Adel?

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  • heraldry81
    Benutzer
    • 17.06.2007
    • 23

    Adel?

    Mir flatterte eine mir etwas suspekt erscheinende Publikation ins Haus in der ein
    Baron von Blumenthal und eine "Nobile" Debicke van der Noot unterzeichnen?

    Ich kann ehrlich gesagt nichts finden über diese Titel;
    Von Blumenthal: als Grafen sind mir die bekannt; gibt es auch Barone?
    Van der Noot: eine alte belgische Familie, über Adelige "Debicke" van der Noot kann ich jedoch nichts finden?

    Was hat es auf sich mit diesen Namen und Titel?
    Zuletzt geändert von heraldry81; 23.10.2008, 22:06.
  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11323

    #2
    Adelig?

    Moin heraldry81,

    bei solchen Dingen fällt mir nur die Baronin "Carola von Gästern" ein, die Prominente anschrieb mit der angeblichen Absicht, ihnen ein großes Vermögen zu vermachen. Die Antworten sind dann bei Winfried Bornemann, der in die Rolle der Gräfin geschlüpft war, nachzulesen. Ein amüsantes Buch . . .

    Was wollen die denn von Dir? Was ist in der Publikation nachzulesen?

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • heraldry81
      Benutzer
      • 17.06.2007
      • 23

      #3
      och, mich einladen zu einem französischem Interessenverband für Adelige (den Namen schicke ihnen in eine Privatnachricht). Geld wird nicht verlangt. Die Sache wirkt ein bisschen unseriös, weil ich die erwähnten Namen nicht kenne. Im Brief gebrauchen die Herren ihren Titel nicht, aber im Internet schon. das macht mich ein wenig stutzig?

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      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4661

        #4
        Hallo heraldy,

        Baron von Blumenthal - die Familie stammt ursprünglich aus Lettland, später in Österreich und Belgien wohnend mit bekannten Musikern und Komponisten

        Debicke van der Noot - ein Luxemburgisches Adelsgeschlecht (Nobile bedeutet nur, dass es sich um eine adelige Familie handelt)

        Ob der französische Interessenverband von Adeligen wirklich irgendetwas bringt, sei ganz dahin gestellt. Die kämpfen wahrscheinlich immer noch gegen die Französische Revolution an . Ich halte von solchen verstaubten "Einrichtungen" ganz und gar nichts. Nutze Deine Zeit lieber für interessanteres und lebe im Jetzt und Heute .

        Viele Grüße
        Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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        • Johannes v.W.
          Erfahrener Benutzer
          • 02.05.2008
          • 1150

          #5
          Zitat von Hina Beitrag anzeigen
          Ob der französische Interessenverband von Adeligen wirklich irgendetwas bringt, sei ganz dahin gestellt. Die kämpfen wahrscheinlich immer noch gegen die Französische Revolution an. Ich halte von solchen verstaubten "Einrichtungen" ganz und gar nichts.
          Dem muß ich etwas widersprechen. Die Adelsverbände geben sich heute oftmals Mühe, über die nationalen Grenzen hinaus zu wirken und eine Art gemeinsame europäische Identität aufzubauen. Oft werden internationale Wochenenden organisiert mit Programm und anschließendem Fest. Vor vielen Jahren machte ich einmal so etwas mit und fand es interessant: dort präsentierten sich sogar einige Adlige aus Moskau, die trotz Regime und allem eine diesbezügliche Identität gewahrt hatten.

          Aber wahrscheinlich hängt es auch immer von den jeweiligen Gruppierungen und Organisatoren ab…
          Daß die allerdings noch die franz. Revolution in Frage stellen, halte ich für einigermaßen unwahrscheinlich. (So was machen doch höchstens noch ein paar Spinner aus Monarchisten-Vereinen)

          Beste Grüße
          J.
          Zuletzt geändert von Johannes v.W.; 23.10.2008, 16:19.
          Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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          • heraldry81
            Benutzer
            • 17.06.2007
            • 23

            #6
            Tag Hina, tag Johannes v.W.

            "Nobile" is kein luxemburgischer Adelstitel. in Italien, gibt es das "Nobile", aber dort gibt es jede Menge dubiose Titel, aus San Marino dergleichen. Da gibt es ja etliche die akademische Titel wie dottore führen, ohne jemals eine Uni besucht zu haben. Mir ist der Zusammenhang mit uralten dem belgischen "van der Noot" undeutlich.

            Bezüglich des anderen Namens: Ich finde zwar einige Grafen von Blumenthal im Internet, aber Internetseiten die sich auf "Baron von Blumenthal" beziehen sich auf historische Personen die im 17ten und 18ten Jahrhundert lebten und nicht noch lebende Personen.

            Über Adelsinteressenverbände vermag ich nicht zu urteilen, da ich noch nie das Bedürfnis verspürt habe Mitglied in einem solchen Verein zu werden. Mein Eindruck ist das deutsche Adelsvereine recht seriöse sind und sicherlich nicht nur für die Vergangenheit schwärmen.

            Mir ist in den Niederlanden ein suspekter "adeliger" Interessenverband bekannt der betrieben wird von zwei Herren die scheinbar gänzlich unberechtigt einen Deutschen Adelstitel führen. In einem Artikel in einer bekannten genealogischen Zeitschrift wurden die zwei entlarvt: http://www.hnthistorischeproducties....rDefOpmaak.pdf

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            • Hina
              Erfahrener Benutzer
              • 03.03.2007
              • 4661

              #7
              Hallo,

              das meinte ich auch nicht, dass es ein Titel sei.

              Dass es dubiose Interessenverbände des Adels gibt, ja das kann ich nur bestätigen. Ich kenne sowas in Österreich, werde aber den Namen hier nicht veröffentlichen, weil mit den Herren nicht zu Spaßen ist. Vielleicht war jedoch meine Anmerkung etwas zu pauschal. Ich weiß auch, dass es solche Interessengemeinschaften gibt, die zwar nicht dubios sind aber doch recht "verstaubt". Ich habe unter meinen Bekannten ein Ehepaar - er aus einer freiherrlichen, sie aus einer gräflichen Familie -, die haben sich immerhin in so einer sehr verstaubten Gemeinschaft beim Adelsball kennengelernt, weil die Eltern sie dahin mitschleppten. So hatte es wenigstens EINEN Vorteil. Ansonsten kamen sie sich aber dort auch recht deplatziert vor. Eine andere Freundin, bekam aufgrund ihres Familiennamens auch des öfteren Einladungen und hat es sich sehr schnell abgewöhnt, diesen nachzukommen, obwohl sie immer recht interessiert und neugierig ist. Aber ihr hat das auch so gar nichts gesagt. Und in der eigenen Familie sind derartige Einladungen immer postwendend in dem Papierkorb gelandet, dafür hat unser Vater schon gesorgt . Um so erfreulicher, dass Johannes da eine ganz andere Erfahrung gemacht hat. Ich sollte mich doch mit meinen vorschnellen Gesamturteilen etwas mehr zurückhalten .

              Viele Grüße
              Hina
              "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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              • heraldry81
                Benutzer
                • 17.06.2007
                • 23

                #8
                Das Ironische an den beiden Niederländern ist dass Sie sich jeder Menge obskurer Orden in Italien anschliessen deren Ziel -laut ihrem Blog- es ist "het waarschuwen van het publiek voor valse ordetekens en valse adellijke titels." [das Warnen des Publikums gegen falsche Ordensabzeichen und falsche Adelstitel]. aber jetzt bin ich lieber still, den eine Klage kann ich nicht gebrauchen.

                Aber zurück zur Frage; Nobile Debicke van der Noot? und Baron von Blumenthal?
                Ich hoffe dass ich diese Herren nicht fälschlicherweise in Zusammenhang bringe mit dem Tragen eines falschen Titels.

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                • degueules
                  Neuer Benutzer
                  • 26.12.2008
                  • 2

                  #9
                  adelige titel

                  Bei Dr. J.C. Loutsch finden sie das bürgerliche Wappen der Familie Debicke. Es gehörte einem preussischen Offizier der in Luxemburg in Garnison war. Der heiratete ein luxemburgische van der Noot. Deren Nachkomme, in Italien beheimatet hat den Anhang von dem Namen der Vorfahrin genehmigt bekommen.
                  Zu von Blumenthal empfehle ich mal im Internet unter Freiherr statt Baron nach zu sehen

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                  • degueules
                    Neuer Benutzer
                    • 26.12.2008
                    • 2

                    #10
                    adelige titel

                    Dr. Jean-Claude Loutsch: Armorial du pays de Luxembourg
                    Debické: S.316 Bürgerliche Familie aus Pommern. Sesshaft in Luxemburg durch die Heirat des preussischen Offiziers Wilhelm-Ferdinand Debickémit Marianne van der Noot. Loutsch gibt als Quelle, Paul Adam-Even (französischer Jurist, Généaloge und Heraldiker): Généalogie van der Noot. Es ist richtig: In Luxemburg gibt es den Titel "nobile" nicht. Standesamtlich gibt es keine Adelstitel, obwohl der Grossherzog jemand nobilitieren und einen Titel verleihen kann, der aber keinerlei Privilegien damit verbindet.

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                    • heraldry81
                      Benutzer
                      • 17.06.2007
                      • 23

                      #11
                      Danke für diesen Hinweis.
                      Die 'van der Noot' in Luxemburg führten einen eher 'ärmlichen' Lebenstil (verglichen mit ihren flämischen Neffen) , und daher entstammen auch etliche bürgerliche Familien aus Luxemburg diesem Zweig der van der Noot; also scheinbar kein Grund für eine Adelserhebung bzw. Adelserkennung. Hinzu kommt ja auch noch dass die Titelträger nur mütterlicherseits von den Van der Noots abstammen.

                      Wissen Sie zufällig op ein Mitglied der Familie 'Debicke van der Noot" jemals einen Italienischen Titel erworben hat?
                      Jedenfalls hat der "Nobile"-Titel sowie der Namenszusatz 'van der Noot' der Familie Debicke nicht geschadet. Googlen Sie mal "debicke van der noot".

                      MfG,

                      M.

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