von Flemming in Waldsieversdorf

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  • Buchhalterin
    Gesperrt
    • 19.08.2013
    • 181

    #61
    Lieber Arne,
    auf die Ergänzungen Ihrer skandinavischen adligen Linie bin ich sehr gespannt. Das alles von Ihnen so anschaulich mit einem historischen Hintergrund im Zusammenhang erklärt, lässt den Leser jetzt ahnen, warum die finnische männliche Linie vielleicht doch nicht ausgestorben sein könnte. “Finnland gehörte bis 1809 zu Schweden”.

    Möchte auch noch hinzufügen, dass sämtliche meiner Informationen nicht aus dem Internet, sondern einzig und allein nur aus der von mir oben genannten Urquelle v. 1909 stammen. Und bitte um Nachsicht, wenn ich auch nur aus der Abschrift dieser leider seltenen Quelle meine Zitate bringen möchte / bringen kann.
    Was Ihre Fragen anbelangt, so muss ich mich in die (leider nicht so übersichtlichen) Texte erst wieder einlesen. Ist schon lange her, dass ich mich mit dieser Quelle, die ja nicht meine Ahnen betrifft, für eine Verwandte befasst hatte. Doch spannend ist die Forschung allemal und wie Sie es auch so schön formulierten, immer wieder "eine spannende Herausforderung" an die eigenen Fähigkeiten und eine Freude, auch neue Erkenntnisse zu gewinnen.

    Ihre interessante Frage, woher die beiden Peter "herkommen", werde ich etwas später noch beantworten. Bitte um etwas Geduld.

    Mit freundlichen Abendgrüßen am 3. Advent - "eMWe"

    Kommentar

    • dirkpeters
      Erfahrener Benutzer
      • 21.10.2008
      • 811

      #62
      Hallo,

      Zitat von Buchhalter, von Beitrag anzeigen
      Und bitte um Nachsicht, wenn ich auch nur aus der Abschrift dieser leider seltenen Quelle meine Zitate bringen möchte / bringen kann.
      Ganz so selten ist die Quelle ja nun doch nicht. Band 1, die Personengeschichte, gibt es bei Ancestry für Premiumnutzer, Band 2, die Gütergeschichte bei Familysearch umsonst.

      Viele Grüße

      Dirk
      Familienforschung Peters - Datenbank - OFB Schillingstedt

      Kommentar

      • Buchhalterin
        Gesperrt
        • 19.08.2013
        • 181

        #63
        Zitat von dirkpeters Beitrag anzeigen
        Hallo,
        Ganz so selten ist die Quelle ja nun doch nicht. Band 1, die Personengeschichte, gibt es bei Ancestry für Premiumnutzer, Band 2, die Gütergeschichte bei Familysearch umsonst.
        Viele Grüße
        Dirk
        Danke für diesen freundlichen Hinweis, Herr “dirkpeters”,
        das habe ich ja nicht gewusst.
        Ist ja auch schon -zig Jahre her, dass mich die Familienchronik derer von Flemming, neben den bürgerlichen Flemming's, mal interessiert hatte. Da gab es auch noch kein Internet und keine Kopierer. Nur Papier und Bleistift sowie gelegentlich auch mal eine Spiegelreflexkamera, wo es erlaubt war.

        Habe mir ihren Link zu Band 2 aber mal herunter geladen. Doch , es ist außer den Überschriften, vom Text leider absolut nichts lesbar. Dafür sind die Fotos sehr schön. Ist ja auch schon was.
        Und den Band 1, die Personengeschichte, kann ich leider nicht herunterladen, da ich kein Kunde von Ancestry bin. Doch andere Ahnenforscher werden diesen Hinweis gewiss mit Freuden zur Kenntnis nehmen. Dennoch mein Dankeschön für den freundlichen Hinweis, lieber Dirk. Dann könnten Sie ja am gemeinsamen Rätselraten aktiv teilnehmen.

        Doch dann will ich mir weitere Mühe mal ersparen, und dem Arne nur noch kurz seine nette Frage beantworten.

        Mit freundlichen Grüßen und eine schöne Woche - “eMWe“

        Kommentar

        • Buchhalterin
          Gesperrt
          • 19.08.2013
          • 181

          #64
          Zitat von ArneD Beitrag anzeigen
          Hallo eMWe und andere,
          was für ein Feuerwerk an Flemingen! Und vor allem wesentlich detaillierter und vollständiger als in der Familienchronik von 1703. Ich entdeckte sofort eine Reihe ”neuer” Namen und sogar neue Generationen. Woher kommen den z.B. die beiden mir vorher unbekannten Peter her? ...
          Frohen 3. Advent, Arne
          Hallo lieber Arne,
          hier einige Ergänzungen zum Einordnen, zu den oben aufgelisteten Personen und die Beantwortung Ihrer Frage.
          Damit wir mit den Namen und Generationen nicht durcheinander kommen, habe ich zum besseren Verständnis mir erlaubt, denen meine eigene Nummerierung zuzuordnen. Gewiss hat da jeder so seine andere Methode der nicht ganz einfachen Nachkommenschaftsbezifferung. Ich bitte mir das Nachzusehen, dass es nicht ganz so professionell erscheint. Denn ich bin ja kein Berufsgenealoge.

          Gr.V.: Heinrich [1209]
          V.: Nikolaus [1225]
          1. Thamm (Thamme, Damme, Adam FLAMYNGHUS, VLEMINGUS, FLAMIG) [1281-1303] (3 Söhne)

          1.1. Dietrich (Theoderich, Thideric FLEMING, Tideric FLEMYNG) [1292-1318] (1 Sohn)
          1.1.1. Tymme VLEMYNG [am 01.11.1325, Gut Stepenitz b. Stettin ans Zisterzienser Nonnenkloster verschenkt] (3 Söhne)
          ...
          1.2. Conrad FLAMIG (Curd ) [1302-1345] Küchenmeister (1319 ältestes Wappensiegel bekannt) (2 Söhne)
          ...
          1.3. Erdmann [1319] (1 Sohn)
          1.3.1. Peter [1321] (2 Söhne) Ritter Peter VLEMINCH
          1.3.1.1. Nikolaus [1374] (3 Söhne)
          1.3.1.1.1. Hans [1464-1479] (2 Söhne) Martentin’sche Linie, +1900
          1.3.1.1.2. Erdmann (Ertmar) [1464-1485] (1 Sohn)
          1.3.1.1.2.1. Henning [1485]
          1.3.1.1.3. Claus [1464-1513] m. Herzog Erich n. Schweden gezogen, schwedisch-dänische Linie ?
          1.3.1.2. Peter [1394] Kleriker Peter FLEMYNCH

          Zitat aus der o. g. Chronik die von den “spärlich tropfenden” Quellen berichtet: “… Im Jahre 1321 wird ein Ritter Peter VLEMINCH und im Jahre 1394 ein Kleriker Peter FLEMYNCH genannt. Jener erscheint in einer Berechnung der Verluste und Schäden, die die Vasallen Herzog Wartislaw IV. von Pommern - in Wolgast an Pferden, Rüstungen, Waffen und Lösegeld usw. in den Kämpfen nach dem Tode des letzten askanischen Markgrafen Waldemar von Brandenburg (+1319) erlitten haben. Peter FLEMMING hatte dabei einen “dextrarius” d.h. einen Streithengst, ein Ritterpferd (Wallache und Stuten waren die Reitpferde der Priester und niederen Leute) eingebüßt. … Ferner gehören hierher ein Ritter Nicolaus. … Jener Ritter Peter FLEMMING scheint übrigens anders, als der Küchenmeister Curd FLEMMING gleich von Anfang an im Dienste nicht des stettin’schen, sondern des wolgast’schen Herzogs gestanden zu haben. …”
          Mit der Abreise nach Schweden hat sich diese Quelle einer 700j. Familienchronik über eine vermutete skandinavische Linie auch schon erschöpft. Denn die Chronik erzählt uns leider nichts über weitere Nachfahren von (1.3.1.1.3.) Claus ([1464-1513]).

          Doch Sie werden uns gewiss aufklären. Bin schon sehr gespannt. Mit freundlichen Grüßen - “eMWe”

          Kommentar

          • Kasstor
            Erfahrener Benutzer
            • 09.11.2009
            • 13440

            #65
            Hallo,

            hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Fleming_of_Louhisaari gibt es einen Überblick über die finnischen Flemings. Allerdings ist der Artikel auf der Überprüfungsliste wegen fehlender Quellenangaben. Die finnische Seite: http://fi.wikipedia.org/wiki/Fleming-suku mit einigen Verweisen.

            Zu den schwedischen zumindest in dem 15. Jahrhundert sehr mager: http://runeberg.org/sbh/a0337.html f.

            Frdl. Grüße

            Thomas
            Zuletzt ge?ndert von Kasstor; 16.12.2013, 09:46.
            FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

            Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

            Kommentar

            • ArneD
              Benutzer
              • 28.11.2013
              • 28

              #66
              die anderen Flemming's

              Huh, hier ist ja richtig viel losgewesen...

              Hier nun die ersten Generationen der skandinavischen Familie (die Numerierung hat Lücken da ich die Töchter der leichteren Lesbarkeit halber weggelassen habe):


              (Ni)Klaus Fleming, Vogt von Barth [1331-1354] mit unbekanntem aber wahrscheinlichem familiärem Zusammenhang zu:

              1. Peder Fleming [1366-1406/1413], Ritter, bischöfl. Vogt in Huseby, Asker, Norwegen, soll aus Pommern nach Dänemark mit dem 10-jährigem Erich von Pommern gekommen sein, begraben in dem ehemaligem Gråbrödraklostret =(Graubrüderkloster) und jetziger Riddarholms-Kirche, Stockholm (4 Söhne):


              1.1. Magnus Fleming, Ritter, † 1414
              1.2. Henneke (Johannes, Jens) Fleming, [1387], Ritter, Vogt in Stockholm 1387, † 1393/95
              1.2.1. Jönis, [1423, 1425, 1430, 1444]
              1.3. Herman Flemming zu Knudstrup, [1395-1407] † nach 1424 –dänische Flemming-Linie
              1.3.1. Bo (Boetius), [1451-1491] -nach Norwegen
              1.3.2. Joachim (Jakob) zu Knudstrup, [1435-1451], verstorben 1458.
              1.3.2.1. Anders, lebte noch 1481, zu Gjelskov und Möllerup.
              1.3.2.1.1. Herman, [1487-1490], Domprobst in Aarhus. Lebte noch 1513.
              1.3.2.5. Herman zu Knudstup und Baverle, war 1458 unmündig, 1502 in Oslo, war tot 1509.
              1.3.2.5.4. Jakob zu Baverle.
              1.3.2.5.5. Erik zu Baverle, gefallen bei Aalborg 16 Okt. 1534.
              1.3.2.5.6. Herman, † vor 1528.
              1.3.3. Peder zu Atterup, [1446], † vor 1480.
              1.3.3.1. Johan
              1.3.3.2. Olof
              1.3.3.4. Klas
              1.3.3.5. Bo
              1.4. Klaus (Nicolaus) Fleming, Ritter, Reichsrat, [1386-1402-1424], lebte noch 1427. -schwedisch-finnische-Linie
              1.4.1. Peder Fleming, [1419-1434], Landrichter von ganz Finnland.
              1.4.2. Henrik Fleming, besass u.a. Kaskis in Mietois und Kvidja in Pargas, Finnland.
              1.4.2.1. Joakim Fleming, ältere Hauptlinie, zu Kaskis und Kvidja, war verstorben Neujahr 1496, Reichsrat ab 1489, Vogt der Burg Åbo 1491.
              1.4.2.1.1. Ivar Fleming, Ritter u. Reichsrat, † 1548
              1.4.2.1.1.1. Lars Fleming, Reichsrat [† 1562] Freiherr zu Nynäs
              1.4.2.1.1.1.1. Ivar, 1553-1569
              1.4.2.1.2. Erik Fleming, Ritter u. Reichsrat?, † 1548
              1.4.2.1.2.1. Joakim Fleming, [† ca. 1563]
              1.4.2.1.2.2. Claus Fleming, † 1597, Marschall, König Sigismunds treuer Statthalter
              1.4.2.1.2.2.1. Gustaf, † 1583
              1.4.2.1.2.2.2. Erik
              1.4.2.1.2.2.4. Johan, Freiherr, * 1578, erhängt in Åbo 10 Nov 1599.
              1.4.2.1.5. Joakim (Jakob), [1515-1531] † vor 1534.
              1.4.2.4. Johan
              1.4.2.4.3. Peder
              1.4.2.4.3.1. Lars, [1558-]
              1.4.2.4.3.2. Johan, † vor 1578-04-26
              1.4.2.4.3.3. Erengisle, [1563] † vor 1578-04-26
              1.4.2.4.3.5. Anders, † 1565
              1.4.2.4.3.5.1. Peder
              1.4.2.4.3.8. Henrik, [1567]
              1.4.2.4.3.9. Erik, † vor 1578-04-26
              1.4.2.5. Peder, [1491]
              1.4.4. Johan, [1425, 1429, 1467]
              1.4.5. Magnus Fleming, [1450], besass Villnäs.
              1.4.5.2. Herman, [1476], war am 21 Dec. 1490 verstorben, Erbe von Villnäs.
              1.4.5.2.1. Magnus, [1490]
              1.4.5.2.3. Peder (Per), [1515, 1519] † ca. 1520.
              1.4.5.2.3.4. Herman zu Villnäs u.a., Feltoberst und Statthalter in Narva († 1583)
              1.4.5.2.3.4.1. Erik
              1.4.5.2.3.4.3. Klas, († 1616) Statthalter auf Åbo.
              1.4.5.2.3.4.3.1. Herman, (1579—1652)
              1.4.5.2.3.4.3.2. Bo, * 1580
              1.4.5.2.3.4.3.4. Henrik, (1584 † 1650), Kriegsrat, Landmarschall
              1.4.5.2.3.4.4. Lars, († 1601 o. 1602) 1597 herzögl. Statthalter auf der Burg Åbo
              1.4.5.2.3.4.4.2. Klas, * 1592 † 1644, Oberstatthalter in Stockholm, Reichsrat, Admiral
              1.4.5.2.4. Erik, [1520, 1522—32]
              1.4.5.2.4.3. Per, † 1560
              1.4.5.2.4.3.2. Henrik
              1.4.5.2.4.3.4. Erik
              1.4.5.2.6. Henrik
              1.4.5.4. Hans, [1488]
              1.4.5.5. ?Magnus, [1517]
              Zuletzt ge?ndert von ArneD; 16.12.2013, 22:19.

              Kommentar

              • ArneD
                Benutzer
                • 28.11.2013
                • 28

                #67
                die anderen Flemming's

                Auf einem ersten Vergleich stach mir eine Gleicheit der ”vererbten” Vornamen ins Auge. Zudem kann ich nun 1.3.1.1.3. Claus [1464-1513 erwähnt] (-den Sohn des 1.3.1.1. Nikolaus-), da er chronologisch nicht mehr als Stammvater in die skandinavische Linie passt, als Stammvater derselben ausschliessen. Nun muss ich meine ursprüngliche Frage ändern...

                Vorher nach ”Sieben Jahrhunderte...” von 1903:

                Gr.V.: Heinrich [1209]
                V.: Nikolaus [1225]
                1. Tham (Thamme) [1281-1303] (3 Söhne)
                ...
                1.3. Erdmann [1319] (1 Sohn)
                1.3.1. Peter [1321] (2 Söhne)
                1.3.1.1. Nikolaus [1374] (3 Söhne)
                1.3.1.1.1. Hans [1464-1479] Martentin’sche Linie, +1900
                1.3.1.1.2. Erdmann (Ertmar) [1464-1485]
                1.3.1.1.3. Claus [1464-1513] schwedisch-dänische Linie ?
                1.3.1.2. Peter [1394]

                Nacher:
                (was übrigblieb ist sogar noch interessanter )

                Gr.V.: Heinrich [1209]
                V.: Nikolaus [1225]
                1. Tham (Thamme) [1281-1303] (3 Söhne)
                ...
                1.3. Erdmann [1319] (1 Sohn)
                1.3.1. Peter [1321] (2 Söhne)
                1.3.1.1. Nikolaus [1374]
                1.3.1.2. Peter [1394]


                Erdmann’s Sohn Peter hat zwei Söhne; Nikolaus [erwähnt 1374] und Peter [erwähnt 1394].
                Meine Frage ist nun; gibt es noch genaueres zu deren Biographie? (Ich habe die Bücher noch nicht runtergeladen...)

                Zum Vergleich die Skandinavische-Linie:

                (Ni)Klaus Fleming, Vogt von Barth [1331-1354] mit unbekanntem aber wahrscheinlichem familiärem Zusammenhang zu:

                1. Peder Fleming [1366-1406/1413], Ritter, bischöfl. Vogt in Huseby, Asker, Norwegen, soll aus Pommern nach Dänemark mit dem 10-jährigem Erich von Pommern gekommen sein, begraben in dem ehemaligem Gråbrödraklostret =(Graubrüderkloster) und jetziger Riddarholms-Kirche, Stockholm (4 Söhne):

                1.1. Magnus Fleming, Ritter, † 1414
                1.2. Henneke (Johannes, Jens) Fleming, [1387], Ritter, † 1393/95
                1.3. Herman Flemming zu Knudstrup, [1395-1407] † nach 1424 -dänische Flemming-Linie
                1.4. Klaus (Nicolaus) Fleming, Ritter, Reichsrat, [1386-1424], lebte noch 1427. -schw.-finn.-Linie
                1.4.1. Peder Fleming, [1419-1434]
                1.4.2. Henrik Fleming
                1.4.4. Johan, [1425, 1429, 1467]
                1.4.5. Magnus Fleming, [1450]



                Rein spekulativ und chronologisch gesehen dringt bei mir (geradezu leichtsinnig) der Gedanke empor, dass ja nun im Jahre 1374 ein älterer Nikolaus evtl. identisch mit dem -in einigen Dokumenten zwischen 1334-1354 erwähntem- Barther Vogt sein könnte. Woraus sich schliessen liesse, dass der 1394 erwähnte Bruder Peter evtl. identisch wäre mit dem zwischen 1366-1413 mehrmals belegtem und nach Dänemark gezogenem Ritter Peder. Könnte man einen (evtl. ehemaligen) bischöflichen Vogt als Kleriker bezeichnen? Das ganze würde dann so aussehen:

                Gr.V.: Heinrich [1209]
                V.: Nikolaus [1225]
                1. Tham (Thamme) [1281-1303] (3 Söhne)
                ...
                1.3. Erdmann [1319] (1 Sohn)
                1.3.1. Peter [1321] (2 Söhne)
                1.3.1.1. Nikolaus [1374] und zuvor Vogt von Barth [1331-1354], (3 Söhne)
                1.3.1.1.1. Hans [1464-1479] Martentin’sche Linie, +1900
                1.3.1.1.2. Erdmann (Ertmar) [1464-1485]
                1.3.1.1.3. Claus [1464-1513] -hat einen zeitgleichen Namensvetter Klas in Dänemark (Sohn des Peder zu Atterup, [1446], † vor 1480).
                1.3.1.2. Peter [1394], Kleriker, und zusätzlich vorher [1366-1406/1413], Ritter, bischöfl. Vogt in Huseby, Asker, Norwegen, soll aus Pommern nach Dänemark mit dem 10-jährigem Erich von Pommern gekommen sein, begraben in dem ehemaligem Gråbrödraklostret =(Graubrüderkloster) und jetziger Riddarholms-Kirche, Stockholm (4 Söhne):
                1.3.1.2.1. Magnus Fleming, Ritter, † 1414
                1.3.1.2.2. Henneke (Johannes, Jens) Fleming, [1387], Ritter, † 1393/95
                1.3.1.2.3. Herman Flemming zu Knudstrup, [1395-1407] † nach 1424 -dänische Flemming-Linie
                1.3.1.2.4. Klaus (Nicolaus) Fleming, Ritter, Reichsrat, [1386-1424], lebte noch 1427. -schwed.-finn.-Linie
                1.3.1.2.4.1. Peder Fleming, [1419-1434]
                1.3.1.2.4.2. Henrik Fleming
                1.3.1.2.4.4. Johan, [1425, 1429, 1467]
                1.3.1.2.4.5. Magnus Fleming, [1450]


                Wie sieht ihr das???
                Zuletzt ge?ndert von ArneD; 16.12.2013, 22:57.

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                • ArneD
                  Benutzer
                  • 28.11.2013
                  • 28

                  #68
                  Hallo nochmals,

                  Zitat von Buchhalter, von Beitrag anzeigen
                  Möchte auch noch hinzufügen, dass sämtliche meiner Informationen nicht aus dem Internet, sondern einzig und allein nur aus der von mir oben genannten Urquelle v. 1909 stammen.
                  Das ist doch lobenswert. Auch ich halte nichts aus reinen Internetquellen, es muss halt doch quellenliterarisch/dokumentarisch nachweisbar und beweisbar sein. Viel zu oft findet man ja leider vollkommenen Schwachsinn und unbeweisbare Halbwahrheiten geschrieben.



                  Zitat von dirkpeters Beitrag anzeigen
                  Band 1, die Personengeschichte, gibt es bei Ancestry für Premiumnutzer, Band 2, die Gütergeschichte bei Familysearch ...
                  Vielen Dank für den Tipp! Muss wohl jetzt eine Ancestry-Mitgliedschaft wieder in Betracht ziehen.

                  Meine irgendwo gelesen zu haben, dass es auch noch einen 3. Band gibt...



                  Zitat von Kasstor Beitrag anzeigen
                  Hallo,

                  hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Fleming_of_Louhisaari gibt es einen Überblick über die finnischen Flemings. Allerdings ist der Artikel auf der Überprüfungsliste wegen fehlender Quellenangaben. Die finnische Seite: http://fi.wikipedia.org/wiki/Fleming-suku mit einigen Verweisen.

                  Zu den schwedischen zumindest in dem 15. Jahrhundert sehr mager: http://runeberg.org/sbh/a0337.html f.

                  Frdl. Grüße

                  Thomas
                  Da gibt es noch eine bessere auf http://www.adelsvapen.com/genealogi/Fleming_nr_4 .
                  Diese Seite bezieht sich nur auf das Buch von Gustaf Elgenstierna, "Den introducerade svenska adelns ättartavlor", Stockholm, 1925-36. Es ist zwar der schwedische "Gotha" und beinhaltet die offiziellen Stammtafeln des Schwedischen Ritterhauses, ist aber dennoch auch schon leicht veraltert und lückenhaft.

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                  • Buchhalterin
                    Gesperrt
                    • 19.08.2013
                    • 181

                    #69
                    Lieber Arne, bevor ich Ihnen von Herzen zu Ihrer neuen Erkenntnis
                    und auch ob Ihrer großen Forschungsfleißarbeit in dieser kurzen Zeit gratuliere, habe ich doch noch ein paar kleine Nachfragen, bezogen auf mein:
                    Zitat von Buchhalter, von Beitrag anzeigen
                    Zitat aus der o. g. Chronik die von den “spärlich tropfenden” Quellen berichtet: “… Im Jahre 1321 wird ein Ritter Peter VLEMINCH und im Jahre 1394 ein Kleriker Peter FLEMYNCH genannt. Jener erscheint in einer Berechnung der Verluste und Schäden, die die Vasallen Herzog Wartislaw IV. von Pommern - in Wolgast an Pferden, Rüstungen, Waffen und Lösegeld usw. in den Kämpfen nach dem Tode des letzten askanischen Markgrafen Waldemar von Brandenburg (+1319) erlitten haben. Peter FLEMMING hatte dabei einen “dextrarius” d.h. einen Streithengst, ein Ritterpferd (Wallache und Stuten waren die Reitpferde der Priester und niederen Leute) eingebüßt. … Ferner gehören hierher ein Ritter Nicolaus. … Jener Ritter Peter FLEMMING scheint übrigens anders, als der Küchenmeister Curd FLEMMING gleich von Anfang an im Dienste nicht des stettin’schen, sondern des wolgast’schen Herzogs gestanden zu haben. …”
                    Vermutlich waren die beiden Peter aufgrund der 73j. Zeitdifferenz, Vater und Sohn. Wenn der Vater ein Ritter war, (der lt. Chronik im Dienste des wolgast’schen Herzogs stand), könnte der Sohn auch erst eine ritterlich-militärische Ausbildung und ein “dextrarius” bekommen haben, ehe er sich zum Kleriker, einem Mann der Kirche entwickelte, quasi Carriere machte, die ihm klug vorausschauend eine längere Lebenszeit garantierte, als beim Militär.

                    Doch, wie Sie vermuten, dass der "(1.3.1.1.) Nikolaus [1374 erwähnt] (3 Söhne)", der lt. Chronik auch ein Ritter war, auch nach Ihrer Schilderung der Vogt von Barth [1331-1354], gewesen sein sollte, wurde dort leider nicht geklärt.

                    Sie schreiben: “Woraus sich schliessen liesse, dass der 1394 erwähnte Bruder Peter evtl. identisch wäre mit dem zwischen 1366-1413 mehrmals belegtem und nach Dänemark gezogenem Ritter Peder.” In der Chronik lese ich aber dass er nach Schweden gezogen sei (nicht Dänemark) Zitat: “mit Herzog Erich nach Schweden gezogen, schwedisch-dänische Linie ?” Oder waren zu der damaligen Umzugszeit das historische Schweden mit dem Dänemark ein gemeinsames Land ?

                    Und, könnte man noch zum Anhaltspunkt, Vergleich, der richtigen Zuordnung auch feststellen, wann und wo denn der darin noch genannte Herzog Erich lebte ?

                    Ihrem Ziel ganz nahe, mit freundlichen Grüßen und viel Glück - "eMWe"

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                    • Buchhalterin
                      Gesperrt
                      • 19.08.2013
                      • 181

                      #70
                      Hallo lieber Arne, jetzt habe ich mir doch noch schnell die knappe Zeit genommen und in der (von vermutlich mehreren Verfassern geschriebenen ) Chronik genauer und auch auf den weiter hinteren Seiten nachgelesen.
                      Da gibt es ja auch eine hochinteressante (Zitat): “Flemmingsche Geschichtstabelle in Gegenüberstellung mit der Landesgeschichte, insbesondere der Geschichte des Herzogtums Pommern”.

                      Und da lese ich jetzt u. a. folgendes, (in vom Verf. vereinheitlichter Schreibweise des Familiennamens Flemming) womit wir das lückenhafte Mosaikbild noch weiter vervollständigen können (Zitat):

                      1281-1303 wird der Ritter Adam Flemming urkundlich erwähnt,
                      1302-1346 Curd, herzoglicher Küchenmeister.
                      1320 Erlöschen des askanischen Hauses in Brandenburg. Die Mark kommt an die Wittelsbacher.
                      1321 wird Ritter Peter Flemming erwähnt.
                      1325 Rügen nebst Barth fallen beim Aussterben seines Fürstenhauses an Pommern-Wolgast.

                      Um 1400 Kämpfe der Pommern mit den Seeräubern auf der Ostsee (Vitalienbrüder).
                      1401 Curd erbsessen to der Böke kauft Patzig.
                      1406 Das von Dame Fleming schon vorher verwaltete Landmarschallamt vom Pommern wird durch Herzog Bogislaw VIII jenem und seinen Nachkommen als erbliche Würde übertragen.
                      1412 nach dem Tode der skandinavischen Königin Margarete, die durch die Union von Kalmar (1397) Schweden, Dänemark und Norwegen unter sich vereinigt hatte, folgt in allen drei Reichen ihr als Thronerbe schon 1396 anerkannter Großneffe Erich I. vom Pommern.
                      1412 Erdmann und Claus Flemming folgen den Herzog Erich nach Skandinavien (kehren später mit ihm zurück).” (Zitatende)

                      Da haben sich einige meiner Fragen an Sie somit schon geklärt.

                      Ihrem Ziel ganz nahe, mit freundlichen Grüßen und viel Glück - "eMWe"

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                      • dirkpeters
                        Erfahrener Benutzer
                        • 21.10.2008
                        • 811

                        #71
                        Hallo,
                        Zitat von Buchhalter, von Beitrag anzeigen
                        Und, könnte man noch zum Anhaltspunkt, Vergleich, der richtigen Zuordnung auch feststellen, wann und wo denn der darin noch genannte Herzog Erich lebte ?
                        Erik (Erich) VII. von Dänemark, III. von Norwegen und XIII. von Schweden lebte von 1382-1459 siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Erik_VII._(D%C3%A4nemark)

                        Viele Grüße

                        Dirk
                        Familienforschung Peters - Datenbank - OFB Schillingstedt

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                        • ArneD
                          Benutzer
                          • 28.11.2013
                          • 28

                          #72
                          Zitat von dirkpeters Beitrag anzeigen
                          Hallo,


                          Erik (Erich) VII. von Dänemark, III. von Norwegen und XIII. von Schweden lebte von 1382-1459 siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Erik_VII._(D%C3%A4nemark)

                          Viele Grüße

                          Dirk
                          Dazu kurz aus derselben Quelle:

                          … Schon während seiner Kindheit erkor Margarethe, deren nächster männlicher Erbe er war, Erik aus, König der drei skandinavischen Staaten zu werden. Margarethe veranlasste daher bereits 1388 die Anerkennung des Erbrechts des Jungen als König von Norwegen durch die norwegischen Stände. Ein Jahr später holte sie ihn nach Kopenhagen, bereitete ihn auf sein späteres Amt vor und wirkte im Hintergrund bis zu ihrem Tode 1412 als eigentliche Herrscherin des Reichsverbundes. Mit seiner Annahme als König von Norwegen wurde ihm der passendere Namen Erik gegeben. Kurz darauf wurde er auch zum König von Dänemark gewählt. Die Krönung für die gesamte Kalmarer Union erfolgte am 17. Juni 1397.

                          1406 heiratete Erik Philippa, eine Tochter des englischen Königs Heinrich IV.. Diese Verbindung sollte ihm bei der Stabilisierung seines nordeuropäischen Großreiches helfen. Seine Regierung war geprägt von Konflikten mit der Hanse, dem Deutschen Orden und den schauenburgischen Grafen von Holstein Herzogtum Holstein. Die Ausgaben dafür musste vor allem Schweden tragen…

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                          • ArneD
                            Benutzer
                            • 28.11.2013
                            • 28

                            #73
                            die Lage in und um Pommern im 14. Jhdt.

                            Hier noch etwas zur politischen Lage in der die frühen Flemming lebten und ihren Lehnsdienst leisteten: http://kaszuby.bytow.pl/radde/BogislawX.html

                            "Als 1325 das Fürstenhaus von Rügen erlosch, entbrannte der rügische Erbfolgekrieg zwischen Pommern und Mecklenburg (1326-1328), aus dem die Herzöge von Pommern im Frieden von Brudersdorf als Sieger hervorgingen. Das Fürstentum Rügen wurde Teil des Herzogtums Pommern-Wolgast. Nachdem 1319/20 in der Mark Brandenburg die Askanier ausgestorben waren, versuchten die Pommern erneut die Lehnshoheit Brandenburgs abzuschütteln… Erst als Pommern 1332 die Brandenburger in der Schlacht am Kremmer Damm geschlagen hatte, gelang es Barnim III. von Pommern-Stettin (etwa 1300-1368), einem der tatkräftigsten und erfolgreichsten der pommerschen Herzöge, der u. a. in Stettin den Bau des Schlosses begann, auf dem Reichstag zu Frankfurt am Main 1338 unter Hintanstellung gesamtpommerscher und der Wolgaster Interessen die Lehnsherrschaft Brandenburgs für Stettin zu tilgen und als reichsunmittelbar anerkannt zu werden. Barnim III. mußte aber das Erbrecht der Brandenburger für den Fall des Erlöschens des Greifenhauses zumindest in der Stettiner Linie anerkennen. Diese Eventualerbfolge hob der nächste deutsche Herrscher 1348 auf. Karl IV. (1347-1378) aus dem Hause Luxemburg belehnte am 12. Juni 1348 Barnim III. und seine Wolgaster Vettern zur gesamten Hand mit ganz Pommern und Rügen und übertrug ihnen als Reichsfürsten das Amt des Reichsjägermeisters. Pommern war reichsunmittelbar.

                            Trotz der Belehnung aller Herzöge auch mit Rügen erkannten die Wolgaster Herzöge weiterhin die dänische Lehnsherrschaft über dieses Fürstentum an. 1355 ließ sich Barnim III. nach der Kaiserkrönung Karls IV. die Belehnung bestätigen, was 1357 in feierlicher Form nochmals wiederholt wurde. 1365 begleitete er den Kaiser nach Avignon, der zuvor 1363 in vierter Ehe Elisabeth (1347-1393) geheiratet hatte, die Tochter Bogislaws V. von Pommern-Wolgast.

                            In der Zeit von 1346 bis 1350 und dann wiederholt in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wütete die Pest in Pommern und raffte bis zum Jahrhundertende etwa ein Viertel bis ein Drittel der Bevölkerung dahin. In demselben Zeitraum wurde auch etwa der gleiche Anteil an Siedlungsland wüst. Damit hing ein Verfall der Getreidepreise zusammen, während die städtischen Produkte infolge des Arbeitskräftemangels immer teurer wurden....

                            1359 fiel die Grafschaft Gützkow, die schon seit 1216 bzw. 1219 pommersches Lehen war, an das Wolgaster Teilherzogtum. Pommern hatte jetzt nach außen hin im wesentlichen seine endgültige territoriale Gestaltung erhalten. - Mit der Teilung von 1295 hatte die Zersplitterung Pommerns erst ihren Anfang genommen. Das Teilherzogtum Wolgast erfuhr weitere Aufspaltungen. 1368 und endgültig 1372 wurde es so geteilt, daß sich die Lande östlich der Swine als Hinterpommern oder Pommern-Stolp verselbständigten; dieses Teilherzogtum bestand bis 1459 und wurde dann zwischen Wolgast und Stettin aufgeteilt. Die westlichen Teile mit Rügen wurden 1376, 1425 und 1457 in die Teilherzogtümer Barth und Wolgast zergliedert, 1393, 1451 und dann endgültig 1478 aber wieder als Wolgast vereinigt. - In jenen Jahrzehnten der großen Auseinandersetzungen zwischen dem Deutschen Orden und seinen Gegnern, insbesondere Polen, verfolgten die pommerschen Herzöge keine einheitliche Linie, vielmehr betrieb fast jeder Herzog seine eigene Schaukelpolitik. Einmal mehr waren Pommern und seine Teilherrschaften Objekte des historischen Geschehens und nicht (mit)-handelnde Subjekte...

                            …Trotz der Entscheidungen und Privilegien der Jahre 1338 und 1348 und der Wirren in der Mark Brandenburg wurde von den dortigen Kurfürsten der Anspruch auf die Lehnshoheit über Pommern nicht aufgegeben. Die Feindseligkeiten zwischen Pommern-Stettin und der Mark lebten auf bzw. fort. 1412 begann der Krieg um den Besitz der Uckermark, in dem Pommern mit seinen Verbündeten Mecklenburg, Magdeburg, Dänemark und Polen 1420 die entscheidende Schlacht bei Angermünde gegen Brandenburg verlor und die Uckermark abtreten mußte, die seit 1354 wieder zu Pommern gehörte. Im Zuge der Kriegshändel, die die Uckermark fast völlig verwüsteten, gerieten die pommerschen Herzöge in die Reichsacht. Gleichwohl erhielten sie wie kurz vor ihnen Wartislaw IX. von Pommern-Barth für alle vorpommerschen Herzöge zu Konstanz 1417 einen Kaiserlichen Lehnsbrief, die Stettiner jedoch nur unter dem Vorbehalt der Erbansprüche von Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern. Damit war das 1338/1348 Erreichte in Frage gestellt...

                            Als 1361 der Dänenkönig Waldemar IV. Atterdag die Insel Gotland, einen der wichtigsten Handels- und Umschlagplätze der Hanse, erobert und deren Flotte vernichtet hatte, bedrohte er als Herr über den Sund den für die Hanse lebenswichtigen Handel zwischen Ost- und Nordsee. Die betroffenen Städte schlossen sich schließlich 1367 zu der Konföderation von Köln gegen Dänemark zusammen. Das Bündnis war militärisch außerordentlich erfolgreich und eroberte Kopenhagen, Schonen und Helsingborg, den Frieden verhandelten die Städte 1370 zu Stralsund… Der Friedensschluß… sicherte dem Städtebündnis die Vormacht im gesamten Ostseehandel, und Schonen kam vorübergehend unter die Herrschaft der Hanse.

                            Der Friede von Stralsund räumte den verbündeten Städten auch ein Mitspracherecht bei der Wahl des nächsten dänischen Königs ein. Die Krone Dänemarks fiel mit Zustimmung der Hanse an Waldemars Tochter Margarete (1375/87-1412), eine der tatkräftigsten Herrscherpersönlichkeiten des Nordens im Mittelalter. Sie war auch Königin von Norwegen (mit den Färöer-, Shetland- und Orkneyinseln, Island und Grönland), das seit 1380 (bis 1814) mit Dänemark in Personalunion verbunden war. l388 wurde sie auch von den Großen Schwedens (mit Finnland, den Åland-Inseln, Gotland und Öland) als Königin anerkannt und vereinigte so in ihrer Person die drei nordischen Königreiche. Zusammen waren sie das größte Staatengebilde des Mittelalters, dem freilich das einigende Band fehlte und das deshalb keinen Bestand haben sollte.

                            Da das einzige Kind der verwitweten Königin, ihr Sohn Olaf, schon gestorben war, wählte sie ihren Großneffen Bogislaw (geb. 1381 oder 1382) zu ihrem Nachfolger, den Sohn von Herzog Wartislaw VII. von Pommern-Stolp. Das Kind übersiedelte 1389 nach Dänemark und nahm den Namen Erich (Erik) an; als Erich der Pommer ging er in die nordische und in die europäische Geschichte ein.

                            1397 berief Margarete die Großen ihrer drei Reiche nach Kalmar ein, wo sie die Personalunion ihrer Länder, die ,,Kalmarer Union", bestätigten und Erich zum Unionskönig krönen ließen, der aber erst ab 1412 nach dem Tod der Königin alleine regieren konnte. Gegen die Hanse förderte er zahlreiche Städte seiner Länder. Zwischen 1427 und 1429 führte er den Sundzoll ein, der bis 1857 Bestand haben sollte.

                            1423, als er auf seinem Zug nach Jerusalem durch seine Heimat reiste, zog er die heimischen pommerschen Herzogtümer der Wolgaster und Stettiner Linie durch ein Bündnis enger an sich, ein wichtiger Schritt zu der von ihm angestrebten Herrschaft über den gesamten Ostseeraum, dem ,,dominium maris Baltici".

                            Später begann Erich einen langen, blutigen und fruchtlosen Krieg mit den Grafen von Holstein um den Besitz von Südjütland bzw. Schleswig (bis 1435).

                            Auch als Unionskönig vergaß der Greifensproß, als Herzog von Pommern Erich 1., seine pommersche Heimat und die damit verbundenen Pflichten nicht. So vermittelte er im sog. Kamminer Bistumsstreit. Seit 1387 beanspruchten die Herzöge von Pommern die Verwaltung des bischöflichen Territoriums um Kolberg und Köslin. Der Streit darum beschäftigte auch die Konzile zu Konstanz (1414-1416) und Basel (1431-1449). In Konstanz wurde 1417 der Bischof mit seinem Bistum belehnt, das 1422 die Reichsstandschaft erhielt, d. h. als Reichsterritorium geführt wurde. 1436 wurde unter Vermittlung König Erich VII. festgelegt, daß die pommerschen Herzöge jede Bischofs- und Domherrenwahl von Kammin bestätigen mußten und ihnen die 1356 begründete Schutzherrschaft zustand.

                            Im Jahre 1438 entließ Erich der Pommer das Fürstentum Rügen aus der Lehnshoheit Dänemarks. Die Kosten von Erichs Krieg gegen Holstein, die Blockade der nordischen Häfen durch die feindliche Hanse, deren Privilegien er 1435 unter demütigenden Bedingungen wiederherstellen mußte, und eine unglückliche Innenpolitik gegen schwedische und norwegische (Familien-) Interessen brachten diese Länder gegen den Unionskönig auf. Er wurde 1439 zuerst in Dänemark und dann in Schweden abgesetzt und verlor 1442 auch noch die Krone Norwegens.

                            Schon nach dem Frieden mit der Hanse und mit Holstein 1435 hatte er seinen Plan aufgeben müssen, seinen Neffen Herzog Bogislaw IX. von Pommern-Stolp als seinen Nachfolger durchsetzen zu können. 1439 zog sich Erich grollend nach Gotland zurück, von wo aus er Kaperkrieg gegen seine abgefallenen Länder führte. Als sich Schweden 1449 zur Eroberung Gotlands anschickte, kehrte der König in seine Heimat, in das kleine Teilherzogtum Pommern-Stolp, zurück, wo er selbst das Regiment übernahm und nicht einmal schlecht regierte. Inmitten neuer Auseinandersetzungen im eigenen Hause und gleichzeitiger Fehden zwischen einzelnen Städten und Adelsfamilien starb 1459 Erich der Pommer, der einzige Sproß des Greifengeschlechts, der - wenn auch letztlich erfolglos - versucht hatte, Großmachtpolitik zu betreiben…"
                            Zuletzt ge?ndert von ArneD; 17.12.2013, 20:23.

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                            • Buchhalterin
                              Gesperrt
                              • 19.08.2013
                              • 181

                              #74
                              Hallo lieber Arne, meine Gratulation !
                              Durch die Historie bekommen die Ahnen ja wieder Leben eingehaucht.
                              Ihnen und dem Dirkpeters zu dem dicken Lob auch ein herzliches Dankeschön !
                              Ich habe es mit großem Interesse gelesen und finde das alles hochinteressant. Auch die Links von Ihnen beiden sind sehr hilfreich, vielen Dank.
                              Und sehe schon, dass ich mich doch noch mehr mit der Landesgeschichte befassen muss, um bei der Ahnenforschung mir neue Quellen erschließen zu können.

                              Mit freundlichen Grüßen - "eMWe"

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                              • Matthias Möser
                                Erfahrener Benutzer
                                • 14.08.2011
                                • 2264

                                #75
                                Bin beeindruckt von soviel Geschichtswissen zu diesem Thema, alle Achtung!
                                Interessant zu lesen...

                                Gruß
                                Matthias
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                                Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
                                und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
                                Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
                                Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
                                Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
                                Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
                                Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

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