Ratsprotokolle Ahrweiler

[Ritterrath]

Hallo,

Habe mir mehrere Bände mit den Ratsprotokollen von Ahrweiler und Neuenahr zugelegt. Ich setzte mal mehrere Ausschnitte davon rein. IN kurzer Form. Wenn jemand mehr wissen möchte zu den jeweiligen Namen bescheid sagen.

gruss
Florian

[Ritterrath]

Freitag 22.09.1702

Im Streit der Nachbarn mit Heinrich Großgart wird dieser erneut verurteilt, die zugemachte Wasserschepp (Treppchen zum Mühlenteich) am Markt wieder zu eröffnen......



Freitag 06.10.1702

Die vorgeladene Witwe von Johann Ley aus Dernau sagt aus, dass die Mädchen von Peter Lutsch und der Knecht von Ferdinand Wolff aus Dernau im städtischen Busch Laub geholt haben.

[Ritterrath]

Dienstag 06.03.1703

Vizebürgermeister Becker trägt ein Schreiben des Hohen Domkapitels wegen eines Ausschusstages vor. Der zeitige Baumeister Reiner Wolff trägt im Rat......



Montag 12.03.1703

Anna Maria Fornich, Witwe von Jakob Giltges, erscheint mit Peter Gorris aus Lantershofen vor dem Rat und klagt gegen den Schäfer von Lantershofen, dessen Schafe am Vortag in der Ellig ihr Gerstenfeld kahl gefressen hätten. Der Schäfer wird vor den Rat zitiert.



Freitag 16.03.1703

Hermann Hilberath kündigt seinen Kirchenweingarten. Der Garten ist ungefähr 0,5 mg groß und in der Adenbach gelegen. Die Recher haben auf Nentert einen Baum für einen Schlagbaum gefällt. Den hat Nelles Rennenberg nach Staffel gefahren. Michael Burbach aus Kesseling erscheint vor dem Rat. Er gibt an, diesen Baum vom Waldförster Jacobs für 0,5 tlr gekauft zui haben. Der zitierte Waldförster gibt zu, 0,5 tlr empfangen zu haben. Zur Ablösung des Streitgegenstandes soll Burbach dem Baumeister 1 rtlr zahlen. Es wird ihm noch ein Baum, der am Spießberg liegt, überlassen. Dafür soll er jeweils dem Baumeister und der Stadt 0,5 rtlr geben. Burbach gibt weiter an, dass Matthias Kriechel aus Kesseling, Nies Hennis, Peter Weingarts, Michel Honerbach und ARnold Stodden den BAfall von den Bäumen geholt haben. Die Recher haben im Ahrweiler Wald Rahmen gehauen.

[Ritterrath]

Freitag 19.04.1703

Die Witwe von Peter Kriechel soll Michael Quinck einen Gulden zahlen, weil ihre Leute in Michaels Busch versehentlich 14 Viertel Rahmen gecshlagen haben.

Freitag 27.04.1703

Michael Koch klagt, dass Johannes Gies, Sohn von Churst zu Walporzheim, vom 11. März an bis zum 23. April wegen der ihm zugestellten Billette nichts gezahlt hat. Er muss bei Strafe der Exekution 5 gld hergeben. Dem Kellner Pütz und Michael Godthartz wird mitgeteilt, dass die Besserey (Mist) im Hof des verstorbenen Winand Meyschoß in Arrest gelegt ist. Sie sollen ihn bis zum Abschluss der Streitigkeiten liegen lassen.

[Ritterrath]

Dienstag 1.05.1703

Nach dem Hochamt tritt der Rat wie von alters her üblich in der curia zusammen und wöhlt mit Mehrheit Herrn Andreas Becker zum neuen Bürgermeister. Weil es das dritte Jahr ist, wird er zum Blankenheimer Hof vor den dortigen Schultheiß Hubert Kriechel und die Hofgeschworenen Johann Heinen und Gotthard Knieps gebracht. Der Schultheiß belehnt Becker namens des Grafen von Manderscheid und Blankenheim mit dem Bürgermeisteramt. Dann legt Becker seinen Amtseid ab. An Stelle des zurückgetretenen Baumeisters Reiner Wolff wählt der Rat Heinrich Bürvenich zum neuen Baumeister. Er legt seinen Amtseid ab.


Mittwoch 02.05.1703

Die zeitigen Ratsverwandten legen ihren Amtseid ab. Dann wählt der Rat die Hutenmeister, 5 Förster und 3 Feldschützen.
Hutenmeister und Honnen
Walporzheim:Emund Eckendorf
Oberhut: Johannes Knieps (1703) und Tilman Kriechel (1704)
Adenbachhut: Barthol Jacobs und Heinrich Gies
Niederhut: Daniel Gies und Johannes Riskirchen
Ahrhut: Tonnes Simons
Allen neuen Beamten wird das Gehalt vorgelesen. Sie schwören ihren Amtseid. Auch der Schulmeister und der Glöckner erscheinen.Sie geloben dem Bürgermeister handtastlich ihren Pflichten nachzukommen.
Nach dem Absterben Stefan Lingens ist mehrheitlich Johannes Schmidtges zum neuen Hospitalsmeister gewählt worden (1702). Für das Jahr 1703 wird Stefan Remagen in dieses Amt gewählt. Der Rat wählt Gerhard Gies zum neuen Gildenmeister. Heinrich Berg erlegt 10m, weil er von Ahrweiler wegziehen und seine Bürgerschaft beibehalten möchte.

[Ritterrath]

Mittwoch 09.05.1703

Bürgermeister Roesgens trägt dem Rat und den Achtern vor, dass Herr von Wentz in Abwesenheit von Bürgermeister Becker die die hannoverischen Offiziere, die in Rech liegen, empfangen hat. Die Stadt soll die Bagage (Gepäck) und 50 Mann hier her bringen. Um den zuvorzukommen, werden Bürgermeister Becker und Herr Stoll nach Rech zum Obristleutnant geschickt.


Mittwoch 16.05.1703Die beiden Geschickten berichten im Rat, dass der Obristleutnant befohlen habe, die Wachen tüchtig zu halten, damit keine Franzosen in die Stadt kämen. Der Kellner Pütz übergibt eine Stellungnahme gegen die Erben von Winand Meyschoß. Dieser Bericht wird an Michel Godthartz zur stellungnahme weitergegeben. Am selben Tag legen die neuen Hospitalmeister und Gildenmeister ihren Amtseid ab. Der Rat beschließt ferner, daß der abgestandene Baumeister Reiner Wolff dem Obristleutnant in Rech 4 Pistolen und 1 Ohm Bleichart hergeben soll. Johann Jakob Stoll soll sie dem Obristleutnant überbringen. Peter Kriechel muss wegen des strittigen Hauses von Frammerich Rothaar zum nächsten Ratstag erscheinen.

[Ritterrath]

Freitag 18.05.1703

Peter Kriechel übergibt ein Memorial von Johannes Rothaar wegen der Behausung. Weil der Jude Mararus seinem Versprechen, binnen 14 Tagen in das Haus einzuziehen, nicht nachgekommen ist, erhält Peter Kriechel die Behausung. Der Kellner Pütz übergibt ein Memorial gegen Michel Gotthartz. Weil der Stadtdiener vergessen hat, den Gotthartz einzuladen, wird die Sache auf morgen vertagt. Tonnes Menzen und Chrysant Giltges aus Bachem erhalten Bauholz für eine neue Kelter.


Mittwoch 23.05.1703

Vor Rat und Achtern erscheint Matthias Becker aus dem Blanckenberger Amt und bittet, ihm nach dem Absterben seines Schwagers Johann Gies das Wasenmeisteramt zu übertragen. der Rat nimmt Becker als Wasenmeister an. Dann werden die Stadtgräben verpachtet. Herr Bossart erhält für 30 gld den Bitzengraben. Der Faulengraben geht ebenso für 19 gld an ihn. Den Jeuchengraben erhält Michel Alden für 18 gld.

[Ritterrath]

Freitag 01.06.1703

Die Witwe Emund Kriechels aus Bachem erhält Bauholz für einen Wagenkelter. Als am 20 Mai der Obrist von Kesseler mit 800 Reitern hier angekommen ist, sind die beiden Dörfer Bachem und Walporzheim verschont worden. Das Ganze hat die Bürgerschaft über 1000 rtlr gekostet. Obwohl die Dörfer vorher schon gut belastet worden sind, haben die eingesessenen Bürger ihnen nichts gutzumachen. Die neulich gewählten Erbgeschworenen Heinrich Gies und Tilman Kriechel legen ihren Amtseid ab.

Freitag 08.06.1703

Odilia Eisels klagt gegen Cordula Eisels wegen einer Wiese. Der Rat will das Schatzbuch prüfen. Folgende Personen zahlen wegen Befreiung von der Einquartierung:

Hans Jakob Westenburg 2 gld 4 alb
Niklas Lützelkirchen 1 gld 2 alb
Tilman Armbrustmachers Erben 1 gld 9 alb

[Ritterrath]

Freitag 15.06.1703

Pater Felicianus, hiesiger Vikar, erscheint und bittet um Bauholz für einen Neubau uffm Hoff. Der zeitige Baumeister soll ihm mit dem Honneisen 4 Bäume zeichnen. Die Fassbinder sollen kein Holz mehr für Fassdauben erhalten, weil das Holz ausschließlich für die alten und neuen Häuser verwandt werden soll. Die beiden Meister der Schneiderzunft Theodor Cronenberg aus Sinzig und Antonius Schefer aus Groß-Altendorf bitten um die Bürgerschaft und gleichzeitig um Nachlass beim Bürgergeld. Weil es nur wenige Schneider nur in der Stadt gibt, soll jeder nur die Halbscheid von 10 ggld geben. Christina Dublin übergibt dem Rat ein Memorial gegen Christina Fuß. Diese soll bis zum nächsten Ratstag dazu Stellung nehmen.


Freitag 22.06.1703

Gotthard Knieps bringt klaglich vor, dass Stefan Remagen in seinem Garten auf der Blitz Bohnengerten stehen hat, welche sein Sohn in der Magtbongart in seinem, Gotthards Busch, geschlagen habe. Beide Kontrahenten sollen sich vergleichen. Der Förster von Walporzheim Hans Nalis Gies hat nichts zu rügen. Der Rat droht ihm eine Geldstrafe von 1 ggld an. Der Förster Marx Upladen klagt, dass Michel Aldens Pferdeknecht eine Karre Eichenholz eingebracht hat. Peter Markenheuers Junge ist mit den Eseln im Weizenfeld auf Stungenberg gewesen. Remissium. Georg Huth hat an den Feldern vor Ramersbach eine Karre Lohe geholt. Michel Quincks Stiefsohn und Michel Pützfelds Junge haben in Johann Kniepsens Busch Bohnengerten geholt. Der Förster Peter Kriechel rügt, dass die Esel des obersten Müllers im Gisemer Bach auf einer Wiese geweidet haben. Marktmüllers Mädchen hat in der Dellen auf einer Wiese gekrautet. Heinrich Koch hat oben im Dahl einen Burd Bohnengerten geholt. Peter Kriechel erhält 8 Bäume zur Erbauung seines Hauses auf dem Markt und Gerhard Wolff sen. 3 Bäume für einen Treff. Die Erbgenahmen Appel sollen Stefan Remagen wegen der Verpflegung des Soldaten 4 rtlr zahlen. Christina Fuß übergibt dem Rat eine Stellungnahme im Streit mit Christina Dublin. Der abgestandene Bürgermeister Norbert Bossart übergibt dem regierenden Bürgermeister Becker 15 tlr 4 alb von den Löhern wegen der Ledereimer. Der Baumeister Bürvenich liefert eine Aufstellung der eingenommenen Gelder wegen des Weinkaufs. Die Einnahmen sind spezifiziert. Der Bürgermeister trägt dem Rat vor, dass Thonnis Menzen aus Bachem einige Bäume im Ahrweiler Wald abgehauen und auswendig Benachbarten überlassen hat.

[Ritterrath]

Freitag 29.06.1703

Der Bürgermeister trägt vor, das es nötig ist, die Register der Gilde und des Hospitals zu renovieren. Baumeister Reiner Wolff erhält für 1,5 rtlr einen Baum, der schon vor einem Jahr gefällt worden ist. Jakob Dublin übergibt einen Widerspruch gegen Christina Fuß. Christina Fuß soll binnen 8 Tagen antworten. Laurens Schefer erhält Bauholz für eine Kleterschrauff und Wilbert Kardt für einen Treff.

Dienstag 17.07.1703

Christina Fuß übergibt ihren Widerspruch gegen Jakob Dublin mit einem Zeugnis des hiesigen Pastors. Der Streit soll in der nächsten Woche entschieden werden. Der Marktmüller Thonnis Antwerpen hat einen Schweinestall über den Mühlendeich bauen lassen. Die Kloake fließt in den Deich, worüber sich die Nachbarn beschweren. Der Bürgermeister trägt dem Müller auf, das Bauwerk schleunigst abzureißen.

[Irmel]

Baumeister Bürvenich - Pater Adamus Burvenich

1655- 57: Franziskanerpater Adamus Burvenich (ü-Pünktchen waren noch nicht gebräuchlich) war Guardian des Klosters Beurich

1655 weilt er als Visitator im Kloster Fulda und drängt darauf, Partikel der Reliquien der Hlg. Lioba wieder nach Tauberbischofsheim, dem Ort, wo Lioba um 735 das erste Frauenkloster Deutschlands geleitet hatte, zur Verehrung rückführen zu dürfen, was ihm am 1. Mai 1655 gelingt.

1656: der Chronist des Minoritenklosters Andernach stirbt, Adam Bürvenich wird Nachfolger bis 1667.

1657: Pater Adamus ist Guardian des Franziskanerklosters Tauberbischofsheim

Der Guardian franziskanischer Klöster entspricht dem Prior anderer Klöster. In dieser Funktion und als die ganzen Klöster der Provinz bereisender Visitator wird er gleichzeitig die Analen des Klosters Andernach führen gekonnt haben. Oder gab es zeitgleich zwei Franziskanermönche gleichen Namens?

Könnte dieser oben erwähnte Baumeister Bürvenich aus der selben Familie stammen??

[Ritterrath]

Die Ratsprotokolle die ich besitze gehen bis 1747 glaub ich. OB da ein Zusammenhang besteht kann ich dir leider nicht sagen

[Ritterrath]

Die Bücher haben einen Namensindex. Ich kann also auf bWunsch auch verschiedene Namen nachschlagen ;-)

[Irmel]

Guten Abend Ritterrath,

dann sei doch bitte so gut und schau mal, ob es was zu Bürvenich gibt. Danke.
Irmel

Dauersuche BUSCHER, ALTER, von Linden, LIPPERT

[Ritterrath]

Alleine in Band 5 den ich grade am durcharbeiten bin erscheint der Name 15 mal zwischen 1703 und 1747. Die anderen Bände hab ich im Moment nicht da. Interesse an Kopien der Einträge?