erster Archivbesuch

[CodeRed]

Hallo an alle,

in weit macht es Sinn nach ungefähr einem Jahr mal mehr mal weniger Ahnenforschung in ein Archiv zu fahren. Ich suche Informationen vor und aus dem 18. Jahrhundert. Kirchenbücher für danach konnte ich schon auf digitalisierter Weise durchsuchen. Die waren sehr ordentlich und sauber geschrieben. Vor der Jahrhundertwende 1799/1800 soll das wohl nich so sauber gewesen sein.
Des Weiteren muss ich zugeben ein Anfänger in Sütterlin oder anderen alten Schriften zu sein.
Lohnt sich der Weg von 200 km hin und 200 km zurück.
Klar irgendwann muss ich sowieso mal in ein Archiv, aber bringt es jetzt schon was. Hätte grad etwas Zeit dafür. Sollte man sich speziell noch vorbereiten?

Gruß Dominic

[Jürgen P.]

Hallo Dominic,

um welches Archiv handelt es sich?
Kirchenbuch-/Stadt- oder Staatsarchiv?

Unabhängig von der "Hürde" Schrift, da findet man sich mit der Zeit rein, ist eine gute Vorbereitung des Archivbesuch unabdingbar.

Gruß Jürgen

[spitzbub67]

Hallo,

ich sehe das ähnlich wie Jürgen. Wenn du schon den weiten Weg auf dich nimmst, mach dir eine ordentliche Liste, welche Personen du in welchen Büchern nachschlagen willst.

Ich nehme an, dass du dir in dem Archiv einen Termin reservieren lassen musst und du auch gleich die Bücher, die du haben willst, angeben musst.
Daher ist diese Vorbereitung unabdingbar.

Abklären solltest du auch, wie du eventuelle Funde in den Büchern verarbeiten darfst. Kann man vorort kopieren? Wie hoch sind die Kosten dafür? Ist abfotografieren erlaubt? Alles Fragen, die du vor deinem Besuch klären solltest.

lg Sabine

[Xtine]

Hallo Dominic,

zumindest ein bisschen solltest Du Sütterlin oder Kurrent schon lesen können. Du mußt ja wenigstens Deine gesuchten Namen erkennen können
Eine Schrifttafel und die wichtigsten Namen in Sütterlin geschrieben solltest Du dann am besten auch mitnehmen.

Erkundige dich am Besten auch vorher, ob man evtl. Foto's der Einträge machen kann, oder ob man Kopien bekommt (für die Lesehilfe )

[scheuck]

Archivbesuch

Hallo, Dominic!
Wie meine Vorredner schon gesagt haben, eine optimale Vorbereitung ist unabdingbar, aber........... Offenbar ist das Procedere von Archiv zu Archiv auch unterschiedlich; in "meinem" Staatsarchiv gibt es regelrechte Ausgabezeiten! Angenommen, Du kommst um 9:00 Uhr, die nächste Ausgabezeit ist aber erst um 11:00 Uhr, dann sitzt Du zwei Stunden mehr oder weniger dumm herum. Erkundige Dich bitte auch danach, ob es vielleicht Beschränkungen hinsichtlich der Buch-Ausgabe gibt. In manchen Archiven darf man drei Bücher am Tag ansehen; auch nicht witzig bei 400km Fahrerei. Wenn Du absehen kannst, nach welchen Dingen Du in welchem Jahr suchen möchtest, macht es Sinn, das Archiv anzuschreiben (meistens per mail möglich) und die gewünschten Sachen vorzubestellen. - Was Deine "Lese-Fähigkeit" angeht, ich bin darin auch nicht besonders gut; man ist an solchen Orten niemals alleine, andere Sucher helfen gerne nach meiner Erfahrung (auch die Archiv-Mitarbeiter sind dahingehend ansprechbar). - Organisiere Dich bestmöglich, damit sich die Sache auch lohnt!
Ganz viel Erfolg!!!

[CodeRed]

Ich könnte an so vielen Archiven weiterforschen, aber mein Hauptaugenmerk liegt zur Zeit auf meiner Namenslinie. Die würde mich ins Erzbistumsarchiv Paderbonn verschlagen.
Ich habe auch schonmal Alphabete in verschiedenen Schriftarten besorgt. Würden auch mitgenommen.
Ich glaube ich bräuchte gar nicht so viele Bücher. Kirchenbuch 1643 - 1809 möchte ich vorwiegend durchsuchen und meine Namenslinie erweitern. Da die Familie damals nicht so wanderfreudig war, könnte ich mir auch noch die paar Nachbarorte bestellen um meine direkten Vorfahren noch weiter zu komplettieren.

Werd wohl vorher mal anrufen müssen und ganz klar sagen was ich möchte, brauche und fragen wie ich das handhaben muss.

Ein lernbuch wegen Schrift oder ähnliches würdet ihr also nicht empfehlen?

Gruß Dominic

[scheuck]

alte Schriften

Dominic, "lernen" schadet ja nie; ob Du nun ein entsprechendes Buch mitnehmen sollst/musst, kann ich nicht beurteilen. Meine Lese-Fähigkeiten sind dahingehend nicht "besonders"; ich hatte allerdings noch nie Probleme damit, ein helfendes Auge habe ich im Notfall noch immer gefunden! Wenn Du in einem bestimmten Fall gar nicht klar kommst, mach ein Foto (wenn erlaubt) oder investiere ein paar Cent für eine Kopie, da kannst Du dann daheim in Ruhe "brüten" bzw. hier im Forum um Hilfe bitten .

[Lauer1974]

Also ich habe mich jetzt für Schriftenkunde angemeldet der Kurs ist allerdings leider erst im Oktober und wird bei uns im Stadtarchiv Garbsen angeboten. Die Kosten dafür halten sich auf jeden Fall in Grenzen. Ich meine ich habe bis jetzt keine Probleme gehabt, bis auf das jemand ne unleserliche Schrift hatte, aber die Dame vom Stadtarchiv hat mir auch geraten, so ein Kurs zu besuchen. Die Kosten krieg ich sogar bei meinen geringen Budget noch auf die Reihe. Der Kurs geht 2 Tage lang. Weil ich bislang auch noch die Besuche weiter gescheut habe, um in Kirchenbüchern herum zu schauen, aus Angst die Schrift könnte ich nicht beherrschen.

Also dann würd ich Dir auch raten, die Personen gezielt raus zu suchen, dennjeweils 200 km zu fahren sind ja auch kein Pappenstil und nicht grad um die Ecke.

Gruß Barbara

[Jürgen P.]

Hallo Dominic,

den Empfehlungen von Christine und Scheuck ist eigentlich nichts hinzuzufügen, ausser meinem "Spickzettel"!
Wichtig ist, die umliegenden Pfarreien aufzulisten und fange mit dem Register in den Kirchenbüchern an. In vielen Fällen wurden diese Register in lateinischer Schrift geschrieben. Das hilft dir erst mal all die für deine Suche relevanten FN zu filtern!

Viel Erfolg bei deinem ersten Archivbesuch. Wird sicher ein Erlebnis.

Gruß Jürgen

[gabyde]

Hallo Dominic,

kennst Du denn die grundlegenden Begriffe in Latein? Immerhin handelt es sich hier um katholische KB, und die sind üblicherweise (muß nicht, aber ist meist so) in Latein verfaßt.

LG
Gaby

[scheuck]

Sorry..........

Ihr Lieben,
offenbar habe ich schon Schwierigkeiten beim "Lesen" von Druckschrift, sorry!
Erst jetzt habe ich begriffen, dass es sich um Kirchenbücher handelt.....
Ich möchte Dich nicht entmutigen, möchte Dir aber auch mein Kirchenbuch-Archiv-Erlebnis nicht verschweigen. Wenn man am Ort lebt, ist alles nicht so wichtig, aber bei 400km sieht es anders aus. Rufe dort auf jeden Fall erst mal an und frage auch danach, auf welche Weise die Daten "sortiert" sind.
In meinem Fall war das "Archiv" zwar verfilmt, es gab dazu aber keine "Legende" und keine Möglichkeit, in jener Ordnung auch etwas finden zu können. Man hat mich nach dem Ortsnamen gefragt, hat mir entsprechend ca. "7cm Material" und ein Lesegerät zur Verfügung gestellt und los ging's.
"Los" ging leider gar nichts, denn ich hatte sehr schnell begriffen, dass Heiraten neben Sterbeeinträgen zu finden sind; Taufen dann mal so dazwischen. Die einzige "Ordnung" waren das Alphabet und die Jahresangaben.
Für mich war jener Archiv-Gang absolut für die Katz; nicht so schlimm, ich war in 15 Minuten wieder daheim! - Geärgert hat es mich dennoch maßlos!
Die Archiv-Mitarbeiter waren enorm freundlich und hilfsbereit, da half aber auch die beste "Hilfe" nichts. Ich "liebe" das Staatsarchiv, da ist alles wohlgeordnet und die Sache hat System....
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen mehr Glück für Dein "erstes Mal", Dominic!

[CodeRed]

Danke schonmal für eure Tipps. Ich hoffe in den KB gibt es Register. Würde die Sache definitiv erleichtern.
Latein hatte ich nie in der Schule, aber durch die Lesehilfe, hier aus dem Forum, habe ich schon einige Begriffe gelernt. Daneben gibt es ja auch Begrifflisten für Genealogen im Netz, die ich ausdrucken und mitnehmen könnte

Gruß Dominic

[CodeRed]

@Scheuck: Warst du denn später dann nochmal da oder hast du das Archiv bis jetzt gemieden?

Gruß Domi

[zimba123]

Hallo Dominic,

für das Archiv des Erzbistumsarchiv Paderborn gilt:

1. vorab telefonisch einen Platz reservieren
2. Archivalien vorbestellen ist nicht erforderlich; das machst Du vor Ort; in der Regel werden Dir binnen 5 Minuten die Filme ausgehändigt (keine Original-KB)
3. Fotografieren ist nicht erlaubt; Du kannst jedoch die Einträge auf CD bekommen; kostet 5 Euro pro CD plus 1 Euro pro Eintrag; für Einträge vor 1800 auf jeden Fall empfehlenswert, da meist in lateinischer Prosa geschrieben; das bekommst Du in der Kürze der Zeit gar nicht alles (korrekt) abgeschrieben
4. Parken am Maspernplatz (gut 5 Min. Fußweg zum Archiv); 5 Euro Kleingeld für den Parkautomaten einstecken
5. Es gibt wohl eine Art Kantine im Gebäude, aber ich habe da noch nicht gegessen.
6. Konzentriere Dich vielleicht auf die direkten Vorfahren (nicht auch noch Geschwister und deren Ehepartner etc. suchen), denn so ein Tag ist in Windeseile rum und dann hast Du vielleicht nur 1-2 Generationen geschafft.
7. Wie die anderen schon schrieben: Im KB immer erst nach einem Index suchen.

Ansonsten kann ich Dir nur empfehlen, Dir hier in der Lesehilfe mal die ein oder andere Anfrage zur Übung vorzunehmen (nur für Dich). Du kannst Deine Transkription dann hinterher mit der Lösung abgleichen. Das kommt der Realität noch am nächsten.

Viel Spaß im Archiv!


Viele Grüße
Simone

[CodeRed]

danke für die ausführliche Antwort Simone,

Werde einfach alle passenden Einträge zu den Nachnamen auf die CD brennen und später austüfteln wer wer ist.

Gruß Dominic