalena Sibylla Oertel/Örtel war die älteste Tochter anderer (= zweiter) Ehe. Die Schwester (richtig: Halbschwester) Marie Catharine, die den Johann Thomas Teubner geheiratet hat und (nach Deinen Angaben) 1678 geboren sein soll, kann also eine Tochter der zweiten Ehefrau Catharina Baumgart nicht sein (Falschangabe im Thüringer Pfarrerbuch). Wenn Du herausbekommst, wo die Schwester 1678 geboren wurde, hast Du gute Chancen, auch die erste und zweite Eheschließung von Johann Heinrich Oertel zu finden - wie gesagt: ich habe Sie (in allen Kirchengemeinden Merseburgs) nicht entdeckt (Durchsicht alph. Register). Viel Erfolg!

                            Es grüßt der Alte Mansfelder
                            Gesucht:
                            - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
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                            • Scherfer
                              Moderator
                              • 25.02.2016
                              • 2512

                              #15
                              Hallo, Alter Mansfelder,

                              eine einfache Googlesuche hat mich zu einem abgelaufenen Ebay-Angebot geführt. Es handelte sich um einen Brief des Johann Heinrich Oertel aus Merseburg im Jahre 1709 nach Wien. Bilder des Briefes sind noch einsehbar:



                              Für einen Kauf wäre mir das zu teuer, aber mal sehen, ob ich noch genealogisch interessante Informationen entziffern kann...

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