Tod im Braukeller

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  • gustl
    Erfahrener Benutzer
    • 25.08.2010
    • 676

    Tod im Braukeller

    Hallo an alle Wissenden, speziell an die mit Braukenntnissen,

    ich habe hier einen ungewöhnlichen Todesfall aus dem Jahr 1661, der seinerzeit sozusagen Schlagzeilen machte, indem er in die Ortschronik einging.

    Ein junges Ehepaar wollte das Hausgebraute begutachten, stieg in den Braukeller hinab, wo ihm der Atem genommen wurde und beide sehr schnell erstickten. Eine Magd, die dem Paar zu Hilfe kommen wollte, wurde in letzter Sekunde von anderen gerettet, trug aber lebenslange Schäden (z.B. Schwindelgefühle) davon.

    Meine in dieser Richtung unbeholfenen Googeleien haben ergeben, dass es sich um eine Kohlensäurevergiftung gehandelt haben könnte.

    Kennt jemand einen ähnlichen Fall? Ist das eine Gefahr, die sich beim Bierbrauen ergibt?

    Für Eure Hilfe danke ich schon im Voraus und sende

    beste Grüße
    Cornelia
  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4383

    #2
    Kohlensäurevergiftung

    Hallo, Cornelia!
    Wenn Du bei Google "Kohlensäurevergiftung" eingibst, kommt als 3.Beitrag "Tod im Paulaner" (das ist eine Brauerei in München, wenn ich nicht irre):

    "Die Hintergründe für den mysteriösen Tod des 42-jährigen Brauereimitarbeiters im Paulaner-Aufenthaltsraum waren am Montag zunächst noch völlig unklar. Die Ermittler haben den Fall inzwischen rekonstruiert.
    Demnach bemerkte ein Brauerei-Mitarbeiter gegen 4 Uhr am Montag starken CO²-Geruch. Er rannte ins Freie und verständigte einen Kollegen. Gemeinsam stellten sie in der Schlosserei ebenfalls den Geruch fest und ersuchten, den 42-jährigen Brauer im Aufenthaltsraum zu warnen. Er lag jedoch bereits bewusstlos auf dem Rücken."


    Ich denke, es kommt zu einem Lungenoedem und somit zum Tod; vielleicht hilft das hier?

    "...hieraus geht hervor, daß das Lungenödem in jedem Fall ein Vorbote der eintretenden Herzlähmung, daß es stets ein äußerst bedenkliches Symptom ist. Das Zeichen des Lungenödems ist ein feuchtes, zuerst feinblasiges (stridor), dann grobblasiges Rasseln (stertor), das man auch ohne Auflegen des Ohrs aus einiger Entfernung beim Atmen des Kranken vernimmt. Gleichzeitig wird der Gasaustausch durch den Austritt von Wasser in die Lungenbläschen verhindert, es beginnt Blaufärbung der Lippen und Nägel,
    Apathie, Schläfrigkeit, Bewußtlosigkeit, kurz die Folgen der Kohlensäurevergiftung. Auf dem sehr allmählichen Zunehmen der
    Kohlensäureüberladung beruhen die oft so heitern und hoffnungsreichen Traumvorstellungen sterbender Schwindsüchtigen. - Die Behandlung ist selten von Erfolg. Nur wenn es sich um kräftige Personen, die an Lungenentzündung leiden oder nach übergroßer
    Anstrengung das Lungenödem davongetragen haben, handelt, so sind ausgiebige Aderlässe empfehlenswert. Bei herabgekommenen Kranken dagegen sind starke Reizmittel, große Senfteige auf die Brust, Glühwein, Champagner, Äther und Moschus am Platz"
    Ende Lungenödem (1)Nur Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910 Lungenödem

    Es findet sich sicherlich ein Mediziner, der Dir das genauer erklären kann?
    Herzliche Grüße
    Scheuck

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    • gustl
      Erfahrener Benutzer
      • 25.08.2010
      • 676

      #3
      Hallo Scheuck,

      danke für Deine Anteilnahme. Den Artikel aus der SZ habe ich auch gesehen. Hier kam die Kohlensäure aber aus einer Leitung. Die Frage ist indes, ob bei "normalem" Bierbrauen in einem Hauskeller soviel "natürliche" Kohlensäure entstehen kann, dass man beim Betreten des Braukellers praktisch tot umfällt. Wie gesagt, der Fall war auch damals so ungewöhnlich, dass er in die Chronik einging. Es war übrigens im April. Ich kann nicht sagen, ob dieser April außergewöhnlich warm gewesen ist.

      Vielen Dank und beste Grüße
      Cornelia

      Kommentar

      • gki
        Erfahrener Benutzer
        • 18.01.2012
        • 4841

        #4
        Hallo Cornelia,

        Kohlenstoffdioxid ist schwerer als Luft und bildet daher wenn eine Ventilation fehlt einen "See".

        Ich habe folgendes Zitat gefunden:

        "Gemäß den stöchiometrischen Berechnungen sollte man aus 1 kg Zucker etwa 246 ltr CO2 erhalten. "

        (http://www.deters-ing.de/Wasser/hefe_co2.htm)

        Wenn der Keller also klein und schlecht ventiliert und die Menge an Selbstgebrautem hinreichend groß war, dann denke ich schon, daß es zu einem CO2-See kommen konnte, in dem das Paar dann erstickte.
        Gruß
        gki

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        • Xylander
          Erfahrener Benutzer
          • 30.10.2009
          • 6450

          #5
          Hallo,
          siehe auch hier.



          Aber: CO 2 ist geruchlos, der Brauereimitarbeiter hat also etwas anderes (ein ebenfalls vorhandenes Gas?) gerochen.

          Viele Grüße
          Xylander
          Zuletzt geändert von Xylander; 07.02.2013, 16:16.

          Kommentar

          • gustl
            Erfahrener Benutzer
            • 25.08.2010
            • 676

            #6
            Hallo an Euch alle,

            ich denke, Ihr habt das Rätsel gelöst. Ich danke Euch allen schön!

            Beste Grüße
            Cornelia

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