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  #1  
Alt 03.02.2012, 08:55
rigrü rigrü ist offline männlich
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Registriert seit: 02.01.2010
Beiträge: 2.559
Standard Blitzlicht vs. Tageslicht und alte Dokumente

Weil es gerade wieder in einem Diskussionsstrang angesprochen wurde, würde ich vor allem die physikalisch Bewanderten unter uns bitten, ihre Meinung zum Thema "Licht und alte Dokumente" kundzutun. Es wird ja immer wieder kolportiert, dass Blitzlicht alten Dokumenten besonders Schaden zufüge. So klar ist das aber meines Erachtens nicht. Hier wird das Ganze schon ein wenig relativiert und so würde mich doch einmal interessieren, ob es etwa für ein altes Kirchenbuch nicht schädlicher ist, wenn man statt mit einem Blitz zu fotografieren dasselbe zur besseren Ausleuchtung an ein Fenster legt. Die Helligkeit dort inkl. UV-Strahlung dürfte doch auch nicht zu verachten sein?

Nochmal meine Frage: Ist Blitzlicht wirklich so schlimm bzw. bedeutend schlimmer als Tages-/Sonnenlicht? Es geht mir nicht um irgendwelche Regeln/Bestimmungen in Archiven usw. sondern um die trockenen wissenschaftlichen Fakten
__________________
rigrü
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  #2  
Alt 03.02.2012, 11:22
Benutzerbild von Friedrich
Friedrich Friedrich ist offline männlich
Moderator
 
Registriert seit: 02.12.2007
Beiträge: 11.305
Standard

Moin rigü,

auf jeden Fall habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, daß bei gutem Tageslicht, notfalls Kunstlicht, die Aufnahmen besser werden als mit Blitz. Mit Blitz wird die Mitte des Bildes bei mir immer überbelichtet, so daß kaum noch etwas zu lesen ist. Von daher scheidet aus bildtechnischen Gründen das Blitzlicht kategorisch aus.

Das sind jetzt natürlich die Erfahrungen mit einer Digitalkamera mit 7 Megapixel (für meine Zwecke übrigens völlig ausreichend). Wie es mit "klassischen" Apparaten aussieht, kann ich nicht beurteilen.

Friedrich
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"Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."

(Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)
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  #3  
Alt 07.02.2012, 05:15
Tops Tops ist offline männlich
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Hallo!

Wenn man ein Stativ verwendet, spart man sich das Ärgernis mit dem (Blitz-)Licht

mfg,
Christian
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suche nach den FN Tobolka

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  #4  
Alt 07.02.2012, 07:55
Benutzerbild von fbehse
fbehse fbehse ist offline männlich
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Die meisten modernen Digicams haben einen "Text" oder "Dokumentenmodus", der spezielle Einstellungen zum blitzlosen abfotografieren von Dokumenten liefert. Ich habe damit gute Erfahrungen geamacht, sowohl bei ganz normalem Tageslicht, als auch bei Kunstlicht. Vorteil: Das Bild ist schwarzweiss, und die Kontraste werden verstärkt, so daß das die Schrift auf dem Foto manchmal sogar besser lesbar ist, als auf dem Original.

Zur Wissenschaft: Normales Fensterglas filtert die UV-B und UV-C Strahlung fast vollständig, nur UV-A kommt nahezu ungefiltert hindurch, was aber für Dokumente auch nicht gut ist.

Leuchtstoffröhren strahlen dagegen so gut wie keine UV-Strahlung aus. Wäre ja auch kontraproduktiv. Im inneren wird durch das Quecksilbergas zwar UV-Strahlung emittiert, welche aber durch den Leuchtstoff nahezu vollständig in sichtbare Licht umgewandelt wird. Der Rest wird vom Glas absorbiert.

Blitzlicht strahlt, ebenso wie die Glühbirne UV Strahlung aus. Das kann nur durch goldbedampfte Röhren oder elektronisch verhindert werden. Das ist aber teuer und höchstwahrscheinlich nicht in den Blitzlichgeräten der meisten Fotoapparate vorhanden. Beim Abfotografieren von Kirchenbüchern ist man dann auch sehr nah am Objekt, so daß das emittierte UV-Licht des Blitzes fast voll wirken kann. Das ist was anderes als im Museum, wo man 5 m entfernt steht.

Nicht umsonst setzen Archive schon seit ewigen Zeiten Leuchtstoffröhren ein und sind teilweise sogar fensterlos.

Demnach nimmt die Dokumentenverträglichkeit in folgender Reihenfolge ab:

Leuchtstoffröhre ---> Tageslicht hinter Glas -----> Glühbirne -----> Blitzlicht

Dieses ist mein Stand, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
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Viele Grüße,
Florian
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Meine private Ahnenforschungswebseite: www.florian-behse.de
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Geändert von fbehse (07.02.2012 um 08:06 Uhr)
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  #5  
Alt 07.02.2012, 09:38
Benutzerbild von Friedrich
Friedrich Friedrich ist offline männlich
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Registriert seit: 02.12.2007
Beiträge: 11.305
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Moin zusammen,

gute Erfahrungen habe ich gemacht, wenn ich die Dinge bei Tageslicht draußen fotografieren konnte.

Friedrich
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"Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."

(Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)
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  #6  
Alt 07.02.2012, 09:48
rigrü rigrü ist offline männlich
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Registriert seit: 02.01.2010
Beiträge: 2.559
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Um nochmal meine Frage hier in diesem Thread zu verdeutlichen: Es geht mir nicht darum, wie die besten Ergebnisse beim Fotografieren erzielt werden, ich habe damit keine Probleme. Es geht um die Frage, ob Blitzlicht bedeutend schlimmer für ein Dokument ist, als beispielsweise natürliches Tageslicht. Florian hat das ja schon gut erklärt.
Die Frage stellt sich mir unter anderem, weil ich gelegentlich in einem Archiv forsche, dessen Lesesaal mit großen Fenstern versehen ist, die ggf. auch geöffnet werden können, wodurch Sonnenlicht direkt auf die Archivalien fallen kann. Ich sehe hier eine gewisse Diskrepanz zwischen dem "bösen" Blitzlicht und dem vollkommenen Ignorieren der Effekte der Sonneneinstrahlung.
__________________
rigrü
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  #7  
Alt 07.02.2012, 14:00
Benutzerbild von Garfield
Garfield Garfield ist offline weiblich
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Ort: Bern, Schweiz
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In der Bedienungsanleitung meiner Kamera steht, dass Blitzlicht schädlich für Dokumente sein könne. Genaueres dazu steht allerdings nicht...

Vielleicht hilft dazu ein Test: bekanntermassen vergilbt Umweltpapier/Recyclingpapier (weiss nicht wie ihr das in Deutschland nennt, dieses Kopierpapier welches ein wenig braun/grau ist anstatt weiss) in der Sonne extrem schnell. Nun müsste mal jemand ganz lange ein solches Papier anblitzen und ein zweites Papier X Tage in die Sonne bzw neben das Fenster legen.

Ich würde daher davon ausgehen, dass Tageslicht schlimmer ist als Blitzlicht, weil der Blitz ja immer nur kurz ausgelöst wird, während das Tageslicht in einem Lesesaal länger scheint.
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