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  • fixfox
    Benutzer
    • 22.11.2020
    • 33

    suche einen Forschungs-Ansatz

    Hallo,

    ich schreibe das einfach mal in diese Rubrik "Allgemeines", im Prinzip geht es aber um die Region Schlesien. Ich suche einen Tipp, wie ich meine Suche weiter voran bringen kann. Vielleicht hat ja jemand von euch eine Idee und kann mir weiterhelfen.

    Folgende Geschichte:
    Mein Urgroßvater, geboren 1915, stammt aus dem kleinen Ort Krolkwitz bei Breslau, Standesamt damals Wirrwitz. Im Zuge des 2. WK gelangte er um 1945 nach Böhmen, lernte dort meine Urgroßmutter kennen. Beide heirateten, bekamen zwei Töchter und fanden nach der Flucht in Ostsachsen ein neues Zuhause.

    Vor kurzem ist eine entfernte Angehörige gestorben, die uns direkt vor ihrem Tod mit der Aussage überraschte, dass er bereits in seiner Heimat Schlesien ein erstes Mal verheiratet war und mindestens zwei weitere Kinder aus dieser Ehe hatte. Rein rechnerisch absolut möglich und realistisch. Meine Großmutter (älteste Tochter aus der "bekannten" Ehe) wühlte dieser Gedanke sofort auf, dass sie womöglich zwei Halbgeschwister hat, und bat mich eine Suche zu starten.

    Da ich mich schon länger mit Ahnenforschung beschäftige, schrieb ich direkt mal ans Standesamt in Wroclaw, wo meines Wissens die Unterlagen der 1900er Jahre noch aufbewahrt werden. Als Antwort bekam ich, dass dort keine Recherchen durchgeführt werden. Ich müsste direkt mit Namen und Daten kommen, die ich nicht kenne.

    Deshalb meine Frage: Weiß jemand, wie ich in diesem Fall weiter vorgehen kann, bzw. kennt einen Kontakt oder eine Anlaufstelle für derartige Anliegen?

    Vielen herzlichen Dank schon im Vorab!
    Suche zu folgenden Orten und Namen:
    Sudetenland: Skršín/Skirschina [Dietl], Bělušice/Bieloschitz [Wöhl], Snory/Kohlstätten [Mayer/Meier]
    Niederschlesien: Wierzbice/Wirrwitz [Herrmann], Gniechowice/Gnichwitz [Zapke]
    Oberschlesien: Bzie Dolne/Nieder-Goldmannsdorf [Firla], Jarząbkowitz/Jarzabkowitz [Czarnetzki]
    Mittelpolen: Białasy/Weißenfelde [Bonkowski], Modrzewie/Lärchland [Fenske]
    Sachsen: Langburkersdorf [Karsch], Berthelsdorf [Horn]
  • Geschichtensucher
    Erfahrener Benutzer
    • 03.09.2021
    • 730

    #2
    Es gibt im Forum Leute mit besonderen Fähigkeiten. Vielleicht finden die was, wenn du den Namen preisgibst Viel Erfolg
    Beste Grüße, Iris

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    • Manni1970
      Erfahrener Benutzer
      • 17.08.2017
      • 2396

      #3
      Hallo Eric!

      Zwei Möglichkeiten:

      1.) Du mußt die Geburtsurkunde Deines Vorfahren von 1915 aus dem Hauptregister einsehen. Dort könnte stehen: "1. Mal geheiratet ..."

      Fraglich, ob der Jg. 1915 des Sta Wirrwitz noch im Breslauer Standesamt liegt oder bereits im Staatsarchiv Breslau. Der poln. Archivserver ist im Moment mit dt. IP nicht zugänglich.

      2.) In der Sammelakte zur 1. bzw. mutmaßlichen 2. Heirat in ? sollte er nachgewiesen haben, daß er nicht mehr verheiratet war. Da müßtest Du also nachforschen, ob es Zusatzpapiere, Belegakten, Sammelakten oder wie man die auch immer nennen möchte, zur Heiratsurkunde gibt.

      MfG
      Manni

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      • nav
        Erfahrener Benutzer
        • 30.03.2014
        • 710

        #4
        Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
        2.) In der Sammelakte zur 1. bzw. mutmaßlichen 2. Heirat in ? sollte er nachgewiesen haben, daß er nicht mehr verheiratet war. Da müßtest Du also nachforschen, ob es Zusatzpapiere, Belegakten, Sammelakten oder wie man die auch immer nennen möchte, zur Heiratsurkunde gibt.
        Wenn die zweite Heirat in dem Gebiet war, in dem in der Zeit des 2. Weltkriegs deutsche Personenstandsregister geführt würden, dann könnte es gut sein, dass das Heiratsregister online ist, oder in naher Zukunft online sein wird.

        Im Heiratsregistereintrag müsste dann normalerweise auch ein Vermerk zur ersten Ehe sein.

        Nico

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        • Manni1970
          Erfahrener Benutzer
          • 17.08.2017
          • 2396

          #5
          Zitat von NVMini1009 Beitrag anzeigen
          Im Heiratsregistereintrag müsste dann normalerweise auch ein Vermerk zur ersten Ehe sein.
          Ja, hast recht.

          In den Heiratspapieren nach der Änderung des Personenstandsgesetzes in 1938 gab es sogar eine extra Zeile für "Vermerke über frühere oder spätere Ehen".

          Siehe hier aus Eger in Böhmen in 1939:


          MfG
          Manni

          Kommentar

          • nav
            Erfahrener Benutzer
            • 30.03.2014
            • 710

            #6
            Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
            In den Heiratspapieren nach der Änderung des Personenstandsgesetzes in 1938 gab es sogar eine extra Zeile für "Vermerke über frühere oder spätere Ehen".
            Genau das meine ich. Ich habe kürzlich noch eine zweite Ehe von 1939 gesehen, wo eben dort dann ein Vermerk stand, daher habe ich das gerade aktuell im Kopf. Vor Juli 1938 wurde sowas denke ich nicht zwingend notiert, zumindest beim Bräutigam.

            Nico

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            • kulibali
              Erfahrener Benutzer
              • 07.03.2020
              • 175

              #7
              Laut http://www.christoph-www.de/

              Wirrwitz = Konradserbe (Wierzbice) Kreis Breslau:
              Evg. KB.: Verbleib unbekannt. Vor 1895 Filiale zum Teil von Rankau, z.T von Domslau.
              Kath. KB.: Taufen 1724-1764; Tote 1724-1765 im Diözesan-Archiv Breslau.
              Hinweis: Das kath. KB. 1724-1765 ist als Mormonenfilm verfügbar.
              Standesamt: Geburten 7.7.1946; Heiraten - ; Tote - im Landesarchiv in Berlin.
              Standesamt:
              Geburten 1874-1877, 1879-1885, 1887-1888, 1891, 1893-1896, 1899, 1901, 1904-1905;
              Heiraten 1874-1877, 1879-1888, 1891, 1893-1894, 1899, 1901, 1904;
              Tote 1874-1878, 1882-1884, 1887, 1889, 1891, 1895 im Staatsarchiv Breslau.
              Hinweis: Die Zivilstands-Bücher 1874-1888 sind als Mormonenfilm verfügbar.
              Derzeit befinden sich vom deutschen Standesamt Konradserbe noch im poln. Standesamt Wroclaw (Breslau):
              Geburten 1909-1910, 1912, 1914-1915, 1920, 1922-1923, 1927-1928, 1932, 1935;
              Heiraten 1909, 1912, 1914-1915, 1918, 1920, 1922, 1924, 1927-1928, 1931, 1934-1935;
              Tote 1900-1901, 1904, 1910, 1912, 1914, 1915, 1918, 1920, 1922-1924, 1927-1928, 1934
              Die 2. Ehe wurde Ostsachsen geschlossen und die Fortführungspflicht beim Standesamt ist noch gegeben, richtig?

              Dann würde ich mir, sofern noch nicht vorhanden, eine vollständige Kopie des Registereintrags und in diesem Fall vor allem auch eine von der "Sammelakte/Belegakte" bestellen.
              Es kann nämlich sein, dass es im Aufgebot oder sonstigen Beiakten zur Eheschließung, Details zur Scheidung oder tot der 1. Frau und zu den leiblichen Kindern gibt, die warum auch immer nicht im Hauptregister eingetragen sind.

              Zugleich könntest du auch die Kirche in Wirrwitz (am besten auf Polnisch übersetzt mit deepl.com) wierzbice(a)archidiecezja.wroc.pl https://www.archidiecezja.wroc.pl/pa...ek=26&id_par=9
              anschreiben ob es vor Ort noch Kirchenbücher aus der Zeit gibt, du kannst den Zeitraum ja auf 10-15 Jahre bestimmen und hast den Familiennamen des Bräutigams damit sollte sich die Ehe finden lassen so sie dort geschlossen wurde.
              Im Erfolgsfall hat man die benötigten Daten um die das Register der 1. Ehe anzufordern, auf der hoffentlich die Kinder eingetragen wurden.
              Hi

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              • fixfox
                Benutzer
                • 22.11.2020
                • 33

                #8
                Erst einmal vielen herzlichen Dank euch allen!

                Ich glaube, ich verstehe es noch nicht ganz - ihr meint, ich soll mich an das Standesamt wenden, in dem die 2. Ehe geschlossen wurde und dort nach einer Sammelakte bzw. weiteren Dokumenten fragen?

                Das wäre in dem Fall Neukirch/Sachsen. Die Original-Heiratsurkunde (der 2. Ehe) habe ich vorliegen, genauso wie die Sterbeurkunde, dort ist definitiv nichts vermerkt über eine 1. Ehe bzw. geschieden/verwitwet o.ä.

                Ich vermute aber, dass er ohne Dokumente geflohen ist, bzw. diese verloren gingen, und er die erste Ehe bewusst vertuscht hat (aus welchen Gründen auch immer). Ich habe genau so einen Fall auch in einem anderen Familienzweig.

                Es hält sich das Gerücht, dass die erste Frau in den 50er oder 60er Jahren in Neukirch (Wohnsitz mit der 2. Familie) vor der Tür stand und von meiner Urgroßmutter zum Teufel gejagt wurde (ich denke, dass sagt schon vieles...)

                Aber den Vorschlag von kulibali mit der Kirche in Wirrwitz finde ich gerade sehr gut!
                Suche zu folgenden Orten und Namen:
                Sudetenland: Skršín/Skirschina [Dietl], Bělušice/Bieloschitz [Wöhl], Snory/Kohlstätten [Mayer/Meier]
                Niederschlesien: Wierzbice/Wirrwitz [Herrmann], Gniechowice/Gnichwitz [Zapke]
                Oberschlesien: Bzie Dolne/Nieder-Goldmannsdorf [Firla], Jarząbkowitz/Jarzabkowitz [Czarnetzki]
                Mittelpolen: Białasy/Weißenfelde [Bonkowski], Modrzewie/Lärchland [Fenske]
                Sachsen: Langburkersdorf [Karsch], Berthelsdorf [Horn]

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                • kulibali
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.03.2020
                  • 175

                  #9
                  Ich glaube, ich verstehe es noch nicht ganz - ihr meint, ich soll mich an das Standesamt wenden, in dem die 2. Ehe geschlossen wurde und dort nach einer Sammelakte bzw. weiteren Dokumenten fragen?
                  Ja genau, das nennt sich Sammelakte oder Belegakte da dort alle "Belege" zu den Personenstandsregistern gesammelt wurden/werden.
                  Bei einer Eheschließung sind das Aufgebote, bei auswärtif geborenen die Geburtsurkunden, früher auch Taufscheine, Belege zu außerehelichen Kindern, Scheidungen usw.
                  Diese wurden nicht zwangsläufig auch im Register eingetragen.

                  Die Original-Heiratsurkunde (der 2. Ehe) habe ich vorliegen
                  Meinst du mit "Original-Heiratsurkunde" diese die im Familienbuch liegt?
                  Eheurkunde und Eheregistertereintrag sind verschiedene Dinge. Die Register werden beim Standesamt innerhalb der Fortführungsfristen in Buchform geführt und durch Randnotizen ergänzt.
                  Die Eheurkunde bekommt man gegen Gebühr ausgestellt und kann sie z.B. ins Familienbuch heften.
                  Da stehen aber z.B. nicht die Trauzeugen oder Randnotizen zu Geburt Tod und Kindern drauf.

                  Ruf morgen mal im Standesamt Neukirch an und frage wie du an die Akten kommst.
                  Du musst wahrscheinlich Verwandtschaft in direkter Line nachweisen, ich hatte aber in kleineren Gemeinden auch schon Standesämter, wo man einfach kurz für mich nachgeschaut hat und mir am Telefon gesagt hat ob etwas eingetragen ist.
                  Hi

                  Kommentar

                  • sternap
                    Erfahrener Benutzer
                    • 25.04.2011
                    • 4071

                    #10
                    bei einem 1915 geborenen großvater mit vor 1945 geschiedener erster ehe kannst du durch eingabe des familiennamens deines opas auszuschließen versuchen, ob seine erste frau jüdisch gewesen wäre bzw. ob kinder dieses familiennamens in yad vashem verzeichnet sind.
                    freundliche grüße
                    sternap
                    ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                    wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                    Kommentar

                    • fixfox
                      Benutzer
                      • 22.11.2020
                      • 33

                      #11
                      Zitat von kulibali Beitrag anzeigen
                      Ja genau, das nennt sich Sammelakte oder Belegakte da dort alle "Belege" zu den Personenstandsregistern gesammelt wurden/werden.
                      Danke!


                      Zitat von kulibali Beitrag anzeigen
                      Meinst du mit "Original-Heiratsurkunde" diese die im Familienbuch liegt?
                      Eheurkunde und Eheregistertereintrag sind verschiedene Dinge.
                      Genau, die Eheurkunde aus dem Familienbuch. Die habe ich einmal in handschriftlicher Form und einmal in Maschinenschrift. Dort stehen die Daten der Ehefrau und die der Eltern mit drauf. Aber mehr eben auch nicht.

                      Ich werde mich demnächst mal dran setzen. Danke dir für den Moment!
                      Suche zu folgenden Orten und Namen:
                      Sudetenland: Skršín/Skirschina [Dietl], Bělušice/Bieloschitz [Wöhl], Snory/Kohlstätten [Mayer/Meier]
                      Niederschlesien: Wierzbice/Wirrwitz [Herrmann], Gniechowice/Gnichwitz [Zapke]
                      Oberschlesien: Bzie Dolne/Nieder-Goldmannsdorf [Firla], Jarząbkowitz/Jarzabkowitz [Czarnetzki]
                      Mittelpolen: Białasy/Weißenfelde [Bonkowski], Modrzewie/Lärchland [Fenske]
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                      • kulibali
                        Erfahrener Benutzer
                        • 07.03.2020
                        • 175

                        #12
                        bist du schon weiter gekommen?
                        Hi

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                        • fixfox
                          Benutzer
                          • 22.11.2020
                          • 33

                          #13
                          Zitat von kulibali Beitrag anzeigen
                          bist du schon weiter gekommen?
                          Entschuldige die späte Antwort. Ich habe tatsächlich erst jetzt nennenswerte Fortschritte erzielt.

                          Das Standesamt in Neukirch war erst einmal etwas überfordert und sagte mir, dass der Jahrgang 1950, um den es geht, bei ihnen nicht mehr vorliegt, möglicherweise aber im hiesigen Kreisarchiv zu finden ist.

                          Und siehe da - Bingo! Dort liegt die Akte vor und man kann mir Kopien ausstellen. Allerdings grätscht fast wie erwartet der Datenschutz dazwischen. Ich bekäme sie nur mit geschwärzten Namen.

                          Also habe ich meine Großmutter kontaktiert und wir wollten den Antrag in ihrem Namen stellen. Dann tat sich das nächste Problem auf.

                          Sie besaß nie eine Geburtsurkunde, wurde 1948 in Most/Brüx geboren. Auch in ihrer Hochzeitsurkunde sind zu meinem großen Erstaunen die Elternteile nicht vermerkt. Sie besitzt also keinen Beweis, dass ihre Eltern wirklich ihre Eltern sind.

                          Deshalb versuche ich jetzt mit ihr gemeinsam die Geburtsurkunde in Most zu beantragen. Ich habe dazu das hier angehängte Formular gefunden. Bin ich damit auf dem richtigen Weg, d.h. erhalten wir damit die gewünschte Urkunde bzw. eine Kopie davon?
                          Angehängte Dateien
                          Suche zu folgenden Orten und Namen:
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                          Sachsen: Langburkersdorf [Karsch], Berthelsdorf [Horn]

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