Ortsbezeichnungen

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  • Rei11
    Benutzer
    • 06.05.2019
    • 65

    Ortsbezeichnungen

    Immer wieder lese ich, dass bei alten Ortsbezeichnungen der aktuelle Name verwendet wird (z.B. geboren in Bad Bibra). Anfang des 19. Jahrhunderts hiess die Stadt aber Biebra, später Bibra und erst ab 1925 Bad Bibra. Oder: Geboren in Polen..., obwohl es damals preußisch (z.B. schlesisch) war.
    Gibt es keine Regel, wonach man einen Ort, eine Provinz o. a. so benennt wie es zum damaligen Zeitpunkt (und nicht wie in der Gegenwart) hiess?
  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 15113

    #2
    Zitat von Rei11 Beitrag anzeigen
    ... Gibt es keine Regel, wonach man einen Ort, eine Provinz o. a. so benennt wie es zum damaligen Zeitpunkt (und nicht wie in der Gegenwart) hiess?
    Hallo, nein das wäre eher kontraproduktiv.

    Der Sinn einer Niederschrift der genealogischen Daten unserer Ahnen liegt darin, diese Informationen für die Gegenwart und die Zukunft verständlich zu halten. Dass heißt die Zielgruppe an die Du Dich wendest mit einer etwaigen Veröffentlichung Deines Stammbaums sind nicht diejenigen, die zu der Zeit lebten als der Ort noch Biebra oder Bibra hieß.
    Zwar wären diese historischen Namen noch einigermaßen verständlich, aber das Wichtigste bei der Sache ist, dass Ortsnamen weltweit standardisiert werden, um dadurch die Verknüpfbarkeit und Austauschbarkeit mit anderen Stammbäumen gewährleisten zu können.
    Viele Grüße

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    • Asphaltblume
      Erfahrener Benutzer
      • 04.09.2012
      • 1500

      #3
      Ich hab eine Menge Vorfahren in den ehemals deutschen Ostgebieten, und deren Orte schreibe ich mit dem damals gültigen Namen in den Stammbaum. Als Anmerkung notiere ich dazu noch den heutigen Namen. Auch bei heute noch deutschen Orten, die in den größeren Nachbarort eingemeindet wurden, mache ich das so.
      Gruß Asphaltblume

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      • Garfield
        Erfahrener Benutzer
        • 18.12.2006
        • 2140

        #4
        Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
        Zwar wären diese historischen Namen noch einigermaßen verständlich, aber das Wichtigste bei der Sache ist, dass Ortsnamen weltweit standardisiert werden, um dadurch die Verknüpfbarkeit und Austauschbarkeit mit anderen Stammbäumen gewährleisten zu können.
        Genau deswegen.

        Ich arbeite an einem weltweiten Stammbaum-Projekt mit (Wikitree) und da werden/wurden teilweise die Ortsnamen einfach irgendwie geschrieben, ob die damaligen Namen oder mit Schreibfehlern drin. Dazu kommt noch, dass es viele gleichnamige Orte gibt, und die werden teilweise ebenfalls fehlerhaft verwendet (Ort X. in Bundesland Y. wird geschrieben, eigentlich wäre es aber X. in Bundesland Z.). Nur durch eine Standardisierung können solche Fehler vermieden werden.
        Inzwischen können auch manche Programme oder Webseiten direkt auf Google Maps den Ort anzeigen, aber auch das geht nur bei standardisierten Ortsnamen richtig (sowohl von unserer Seite wie auch seitens Google Maps).

        Ich hinke bei meinen eigenen Daten noch hinterher, habe aber angefangen, die Ortschaften nach der offiziellen Schreibweise, z.B. Bern, Bern, Schweiz, zu schreiben. Falls sinnvoll (bei mir in den wenigsten Fällen), kommt die damalige Bezeichnung noch in das Kommentar-Feld.
        Viele Grüsse von Garfield

        Suche nach:
        Caruso in Larino/Molise/Italien
        D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
        Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
        Freiburghaus von Neuenegg BE/Schweiz
        Wyss von Arni BE/Schweiz
        Keller von Schlosswil BE/Schweiz

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        • Kasstor
          Erfahrener Benutzer
          • 09.11.2009
          • 13440

          #5
          Hallo,

          eine Geburt 1878 in Kaliningrad, Russland gab es aber nun mal nicht.
          Es kommt doch auf den jeweiligen Zweck an.
          Sorgen um geschichtsvergessene Generationen mache ich mir nicht.
          Wer solche Artikel http://genwiki.genealogy.net/K%C3%B6nigsberg ( zu meinem ersten Satz ) nicht findet, der muss eben damit leben.

          Gruß


          Thomas
          FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

          Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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          • Rei11
            Benutzer
            • 06.05.2019
            • 65

            #6
            Mmh, es scheint also kein eindeutiges Regelwerk zu geben (so wie z. B. Kekule). Um es wie mit Kasstor´s Worten zu beschreiben: Es kommt wohl auf den jeweiligen Zweck an. Deswegen halte ich es so wie Asphaltblume und verwende die zu dem jeweiligen Zeitpunkt gültigen Ortsnamen. Ich persönlich mache die Ahnenforschung für mich selbst, aber in der vagen Hoffnung, dass meine Enkel oder Urenkel auch mal wissen wollen wo ihre Wurzeln liegen. Und da stelle man sich vor, sie lesen (mäßig interessiert) den Stammbaum, in dem aufgeführt wäre, dass mehrere Generationen in einem polnisch geschriebenen und in Polen liegenden Ort geboren, geheiratet und gestorben sind. Ich denke nicht, dass die kommenden Generationen hinterfragen, ob der (jetzt) in Polen liegende und polnisch klingende Ort vielleicht früher mal deutsch war. Für sie wird es anhand des Stammbaums so scheinen, als ob ihre Vorfahren polnisch sprechende Polen mit polnischem Ausweis und nicht deutschsprechende Preußen waren.
            Frage nebenbei an Garfield: Historische (z.B. preußische) Ortsnamen haben für immer Bestand. Was ist, wenn aktuelle Ortsnamen irgendwann umbenannt werden? In der NS-Zeit wurden viele Namen geändert – dies könnte ja irgendwann z. T. wieder rückgängig gemacht werden (bekanntestes Beispiel aus DDR-Zeit: Karl-Marx-Stadt)
            Zuletzt geändert von Xtine; 09.12.2019, 21:47. Grund: Nutzername korrigiert

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            • Malte55
              Erfahrener Benutzer
              • 02.08.2017
              • 1625

              #7
              Zitat von Rei11 Beitrag anzeigen
              Um es wie mit Kastoor´s Worten zu beschreiben:
              Moin,
              hier hat sich ja nun schon innerhalb eines Tages die Schreibweise geändert, wo bitte finde ich Kastoor´s Worte? Ist Kasstor bei Hamburg gemeint oder sind es doch die Kastoren im Wendland?
              Es gibt ein eindeutiges Regelwerk: Benenne den Ort kurz und prägnant so, das man ihn ohne Firlefanz wiederfinden kann! Also so wie es auch die Pastoren im allerbesten Fall getan hätten.
              Findest Du Jahre später diesen Ort selbst nicht wieder, dann haste was falsch gemacht!
              LG Malte

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              • Rei11
                Benutzer
                • 06.05.2019
                • 65

                #8
                Man möge mir meinen Schreibfehler verzeihen: Ich habe mich auf den Satz des Nutzer Kasstor "Es kommt doch auf den jeweiligen Zweck an" bezogen.
                Zuletzt geändert von Xtine; 09.12.2019, 21:48. Grund: Benutzername korrigiert

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                • sonki
                  Erfahrener Benutzer
                  • 10.05.2018
                  • 4693

                  #9
                  Die meisten vernünftigen Ahnenprogramme bieten die Möglichkeit bei Orten Alternativnamen oder Kommentare/Koordinaten zu setzen.
                  Daher mache ich das z.b. so - meine Ahnen kommen aus Schlesien bzw. Pommern. In meiner Ortsverwaltung habe ich dann auch diese Regionen (die ja erst einmal losgelöst von Landeszugehörigkeiten sind) als übergeordnete Kategorie eingetragen. Damit man die alten (preussischen) Orte auch heute noch wieder findet, habe ich als Alternativnamen mit Zeitangabe ab '45 den polnischen Namen notiert. Zusätzlich noch die Koordinaten und damit sollte es auch in ferner Zukunft leicht sein, den Ort wiederzufinden.
                  Слава Україні

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                  • Mathem
                    Erfahrener Benutzer
                    • 01.12.2013
                    • 536

                    #10
                    Hallo allerseits,


                    und was macht der Forscher/die Forscherin mit dem "eindeutigen Regelwerk", wenn es den Ort heute gar nicht mehr gibt, also kein "heutiger Name" existiert?

                    Kommt relativ häufig in meinen Forschungsgebieten vor...


                    Mathem

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                    • Malte55
                      Erfahrener Benutzer
                      • 02.08.2017
                      • 1625

                      #11
                      Zitat von Mathem Beitrag anzeigen
                      und was macht der Forscher/die Forscherin mit dem "eindeutigen Regelwerk", wenn es den Ort heute gar nicht mehr gibt, also kein "heutiger Name" existiert?
                      Moin,

                      >Irgendwo im Nirgendwo<?
                      Ich halte es bei dem Ort eines Vorfahren so, ich nehme die heute gültige Schreibweise des Ortsnamen plus die gewachsene Region. Der Ort existiert seit vielen Jahren nicht mehr, gebe ich die beiden Angaben bei Google ein werden u.a. 2 Ergebnisse zu Topographischen Beschreibungen und vieles mehr angezeigt. Suche ich auf historischen Karten finde ich den Ort auch.
                      LG Malte

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                      • OliverS
                        Erfahrener Benutzer
                        • 27.07.2014
                        • 2938

                        #12
                        Ich arbeite für mich und wie vorher Asphaltblume auch schon gesagt, sollen andere auch wissen, das der Ort früher anders hieß.

                        Gerade im Bereich Ostbrandenburg und Ostpreußen.
                        Ach das darf ich dann auch nicht nehmen, muss ja Polen und Russland heißen ;-)
                        Die ganzen Kontakte nach USA zeigen mir, die haben ja keine Ahnung und dann heißt es, "mein Urgroßvater kam aus Russland."
                        Nein er kam aus Ostpreußen bei Königsberg - er war nie in Russland!
                        Es steht aber so im Stammbaum, geboren Kaliningrad, Russland.

                        Für mich passt das nicht - daher der ehemalige Name und als Info der heutige dazu.
                        Dauersuchen:

                        1) Frau ?? verwitwerte WIECHERT, zwischen 1845 und 1852 neu verheiratete SPRINGER, wohnhaft 1852 in Leysuhnen/Leisuhn
                        2) GESELLE, geboren ca 1802, Schäfer in/aus Kiewitz bei Schwerin a.d. Warthe und seine Frau Henkel
                        3) WIECHERT, geboren in Alikendorf (Großalsleben) später in Schönebeck

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                        • Anna Sara Weingart
                          Erfahrener Benutzer
                          • 23.10.2012
                          • 15113

                          #13
                          Ich würde schreiben:

                          *1.1.1900 Königsberg/Kaliningrad
                          oder
                          *1.1.1900 Kaliningrad/Königsberg

                          OHNE Angabe eines Staates
                          Wichtig wäre mir auch, dass google mit der Angabe klar kommt und den richtigen Ort findet. Das teste ich immer vorher.
                          Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 10.12.2019, 11:33.
                          Viele Grüße

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                          • LisiS
                            Erfahrener Benutzer
                            • 27.05.2018
                            • 1523

                            #14
                            Gute Frage!?
                            Ich benenn die Orte in fast allen Fällen so, wie sie in den Kirchenbüchern/Aufzeichnungen vorkommen. Bei vielen wäre es mir gar nicht möglich rauszufinden, ob die Ortsbezeichnungen, geschweige denn die Adressen von damals noch die gleichen sind.

                            Bei mir ist die Suche oft im ländlichen Gebiet, auf alten Karten find ich die Höfe und Häuser, aber heute!? Viele Höfe stehen gar nicht mehr, die Ortsbezeichnungen und Straßennamen haben sich geändert, und so bin ich bei den alten Namen geblieben. So wie sie auch damals als "Momentaufnahme" von den Pfarrern aufgezeichnet wurden.

                            Wer weiss denn, ob nicht in 50 Jahren wieder alles anders ist?
                            In Österreich wurden in den letzten Jahren ganz viele Gemeinden zu einer zusammengelegt und die Namen geändert. Da hätte dann ja auch das keinen bestand mehr, was jemand vor ein paar Jahren als aktuellen Namen eingegeben hat.

                            Deswegen bleib ich auch bei den alten, so müsste man ja immer wieder alle die sich mit der Zeit ändern aktualisieren. Das ist mir zu mühsam und zum Teil gar nicht machbar.

                            Als Notiz einen Verweis auf den aktuellen Namen, oder dort, wo ich die heutige Adresse weiss, ja! Aber sonst nicht.
                            Liebe Grüße
                            Lisi

                            SUCHE Vorfahren:
                            Gottfried WERNDL ein Neigerschmidmeister * ~1662 WO??? † 05.09.1745 in Steyr/OÖ
                            Ururgroßvater von Josef WERNDL Gewehrfabrikant * 26.02.1831 in Steyr/OÖ † 29.04.1889 in Steyr/OÖ

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                            • Mr. Black
                              Erfahrener Benutzer
                              • 12.08.2009
                              • 760

                              #15
                              Für mich sind nur die deutschen Ortsnamen relevant, wie sie auch schon meine Vorfahren in den Ostgebieten damals verwendeten. Ich erkenne keinen Grund, die polnischen Versionen aufzunehmen, nur weil das derzeit in Polen liegt. Nach dem nächsten Krieg werden sich die territorialen Grenzen sowieso wieder von grundauf verschieben.

                              Ich durfte noch einige Verwandte kennenlernen – aus jenen Gebieten – die konnten mit den neuen (und derzeit gültigen) Bezeichnungen erst recht nichts anfangen und haben sie stets abgelehnt. Lange Rede, kurzer Sinn – wie es im KB steht, so übernahm ich das entsprechend.

                              Alles Gute

                              Marcus

                              P.S. Eben fällt mir noch ein, daß ich einen Fall habe, wo im KB die polnische Version steht; die deutsche wurde nie verwendet (seltsam!) - hier nutze ich dann doch die polnische Schreibweise.
                              Just a drop of water in an endless sea. All we are is dust in the wind.
                              http://ahnensuche.wordpress.com/

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