Mutter bekommt 1916 ein Kind, sie war erst 13 Jahre alt?

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  • schulkindel
    Erfahrener Benutzer
    • 28.02.2018
    • 872

    Mutter bekommt 1916 ein Kind, sie war erst 13 Jahre alt?

    Hallo Forscherfreunde,
    ich habe mal eine kniffelige Frage und diese etwas verwirrend formuliert:

    Kann ein Mädchen noch bevor es konfirmiert wurde (1917) schon ein Kind geboren haben?
    Ich erinnere mich, dass Mitte der 1960er Jahre mal ein (evangelischer) Pastor sagte:
    „Dieses Mädchen konfirmiere ich nicht, sie geht ja schon mit Jungen.“

    Zu dem o. a. 1917 konfirmierten Mädchen dieses:
    Im Kirchenbuch ist angegeben, dass sie 1903 geboren wurde. Der Name ihres Vaters wurde nicht genannt, nur dass er Maurer war (Kirchenbucheintrag online einzusehen).

    Besagter Maurer heiratete 1919 - er war da 25 Jahre alt - eine Frau.
    Er starb 1945, das Standesamt zeichnet den Namen dieser Ehefrau auf.
    Verbürgt ist, dass er eine Tochter hatte, die 1916 geboren wurde. Ich kannte die Tochter noch persönlich, die mir von dem Tod 1945 und dem Sterbeort berichtete. (Nebenlinie zu meinen Vorfahren).
    Das ist also verbürgt.
    Er, der Vater, war am Tag der Geburt dieser Tochter 1916 21 Jahre alt.

    Nach meiner Interpretation war das 1916 geborene Mädchen bei der Hochzeit 3 Jahre alt.
    Hat er bis 1919 gewartet, bis die Mutter des Kindes 16 Jahre alt war und heiraten durfte?

    Ich zweifele ein bisschen, ob ich die 1917 konfirmierte Person wirklich als Mutter des 1916 geborenen Mädchens annehmen soll.
    Der Vor- und Zuname stimmt.
    Alles bis hierher Aufgezählte kann ich durch Kirchenbuch- und Standesamtsbelege, die online sind, als unstrittig annehmen.

    Den Geburtseintrag des 1916 geborenen Mädchens und die Heirat ihrer Mutter kann ich nicht nachvollziehen, da Kirchenbücher und Standesamtsbelege dafür nicht online verfügbar sind.

    Wer kann mir das erklären?

    Gruß
    Renate
  • Bienenkönigin
    Erfahrener Benutzer
    • 09.04.2019
    • 1696

    #2
    Hallo,

    wenn du das so zusammengetragen hast, kann es schon sein - aber wie du selbst schreibst, fehlen ja zwei entscheidende Daten.
    Man kann also nur spekulieren.

    Vom Alter her -also biologisch - ist es schon möglich.

    Ich habe heute zufällig gelesen, dass die große Soul-Sängerin Aretha Franklin ihr erstes Kind mit 12 und ihr zweites mit 14 bekommen hat.

    Viele Grüße
    Bienenkönigin
    Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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    • Philipp
      Erfahrener Benutzer
      • 19.07.2008
      • 841

      #3
      Hallo!

      Ich gehe davon aus, dass das 1903 geborene Mädchen die zweite Ehefrau war, die kurz nach dem Tod ersten Frau geheiratet wurde.

      Ich hatte in meinem Forschungsbereich ähnliche Geschichten bereits. Die Erinnerungen an die erste Frauen fehlen schlechthin: man sprach in der Familie nicht drüber, die Kinder wussten es vermutlich nicht, mit dem frühen Tod des Vaters ging das Wissen verloren.

      Allerdings bleibt es alles Spekulation. Wenn noch Unterlagen da sind, sollten diese das Problem klären und diesbezügliche Unsicherheiten beseitigen können.

      VG
      Philipp

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      • AKocur
        Erfahrener Benutzer
        • 28.05.2017
        • 1371

        #4
        Hallo,

        also zumindest war das Ehemündigkeitsalter zu der Zeit (im deutschen Reich) 21 Jahre für Männer (Volljährigkeit), für Frauen 16 Jahre (wobei das herabgesetzt werden konnte). BGB §1303

        Ob eine Schwangerschaft ein Ausschlussgrund für eine Konfirmation war, lässt sich nur mit Hilfe der jeweiligen landeskirchlichen Bestimmungen sagen.

        Die Eheschließung vom Vater und der vermeindlichen Mutter unterliegt ja nicht mehr den Sperrfristen, die könntest du beim zuständigen Archiv anfordern.

        LG,
        Antje

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        • schulkindel
          Erfahrener Benutzer
          • 28.02.2018
          • 872

          #5
          Hallo Ihr Drei,

          habt Dank für Eure Beiträge.
          Eine Lösung des Problems sehe ich vorerst noch nicht.

          Dass ein Mädchen aus biologischer Sicht mit 13 Mutter werden konnte, ist mir schon klar.
          Aber früher waren die Mädchen in dem Alter wohl noch viel unreifer ist mir in Erinnerung.
          Dazu kommen die Entbehrungen des I. Weltkrieges und gerade 1916/1917, man sprach da vom "Kohlrübenwinter", weil es kaum anderes zu essen gab.

          Mal sehen, wie ich weiter komme.

          Viele Grüße
          Renate

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          • hmw
            Erfahrener Benutzer
            • 16.06.2016
            • 1369

            #6
            Hallo Renate,

            Schwangerschaften von Jugendlichen hat es vermutlich schon immer und aus den unterschiedlichsten Gründen gegeben, sicher auch im Kohlrübenwinter. Die Standesamtsunterlagen sollten dir Aufschluss geben.

            Gruß
            Martin

            Kommentar

            • schulkindel
              Erfahrener Benutzer
              • 28.02.2018
              • 872

              #7
              Krieg 1916

              Antwort auf eine PN von sternap

              Hallo Alice,

              1916 ist krieg.
              in der zeit waren schlimme erlebnisse häufiger, verführung wenn der vater nicht auf die tochter aufpassen konnte, misbrauch oder vergewaltigung - bei letzterem kommt es überdurchschnittlich häufig zu schwangerschaften.
              es kann ein mädchen auch schlicht schutz eines älteren menschen gesucht haben, dabei wurde es "genommen".
              Ich gehe mal davon aus, dass damals ein Mädchen das Elternhaus erst nach der Konfirmation bzw. Schulabschluss nach 8 Jahren verließ, um dann eventuell „in Stellung“ zugehen und als Dienstmädchen zu arbeiten.
              Da wäre es denkbar, dass sie von ihrem Dienstherrn schwanger war.

              Kampfhandlungen gab es an der West- und an der Ostfront. In weiten Teilen Deutschlands war kein feindlicher Soldat anzutreffen.

              Mit freundlichen Grüßen
              Renate

              Kommentar

              • Garfield
                Erfahrener Benutzer
                • 18.12.2006
                • 2142

                #8
                Bevor wir hier von schlimmen Geschehnissen ausgehen, möchte ich eher von einem Fehler ausgehen oder von einer Verwechslung.

                Renate, was genau für Urkunden und Registereinträge liegen dir denn bisher vor? Wenn ich es richtig sehe, dann hast du:
                - Geburt des Kindes 1916
                - Heirat 1919 von dem Maurer mit der vermuteten jungen Mutter
                - Sterbeeintrag von dem Maurer, der 1945 starb und bei dem die vermutete junge Mutter als Ehefrau angegeben wurde
                - Konfirmation von der vermuteten jungen Mutter 1917, laut der sie 1903 geboren wurde
                Ist das so richtig?

                Was steht bei der Heirat genau, steht dort das Alter der Frau? Was für ein Name und Eltern der Frau steht da? Steht da, ob der Vater ein voreheliches Kind anerkannt oder adoptiert hat?
                Hast du die Geburt der vermuteten jungen Mutter von 1903 schon? Gibt es dort Randvermerke?
                Was steht betreffend der Eltern bei der Geburt des Kindes 1916 genau? Steht dort mehr zur Mutter und steht, ob die Eltern verheiratet waren oder nicht? Wenn die Eltern nicht verheiratet waren, könnte es einen Hinweis geben.
                Wie wird der Vorname und Familienname der vermuteten Mutter genannt, ist er überall genau gleich oder gibt es noch einen zweiten Vornamen oder leichte Abweichungen?

                Ehrlich gesagt fände ich es einfacher, wenn du die Einträge zitieren würdest, verstehe aber natürlich, wenn du das aus Datenschutzgründen nicht möchtest.
                Viele Grüsse von Garfield

                Suche nach:
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                • TükkersMitÜ
                  Erfahrener Benutzer
                  • 11.11.2015
                  • 357

                  #9
                  Hallo,
                  du schreibst, dass laut dem Konfirmationseintrag des Mädchens ihr Vater Maurer war, und dass dieser besagte Maurer 1919 heiratet, verstehe ich das richtig? Oder sind das 2 unterschiedliche Maurer?
                  Im Prinzip wirst du wohl nicht umher kommen, dir alle Einträge zu beschaffen.
                  Viele Grüße
                  Annika
                  Eheschließung Philipp Frommel und Maria Catharina Storr um 1800 im Raum Niederwörresbach/Herrstein und Umgebung
                  Familie Kunde in Pollnow Krs. Schlawe
                  Schäfer(?) Gottfried Wesenig o.ä. aus Bukow (Groß Jehser) und Umgebung
                  Pächter Johann George Schimkönig, angeblich aus Lübben, + zwischen 1760 und 1767, zuletzt in Pritzen nachgewiesen

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                  • schulkindel
                    Erfahrener Benutzer
                    • 28.02.2018
                    • 872

                    #10
                    Hallo Ihr alle,

                    das 1916 geborene Mädchen wurde in einem Dorf geboren. Der Geburtsort ist bekannt und von den engsten Angehörigen benannt. Die Kirchenbücher des Ortes sind noch nicht online.
                    Unstrittig ist ihr Vater, der 1945 verstorben ist und die online einsehbare Sterbeurkunde.
                    Darin wird seine Ehefrau genannt, auch das nehme ich als bewiesen hin.

                    Die Eheschließung 1919 ist nicht online einsehbar das entsprechende Kirchenbuch endet bei Ancestry 1918. Wo die Braut 1919 gewohnt hat, ist mir nicht bekannt.
                    Der Mädchenname der Ehefrau gehört in den Verbund meiner Vorfahren (Schwester einer Großmutter).
                    Das 1916 geborene Mädchen trug den Namen des Mannes, der 1919 geheiratet hat (ihr Vater).
                    Vielleicht wurde er ihr nachträglich gegeben.

                    Maurer waren der Vater des 1916 geborenen Mädchens und dessen Vater wiederum.

                    Wahrscheinlich bin ich mit dem 1903 geborenen, 1917 konfirmierten Mädchen auf dem Holzweg.
                    Ich habe den gesamten Jahrgang 1903 im Kirchenbuch durchgesehen, 278 Taufen. Sie wurde ja im März 1903 geboren und wurde vermutlich in dem Jahr getauft.
                    Ich habe sie nicht gefunden.

                    Wenn ich mir das Geburtsjahr des 1945 verstorbenen Vaters in Erinnerung rufe, kann er nicht Vater des 1903 geborenen, 1917 konfirmierten Mädchens sein.
                    Die Vornamen haben mich wohl verwirrt, Luise Martha Else und Martha Wilhelmine Auguste.

                    Die 1916 Geborene interessiert mich weiterhin, mal sehen, ob ich irgendwann eine Lösung finde.

                    Vielen Dank allen, die sich beteiligt haben
                    Renate

                    Kommentar

                    • Garfield
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.12.2006
                      • 2142

                      #11
                      Hallo Renate

                      Ja, das klingt danach, als wenn die Mutter des 1916 geborenen Mädchens nicht diejenige wäre, die 1917 konfirmiert wurde.

                      Am besten besorgst du dir aber alle Urkunden, um sicher zu sein. Allenfalls musst du noch etwas warten, bis mehr Jahrgänge online sind oder du bestellst dir eine Kopie des Registereintrages beim zuständigen Standesamt. Die Orte und Daten scheinst du ja zu haben oder eingrenzen zu können.

                      Ich wünsche dir viel Erfolg! Ich bin sicher, das findest du noch genauer raus.
                      Viele Grüsse von Garfield

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                      • DaveMaestro
                        Erfahrener Benutzer
                        • 11.03.2012
                        • 1593

                        #12
                        Onkel, Schwester und andere Verwandte.

                        Hallo,

                        ich möchte noch zwei Sachen einwerfen. Zum einen war es keine Seltenheit dem ersten Sohn bzw. der ersten Tochter den gleichen Vornamen von Mutter und Vater zu geben. Das bedeutet, dass in größeren Familien von Geschwistern auch Kinder mit den gleichen Vornamen geboren wurden, wo dann auch die Geschwister als Taufpaten eingeladen worden sind was wiederum die Vornamen der eigenen Geschwister war. (Onkel, Tante etc.). War bei meinem Urgroßvater Ignatius und dem Bruder des Vaters auch der Fall. Ich habe ewig gerätselt bis ich herausfand, dass beide verwandt waren und nicht die angenommene gleiche Person waren. Das bedeutet aber viel Rechercheaufwand...

                        Zum anderen habe ich im ersten Weltkrieg auch den Fall, dass der Ehemann wegen Tod der jüngeren Schwester (bei Geburts des 3. Kindes) und vorhandener kleiner Kinder, dann die ältere Schwester (gleiche Familiennamen aber andere Vornamen) geheiratet hat. Niemand sprach von der eigentlichen Mutter mehr, weil die Schwester die Mutterrolle übernommen hat und die Kinder nur Sie als Mutter kannten.

                        Gruß Dave

                        PS meine Mutter wurde erst mit 2 Jahren getauft, aber der Pfarrer hatte versehentlich das aktuelle Jahr eingetragen.... (zetlicher Unterschied zwischen Kirchbuch und Standesamt also damit 2 Jahre....)
                        Zuletzt geändert von DaveMaestro; 22.12.2020, 21:59.


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                        • schulkindel
                          Erfahrener Benutzer
                          • 28.02.2018
                          • 872

                          #13
                          Gleiche Vornamen verwirren in der Zuordnung

                          Hallo Dave,

                          das mit denselben Vornamen habe ich ebenfalls. Bei meiner mütterlichen Linie war ich deswegen fast am Verzweifeln.
                          Mein Urgroßvater Carl Gustav hatte z. B. einen Sohn Albert Gustav und einen Carl August.
                          Er, der Urgroßvater, wurde bei seiner Heirat sowohl im Kirchenbuch als auch im Standesamt nur als Gustav eingetragen.
                          Der Geburtseintrag im Kirchenbuch nennt ihn Carl Gustav, das Standesamt registriert bei seinem Tod Karl Gustav.

                          Der väterliche Familienzweig nennt dreimal Carl und dreimal Johann. Das bereitete zunächst auch Kopfzerbrechen.

                          Und weiter:
                          Auch bei meinem Großvater habe ich bei Ancestry den Konfirmationseintrag gefunden, da wurde die Taufe vermerkt, sie war ein Jahr nach seiner Geburt. Zunächst hatte ich an einen fehlerhaften Eintrag des Pastors geglaubt, aber dann doch festgestellt, dass das richtig sein muss.

                          Gruß
                          Renate

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