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#41
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Zitat:
Hier also dreimal Leiterholt auf drei Karten: Niemeyer, Preußische Uraufnahme und OpenStreetMap. So unbedingt lagerichtig waren die alten Karten aber wohl nicht. Zur Orientierung die Gemeindegrenzen von 1887 in grün. Leiterholt-Niemeyer.jpg Leiterholt-Uraufnahme.jpg Leiterholt-osm.jpg Geändert von Andre_J (27.07.2021 um 20:49 Uhr) |
#42
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Super, das ist ja sensationell! Danke!
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#43
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Ja, Andre, tolle Arbeit, besonders die Niemeyer-Zusammensetzung und die Auffindung des dritten Kottens. Die Position des Ursprungskottens, den ich in der Namengeschichte Leithenholz-Kotten nenne, ist ja eine Überraschung. Dann hätte er also schon zur Zeit der Uraufnahme nicht mehr existiert, dort wäre inzwischen wegloses Gelände. Sein Nachbar bei Niemeyer, der Gärtner, wäre der auch weg? Im KB Ümmingen gibts laut ancestry (im, aus dem) Leithenholtz bis in die 1760er. Und zB dies: Name: Anna Catharina Gaertner Im Leithenholtz Geschlecht: Female (Weiblich) Taufdatum: 4. Aug 1746 Taufort: Evangelisch, Uemmingen, Westfalen, Prussia Wohnort: Uemmingen, Westfalen, Preussen Vater: Johan Roetger Gaertner Im Leithenholtz FHL-Filmnummer: 469077
Vielleicht stimmt der Hinweis auf Überbauung aus dem Überflugbericht von 1960 ja doch. Auf dem markanten in den Grünzug vorspringenden Komplex stehen Studentenwohnheime (Laerholzstraße 80) und das Landesspracheninstitut (Laerholzstraße 84). Die südöstlich angrenzende Flur heißt Großes Holz. Deshalb meine Vermutung, dass die Überbauung auf dem Leithenholz stehen könnte. Noch ein Kartenfund, leider nicht für Laer: https://www.lwl.org/westfalen-region...bb_1.jpg#popup Viele Grüße Peter Geändert von Xylander (28.07.2021 um 05:16 Uhr) |
#44
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Zitat:
Am Niederrhein haben die Franzosen erst nach 1800 mit einer Katasterkartierung begonnen, die heutigen Genauigkeitsansprüchen genügtn. In Bochum haben sie (bzw die Großherzoglich-Bergischen Landesherren) einfach die Niemeyerschen Karten übernommen. Und die Preußen haben sich bei ihrer Uraufnahme auch der älteren Vorlagen bedient, bis die Katastervermessung ausreichend genaue Angaben flächendeckend bereitstellen konnte. Deshalb dann die Neuaufnahme um die Jahrhundertwende. Es könnte also durchaus sein, dass der erste Leiterholz-Kotten auf der anderen Seite der Laerholzstraße lag, und eigentlich in das darüberliegende Kartenblatt gehört hätte. |
#45
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Hallo Andre, hallo zusammen,
also müssen wir uns wohl damit abfinden, dass wir die Position des historischen Leithenholz-Kottens nicht ganz exakt einer heutigen Adresse zuordnen können. Ich hab trotzdem mal im Umkehrverfahren in TIM-online versucht, mit welcher heutigen Adresse man durch Umschalten auf die Uraufnahme dort in den Bereich der Kottenreihe Brune - Namenlos 1 - Namenlos 2 - Sudmerkamp gelangt. Einigermaßen nah heran kommt man mit der Adresse Auf der Papenburg 23. Sie führt zu Namenlos 2. Das wäre mein Favorit. Der Kotten liegt auf dem Höhenweg des Rückens zwischen den beiden Siepen und auf Höhe des heutigen Komplexes mit den Uni-Bauten. Brune und evtl auch Namenlos 1 könnten schon zum Nachbarsiepen im NW gehören. Die Schwäche des Verfahrens besteht in der Lageungenauigkeit der Uraufnahme, auch weiß man nicht, ob sie alle damaligen Bebauungen enthält, und ob der Leithenholz-Kotten überhaupt noch existierte. Deswegen meine ich mit 23 nicht die exakte Position, sondern den Nahbereich. Für die Namendeutung ändert sich nichts. Dazu kommt demnächst mein Fazit. Viele Grüße Peter Geändert von Xylander (28.07.2021 um 13:58 Uhr) |
#46
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Kurzer Hinweis:
Kotten Sudmerkamp meint vermutlich Sumperkamp. So heißt eine Straße ca 500m nördlich vom Audimax. Dürfte wie der Buscheyplatz eine alte Ortsangabe sein. Ich habe aber den Namen Sudmerkamp auf keiner Karte gesehen oder übersehen, ist jetzt nur so ins Blaue hinein... Wobei: Es gibt um 1700 in der Nähe auch den Namen Sudhoff, mindestens eine Frau mit mit dem Namen hat in den Buscheyhof eingeheiratet... Geändert von Prinzessin LiSi (28.07.2021 um 16:18 Uhr) Grund: Ergänzung |
#47
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Hallo LiSi,
der Sudmerkamp ist überall drauf: Niemeyer, Preussische Uraufnahme, als Flur in der heutigen Liegenschaftskarte. Er liegt am südwestlichen, oberen Anfang des Siepens. Der Sumperkamp könnte nach ihm benannt sein. Ob er die genaue Lage wiedergibt, weiß ich nicht. Er liegt ein Stückchen zu weit südöstlich im Vergleich zu Andres mittlerer Karte (aus der Uraufnahme) in #41, dort kannst Du ihn entdecken, auch die Kottenreihe, die ich meine. Sudhoff scheidet aus. Viele Grüße Peter Geändert von Xylander (28.07.2021 um 17:02 Uhr) |
#48
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Ok, das überzeugt mich. Dann ist höchstens Sumperkamp ein Verschreiber oder Nachfolger von Sudmerkamp, aber das führt jetzt hier zu weit.
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#49
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Hallo zusammen,
zur Verdeutlichung Auf der Papenburg 23 heute und auf der Uraufnahme. Wegen der genannten Vorbehalte meine ich damit nicht eine gesicherte Lokalisation des Leithenholz-Kottens, sondern eine Annäherung. Viele Grüße Peter |
#50
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Hallo zusammen,
Ausgangspunkt des Themas waren der Familienname Leiterholt(z) mit den frühesten Nennungen im Bochumer Raum und die Vermutung, dass es sich um einen Familiennamen vom Typ Wohnstättennamen handeln könnte. Dies war zu überprüfen, bei positivem Ergebnis war der Name der zugrundeliegenden Örtlichkeit zu deuten. Der Bestandteil -holt(z) legte nahe, ein Leither Holz - Gehölz in oder bei Leithe (heute Stadtteile von Bochum und von Essen) zu suchen. Dies hatte keinen Erfolg. Stattdessen wurde im Grenzbereich zwischen (Bochum-)Laer und (Bochum-)Querenburg ein Leithenholz-Kotten am Hang auf der Westseite eines Leithenholz-Siepen (heute Laerholzbach) gefunden. Dazu finden sich im Kirchenbuch Ümmingen ab ca 1700 zahlreiche Einträge mit Familiennamen im/aus dem Leithenholte/Leithenholt(z). Daraus lässt sich der Flurname Im Leithenholte als zugrundeliegender und zu deutender Örtlichkeitsname erschließen. Heutiger Name ist Laerholz. Es handelt sich jedoch nicht um eine Verschleifung, sondern um eine Namenänderung. Der Bestandteil Leit(h)e ist weit verbreitet und wird als Abhang, Senke, Horst über Sumpfgelände gedeutet. Infrage kommt damit Leithenholz - Gehölz am Abhang. Allerdings reiht sich in der Umgebung Abhang an Abhang. Eine solche Namengebung würde also nicht von einem Alleinstellungsmerkmal ausgehen. So können wir wohl annehmen, dass sich der Name Im Leithenholte von den Herren von der Leithe ableitet, die auf Haus Laer in der Nachbarschaft saßen. Also haben wir Im Leithenholte - Im Gehölz der/bei den Herren von der Leithe. Nun hatten die von der Leithen auf Haus Laer ihren Namen mitgebracht. Sie führten ihn schon auf ihrem vorherigen Sitz, Haus Leythe, einer Wasserburg im heutigen Gelsenkirchen-Erle. https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Leythe Falls hier der Name tatsächlich seinen Ursprung haben sollte, dann legt die Topographie die Deutung Leit(h)e - Senke nahe, evtl auch Erhebung über Sumpfgelände. Alternativer Vorschlag: Leite als Nebenform von mnd. leide, leidinge - (Wasser-)Leitung, Kanal. Passend zu einer Wasserburg. https://www.google.de/books/edition/Mittelniederdeutsches_Handw%C3%B6rterbuch/iblTAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=mittelniederdeutsch+l eidinge&printsec=frontcover S 559 Jedoch geht der Name eben nicht auf Haus Leythe zurück, sondern wurde auch nach dort bereits mitgebracht. Der Name des ersten gesicherten Besitzers ist Wenemar van der Letene - Wennemar von der Lete. Er war ab 1356 Herr auf Haus Leythe. Vor ihm gab es jedoch schon eine Reihe seiner Vorfahren als Namensträger, wie von Ralf in #27 bereits gefunden: „Eine lückenlose Ahnenreihe des L e i t h e g e s c h l e c h t s m i t d e m P r a m e n - R o s e n – W a p p e n läßt sich nur vom Essener Raum aus herstellen. Vermutlich standen Konrad und sein Sohn Wennemar, 1258, 1264 und 1291 erwähnt als Ministeriale im Dienst der Äbtissin. Von den Pergamenten sind die Siegel abgefallen, so ist mit Sicherheit da sein Wappen erhalten ist, erst Konrads Enkel Wennemar (vielleicht ein Bruder der oben erwähnten Dülmener Geistlichen) als Ahnherr der Leithens, denen Haus Laer gehört verbürgt. Er war Ritterknappe, wird von 1319 bis etwa 1357 in Urkunden genannt und sitzt 1343 als Bürgermeister im Stadtrat von Essen. Sein Sohn Wennemar besitzt ab 1356 etwa Haus Leithe im Vest." So halte ich es für möglich, dass der Namenbestandteil Leit(h)e letztlich doch auf (Essen-)Leithe zurückgeht. Hier käme dann wieder die Deutung leite - Abhang ins Spiel. Damit ist beim jetzigen Stand die Entstehung des Örtlichkeitsnamens Im Leithenholte geklärt, es handelt sich um ein Gehölz der/bei den Herren von der Leithen auf Haus Laer. Die Deutung des Bestandteils Leithen- bleibt jedoch unsicher. Fußnote: denkbar wäre auch, dass es sich beim FN Leiterholt(z) nicht um einen Wohnstättennamen handelt, sondern um einen indirekten Berufsnamen für einen Wagenmacher. Leiterholz heißt laut RhWB die leiterartige Wagenrunge. www.woerterbuchnetz.de/RhWB/Leiter-holz. Dies halte ich hier für sehr unwahrscheinlich. Mit Sicherheit ausschließen könnte man es, wenn die genealogische Anbindung der Familien Leiterholtz an die Familien im/aus dem Leithenholt(z) gelänge. Dies müsste dann in einem genealogischen Thema geschehen. Viele Grüße Peter Geändert von Xylander (08.08.2021 um 12:15 Uhr) |
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