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Ich hatte vor langer Zeit hier nach Tipps gesucht, wie ich das Schicksal meines Großvaters klären kann. Gemündet hat die Suche und Recherche nun mit einem Besuch seines Grabes. Den Bericht dazu würde ich gerne hier reinstellen, vielleicht als Zeichen, daß sich die Suche doch lohnt:
Am 17.10.2013 habe ich mich mit meiner Mutter nach langer Planungszeit zum Grab meines im 2.Weltkrieg gestorbenen Großvaters Theodor Heinrich Gerdes begeben.
Er starb am 15.09.1944 im Stellungskrieg am Weichselbogen bei Winiarki (Polen) in einem sinnlosen Krieg und hinterließ seine Ehefrau, 6 Kinder und 2 Stiefkinder. Als Theodor Heinrich 1944 aufgrund der Erklärung des totalen Krieges durch die Nationalsozialisten trotz der 8 Kinder aus der Reserve an die Front geschickt wurde versprach er seiner Frau zu überleben und sich bei erster Gelegenheit zu ergeben und sich nicht für nichts erschiessen zu lassen und zurückzukehren zu Frau und Kindern. Was von vielen vielleicht plump als Feigheit abgetan wird war einfach ein unbändiger Wille zu überleben. Seine Frau, meine Großmutter, hat bereits zuvor zwei Ehemänner verloren, einer wurde 1924 bei einem Streit ermordet, einer erschoss sich in der Wirtschaftskrise einige Jahre später. Er versprach, daß sie keinen dritten Ehemann verlieren wird.
Er konnte sein Versprechen leider nicht halten. Er starb bei einem nächtlichen Feuerüberfall auf seine Stellung im Weichselbogen. Verscharrt in ein Massengrab wurde er dort im Jahr 2000 gefunden, durch Erkennungsmarke identifiziert und auf den Soldatenfriedhof in Siemianowice in der polnischen Woiwoidschaft Schlesien umgebettet.
Eine schöne Anlage, gepflegt, würdig, ohne kriegsverherrlichende Heldenverehrung und Geschichtsverfälschung. Er liegt einzeln begraben, sein Name ist auf einer Gedenktafel verewigt. Ein Friedhof für die Ewigkeit, für nachfolgende Generationen, gegen Vergessen und Geschichtsverfälschung.
Was bleibt ist eine Traurigkeit, meinen, den Erzählungen nach immer gutmütigen, freundlichen und zu allen Kindern liebevollen, Großvater niemals kennengelernt zu haben und die Traurigkeit darüber, daß so vielen Menschen es versagt wurde ihre Kinder und Enkelkinder aufwachsen zu sehen. Sie wurden alle so jung aus dem Leben gerissen.
Aber es tröstet auch zu wissen, wo er nun ist, besonders meine Mutter hat das immer belastet, nie am Grab des Vaters gestanden zu haben, die ständige Ungewissheit zu verspüren was aus ihm wurde.
Meine Großmutter, die noch bis 1956 bei jedem Zug mit Rückkehrern am Bahnhof stand und auf meinen Großvater wartete, konnte das leider nicht mehr erleben, sie starb 1980.
In Gedenken an Theodor Heinrich Gerdes, geboren am 25.09.1909 in Wagnersfehn, gestorben am 15.09.1944 in Winiarki, Polen
Am 17.10.2013 habe ich mich mit meiner Mutter nach langer Planungszeit zum Grab meines im 2.Weltkrieg gestorbenen Großvaters Theodor Heinrich Gerdes begeben.
Er starb am 15.09.1944 im Stellungskrieg am Weichselbogen bei Winiarki (Polen) in einem sinnlosen Krieg und hinterließ seine Ehefrau, 6 Kinder und 2 Stiefkinder. Als Theodor Heinrich 1944 aufgrund der Erklärung des totalen Krieges durch die Nationalsozialisten trotz der 8 Kinder aus der Reserve an die Front geschickt wurde versprach er seiner Frau zu überleben und sich bei erster Gelegenheit zu ergeben und sich nicht für nichts erschiessen zu lassen und zurückzukehren zu Frau und Kindern. Was von vielen vielleicht plump als Feigheit abgetan wird war einfach ein unbändiger Wille zu überleben. Seine Frau, meine Großmutter, hat bereits zuvor zwei Ehemänner verloren, einer wurde 1924 bei einem Streit ermordet, einer erschoss sich in der Wirtschaftskrise einige Jahre später. Er versprach, daß sie keinen dritten Ehemann verlieren wird.
Er konnte sein Versprechen leider nicht halten. Er starb bei einem nächtlichen Feuerüberfall auf seine Stellung im Weichselbogen. Verscharrt in ein Massengrab wurde er dort im Jahr 2000 gefunden, durch Erkennungsmarke identifiziert und auf den Soldatenfriedhof in Siemianowice in der polnischen Woiwoidschaft Schlesien umgebettet.
Eine schöne Anlage, gepflegt, würdig, ohne kriegsverherrlichende Heldenverehrung und Geschichtsverfälschung. Er liegt einzeln begraben, sein Name ist auf einer Gedenktafel verewigt. Ein Friedhof für die Ewigkeit, für nachfolgende Generationen, gegen Vergessen und Geschichtsverfälschung.
Was bleibt ist eine Traurigkeit, meinen, den Erzählungen nach immer gutmütigen, freundlichen und zu allen Kindern liebevollen, Großvater niemals kennengelernt zu haben und die Traurigkeit darüber, daß so vielen Menschen es versagt wurde ihre Kinder und Enkelkinder aufwachsen zu sehen. Sie wurden alle so jung aus dem Leben gerissen.
Aber es tröstet auch zu wissen, wo er nun ist, besonders meine Mutter hat das immer belastet, nie am Grab des Vaters gestanden zu haben, die ständige Ungewissheit zu verspüren was aus ihm wurde.
Meine Großmutter, die noch bis 1956 bei jedem Zug mit Rückkehrern am Bahnhof stand und auf meinen Großvater wartete, konnte das leider nicht mehr erleben, sie starb 1980.
In Gedenken an Theodor Heinrich Gerdes, geboren am 25.09.1909 in Wagnersfehn, gestorben am 15.09.1944 in Winiarki, Polen