matrilineare Weitergabe von Familiennamen

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  • leo ro
    Benutzer
    • 26.10.2011
    • 14

    matrilineare Weitergabe von Familiennamen

    Liebe Foristen,

    mir ist eben in einem Stammbaum im Oldenburger Land aufgefallen, dass dort die Familie den Namen der Mutter trägt - also hieß auch der Familienvater Dirk Schröder nach der Heirat 1705 wie seine Ehefrau Hille Kuhlmann:


    Auch Hille Kuhlmann hieß nicht Meier wie ihr Vater, sondern hatte - obwohl ehelich geboren - den Namen ihrer Mutter übernommen.

    Das selbe auch bei Marten Henrich Hibbeler, dessen Vater Otto Tyen/Tietjen hieß:


    Ich selber trage auch den Namen meiner Mutter, was immer noch überraschend ungewöhnlich ist - aber im 17./18. Jahrhundert ist mir das noch nicht vorgekommen.

    Könnte es daran liegen, dass der Name an einen Hof gebunden war? Marten Henrich Hibbelers Mutter hatte nur Schwestern: http://m2krause.de/individual.php?pi...ogel2009&tab=0

    Übernahm also der Ehemann mit dem Hof auch den Namen?


    Bei der Familie Meier-Kuhlmann scheint aber sogar der Sohn den väterlichen Namen übernommen zu haben, während die Töchter den Namen der Mutter weitertrugen (die auch nur Schwestern hatte):


    Sind das Einzelfälle oder ist das (vlt. auch nur regional) weiter verbreitete Praxis? Ging es darum, einen respektablen Namen zu erhalten und/oder waren Familiennamen an Höfe gebunden?

    Ich freue mich über Einschätzungen, Verweise auf Artikel etc. oder weitere Beispiele.

    Beste Grüße!
  • Gudrid
    Erfahrener Benutzer
    • 22.04.2020
    • 1253

    #2
    Zitat von leo ro Beitrag anzeigen
    Übernahm also der Ehemann mit dem Hof auch den Namen?
    Bis etwa Mitte / Ende des 18. Jahrhunderts, regional verschieden, war das so.
    Liebe Grüße
    Gudrid
    Lieber barfuß als ohne Buch

    Kommentar

    • Malte55
      Erfahrener Benutzer
      • 02.08.2017
      • 1625

      #3
      Moin,
      da einige Kinder von Meier/Kuhlmann unterschiedliche Nachnamen haben, gehe ich davon aus, das die Kinder alle Meier hießen, sie wurden aber in der Regel nach dem herkömmlichen Hofnamen Kuhlmann gerufen/eingeschrieben. Interessant wäre in diesen Zusammenhang wie diese Kinder bei Wegzug an anderen Orten genannt wurden.

      Das der Daten-Ersteller eventuell Probleme bei den Zuordnungen hat, zeigt sich alleine beim Heinrich Meier, der 1693 im Alter von 27 Jahren sich die 64 Jahre alte >Omi< Talke Rippen zur Betreuung seiner kleinen Kinder in den Hof holt.

      Klar ist aber auch das gerade die Hofnamen zu einer größeren Fehleranfälligkeit bei den Zuordnungen führen können. Das kann dann auch schon von den damaligen Pfarrern gefördert worden sein, in dem sie falsche KB-Einträge zur Altersberechnung heranzogen. Man darf halt nicht in die aufgestellten Fallen blind hineintappen.
      LG Malte

      Kommentar

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