Einsehen von Personenstandsunterlagen des USC Katowice

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  • Weltenwanderer
    Moderator
    • 10.05.2016
    • 4358

    #16
    Hallo,

    gibt es denn keine Personalkarte in der preußischen Volksschullehrerkartei (Bestand: GUT)? Keinen Eintrag in den Verlustlisten 1. Weltkrieg? Ist kein Geburtsort bekannt?

    LG,
    Weltenwanderer
    Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
    Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
    Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
    Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
    Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

    Mein Stammbaum bei GEDBAS

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    • wolzi
      Erfahrener Benutzer
      • 15.09.2015
      • 707

      #17
      Leider bin ich momentan in einem tiefen Loch meiner Forschung von 1916 - 1920. Wie schon erwähnt, beruhen meine Recherchen auf widersprüchliche Erzählungen. Leider lebt keiner mehr, der mir einen Tipp geben könnte. Auch in den Wohnorten der Eltern bzw. des Onkels gibt es keine Hinweise.
      Bislang habe ich auch alle infrage kommenden Archive ohne Erfolg bemüht. Bei der WASt Berlin hatte ich ebenfalls angefragt, Antwort negativ. Die Personalunterlagen des I. WK sind vernichtet worden. Leider sind die Krankenbuchakten der Lazarette noch nicht frei gegeben. Irgend jemand muss noch seine Unterschrift für den Startschuss geben. Soll dann auf der Webseite der WASt veröffentlicht werden. Wann??
      Die Personendaten und teilweise noch zugängliche Urkunden habe ich bereits aus den polnischen Archiven erhalten. Leider gibt es aber den Hinweis zum Ort und Zeit der Eheschließung nicht. Mir liegt nur eine widersprüchliche Abschrift einer Heiratsurkunde von 1939 vor. Daraus geht hervor, dass meine Großmutter ( z. d. Zt. 16 Jahre alt) am 16.10.1918 in Kattowitz heiratet(Nr. 63/1918). Vor längerer Zeit hatte ich an das USC in Katowice eine Anfrage zur Heiratsurkunde gestellt und auch eine Kopie gemailt. Leider gab es im Heiratsregister keinen Eintrag. Ich bezweifele daher diese Abschrift. Irgend etwas stimmt nicht!

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      • Kleinschmid
        Erfahrener Benutzer
        • 20.01.2013
        • 1239

        #18
        Zitat von wolzi Beitrag anzeigen
        ... am 16.10.1918 in Kattowitz heiratet(Nr. 63/1918).
        Nein - bitte, das kann ja nicht sein. Entweder war es der 16.1.1918 oder die Nummer war 463/1918 oder ähnlich groß, aber am 16. Oktober wurden sicher nicht die 63. Hochzeit für Kattowitz eingetragen.

        Für schlesische Lehrer gibt es einige Möglichkeiten, die pr. Volksschullehrerkartei braucht man dazu nicht.

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        • Valentin1871

          #19
          Zitat von Kleinschmid Beitrag anzeigen
          Nein - bitte, das kann ja nicht sein. Entweder war es der 16.1.1918 oder die Nummer war 463/1918 oder ähnlich groß, aber am 16. Oktober wurden sicher nicht die 63. Hochzeit für Kattowitz eingetragen.
          Daran dachte ich auch gerade.

          Vielleicht liegt der Fehler aber auch nicht in der Registernummer oder im Datum, sondern in der StA-Angabe.
          Zur Zeit der Abschrift 1939 waren viele Vororte bereits eingemeindet,
          die 1920 wohl noch eigene Standesämter besaßen.

          Ein Beispiel: https://gedbas.genealogy.net/person/show/1030545649
          basiert auf Heiratsregistereintrag 19/1918.
          Als Ort der Heirat vom 14.05.1918 ist "Domb, Kattowitz (Standesamt)" angegeben.

          Nachtrag:
          Um dieses Szenario am Beispiel Domb nochmal genauer zu verdeutlichen.
          In der Abschrift 1939 könnte fälschlicherweise nur "Kattowitz" anstatt bspw. "Domb, Kattowitz","Domb, heute zu Kattowitz gehörig" oder "Kattowitz-Domb" notiert sein.
          Zuletzt geändert von Gast; 06.07.2017, 08:15.

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          • wolzi
            Erfahrener Benutzer
            • 15.09.2015
            • 707

            #20
            Danke für Eure Bemühungen.
            Bei der BBF hatte ich bzgl. Lehrerkartei Breslau angefragt, negativ. Die Verlustlisten I. WK ergeben auch keinen Treffer. Die Personalien liegen mir vor. Es fehlt nur die Heirat.
            Werde Euch hier mal meine bisherigen Ergebnisse der Recherche ausführlich schildern.
            Meine Großm. wurde 1902 geb. und wohnte um 1908 mit den Eltern und jüngeren Geschwistern in Muskau. 1909 stirbt die Mutter und der Vater betreut bis zum Anfang des I. WK seine Kinder. Anscheinend wird er dann als Offizier zum aktiven Dienst einberufen. Zwei Kinder werden durch die in Muskau wohnenden Großeltern umsorgt. Meine Großmutter befindet sich in Vormundschaft ihres Onkel in Klingenthal-Brunndöbra und wird hier 1916 konfirmiert. Danach verliert sich die Spur und meine Forschung beruht auf Erzählungen meines Vaters.
            Vermutlich wurde sie nach der Konf. auf eine Lehranstalt in München geschickt. Was für eine ist mir unbekannt. Gewohnt haben soll sie in der Maximiliansstraße. Zu der Zeit befanden sich dort Gebäude der Maximilians-Universität.
            Im Archiv der Uni gibt es keine Hinweise zu ihr. Hier soll sie in einem Lazarett 1918 den verwundeten Oberleutnant L. kennen gelernt haben. Im Zivilleben war er Oberlehrer und etliche Jahre älter als sie. Mit ihm ist sie dann in die Region Kattowitz gegangen und musste diese später mit ihm verlassen.
            Im Okt. 1922 befindet sie sich mit ihrer einjähr. Tochter und hochschwanger in Mitteldeutschland und trifft dort meinen verwitweten Großvater. Ihm gegenüber gibt sie an, dass sie ebenfalls verwitwet sei. Mein Großvater nimmt sich ihrer und den Kindern an und sie wohnt bei ihm als verwitwete Frau L., zuletzt wohnhaft in Bsl., Neudorfstr. Der verstorbener Ehemann soll Oberlehrer gewesen sein.
            1923 geht sie die Ehe ein mit meinem Großvater. Aus der Aufgebotsakte des StA war nur zu entnehmen, dass ihr 1. Ehemann am 04.08.1922 in Wargowo Krs. Kattowitz verstorben ist.
            Den Ort konnte ich nicht im Krs. Kattowitz finden. Es gab aber einen Gutsbez. Wargowo im Krs. Obornik Prov. Posen. Meine Anfragen beim zust. StA blieben unbeantwortet.
            Weiterhin befindet sich in der Aufgebotsakte die Kattowitzer Zeitung mit der Aufgebotsanzeige zur 2. Eheschließung v. März 1923 und ein Schreiben des Amtsgericht zur Pflicht der Auseinandersetzung mit den minderjährigen Kindern aus der Ehe mit dem am 4.8.1922 verstorbenen Ehemann (beim AG gibt es keine Unterlagen mehr).
            Durch den Standesamtbeamten wird sie mehrmals aufgefordert die Sterbeurkunde des Ehemanns beizubringen. Ist wohl nie geschehen??
            Aus der Geburtsurkunde der 1. Tochter aus erster Ehe geht hervor, dass sie im Nov. 1921 in Muskau in der Wohnung der Großeltern meiner Großmutter geboren wurde. Sie selbst wohnt in Breslau, Neudorfstr. bei ihrem Ehemann Oberlehrer G. L.
            Die Angaben zur Geburt des Kindes wird durch die Hebamme beim Standesamt Muskau bezeugt. Die Taufe des Kindes erfolgte erst 1 Jahre später im Wohnort ihres 2. Ehemannes. Als Taufpate wird ein Rittmeister Ehlers aus Kattowitz genannt??

            Soweit alles gut und dann komme ich und beginne 2007 mit meiner Familienforschung und stolpere über etliche Ungereimtheiten.
            Mir liegt ein Ahnenpass für die Kinder aus 1. Ehe vor, der aber nicht durch die Behörde abgesiegelt wurde. Die Linie des 1. Ehemanns meiner Großm. zeigt, dass er 1879 in Kattowitz als Sohn eines kirchl. Würdenträgers geboren wurde und die Mutter eine geborene von Blücher war.
            Die weitere Vorfahrenlinie ist gemischt mit Adel und Bürgertum. Unter Angabe der mir vorgelegenen Personendaten habe ich mich dann an Archive und Adelshäuser gewendet. Alles blieb erfolglos, da es diese Personen nicht gab und anhand der Geburtsdaten ihr Ehemann nicht in Kattowitz registriert war.
            Da ich mir nicht vorstellen konnte, dass alle Behörden die Angaben meiner Großmutter zur 1. Eheschließung und des Sterbedatums, sowie die Angaben für die Geburtsurkunde der Tochter, nicht geprüft haben, fing ich an zu recherchieren und bin überzeugt, dass ich zu 99,9 % zum echten 1. Ehemann fündig geworden bin. Leider fehlen mir die Heiratsanzeige und Lebensdaten des Ehemanns über die Zeit von 1918 - 1921.
            Weshalb hier fragwürdige Angaben zur Person und Familie von ihm verfälscht worden ist unklar.
            Entweder sie waren echt verheiratet und es kam zur Trennung zwischen ihnen, oder es ist erfunden und sie wurde als junges Mädchen verführt und mit zwei Kinder beglückt. Da meine Großmutter aus gutbürgerlichen Hause stammte und die rigiden familiären Strukturen sehr gepflegt worden ist es auch möglich, dass ihr angeblich verstorbener Ehemann ihr für seine Kinder einen erdachten Stammbaum gegeben hat und sich für tot erklären ließ.
            Wie hätte sie auch dagestanden mit zwei Kinder und keinen Ehemann.
            Dieser wurde dann 1939 für das Anlegen der Arier Nachweise genutzt und anscheinend nie überprüft.
            Die Abschrift der Heiratsurkunde Nr. 63/1918 war durch einen Standesbeamten des hiesigen StA 1939 abgestempelt worden. Daraus geht auch hervor, dass ihr Vormund der Heirat zugestimmt hat, da sie gerade erst 16 Jahre alt war. Wenn das Ereignis nicht stimmen sollte, weshalb so viel Aufwand? Dann hätte man auch das Jahr 1920 als Heiratsjahr schreiben können, da wäre sie wenigstens 18 Jahre alt gewesen.
            Na und dann muss so ein Verrückter nach über 80 Jahren kommen und in der Geschichte herumstöbert.
            Meine Überprüfung der AB Breslau führte mich 1921 in die Neudorfstr. 90, wo der Studienrat?/ Oberlehrer G. L. gemeldet war. in den AB 1923 und 1925 ist er nicht vermerkt. Erst ab 1927 bis 1943 ist er wieder in den AB zu finden und wird als Schuldirektor seiner privaten höheren Lehranstalt genannt.
            1935 und 1936 geht er aus Schiffslisten als Schulleiter Dr. phil. hervor. Leider ist in der Uni Bsl. seine Dissertation v. 1925 nicht mehr existent. Ich hatte gehofft, darin den Lebenslauf zu finden. In vielen Archiven gibt es Auszüge aus seiner Dissertation, aber keinen Lebenslauf.
            Erst 1930 heiratet er in Bsl. seine 1. oder doch 2. Frau? Leider geht aus der Heiratsurkunde keine Angabe zu geschieden / verwitwet hervor.
            Gestorben ist er 1978 in Mitteldeutschland und ich konnte die Verbindung zu einer Nichte herstellen. Über seinen Lebensweg bis 1930 konnte sie mir leider auch nichts sagen. Bestätigt hat sie mir, dass er im 1. WK Oberleutnant war und später im II. WK Hauptmann.
            Der Vater von ihm war Pastor und der Vater seiner Mutter war ebenfalls Pastor.
            Passt irgendwie alles zusammen, nur der Punkt aufs "i" fehlt.
            Vielleicht sind bei der WASt bald die Krankenbücher der Lazarette zugänglich.
            Wichtig sind für mich die eventuellen Hinweise zur Zeit 1918 bis Ende 1920. Möglich ist auch, dass wie schon erwähnt, er den Freikorps als Offz. bis 1920 angehörte.
            Freue mich auf Eure Meinungen.

            LG Wolf
            Zuletzt geändert von wolzi; 08.07.2017, 19:35.

            Kommentar

            • Gerrit
              Erfahrener Benutzer
              • 11.11.2016
              • 617

              #21
              Interessante Geschichte!

              Zitat von wolzi Beitrag anzeigen
              Vielleicht sind bei der WASt bald die Krankenbücher der Lazarette zugänglich.
              LG Wolf
              Da werden wir wohl noch warten müssen. Wunder dauern ja bekanntlich etwas länger. Meine letzte Nachfrage beim WASt ergab, dass es derzeit keine Auskünfte zu den Krankenbüchern des I. WK für die Jahrgänge vor 1900 gibt.

              VG

              Gerrit
              Immer auf der Suche nach...
              Hellfaier/Hellfeier/Hellfayer/Hellfeuer aus Altewalde, Ostrosnitz, Schelitz, Pogosch, Lonschnik, Berlin
              Adamczyk aus Ostrosnitz, Kattowitz
              Lokocz aus Ostrosnitz
              Barucha aus Ostrosnitz
              Spademan aus Torgau, Graditz, Berlin
              Schepp aus Berlin, Ratzebuhr
              Hitschfeld aus Wünschelburg, Ober Rathen

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              • Kleinschmid
                Erfahrener Benutzer
                • 20.01.2013
                • 1239

                #22
                Schönen Dank für die viele Mühe. Ich bin allerdings nicht sicher, ob ich die Geschichte richtig verstanden habe.

                Falsch sind also alle Angaben über den 1. Ehemann: * 1879 Kattowitz, Vater dort ev. Pfarrer, Mutter eine v. Blücher, + 4.8.1922 Wargowo, Krs. Kattowitz (?)

                Richtig ist:
                Gerhard Lobmeyer, * 22.7.1893 Wüstewaltersdorf, als So. d. ev. Pf. Karl L. u.d. Klara Prusse, oo 1930 Getrud Kaiser, wohnte 1973 in Göllingen, Oberleutnant im I. WK., Hpt. im II. WK, Chemiker (Prom. 21.3.1925) usw.

                Die Vermutung ist nun:
                Der Gerhard Lobmeyer, Oberlehrer, Neudorfstr. 90 im AB 1921 ist identisch mit dem Chemiker u. Dr. phil. Gerhard Lobmayer, Schrotgasse 14 im AB 1926.

                Dann aber gab es vermutlich gar keine Heirat in Kattowitz? Andernfalls wäre es ja Bigamie gewesen.

                Ist das hier bekannt:

                Die Personalakte des Hptm. Lobmayer, Gerhard, Dr. phil. im Bestand Personalunterlagen von Angehörigen der Reichswehr und Wehrmacht, Amtsbezeichnung/Dienstgrad: Hauptmann d. R. a. D., Geburtsdatum: 22.7.1893, Alte Signatur: ZD 8004 A. 07. Neue Signatur:
                PERS 6/298820 im Bundesarchiv Freiburg

                Darin sind sicher auch Angaben über ihn aus dem I. Weltkrieg zu finden.

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                • wolzi
                  Erfahrener Benutzer
                  • 15.09.2015
                  • 707

                  #23
                  Du liegst richtig mit Deiner Vermutung, dass es sich um G. L. *1893 und seinen Eltern handelt.
                  Es war meinerseits eine vage Vermutung, dass er nach dem I. WK Angehöriger der Reichswehr/Freikorps war und vermutlich an Kampfhandlungen in Oberschlesien beteiligt war. In der vermeintlichen Heiratsurkunde von 1918 wird er Hauptmann des 1. Garderegiments zu Fuß und im aktiven Heeresdienst genannt. Mir war er immer nur bekannt als Oberleutnant. Auch seine kontaktierte Nichte sprach vom Dienstgrad Hauptmann im I. WK. Ich konnte mir aber nicht erklären, dass er so schnell zum Hptm. befördert wurde. Ca. 1913/14 hatte er das Progymnasium verlassen und sicherlich ein Studium der Philosophie/Lehrer begonnen. Es muss förmlich ein Schnelldurchlauf gewesen sein, da er ja 1920/21 als Oberlehrer genannt wird.
                  Im II. WK befand er sich aktiv im Feld und wurde im Febr. 1944 aufgrund einer Verwundung in die Reserve versetzt.
                  Vor ca. 14 Tagen hatte ich Antwort von der WASt erhalten mit der Mitteilung, dass es zu seinem Militärverlauf im I. WK keine Unterlagen mehr gibt und ichsollte mal einen Suchantrag an das Bundesarchiv in Freiburg stellen.
                  Nun hast Du mir schon die Erkenntnis zu einer noch existierenden Personalakte mitgeteilt. Danke, da werde ich umgehend einen Antrag stellen.
                  Ob es nun Bigamie gewesen sein könnte, kann ich momentan nicht beantworten. Aber eigenartig ist es schon. Vielleicht finde ich doch noch des Rätsels Lösung.

                  Grüße
                  Wolf

                  Kommentar

                  • Kleinschmid
                    Erfahrener Benutzer
                    • 20.01.2013
                    • 1239

                    #24
                    Ich habe das ev. Garnisonkirchenbuch von Kattowitz 1914-1918 durchgesehen - kein Lobmayer oder Ehlers.

                    Ebenso das Amtsblatt der Breslauer Regierung von 35 (1919) bis 52 (1920). Es sind darin eine Vielzahl von neu besetzten Lehrerstellen verzeichnet, und zwar der Volksschulen wie auch der Höheren Schulen, aber auch hier ist kein Lobmayer dabei. Was man noch kontrollieren könnte:
                    Adreß-Kalender der Lehrer und Lehrerinnen an den Breslauer Volks- und Mittelschulen und der seminarisch gebildeten Lehrer und Lehrerinnen an den höheren Schulen, Breslau 1921/23. Er umfaßt etwa 150 Seiten, weswegen ich annehme, daß darin mehr Daten als nur der jeweilige Name genannt werden (bspw. Geburtsdatum, Vorbildung, Diensteintritt usw.) Das Exemplar befindet sich in der Bibliothek Haus Schlesien, Königswinter, Signatur SOG-1-BRS-0360-1921/23. Sicher erhält man von dort auch eine kostenpflichtige Kopie des Eintrages.

                    Je mehr man sich mit dieser Geschichte beschäftigt, desto eher hält man es für möglich, daß die ganze Sache rund um Kattowitz gar nicht stimmt. Dagegen spricht aber natürlich die ominöse Heiratsurkunde 63/1918. Die müßte ja sonst komplett gefälscht sein. Ein Scheidung kommt m. E. auch nicht in Frage. Aber vor allem: Was mag der Pfarrer K. Lobmayer zu den Verhältnissen seines Sohnes gesagt haben, ob er wohl davon wußte?

                    Kommentar

                    • wolzi
                      Erfahrener Benutzer
                      • 15.09.2015
                      • 707

                      #25
                      Es ist schon alles sehr fragwürdig und ich bezweifle eigentlich schon lange, ob es überhaupt eine Eheschließung gegeben hat. Wie kam sie aber zu Ausweispapiere und den Namen Lobmayer? Legitimieren musste sie sich bei der Geburt ihres 1. Kindes in Muskau 1921, 1922/23 bei der Antragstellung auf Sozialleistungen bei der Stadt für die Kinder und bei dem Aufgebot für ihre Ehe mit meinem Großvater. Wie schon erwähnt geht sie in noch existenten Unterlagen als Witwe hervor.
                      Die Eintragungen mit den ominösen Vorfahren in den Ahnenpässen der Mädchen erfolgten um 1940, da waren sie 18 und 19 Jahre alt. Die einzelnen Felder waren nicht abgestempelt. Vermutlich hatte mein Großvater bezweifelt, dass diese Angaben stimmen.
                      Mir liegen die Ahnenpässe meines Großvaters und auch meines Vaters vor, welche beide gestempelt sind.
                      Gute Frage, was wohl der Pastor Carl Lobmayer dazu gesagt haben mag? Ob er es überhaupt gewusst hat? Die Eltern lebten ja nicht in Breslau.
                      Pastor Lobmayer wohnte mit Ehefrau und unverh. Tochter bis 1927 in Frauenhain. Nach seiner Emeritierung 1927 wohnt er mit Ehefrau und unverh. Tochter in Brockau bei Bsl. und um 1934 in Bsl., Sternstr. 38.
                      Zur Heirat von G. L. im Juli 1930 in Breslau ist sein Vater als Zeuge benannt.
                      Unter der von Dir angegebenen Signatur habe ich die Registrierung zur Personalakte G. L. im Bundesarchiv finden können. Besteht die Möglichkeit diese Akte über das Internet einzusehen?
                      In der Bibliothek Haus Schlesien, kann ich den Adreß-Kalender 1921/23 nicht finden.
                      In der Vergangenheit habe ich Hinweise finden können, das G. L. mit Dr. Gudenatz zusammen gearbeitet hat.
                      Zuletzt geändert von wolzi; 08.07.2017, 10:57.

                      Kommentar

                      • Kleinschmid
                        Erfahrener Benutzer
                        • 20.01.2013
                        • 1239

                        #26
                        Ich wüßte jetzt nicht, daß das Bundesarchiv solche Personalakten online gestellt hat. Die können m.E. nur als kostenpflichtige Kopie per Anfrage bestellt oder natürlich am Standort Freiburg eingesehen werden. Zum Adreß-Kalender:
                        Angehängte Dateien

                        Kommentar

                        • wolzi
                          Erfahrener Benutzer
                          • 15.09.2015
                          • 707

                          #27
                          Danke, da werde ich mal mein Glück in guter Hoffnung versuchen.

                          Kommentar

                          • wolzi
                            Erfahrener Benutzer
                            • 15.09.2015
                            • 707

                            #28
                            Guten Abend Kleinschmid,

                            dank Deiner Empfehlung habe ich jetzt die Personalakte aus dem Bundesarchiv erhalten und dort einen tabellarischen Lebenslauf einsehen können. Die Schilderung des zeitlichen Lebenslauf von 1918 - 1922 bestätigt meine bisherige Recherche. Leider gibt es keinen Hinweis zu einer Heirat, so dass ich immer mehr dazu neige die Auffassung zu vertreten, dass nie eine Heirat statt gefunden hat. Der Karriere wegen wird er wohl seinen Weg ohne Bindung zu einer Familie allein gegangen sein. Wie meine Großm. nun zu seinem Namen kam und wie es amtlich beglaubigt wurde bleibt offen. Anscheinend wurde auch schon früher gemauschelt oder geschludert in der Behörde.

                            Grüße
                            Wolf
                            Zuletzt geändert von wolzi; 20.11.2017, 12:02.

                            Kommentar

                            • Kleinschmid
                              Erfahrener Benutzer
                              • 20.01.2013
                              • 1239

                              #29
                              Schönen Dank für die Nachricht über den Fortgang der Forschungen.

                              Das hier ist für Außenstehende natürlich ein schwer zu durchschauender Fall. Wenn ich das jetzt alles nochmals schnell überlesen u. hoffentlich auch richtig verstanden habe, ist der Gerhard Lobmeyer raus, weil in einer solchen Personalakte selbstverständlich die Ehen der Offiziere vermerkt waren.

                              Jetzt hängt es wieder an der Verweigerung der poln. Standesbeamten, weil die He-Urkunden 1918-1921 bzw. der entspr. Index dazu sich noch immer im Kattowitzer Standesamt befinden.

                              Ich kann es mir auch nicht erklären, warum sich in dieser Ecke (Beuthen-Hindenburg-Gleiwitz-Königshütte-Kattowitz) von Schlesien kein Genealoge auftreiben läßt, der dort verläßlich Recherchen durchführt. Es gibt doch seit einiger Zeit diese polnische Vereinigung oberschlesischer Familienforschung, die auch die KB fotografiert u. online stellt. Warum bieten die einen solchen Dienst - gegen angemessene Bezahlung - nicht an?. Die sollten sich doch am besten vor Ort auskennen. Und eine finanzielle Unterstützung für ihren Verein sollte doch eigentlich willkommen sein. Dann wäre die Überprüfung der Indices bzw. der He-Urkunden aus dem betref. Zeitraum keine große Sache.

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                              • Weltenwanderer
                                Moderator
                                • 10.05.2016
                                • 4358

                                #30
                                Hallo,

                                diese polnische Vereinigung oberschlesischer Familienforschung
                                Damit ist wohl Silius Radicum gemeint. Mir persönlich ist dort kein Berufsgenealoge bekannt, aber ich kann bei meinem "Cousin" anfragen, ob er vielleicht etwas weiß bzw. ob sich so ein Service einrichten ließe.

                                Andererseits gäbe es da Aleksandra Mańka in Gleiwitz, mit der ich schon gearbeitet habe.

                                LG,
                                Weltenwanderer
                                Zuletzt geändert von Weltenwanderer; 21.11.2017, 00:16.
                                Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
                                Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
                                Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
                                Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
                                Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

                                Mein Stammbaum bei GEDBAS

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