FN Neggiß
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Hallo Zusammen,
da ja die Gebiete östlich des Lechs schon oftmals mittelbairisch oder vlt. noch Ausläufer des schwäbischen mit stark bairischem Vokabular sind, könnte ein altbairischer Ursprung des Namens ja denkbar sein.
Der älteste Vorfahr den ich bis dato habe ist Lienhart bzw. Leonhart Neggiß, ein Weber in der Freien Reichsstadt Augsburg. Dieser müsste vor 1531 geboren sein und ist wohl 1563 oder 1564 verstorben. Einer seiner Kinder war der Abraham, später ebenfalls Weber (Die Beziehung geht so hervor: 1564 im Pflegebuch Erwähnung von Abraham Negges als Lienharts Sohn; bis einschließlich 1562 wohnt Lienhart am Kitzenmarkt. 1563 und 1564 keine Erwähnung dort, ab 1565 »Lienhart Negges Sohn« bei Salta ad St. Margareta, dotiert mit einem p für Pflegschaft.)
Weiter bin ich dort leider nicht gekommen. Die frühste Fassung des Lienhart liegt im Augsburger Steuerbuch 1548, wo er wohnhaft am Kitzenmarkt (Kitzenmarck) ist (S. 68d). Wappen ist mir keines bekannt, die Neggiß waren als Weber in der Augsburger Unterstadt wohl auch keine arg wohlhabenden Menschen (wenn auch nicht die ärmsten, wenn sie bei St. Ulrich angesiedelt waren und nicht etwa bei St. Jakob)
Lieber Gruß und einen schönen FeiertagZuletzt geändert von hionoxy; 14.08.2022, 16:05.- Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
- Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
- Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
- Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
- Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
- Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
- Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)
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Zitat von Kasstor Beitrag anzeigenMit denen hier hat es wohl auch nichts zu tun. http://acomeliau.net/0016664.HTM
Ich weiß nicht, ob das schon zur Sprache kam: Negghe flämisch für kleines Pferd - ein Zshg ist aber wohl auch unwahrscheinlich.
Grüße Thomas
Viele Grüße
Peter
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Zitat von hionoxy Beitrag anzeigenHallo Zusammen,
da ja die Gebiete östlich des Lechs schon oftmals mittelbairisch oder vlt. noch Ausläufer des schwäbischen mit stark bairischem Vokabular sind, könnte ein altbairischer Ursprung des Namens ja denkbar sein.
Der älteste Vorfahr den ich bis dato habe ist Lienhart bzw. Leonhart Neggiß, ein Weber in der Freien Reichsstadt Augsburg. Dieser müsste vor 1531 geboren sein und ist wohl 1563 oder 1564 verstorben. Einer seiner Kinder war der Abraham, später ebenfalls Weber (Die Beziehung geht so hervor: 1564 im Pflegebuch Erwähnung von Abraham Negges als Lienharts Sohn; bis einschließlich 1562 wohnt Lienhart am Kitzenmarkt. 1563 und 1564 keine Erwähnung dort, ab 1565 »Lienhart Negges Sohn« bei Salta ad St. Margareta, dotiert mit einem p für Pflegschaft.)
Weiter bin ich dort leider nicht gekommen. Die frühste Fassung des Lienhart liegt im Augsburger Steuerbuch 1548, wo er wohnhaft am Kitzenmarkt (Kitzenmarck) ist (S. 68d). Wappen ist mir keines bekannt, die Neggiß waren als Weber in der Augsburger Unterstadt wohl auch keine arg wohlhabenden Menschen (wenn auch nicht die ärmsten, wenn sie bei St. Ulrich angesiedelt waren und nicht etwa bei St. Jakob)
Lieber Gruß und einen schönen Feiertag
Es gibt einen neuen Fund und eine nicht ganz neue Theorie. Beim Augsburger Reichstag 1555 gehörte ein Jorg Neggis Suckher zu den Quartiergebern. Die Sucker waren wohl eine Augsburger Familie, einen Beruf Sucker habe ich nicht gefunden. Das "Neggis" war vielleicht ein Spitzname. Dann brächte es uns in der Deutung nicht weiter. Oder zweiter Vorname, und dann wäre Nicolaus naheliegend und der FN Neggis in unserem Fall ein Patronym zu Nikolaus.
Was meint Ihr? GoogleBooks rückt mal wieder nicht die richtigen Snippets raus, deswegen die Screenshots. https://www.google.de/search?q=Jorg+...=gws-wiz-books
Man müsste halt schauen, ob Neggis als Vorname vorkommt.
Viele Grüße
PeterZuletzt geändert von Xylander; 14.08.2022, 16:55.
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Hi Peter,
tatsächlich finde ich die Idee, dass Neggis von Nikolaus kommt gar nicht so unwahrscheinlich. Ich denke da an Markus (Marx) und Lukas (Laux). Dass Nikolaus irgendwie Nik-us und darüber zu Neggis wird, kann ich mir durchaus vorstellen. Das ist natürlich jetzt was die Aussagekraft anbelangt überhaupt nicht relevant, aber ich persönlich würde eben also eher davon ausgehen, dass der Herr Quartiergeber Sucker namentlich ein Johann Nikolaus gewesen war, und die Sucker nichts explizit mit den Neggiß zu tun haben.Zuletzt geändert von hionoxy; 14.08.2022, 17:48.- Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
- Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
- Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
- Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
- Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
- Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
- Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)
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Hallo Lukas,
Wie würdest Du vorgehen, um den Jorg/Georg (nicht Johann) Neggis/Nicolaus(?) Sucker im Steuerbuch von 1548 zu finden? Gibts auch eins von 1555? Allerdings sehe ich hier nur eine Form mit Ne- statt Ni- (Neckel, luxemburgisch) https://de.wikipedia.org/wiki/Nikola..._nach_Sprachen
Viele Grüße
PeterZuletzt geändert von Xylander; 14.08.2022, 18:00.
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Hi Peter,
wenn du in den Katalogen von FamilySearch zu Augsburg schaust, findest du die Steuerbücher.
Da gibt es für jedes Jahr eines und zu alle paar Jahre einen alphabetischen Index. Ich würde also den nächst bestenden Index nehmen, ihn suchen und dann die passende Seite im dazugehörigen Steuerbuch aufschlagen. Für die Folgejahre in denen es keinen Index gibt, würde ich mich einfach von Jahr zu Jahr hangeln; die Bürger bleiben ja zu meist an ähnlichen Orten.
Hier die Bücher auf FamilySearch (Gibt dort auch Pflegebücher und Zivilstandstegister bspw.)
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Gruß
Lukas
P.s.: Ich such mal nach ihm gleich, ich wollte nur schon mal das Vorgehen beschreiben- Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
- Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
- Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
- Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
- Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
- Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
- Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)
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1548 im Index leider kein Sucker aufgeführt (Höchstens Sutor)
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Allerdings einen Neggis Hans (Johann?) !
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Auf der Folgeseite steht auch der Lienhart (hier Leonhard) dann.
Ansonsten sehe ich noch den Nachnamen Negkhel, aber das würde ich erstmal ausklammern.
Guten Appetit dir!- Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
- Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
- Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
- Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
- Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
- Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
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Oh, ich komme nicht klar Ich wollte mir die Suter ansehen, hab den Verdacht, dass es doch Sucker sein könnten, zB den Jerg auf S 41, entdecke ihn aber weder unter a noch unter b.
Der Negkhel könnte ein Negele, Negelin sein oder ein Nikolaus.
Viele Grüße
Peter
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Ah, der Link führt zum Register von 1550. Die Familie heißt Suiter, siehe hier die Christina Suiterin auf S 40 a.
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Und auch im jüngsten Register des Bandes nur Suitter:
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Auf Seite 29 c, 3. von unten: Jörg Suiter
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Wenn sich der/die Transkribentin mit dem Sucker 1555 man nicht geirrt hat.
Trotzdem, auch wenn da Jorg Neggis Suiter stehen sollte, bleibt die Überlegung betreffs Neggis deselbe.
Viele Grüße
PeterZuletzt geändert von Xylander; 14.08.2022, 21:17.
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Hallo Lukas, hallo zusammen,
es gab in der Zeit zwei Jerg Suiter. Einer war Bote, beim anderen steht kein Beruf.
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Vielleicht wurde ja einer der beiden zur Unterscheidung Jerg/Jorg Neggis Suiter genannt.
Jedenfalls spielte die Familie in Augsburg eine Rolle. 1555 wird Jörg Suitter als Brief und Geldbote auf der über Innsbruck laufenden Postlinie zwischen Augsburg und Venedig bezeugt.
Viele Grüße
PeterZuletzt geändert von Xylander; 14.08.2022, 22:13.
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Guten Abend dir Peter,
ich weiß nicht, wie ich auf Johann kam, wir reden ja von Jorg. Mein Fehler.
Das heißt, wir bräuchten noch einen Nachweis, der eine Beziehung zwischen Jörg Suitter und dem Beinamen Neggis herstellt?
Und Jörg Suitter ohne Beruf wäre ja wohl eher der Neggis, wenn gesuchter Herr ein Quartiersgeber war, nicht wahr? Oder waren das alle diejenigen Bürger die einfach Reichtagsbeiwohner aufgenommen haben? War ja manchmal forciert worden.
Gruß
LukasZuletzt geändert von hionoxy; 15.08.2022, 00:57.- Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
- Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
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- Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
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Zitat von hionoxy Beitrag anzeigenGuten Abend dir Peter,
Das heißt, wir bräuchten noch einen Nachweis, der eine Beziehung zwischen Jörg Suitter und dem Beinamen Neggis herstellt? Gruß Lukas
gestern hätte ich gesagt: Ja, genau. Inzwischen denke ich, dass der Transkriptionsfehler ein anderer ist, und dass im Original nicht "Jorg Neggis Suitter" steht, und auch nicht "Jorg Neggis Suckher", sondern "Jorg Neggis huckher", dass also vom Transkribenten der da "Jorg Neggis Suckher" zu sehen meinte, das h als S gelesen wurde. Ein anderes Snippet aus derselben Quelle legt dies nahe:
Der Quartiergeber war also ein Jorg/Jerg/Georg Neggis mit dem Beruf Hucker (Kleinhändler). Hier ein Beleg für die Schreibweise huckher/Huckher.
https://www.google.de/books/edition/...sec=frontcover.
Das war dann wohl eine falsche Spur, schade. Der Name ist aber auch eine harte Nuss, der Hesselschwerdt ist nix dagegen.
Wie weit reichen die Indices zu den Steuerbüchern denn zurück? Meine Hoffnung wäre, den Namen in älteren Steuerbüchern, zu finden, wahrscheinlich in etwas anderer Schreibweise.
Viele Grüße
Peter
Hm, im Index zur Hussitensteuerliste von 1428 auch schon Neggis.Zuletzt geändert von Xylander; 15.08.2022, 09:37.
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