Was hat dieses Wappen zu bedeuten?

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5527

    Was hat dieses Wappen zu bedeuten?

    Hallo zusammen!

    Heute hatte ich das 1588 erstellte Bewerbungsschreiben einer (bürgerlichen) Person an einen Herzog in der Hand. Dabei fiel mir auf, daß in das Briefpapier eine Art Wappen eingeprägt war. Handelt es sich hier um das Familien- oder individuelle Wappen des Schreibers, oder ist das eine Art Firmenzeichen des Papierherstellers? Bitte entschuldigt die etwas dumme Frage, aber ich sehe nicht jeden Tag solche Dinge.

    Vielen Dank und viele Grüße
    consanguineus
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    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
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    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561
  • Robert K
    Erfahrener Benutzer
    • 29.04.2019
    • 282

    #2
    Hallo "consanguineus",

    es scheint ein Wappen mit Sparren zu sein, vielleicht mit zwei Helmzierden?

    Um überhaupt mit einer Recherche beginnen zu können, solltest Du die ungenannten Personen benennen. Auch in der Region ist möglicherweise ein weiterer Hinweis versteckt. Man hat das Papier sicherlich nicht -so wie heute- vor dem Gebrauch durch die Weltgeschichte transportiert.

    Also:
    - Wie lautet Namen des Bewerbers?
    - An welchen Herzog schrieb er?
    - Wo spielte sich das ab?

    Die Papiermühlen haben tatsächlich früh begonnen, ihre Produkte mit Wasserzeichen zu markieren. Hier sieht es mir etwas mehr wie eine Prägung aus, ein möglicher Hinweis auf ein nachträglich eingeprägtes Familienwappen.

    Sehr interessante Informationen zum Thema "Wasserzeichen" bietet diese Seite: www.wasserzeichen-online.de

    Beste Grüße und viel Erfolg
    Robert

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    • consanguineus
      Erfahrener Benutzer
      • 15.05.2018
      • 5527

      #3
      Hallo Robert,

      vielen Dank für Deine Antwort! Zu Deinen Fragen:

      Der Bewerber war ein Andreas Bötel, im Jahre 1588 bereits etwas älter, der zuvor offenbar Verwalter und Schreiber bei einem Johann v. Alten war, welcher verstarb, weswegen Andreas Bötel eine neue Anstellung suchte. Bötel wuchs im Amt Schladen auf, welches von 1523 an zeitweilig zum Fürstentum Wolfenbüttel gehörte. An den Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel erging auch das Bewerbungsschreiben. Über den familiären Hintergrund des Andreas Bötel ist mir nichts bekannt. Sehr wahrscheinlich gehört er im weitesten Sinne zu der umfangreichen Bötel-Sippe, die südlich von Wolfenbüttel zu Hause war bzw. ist. Während des 15. und 16. Jahrhunderts waren die Bötel, von denen wir wissen, hauptsächlich Braunschweiger Bürger. Ein Wappen ist nicht bekannt. Sie siegelten mit einem Kaufmannszeichen. Vielleicht gehörte Andreas auch zu den bäuerlichen Bötel in Ohlendorf, die es im 16. und 17. Jahrhundert gab, von denen man aber nicht genau weiß, in welchem Zusammenhang sie zu den anderen Bötel stehen. Ohlendorf wäre jedenfalls der einzige Ort im Amt Schladen, an denen jemals Bötel nachgewiesen wurden.

      Viele Grüße
      consanguineus
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      • Alter Mansfelder
        Super-Moderator
        • 21.12.2013
        • 4661

        #4
        Hallo consanguineus,

        schon wegen der Initialen wird es das Wappen des Andreas Bötel sein. Die Papiermühlen verewigten sich m. W. durch Wasserzeichen im Papier.

        Hast Du schon einmal das Buch "Goslarer Wappenrolle" konsultiert?



        Darin sind auch etliche Wappen aus der Umgebung aufgeführt.

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        • consanguineus
          Erfahrener Benutzer
          • 15.05.2018
          • 5527

          #5
          Hallo Alter Mansfelder,

          das von Dir empfohlene Buch war mir nicht bekannt. Ich werde es mir beschaffen. Vielen Dank für den Tip!

          Wo siehst Du denn da die Initialen des Andreas Bötel? Meinst Du das "Gekrakel" über dem Schild? Ich erkenne darin gar nichts, habe aber auch keinen geübten Blick dafür.

          Viele Grüße
          consanguineus
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          • Xylander
            Erfahrener Benutzer
            • 30.10.2009
            • 6447

            #6
            Hallo, als zweiten Buchstaben sehe ich ein W
            Habs mal geschärft
            Viele Grüße
            Xylander
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            • consanguineus
              Erfahrener Benutzer
              • 15.05.2018
              • 5527

              #7
              Hallo Xylander,

              ich erkenne vom Betrachter aus gesehen rechts ein auf dem Kopf stehendes A. Das Ding links würde ich als eine Art Fußabdruck eines Vogels ansprechen. Was mache ich falsch?

              Viele Grüße
              consanguineus
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              • Alter Mansfelder
                Super-Moderator
                • 21.12.2013
                • 4661

                #8
                Hallo zusammen,

                ich hätte gedacht, dass dort A und B auf dem Kopf stehen, wenn Andreas Bötel der Absender war. Ich kann mich freilich auch irren, denn das B ist alles andere als eindeutig.

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                • consanguineus
                  Erfahrener Benutzer
                  • 15.05.2018
                  • 5527

                  #9
                  Was ergäbe es für einen Sinn, die Initialen auf den Kopf zu stellen?
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                  • Xylander
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.10.2009
                    • 6447

                    #10
                    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                    Hallo Xylander,
                    ich erkenne vom Betrachter aus gesehen rechts ein auf dem Kopf stehendes A. Das Ding links würde ich als eine Art Fußabdruck eines Vogels ansprechen. Was mache ich falsch?
                    Viele Grüße
                    consanguineus
                    Auf die Idee, das Bild auf den Kopf zu stellen, war ich nicht gekommen. Ja, das A ist eindeutig, mein "W" dagegen unsicher. Mit dem anderen Zeichen kann ich nichts anfangen, egal wie rum. Nur: Du hast Recht. Während der Buchstabe im Bild rechts klare Linien aufweist, wirkt das Zeichen links eher wie ein Bildzeichen.
                    Viele Grüße
                    Xylander

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                    • consanguineus
                      Erfahrener Benutzer
                      • 15.05.2018
                      • 5527

                      #11
                      Guten Morgen Xylander,

                      könnte man also, ungeachtet der Frage, was da genau auf dem Schild sitzt, sagen, daß da jemand den von ihm geschriebenen Brief mit einer individuellen Prägung versehen hat, also analog etwa zu einem Siegelabdruck aus Wachs? War es denn üblich, zum Wappen noch die Initialen zu gesellen? Was könnte sonst noch dargestellt sein? Da es keinen Helm gibt, wird es sich doch kaum um eine Helmzier handeln.

                      Viele Grüße
                      consanguineus
                      Suche:

                      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
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                      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
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                      • Xylander
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.10.2009
                        • 6447

                        #12
                        Hallo consnguineus,
                        ich könnte es mir vorstellen, bin allerdings auf diesem Gebiet völliger Laie.
                        google hilft auch nicht so recht

                        Viele Grüße
                        Xylander

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                        • consanguineus
                          Erfahrener Benutzer
                          • 15.05.2018
                          • 5527

                          #13
                          Hallo zusammen!

                          Dem Rat des Alten Mansfelders folgend, habe ich mir die Goslar'sche Wappenrolle besorgt. Diese Anschaffung werde ich definitiv nicht bereuen!

                          Auch hier findet sich um dieselbe Zeit ein Andreas Bötel, der beruflich ziemlich genau dasselbe gemacht hat wie sein Namensvetter, um dessen Wappen es eingangs ging, nur eben für einen anderen Herren (v. Schwicheldt statt v. Alten). Das Wappen bzw. Siegel ist jedoch ein vollkommen anderes (Mühleisen statt Sparren). Ganz offensichtlich handelt es sich also eher nicht um ein Familienwappen, sondern um ein persönliches Wappen.

                          Mich irritiert das Mühleisen etwas. Ich habe mich mal mit einer Familie beschäftigt, deren einer Zweig zur Ministerialität der Reichsstadt Mühlhausen zählte. Sie führte, wie auch andere, nicht mit ihnen stammverwandte Mühlhäuser Ministeriale, das Mühleisen im Wappen. Anscheinend war das Mühleisen also nicht exklusiv auf Mühlhausen beschränkt.

                          Viele Grüße
                          consanguineus
                          Angehängte Dateien
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