Berliner Etagenzählung um 1900

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  • Herbstkind93
    Erfahrener Benutzer
    • 29.09.2013
    • 1929

    Berliner Etagenzählung um 1900

    Hallo,


    die alten Adressbücher sind ja nach Straßen sortiert und nach Namen. Bei der Sortierung nach Namen ist teilweise auch die Etage genannt. Ich habe für ein paar Jahre (1902-1905) versucht alle Mieter eines bestimmten Gebäudes mit 4 Obergeschossen zu erfassen. Das Erdgeschoss des Gebäudes lässt sich als Hochparterre bezeichnen, da es etwas höher liegt.



    Was mich bei dem untersuchten Gebäude wundert, in dem Zeitraum lebte wohl laut Adressbuch niemand im IV. OG, allerdings wird unterschieden zwischen Parterre und Hochparterre, kann es also sein, dass die Etagenzählung statt Erdgeschoss, 1, 2, 3, 4
    parterre, hochparterre, I, II, III lautet? Die Beletage also als Hochparterre gezählt wurde, statt 1. OG und das leicht erhöhte Erdgeschoss bloß als Parterre?
    Aber anscheinend war das damals nicht durchgängig so. Es gibt einen Bewohner der laut Adressbuch im II. Stock lebte, laut Kaufvertrag aber im dritten Stock(dieses Dokument befindet sich in meinem Besitz, er war der Verkäufer).



    LG
    Herbstkind
    Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)
  • Balthasar70
    Erfahrener Benutzer
    • 20.08.2008
    • 2640

    #2
    Hallo Herbstkind,

    wie die Angaben in den Adressbüchern zu lesen sind, ist als Beispiel unter Abkürzungen angegeben:
    Adressbuch für Berlin und seine Vororte (Public Domain) Issue1902 (Public Domain)

    Sie reden dort also von Parterre und Stockwerken. Das ein Gebäude Paterre (ebenerdig) und Hochpaterre hat ist schon ungewöhnlich. Steht das Gebäude noch, um es bei google mal anzusehen? Du zählst das Dachgeschoss hoffentlich nicht mit als Geschoss, das war ja um 1900 meist nur Trockenboden bzw. nicht ausgebaut.
    Zuletzt geändert von Balthasar70; 31.12.2022, 14:41.
    Gruß Balthasar70

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    • Herbstkind93
      Erfahrener Benutzer
      • 29.09.2013
      • 1929

      #3
      Hallo Balthasar,


      auch wenn es dort nicht angegeben ist, es gibt auch die Abkürzung hpt, was ich als hochparterre interepretiere.
      Dass das Gebäude nach unserer Definition nicht parterre und hochparterre gleichzeitig haben kann ist klar, deshalb die Frage, ob man auch ein 1. OG (klassischerweise die Beletage) vereinzelt als hpt bezeichnet hat und sich somit alles verschiebt. Das DG habe ich natürlich nicht mitgezählt, es ist ein typischer Altbau innerhalb der Ringbahn mit 4 OG halt - von Anfang an.



      Aber ich bin inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass das Adressbuch einfach nicht so zuverlässig ist. Bei einer Person steht vor der Etage noch H also Hof und in diesem Gebäude gab es nie Hinterhauswohnungen.


      LG
      Herbstkind
      Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)

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      • Sittichkatze
        Erfahrener Benutzer
        • 10.10.2013
        • 217

        #4
        Hallo Herbstkind,
        diese "Verwirrung" ist auch heute noch normal. In Hennigsdorf lag meine Wohnung im Hochparterre, für die 1. Verwaltung war es Erdgeschoß, die letzte Verwaltung nannte es dann 1. Etage. Da blickt einfach keiner durch.
        LG Sittichkatze

        Mein Job im Landesarchiv Berlin ist meine zweite Heimat.

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        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15113

          #5
          Hallo
          Parterre muss nicht ebenerdig sein, sondern kann auch zum Teil darunter liegen. Es gibt verschiedene Bauweisen.
          Wenn Parterre also teilweise unterhalb des Straßenniveaus liegt, ist die Etage darüber logischerweise das Hochparterre
          Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 01.01.2023, 03:36.
          Viele Grüße

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          • Herbstkind93
            Erfahrener Benutzer
            • 29.09.2013
            • 1929

            #6
            Hallo Anna Sara,


            so ein Parterre ist ja dann eher ein Souterrain, typisch für Steglitz und Friedenau, was bei "meinem" Gebäude nicht der Fall ist.
            Angesehen von dem bereits geschilderten Fall, dass der Eigentümer laut Adressbuch im II Stockwerl lebte, laut Kaufvertrag jedoch im III, spräche für eine Verschiebung auch, dass der Kunstmaler laut Adressbuch im III Stockwerk lebte, ich aber eher das IV. vermuten würde, da sich dort eine große Atelierwohnung befand.

            Aber wie gesagt, als Quelle scheint mir das Adressbuch zu unsicher, habe den Versuch aufgegeben die Mieter richtig zuzuordnen.


            LG und ein frohes neue Jahr
            wünsch das
            Herbstkind
            Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)

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