...polizeiliche Anmeldung... ?

[Pauli s ucht]

Guten Morgen,

zur Überwindung meines toten Punktes habe ich nochmal Alle Unterlagen gewälzt, dabei ist mir bei einer Geburtsurkunde (von 1877 in Magdeburg) aufgefallen, daß beim Passus "..., der Persönlichkeit nach AUF POLIZEILICHE ANMELDUNG anerkannt" steht.

Welche Information kann ich daraus ziehen?
Sind dann irgendwo Akten in einem Register der Polizei zu finden?
Wenn ja, an welche Behörde muß ich mich dann wenden?

Die betreffende Person taucht in Urkunden immer als Handelsmann auf.
Vielleicht ist das in diesem Rahmen ja dann normal....

Für weiter Hinweise wäre ich Euch seehr dankbar.

Schöne Grüße

Pauli

[Joanna]

Hallo Pauli,

es ist für jeden Einwohner in der BRDeutschland normal, sich offiziell anzumelden.

Ich kann mich noch erinnern, dass dieses in meiner Kindheit bei der Polizeidienststelle in unserem Dorf erledigt wurde. Später , wie auch heute noch, erfolgte die Anmeldung des Wohnsitzes beim jewiligen Ordnungsamt.

Nicht zu verwechseln mit dem Polizeilichen Führungszeugnis, dass man nur auf Anforderung bei bestimmten Ereignissen vorlegen muss. Aber auch dieses bekommt man heute über das Ordnungsamt ausgehändigt.

Also, alle Daten, die Du auf Deiner Anmeldekopie hast, kannst Du daraus ersehen.

Gruß Joanna

[Pauli s ucht]

Hallo Joanna,

ja in diese Richtung habe ich auch schon tendiert.

Bleibt trotzdem die Frage ob und wie ich an diese Anmeldung herankomme?
Denn dann wäre der Knoten wahrscheinlich geplatzt !!!

Kann ich das Ordnungsamt in Magdeburg anschreiben ?
Die haben doch bestimmt nicht die Daten von vor 1877.
Die Frage ist ob diese Daten archiviert wurden und wenn ja wen ich da anschreiben muß ?

Hast Du oder Jemand anderes dazu eine Lösung ?

Viele Grüße

Pauli

[russenmaedchen]

Hallo Pauli,

Melderegisterkarten - sagt Dir das was? Die Angaben von der schriftlichen Anmeldung sind auf diese Karten übertragen worden.
Ob die Karten noch existieren, weiß ich nicht. Das solltest Du im Archiv erfahren. Viel Erfolg

[Joanna]

Pauli,

ja, Sylvia hat es auf den Punkt gebracht.

Aber sei nicht zu enttäuscht, wenn die Unterlagen den Krieg nicht überstanden haben. Du kannst ja anrufen oder per Email im Ordnungsamt anfragen. Und wenn die Meldekarten ausgelagert wurden, bei 1877 muss man davon ausgehen, sagen Dir die Angestellten vor Ort bestimmt, an wen Du Dich wenden musst.

Gkruß Joanna

[Pauli s ucht]

Hallo Sylvia und Joanna,

also über Melderegisterkarten habe ich bisher nur im Forum gelesen da Sie für mich bis jetzt nicht "interessant" waren.
Leider zieht das Stadtarchiv Magdeburg gerade um (Neueröffnung Juni 2013, SCHLUCHZ)
Gerade im Raum Magdeburg ist ja durch den Krieg viel verloren gegangen.
Eventuell habe ich ja Glück.
Das heißt WARTEN
Nachdem ich den Totpunkt meiner väterlichen Linie vorerst hingenommen habe, hat sich nach Auftauchen der Heiratsurkunde meines bis dato noch unbekannten Urgroßonkels das Fieber neu entfacht.
Da bin ich jetzt doch recht ungeduldig!!!
Das Problem ist das mein Ururgroßvater Handelsmann war und dessen Kinder alle in Magdeburg geboren wurden, aber dann im Raum Salzwedel, Arendsee gewohnt haben. Dort bin ich im regen Austausch mit den Stadtarchiven aber außer den Wohnorten meines Ururgroßvaters ist bis jetzt nichts vermerkt. Kein Sterbeeintrag...nichts.
Ich hatte sogar eine Agentur in Magdeburg beauftragt, die zwar Kirchenbucheinträge für Paulmann gefunden hat aber leider kein Sterbe- oder Hochzeitseintrag oder Hinweise zu meinem Ururgroßvater bzw. Ururgroßmutter. (Abgesehen vom Eintrag im Adressbuch)
Nur der Beruf....
Frustrierend.
Dann muß ich mal warten.

Trotzdem Danke.

Grüße von

Pauli

[Joanna]

Pauli,

wenn die Kinder in Magdeburg geboren wurden müssten die Eltern eingentlich auch dort gelebt haben. Es sei denn, sie kamen in einem Krankenhaus auf die Welt. Außerdem sind Dir ja wohl auch andere Wohnorte bekannt.

Du hast Dich doch selbst an Deinem Wohnort angemeldet. Dann ist Dir doch bekannt, welche Angaben da gemacht werden.

Fordere doch die Kopien der Melderegisterkarten an. Ich habe darin Geburtsnamen der Ehefrau, die Kinder, das Geburtsdatum des Haushaltsvorstandes und den Geburtsort gefunden. Aber d.h nicht, dass auf den von Dir angeforderten Karten auch all diese Angaben stehen. Kannst Du aber erst feststellen, wenn Dir die Kopien vorliegen. Denn worauf willst Du denn warten?

Warum betonst Du immer, dass Dein Ahne Handelsmann war? Das ist schließlich kein Handelsreisender. Diesen Beruf kann man auch an einem festen Ort ausüben.

Gruß Joanna

[Pauli s ucht]

Hallo Joanna,

das mit den Melderegisterkarten hab ich ja nun begriffen,
trotzdem frage ich ja nicht ohne Grund und Langerweile.
Und es ist nicht so, daß ich noch nicht mit den Magdeburger Behörden etc. Kontakt aufgenommen hätte.
Hätte ja sein können das diese Beschreibung nicht Ortsüblich war sondern nur bei Leuten stand die etwas auf dem Kerbholz haben etc. ...
Wie ich schon sagte sind meine Ahnen recht viel herumgereist, wenn ich die vielen Wohnorte betrachte.
Und nicht das ich den "Handelsmann" betone, sondern vielmehr als Info mit angebe, damit eventuell Forenmitglieder die Ähnliches erlebt haben mir weiterhelfen können.
Irgendetwas an das ich nicht gedacht habe.
Vom Ursprung des Nachnamens her "müßte" der Name aus dem Königreich Hannover stammen (meine Theorie).
Binnen zweihundert Jahren sind meine Ahnen von dort in den Raum Magdeburg sowie wieder zurück nach Hannover gewandert.
Den Weg von Magdeburg nach Hannover konnte ich bereits nachvollziehen.
Den Weg von Hannover nach Magdeburg noch nicht.
Knackpunkt ist halt Magdeburg.
Außer den paar, in den verschiedenen Kirchen Magdeburgs, aufgetauchten Geburtsurkunden der Kinder gibt es keinen weiteren Hinweis. Keine Hochzeitsurkunde etc..
Wie auch schon erwähnt hatte ich eine Agentur mit der Suche beauftragt die in dieser Richtung auch nicht viel zu Tage förderte, ich werde nochmal in die Unterlagen schauen ob diese auch schon das Melderegister abgefragt hat. Immerhin hab ich Auszüge aus dem Adressbuch etc..
Bleibt momentan nur Name, Beruf, Wohnorte und Geburts-/Heiratsurkunden der Kinder.

So nun aber noch einen schönen Abend und gute Nacht

Pauli

[BrunoWilhelmLouis]

Hallo,
leider gibt es von Magdeburg keine Meldekarten von vor 1954, da auch das Meldewesen 1945 zerstört wurde. Nach dem Krieg war es erst möglich, 1954 eine funktionierende und vollständige Meldekartei anzulegen.

Es gibt in Magdeburg keine anderen Möglichkeiten, als mit Hilfe von Standesamtsbüchern (ab 1874), Kirchenbüchern und Bürgerrollen voran zu kommen.

Insofern gibt es keine "Polizeilichen Anmeldungen" von 1877 mehr.
Grüße, BrunoWilhelmLouis

[Friedrich]

Moin BrunoWilhelmLouis,

Insofern gibt es keine "Polizeilichen Anmeldungen" von 1877 nicht mehr.

also gibt es sie doch! Merke: Doppelte Verneinung ist verstärkte Bejahung!

Ich weiß, manchmal juckt der Schalk mir bis in die Finger...

Friedrich

[BrunoWilhelmLouis]

Hallo Friedrich,
danke für den Hinweis! Das kommt davon, wenn man beendete Sätze im Nachhinein wieder korrigiert.
Grüße
BrunoWilhelmLouis

[Pauli s ucht]

Hallo BrunoWilhelmLouis !!!

An Dich habe ich natürlich überhaupt nicht mehr gedacht .
Klar, hätte ich Dich ja gleich fragen können, (Entschuldigung).
Danke für die negative Information über das Melderegister .
War mir so nicht so bewußt.

Wie gesagt habe ich durch Zufall einen Treffer bei den Kindern meines Ururgroßvaters gelandet und da meine Zeit zu Hause begrenzt ist und das Forscherfieber in dieser Richtung erneut entbrannt ist habe ich natürlich erstmal in alle Richtungen des Forums geschossen ohne groß zu grübeln.

Das heißt, daß ich, wenn es die Zeit und Du erlaubst, mich nächstes Wochenende nochmal bei Dir melde ?!

@Friedrich
Hast ja Recht , aber laß mir mal den BrunoWilhelmLouis in Ruhe, den brauch ich noch...

Viele Grüße, schönen Sonntag und bis demnächst

Pauli

[BrunoWilhelmLouis]

Hallo Pauli,
jetzt bin ich ja wieder in Deiner Erinnerung. Na klar - Mailadresse hat sich nicht verändert.
Grüße
BrunoWilhelmLouis

[Friedrich]

Moin Pauli,

Hast ja Recht , aber laß mir mal den BrunoWilhelmLouis in Ruhe, den brauch ich noch...

wenn Ihr mir immer einen Schalk in den Nacken klebt...

Friedrich

[Genea_Oberbayern]

Moin BrunoWilhelmLouis,
Merke: Doppelte Verneinung ist verstärkte Bejahung!

Ich weiß, manchmal juckt der Schalk mir bis in die Finger...

Friedrich

Haha, ich wusste gar nicht, dass ich hier in einem Linguistik-Forum gelandet bin!
Dann will unbedingt auch noch ein bisschen klugscheißern!

Also - die doppelte Verneinung gibt es im Deutschen wohl! Zwar nicht in allen Varianten, aber zum Beispiel im Bayrischen durchaus (z.B. "Des huilft ma koa bissal ned weida") und ich glaube auch in anderen Varianten des Deutschen. Eventuell hängt das übrigens sogar mit der vermuteten sprachübergreifenden Grundstruktur von Negationsphrasen zusammen. Empirische Evidenz für diese Hypothese wäre u.a. z.B. die Verneinung im Französischen und wenn ich mich recht erinnere die des Englischen, das zu Chaucers Zeiten gesprochen wurde...