Warum immer die -IN-Endung bei Nachnamen der Frau?

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  • fps
    Erfahrener Benutzer
    • 07.01.2010
    • 2161

    #31
    Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
    so nebenbei: Was die Bezeichnungen von Frauen angeht, gab es in Wittgenstein den netten Begriff "Weiwesmansch" oder kurz "Mensch" oder "Mansch"...
    Zur Ergänzung: im Rheinischen ist es "dat Fromminsch" - also Fraumensch, und ebenfalls abgekürzt "dat Minsch".

    Wird auch von Frauen für Frauen benutzt, also eher nicht abwertend gemeint.
    Gruß, fps
    Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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    • JeLa
      Benutzer
      • 30.12.2018
      • 87

      #32
      Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
      Früher haben die Menschen halt noch korrektes deutsch gesprochen und geschrieben, im Gegensatz zu heute.
      Früher war mehr Lametta.
      Es gibt kein zeitloses korrektes Deutsch. Sprache und damit nachfolgend auch die Rechtschreibung einer Sprache, sind einem steten Wandel unterzogen. Sprache kann auch Menschen diskriminieren und es gut so, dass heute mehr auf Gleichberechtigung geachtet wird. Ich finde es faszinierend in der Vergangenheit meiner Ahnen zu forschen und verstehe damalige Verhaltensweisen und Normen. Sie sind aber nicht einfach in die heutige Zeit übertragbar.

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      • 1975reinhard
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2008
        • 325

        #33
        Zitat von hessischesteirerin Beitrag anzeigen

        in beiden Fällen geht es schlichtweg darum, dass es sich um eine Frau Handelt, egal ob verheiratet oder nicht- Mehr nicht.


        und nicht, dass sie die Frau vom Schmidt gewesen ist, was ja eher ein Besitzanspruch wäre. Selbst ledige Damen hiessen/heissen teilweise noch heute xy-in
        Ich sehe das genau so, wie die "hessische Steirerin": Das ist im deutschen Sprachraum einfach eine weibliche Endung:
        Lehrer - Lehrerin
        Bäcker - Bäckerin
        Chef - Chefin
        Bauer - Bäuerin
        und hat nichts mit irgendeiner Zugehörigkeit zum Ehemann oder Vater zu tun. (Ich glaube, hier wird oft zu viel hineininterpretiert und es existieren auch zu viele Mythen über das damalige Erb- und Eherecht)

        Übrigens waren (und das ist teilweise heute noch so) in vielen Gegenden Bayerns und Österreichs die Menschen unter ihrem Hofnamen und nicht unter ihrem Familiennamen bekannt, und der konnte durchaus auch von der Familie der Frau stammen und wurde vom Ehemann übernommen. Aber die Frau verwendete den Hofnamen natürlich mit angehängtem -in.

        Viele Grüße
        Reinhard
        Forschungsgebiete:

        waldviertel-genealogie.jimdo.com/
        • NÖ (Waldviertel): Region Gmünd, Weitra, Schrems, Döllersheim

        suedmaehren-genealogie.jimdo.com/
        • Südmähren: Gebiet um Joslowitz

        traunviertel-genealogie.jimdo.com/
        • OÖ: Traunseeregion, Ampflwang, Ottnang,...

        http://sudeten-genealogie.jimdo.com/
        • Böhmen: Beneschau (bei Prag), Königgrätz, Nechanitz, Winterberg/Prachatitz
        • Schlesien: Gebiet um Wigstadtl
        • (Süd-)Mähren: Lispitz

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        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15113

          #34
          Ja. Beispiel:

          "Den 13 huj. Starb allhiesige Mägdlins Schulmeisterin Fr. Sabina Catharina H. M. Johann Georg Hinghern gewesenen Praeceptoris allhie .... Ehefraw"
          (13.12.1708 Markgröningen)

          Ihr Ehemann war im Gefängnis verwahrt, ca.1695-1715, wegen "Hauptblödigkeit"
          Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 15.03.2021, 19:05.
          Viele Grüße

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          • Huber Benedikt
            Erfahrener Benutzer
            • 20.03.2016
            • 4650

            #35
            wegen "Hauptblödigkeit"


            schade, dass das heut nicht mehr strafbar ist.
            Ursus magnus oritur
            Rursus agnus moritur

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            • consanguineus
              Erfahrener Benutzer
              • 15.05.2018
              • 5541

              #36
              Heute ist es mancher Karriere sogar recht förderlich.
              Suche:

              Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
              Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
              Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
              Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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              • Juergen
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2007
                • 6045

                #37
                Frau Pastorin meinte damals eindeutig die Frau des verheirateten Pastors.

                Offtopic: Letztens bei MAISCHBERGER eine kleine Runde ua. mit einer
                jungen Schriftstellerin, diese fände es besser, wenn man zuküftig z.B.
                das Bundeskanzler sagen würde, das fände sie besser und ähnlich
                gewöhnnungsbedürftig. War eine junge Frau aufgewachsen wohl im Osten.

                Mir fast egal, wie Herrn M. BRODER, ich brauche das nicht mehr zu übernehmen.

                Gruß Juergen
                Zuletzt geändert von Juergen; 15.03.2021, 20:10.

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                • Sneezy

                  #38
                  Hallo,
                  den weiblichen Suffix -sche kenne ich auch von der Insel Rügen, aber nur bei der Hebamme Agardsche, die wohl die Ehefrau eines Franzosen namens Agard war.

                  Es gab natürlich in der Geschichte auch immer Ausnahmen, was die Selbstbestimmung und Unabhängigkeit der Frauen betrifft. Die beiden Mätressen von Louis XIV Madame de Montespan und Madame de Maintenon hatten einen sehr großen Einfluss auf den König und waren sogar die persönlichen Berater des Königs, wodurch sie sehr viel Macht hatten. Der Ehemann der Madame de Montespan lebte weit weg von Versailles auf dem Land. Allerdings waren die Franzosen in vielen Dingen deutlich fortschrittlicher als die Deutschen. Auch Homosexualität war in Versailles sehr verbreitet.

                  Ich kann zu diesem Thema die Serie Versailles empfehlen.
                  Zuletzt geändert von Gast; 15.03.2021, 20:25.

                  Kommentar

                  • hessischesteirerin
                    Erfahrener Benutzer
                    • 08.06.2019
                    • 1334

                    #39
                    Zitat von 1975reinhard Beitrag anzeigen
                    Ich sehe das genau so, wie die "hessische Steirerin": Das ist im deutschen Sprachraum einfach eine weibliche Endung:
                    Lehrer - Lehrerin
                    Bäcker - Bäckerin
                    Chef - Chefin
                    Bauer - Bäuerin
                    und hat nichts mit irgendeiner Zugehörigkeit zum Ehemann oder Vater zu tun. (Ich glaube, hier wird oft zu viel hineininterpretiert und es existieren auch zu viele Mythen über das damalige Erb- und Eherecht)

                    Übrigens waren (und das ist teilweise heute noch so) in vielen Gegenden Bayerns und Österreichs die Menschen unter ihrem Hofnamen und nicht unter ihrem Familiennamen bekannt, und der konnte durchaus auch von der Familie der Frau stammen und wurde vom Ehemann übernommen. Aber die Frau verwendete den Hofnamen natürlich mit angehängtem -in.

                    Viele Grüße
                    Reinhard
                    genau, ich bin bei meinen Freunden in Österreich immernoch die ..-in.
                    und als unverheiratetes lediges Mädchen von über 50 J beweist es ja, dass es hier einfach nur die weibliche Form ist :-)

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                    • consanguineus
                      Erfahrener Benutzer
                      • 15.05.2018
                      • 5541

                      #40
                      Zitat von Balduin1297 Beitrag anzeigen
                      Allerdings waren die Franzosen in vielen Dingen deutlich fortschrittlicher als die Deutschen. Auch Homosexualität war in Versailles sehr verbreitet.
                      Worin der Fortschritt da nun genau bestehen soll, entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Was konnten denn die Menschen in Versailles für ihre Neigungen?

                      Übrigens konnten die Versailler damals froh sein, daß Versailles nicht in Deinem gepriesenen russischen Paradies lag. Aber das nur nebenbei.

                      Laut einer 2010 durchgeführten Meinungsumfrage des Lewada-Zentrums hielten 38 Prozent der befragten Russen die Homosexualität für moralisch verwerflich, weitere 36 Prozent für eine psychische Krankheit.[13][14] Nur 15 Prozent gaben an, dass Homosexualität eine alternative Form der menschlichen Sexualität sei. 39 Prozent stimmten dem Vorschlag zu, Homosexuelle ohne deren Einwilligung einer Heilbehandlung zu unterziehen oder von der Gesellschaft zu isolieren. Vier Prozent meinten, dass alle Schwulen und Lesben liquidiert werden sollten. 84 Prozent waren gegen die Einführung einer gleichgeschlechtlichen Ehe, gerade einmal 14 Prozent befürworten dies.[13] Die nationale Umfrage von WZIOM zeigte im April 2012, dass 86 Prozent der Bevölkerung die Verbotsgesetze gegen „homosexuelle Propaganda“ befürworteten.[14]

                      Quelle: Wikipedia
                      Suche:

                      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                      • Sneezy

                        #41
                        Hallo,
                        in Polen wird Homosexualität auf Grund des strengen Katholizismus auch nicht gerne gesehen. Trotzdem verbindet Polen und Frankreich über einen sehr langen Zeitraum sehr enge Beziehungen. Außerdem war Polen-Litauen vor der Gegenreformation der Jesuiten das weltoffenste Land der Welt. Und Russland war im 18. Jahrhundert und 19. Jahrhundert das weltoffenste Land, da Italiener, Franzosen, Engländer, Schweden, Polen und Deutsche im Zarenreich gelebt haben. Dazu kommen noch die vielen weiteren Völker zusammen, die schon immer in Russland gelebt haben. Das Zarenreich war ein Vielvölkerstaat, in dem alle Völker friedlich zusammengelebt haben.
                        Zuletzt geändert von Gast; 15.03.2021, 21:35.

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                        • Future-Trunks
                          Benutzer
                          • 31.01.2021
                          • 66

                          #42
                          Zitat von Mismid Beitrag anzeigen
                          Frauen waren früher nichts wert und galten nicht als eigenständige Individuen, sondern als Anhängsel und Besitz eines Mannes. Sie hatten so gut wie keine Rechte. Sie durften ohne Zustimmung des Mannes weder einen Beruf ausüben noch sonst Geschäfte tätigen. Waren sie nicht verheiratet, mußte der Vater oder ein anderer männlicher Vorstand diese Aufgaben übernehmen. Wahlrecht, Studium, Sport war für Frauen erst im 20. Jahrhundert möglich.

                          Wenn man sich überlegt dass selbst im späten 20. Jahrhundert Frauenfußball in Deutschland als Organisation verboten war...
                          Erst Am 31. Oktober 1970 hob der DFB auf seinem Verbandstag in Travemünde das Frauenfußballverbot wieder auf. Es gab jedoch einige Auflagen: So mussten die Frauenteams wegen ihrer „schwächeren Natur“ eine halbjährige Winterpause einhalten, Stollenschuhe waren verboten und die Bälle waren kleiner und leichter. Das Spiel selbst dauerte nur 70 Minuten. Später wurde die Spielzeit auf 80 Minuten erhöht. Und erst eit 1993 gilt auch bei den Frauen die Spielzeit von zweimal 45 Minuten.

                          Es war dann halt immer die Frau des Schmiedes, des Bäckers, der Müllers usw. und damit wurde ausgedrückt dass es sich um eine weibliche Person handelte. Schmiedin, Bäckerin, Müllerin usw.
                          Es ist richtig, dass der DFB seinen Vereinen verbot von 1955 bis 1970 Frauenfußball zu spielen. Aber vom Gesetzgeber her war es nicht verboten. Frauenfußball fand ja auch trotzdem statt auch in eigenen Vereinen mit nem eigenen Verband, der auch jede Menge Länderspiele ausrichtete, nur nicht unter dem Dach des DFB.

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                          • Xtine
                            Administrator
                            • 16.07.2006
                            • 28400

                            #43
                            Hallo,

                            ich denke die eigentliche Frage wurde ausführlivh beantwortet.
                            Da das Thema nun von der Ahnenforschung abschweift, schließe icb das Thema hiermit ab.

                            Viele Grüße .................................. .
                            Christine

                            .. .............
                            Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                            (Konfuzius)

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