Verschiedene Alter in Heiratseinträgen?

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  • DerJungVomDiek
    Benutzer
    • 15.02.2015
    • 99

    Verschiedene Alter in Heiratseinträgen?

    Hallo liebe Mitforschenden,

    ich bin gerade noch einmal genau die Einträge durchgegangen, die meinen Ahnen Martin Ferner betreffen. Er ist im Februar 1782 in Schönwalde, Kr. Friedland, Ostpreußen geboren. Ich habe drei Heiratseinträge von ihm in Gerdauen gefunden. Einen von 1820, von 1822 und von 1828.
    Beim ersten Eintrag von 1820 ist er als "37 Jahre alt" genannt. Da war er eigentlich 38. "Gut +-1 Jahr macht den Bock den fett", hab ich mir gesagt. Dasselbe ist beim zweiten Eintrag von 1822 auch der Fall. Dort ist er als "39 Jahre alt" angegeben, er wäre 40 gewesen.
    Ich kam dann zum Schluss, dass er es vielleicht nicht besser wusste und von sich selbst dachte, er sei vielleicht im späten Jahr 1782 oder gar 1783 geboren. Von vielen Umfragen und Beiträgen weiß ich ja, dass man es damals nicht so genau genommen hat und kaum einer genau wusste, wie alt er tatsächlich war.
    Was mich aber dann trotzdem erstaunt hat, ist der dritte Heiratseintrag von 1828. Dort wäre er 46 Jahre alt gewesen, angegeben sind aber "40 Jahre alt". Wie kann das sein? Er kann sich doch nicht bei seiner Aussage über sein Alter um 6 Jahre vertan haben?? Oder woher hat der Pfarrer damals das Alter der Getrauten bezogen? Das Alter der Braut ist bei allen drei Einträgen aber durchaus korrekt.
    Bei seinem Sterbeeintrag 1861 stimmt auch wieder alles. Es ist auch eindeutig immer dieselbe Person, denn der Beruf ist immer gleich (und ich denke nicht, dass es zwei Martin Ferners in Gerdauen gegeben hat, die zufällig beide Zimmermann waren und parallel gelebt haben). Wie erklärt ihr euch diesen Fall?

    Ich freue mich über eure Gedanken und Anregungen.

    Schönen Sonntag Abend euch.
    Gruß Ben
  • gki
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2012
    • 4823

    #2
    Hallo Ben,

    wie Du schon schreibst, nahm man das damals einfach nicht so genau. Die meisten Leute hatten auch keine Belege auf denen Sie das Alter mal eben nachschlagen konnten. Letztendlich war das Alter auch ziemlich egal.
    Gruß
    gki

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    • 52georg
      Erfahrener Benutzer
      • 23.01.2014
      • 1076

      #3
      Hallo Ben,

      mit den Altersangaben ist das so eine Sache.

      Bei Trauungen in der Geburtspfarre war kein Dokument beizubringen, der Pfarrer kannte den Bräutigam (weil er ihn vielleicht auch schon getauft hatte) und setzte dessen Alter oft "freihändig" und nicht immer richtig ein. Wo ein Taufschein beizubringen war, ging es schon genauer her, dort blieben die Fehlerquellen *Rechenfehler ( in manchen Trauungs- und Sterbebüchern sind auf Leerseiten Subtraktionen zu finden, übrigens auch falsch berechnete, meist allerdings 10er Sprünge)
      *Schreibfehler, weil sich der Pfarrer geirrt hat
      *"technischer" Fehler Mit Tinte und Feder schreiben ist auf den alten Papieren nicht immer sauber möglich, Aussetzer und Verwischungen können bald aus 6 oder 9 eine 0 machen, eine 7 aus einer 1 und umgekehrt

      und generell Interpretationsfehler (im x-ten Lebensjahr vs. x Jahre alt)

      Im Allgemeinen nehme ich Altersangaben daher nicht immer für bare Münze, vor allem wenn andere Identifikationsmerkmale eindeutig sind.
      Beste Grüße
      Georg

      Kommentar

      • 52georg
        Erfahrener Benutzer
        • 23.01.2014
        • 1076

        #4
        Hallo nochmals,

        Nachsatz:
        Ich kenne Sterbebücher in denen die verstorbenen Erwachsenen seitenweise mit 50, 60 und 70 Altersjahren dokumentiert sind und es auch nur "gerundet" waren

        Natürlich müßte es oben lauten: Braut / Bräutigam (weil er sie / ihn ...)
        Zuletzt ge?ndert von 52georg; 12.11.2017, 21:46.
        Beste Grüße
        Georg

        Kommentar

        • Silke Schieske
          Erfahrener Benutzer
          • 02.11.2009
          • 4397

          #5
          Ich habe einen Traueintrag, da soll die Braut 30 Jahre alt sein obwohl sie 25 war.

          Wiederum bei einer anderen Vorfahrin wurde ein Sterbedatum mit Jahr,Monat,Tag angegeben, womit ich nicht nur den genauen Geburtstag errechnen konnte sondern auch exakt diesen im KB finden konnte

          Also, es gab auch solche

          LG Silke
          Wir haben alle was gemeinsam.
          Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

          Kommentar

          • Raschdorf
            Erfahrener Benutzer
            • 25.03.2012
            • 505

            #6
            Hallo,
            ich glaube, manche Pfarrer konnten oder wollten einfach nicht rechnen. Beispiel:
            Heirat am 13. Februar 1933, in der Spalte "Alter der Brautleute" steht:
            Bräutigam
            geboren den 18.9.00
            31 Jahre

            Gruß
            R.

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            • Andrea1984
              Erfahrener Benutzer
              • 29.03.2017
              • 2547

              #7
              Hallo Georg.

              Die Möglichkeit eines Namenskollegen würde ich nicht außer acht lassen.

              In Ebensee hat es mindestens zwei Johann Daxner gegeben. Beide sind, unabhängig voneinander, mit einer Maria, geborene Reisenbichler, verheiratet gewesen und haben auch denselben Beruf gehabt.

              Von daher kann es durchaus möglich gewesen sein, dass es zwei Martin Ferner gegeben hat, je nach Größe des Dorfes/der Stadt, die auch noch denselben Beruf gehabt haben und/oder verwandt miteinander gewesen sind.
              Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
              Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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