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  #11  
Alt 02.01.2023, 11:50
Randolf Holstein Randolf Holstein ist offline männlich
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Als weitere Ergänzung zu HOLSTEIN fiel mir in Wolhynien auf:


1)
Der Name ist äußerst selten, zumindest was die ODESSA Seite angeht.
Meine Vorfahrin hieß Henriette Holstein *16.12.1833 (sonst alles unbekannt). Bisherige Annahme war, daß sie mit ihrem Sohn Hermann *04.09.1859 gemeinsam aus Ostpreußen auswanderte.


Zufälligerweise findet sich in Wolhynien um 1874+1876 eine Henriette Holstein als Mutter zweier Kinder WAHNFRIED in MARIANUWKA. Da bei uns vollkommen nichts über Henriette bekannt ist, könnte man ja annehmen, daß eine Frau, deren unehelicher Sohn um 1859+14 in Preuß.-Eylau in die Lehre ging (sie lebte mit Eltern in Bartenstein) und der dann beim Wehrdienst war, vielleicht selbst auswanderte (?). Ihre Eltern waren 1845+1867 bereits verstorben. 1870 war sie erst 37 Jahre alt, wieso sollte sie nicht heiraten?



.. und Hermann zog nach dem Wehrdienst um 1875-1880 hinterher (Heirat 1882).



https://www.odessa3.org/collections/stpete/volhynia/link/vol187yb.txt


=> das ist nur eine Arbeitstheorie.
Vielleicht fand die Heirat mit WAHNFRIED in Ostpreußen statt und beide wanderten aus? Oder sie fand in Wolhynien statt? Ggf. steht dort ja etwas über die Herkunft.


Falls jemand hier was wüßte, wäre das toll (auf Ancestry+Odessa+Familysearch erstmal nichts gefunden).




2)

Bei den Enteignungslisten 1916 findet man auch einen Hermann Holstein.
https://www.wolhynien.de/register/ex...on/rogowka.htm


Hermann *1859 war zwar 1900 nach Deutschland zurückgewandert (er starb in Sarben, Posen 1905, muß also vorher zurücksein), aber vielleicht hatte er in Rogowka, Wolhynien mit seinen Kindern immer noch Land?


=> ist das zuweit hergeholt? Das interessante an der Frage ist, daß sein Vater an sich unbekannt ist und Schlesi(n)ger geheißen haben soll. Hier findet sich ein Vorname.
Ich vermute, es ist eher sehr unwahrscheinlich, aber was wäre wenn=?



Findet man in anderen Wolhynien-Sammlungen andere Holsteins, die ggf die o.g. Einträge beinhalten? Ich kann mir nicht vorstellen, daß meine die einzigen waren.
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  #12  
Alt 02.01.2023, 15:54
Irene K. Irene K. ist offline
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Zitat:
Zitat von Randolf Holstein Beitrag anzeigen
2) Bei den Enteignungslisten 1916 findet man auch einen Hermann Holstein.
https://www.wolhynien.de/register/ex...on/rogowka.htm
Hallo,
das ist ein anderer Hermann. Er wurde als Hermann David HOLLSTEIN am 06.06.1861 in Albrechtsdorf/OP geboren, Sohn des Zimmermanns David HOLLSTEIN und seiner Frau Louise Erdmuthe FLIGGE. Er hatte eine Schwester Maria Heinriette HOLLSTEIN *13.09.1854, sie käme auch als Frau von Wilhelm Wahnfried in Frage.

Dieser Hermann HOLLSTEIN starb 1941 in Rogowka.

Gruß, Irene
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  #13  
Alt 03.01.2023, 20:43
Randolf Holstein Randolf Holstein ist offline männlich
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Hallo Irene,
Danke für Deine schnelle Antwort.
In Ordnung, schade, aber dann ist das halt so.
Gruß,
Randolf
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  #14  
Alt 22.01.2023, 22:56
Larimara Larimara ist offline
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Standard Mittelstädt Hinz

Hallo,


meine Großmutter hieß Helene Hinz (geb. 23.04.1904), mein Großvater Emil Mittelstädt (geb. 23.10.1899 in Marianka/Chelm).
In den Aufschrieben meines Vaters Erich (geb. 20.04.1928 in Nowina, 7 Schwestern) steht:


Helenes Eltern waren Franz Hinz und Julianna Augusta (geborene) Gerschbeck aus Schubin bei Graudenz.

Helene hatte 2 Brüder:

Rudolf Hinz (geb. 08.11.1998), der Mathilde (am 10.05.1905 geborene) Tom heiratete.

Deren Kinder waren Eduard (07.11.1923), Marie, Lydia (16.06.1925), Samuel (01.04.1930), Artur (02.01.1932), Else (13.10.34), Kurt (10.04.1943), Hildegard (05.10.1944), August (05.05.1941).
Die Namen der Kinder der gerade genannten hat mein Vater ebenso aufgeschrieben - führt jetzt zu weit ...

Albert Hinz (geb. 13.02.1907), der wohlWanda Hinz (geb. 01.01.1912) geheiratet hat. Deren Kinder sind Ida und Hanna (?).


Emils Eltern waren Paul Mittelstädt und Helene (geborene) Lüdke. Beide stammen wohl auch aus der Nähe von Graudenz. Emil hatte 6 Geschwister, u.a. Ludwig (Vorarbeiter in Sibirien) und eine Schwester, die Lehrerin in Budapest war.


Die Schwestern meines Vaters Erich Mittelstädt heißen/hießen: Frieda, Emmi, Betty, Martha, Eugenie, Ida, Wanda.


Einige Daten stammen auch aus der Einbürgerungsurkunde der Familie des Deutschen Reichs, ausgestellt am 14.05.1941 in Litzmannstadt. Das Schulentlassungszeugnis meines Vaters wurde am 01.04.1943 in Schrotthaus ausgestellt.
In der polnischen Geburtsurkunde meines Vaters, ausgestellt in Cycow (?) ist die Schreibweise "Hintz" statt "Hinz", das Geburts-Dorf "Nowiny" statt "Nowina".


Mein Vater schrieb noch die folgende Notiz - ob das so stimmt, weiß ich nicht:
"Großeltern sind dem Ruf des Zaren gefolgt und 1882 nach Nowina bzw. Marjanka gezogen, denn es war menschenleeres Gebiet. Die Unterstützung des Zaren war beachtenswert - 85.000 Deutsche siedelten dort."



Ich freue mich, dass die gesammelten Daten meines Vaters nun nicht verloren gehen und vielleicht jemandem bei der Herkunftsuche weiterhelfen.
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  #15  
Alt 26.01.2023, 13:56
Randolf Holstein Randolf Holstein ist offline männlich
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Hallo Larimara,


besten Dank, alles, was digital im Netz, sei es auf dieser Plattform oder auf FamilySearch, Ancestry, MyHeirtage, Geni u.ä. "verewigt" wird, kann durchaus früher oder später dem einen oder anderen helfen, insbesondere dann, wenn es stimmt :-)


Ich wußte bspw. früher nicht, daß 1863 ein polnischer Aufstand gegen Rußland war, der grob 1/4 der Bevölkerung zur Auswanderung trieb, hierunter sehr viele Deutsche nach Wolhynien, Ukraine.




1875 herum wurde in Rußland die allgemeine Wehrpflicht verkündet und bspw viele Mennoniten verließen das Land, was ich kürzlich durch einen DNATest bei der HINZ-Linie erfreulicherweise feststellte (Auswanderung 1890 nach USA, Kansas) und Verwandte im 3. Grad finden konnte.


Hier fand dann eine Amerikanisierung statt, d.h. aus dem Hinz wurde Heinz. Das wußte ich alles nicht.

Meine Vorfahren wanderten um 1900 zurück nach Deutschland aus.



Im 1. Weltkriegen wurde die deutsche Minderheit in Rußland, grob 1,7 Mio Sprecher nach Sibirien verschleppt und mußten dann ohne Mittel zu Fuß zurück, weswegen einige dablieben.




Einige meiner Hinzes wurden dann unter Stalin 1936 nach Sibirien und Kasachstan verschleppt, damit sie nicht aus Wolhynien "Heim ins Reich" auswanderten.



1937/38 war dann eine riesen "Säuberungswelle" unter Stalin, bei der "politisch unzuverlässige" Menschen "abgeholt" und erschossen wurden, hier auch einer meiner Hinzes aus Wolhynien. Es gibt hierbei bereits 1992 abgeschriebene Unterlagen mit Listen nur von Deutschen, die aus der Ecke Odessa+Cherson abgeholt und nie wieder gesehen wurden.


Im II. Weltkrieg wurden dann die verschleppten Deutschen aus Sibirien usw. in der Sowjetunion zur Zwangsarbeit herangezogen und "politisch unzuverlässige" sah man nicht wieder, hierunter auch einen meiner Hinzes.


Die Deutsch-Wolhynier, die 1941 herum dann aus Wolhnyien im sog. Warthegau angesiedelt wurden und froh waren, Stalin entkommen zu sein, wurden dann 1945 herum von Stalin wieder in die tiefste Sowjetunion verschleppt, eingesperrt und zur Zwangsarbeit gezwungen.



Alles, was auf ihre deutsche Herkunft schließen lies, vergruben oder verbrannten sie, aus Angst, abgeholt zu werden. Die Kinder lernten in den 1950ern auch kein richtiges deutsch, sie durften auch nicht lernen, wer ihre Großeltern usw waren, denn würden sie sich in der Schule über ihre Herkunft verplappern, hatte man Angst, wegen "politischer Unzuverlässigkeit" abgeholt zu werden.


Einige hatten Glück und konnten bereits in den 1970ern zurück, andere erst 1990.



Das weiß noch meine Hinz-Verwandtschaft, darüber durfte man nicht sprechen, und im heutigen Geschichtsunterricht interessiert das auch keinen.



Ich meine, im Kyrillisch-Russischen unterscheidet man auch nicht zwischen Hinz und Hintz. Meine Hinzes schrieben sich nämlich auch mal so und mal so; bspw. auf Postkarten "Eure Hintzes", auf FamilySearch findet man "Hinz".

Geändert von Randolf Holstein (26.01.2023 um 14:06 Uhr)
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  #16  
Alt 26.01.2023, 14:03
Randolf Holstein Randolf Holstein ist offline männlich
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Ich kann folgendes neues hinzusteuern:


Meine Vorfahren Johann Hinz und Karoline Mittelstädt bekamen in Wolhynien, Sinawke zwei Töchter. Als Neuling fand ich diese EInträge zunächst nicht, nun kenne ich ihre Taufzeugen und weitere Dorfbewohner:


1870


https://www.familysearch.org/ark:/61...51&cat=1399968


- Emilie Mittelstädt oo August Frank
- Carl Mittelstädt oo Julianne Rinas
- Johann Hinz oo Susanna Krüger
- Martin Rinas oo Wilhelmine Mittelstädt
- Gottlieb Lerch oo Augustina Frank
- Karl Mittelstädt oo Wilhelmine Lerch

Ich denke, diese Mittelstädts werden Geschwister oder Verwandte im 1. Grade meiner Karoline bzw. Johanns sein.



Wegen des DNAmatches mit mehreren US Bürgern, hierunter Familie MITTELSTET, die von Karl Mittelstädt oo Wilhelmine Schmidt aus Wladin abstammt, suchte ich sie:


1883


https://www.familysearch.org/ark:/61...51&cat=1407258


Hier wäre auch anzunehmen, daß sie mit denen aus Sinawke verwandt waren, oder nicht?


- Ferdinand Mittelstädt oo Caroline Drude
- Carl Krüger oo Justine Drude
- Johann Drude oo Emilie Krüger
- Christoph Schmidt oo Susanne Ziesemann
- Carl Ziesemann oo Louise Mittelstädt
- Jacob Drude oo Caroline Ziesemann



Man müßte noch andere Jahrgänge analysieren.

Falls mir hier wer weiterhelfen könnte oder falls wem diese Ehepaare / Taufzeugen etwas sagen, würde ich mich sehr freuen.
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  #17  
Alt 26.01.2023, 14:12
Randolf Holstein Randolf Holstein ist offline männlich
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*zusätzlich kann ich neu hinzusteuern:


Christian, Sohn Johann Hinz', hatte einen Sohn Emanuel Hinz, der mit Emma Steinke verheiratet war. Emma war in erster Ehe mit einem Hrn. Krieger verheiratet.


Man ist sich hierbei wegen der Schreibweise nicht sicher, ob Krieger oder Krüger, da in Wolhynien eher Norddeutsche lebten, die auch eher plattdeutsch sprachen (als die Süddeutschen bei Odessa und Bessarabien, Galizien), ähnlich wie Hinz oder Hintz.



Die Krüger aus Wladin könnten daher mit der Emma Steinke zu tun haben, oder nicht?


Da die Aufzeichnungen zwischen 1885 - 1990 in Wolhynien m.W.n. so gut wie unwiederbringlich verloren sind und ggf. nur indirekt auf kyrillisch irgendwo vergraben sind (u.U. Volkszählung, KGB Listen, Todeslisten, Grundbücher, Schulverzeichnisse, Konfirmationen usw.), ist das Thema allgemein schwer, insbesondere deswegen, da man früher auch nicht mehr als 10 Vornamen kannte :-D


Vermutlich kann man viele Ecken nur noch über den DNA Test rekonstruieren, wenn man sich seiner Papier-Ahnenforschung vergewissern möchte.
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  #18  
Alt 27.01.2023, 18:08
Larimara Larimara ist offline
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Lieber Randolf,
danke für die interessanten Infos!

Herzliche Grüße, Ute Mittelstädt
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heimthal , hinz , hollstein , holstein , mittelstädt , wolhynien

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