Weigang in Gaulau, Kreis Ohlau

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  • FrauKrause
    Benutzer
    • 30.03.2020
    • 10

    Weigang in Gaulau, Kreis Ohlau

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1879
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Gaulau, Kreis Ohlau
    Konfession der gesuchten Person(en): evangelisch
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Christoph-www, Forschungsgruppe Kreis Ohlau, diverse
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): Archiv Breslau


    Hallo zusammen,

    mein Urgroßvater Karl Reinholt Paul wurde am 25.04.1879 in Gaulau, Kreis Ohlau geboren. Das Datum habe ich von seiner Sterbeurkunde 1961 aus Dortmund.
    Die evangelischen Kirchenbücher liegen für den Zeitraum in Breslauer Archiv. Dorthin habe ich mich gewandt, jedoch ist kein Eintrag zu finden. Für den Fall, dass mein Urgroßvater bei seiner Geburt einen anderen Nachname trug, habe ich nochmal nur nach den Vornamen suchen lassen, aber auch hier wurde nichts gefunden. Dafür wurde 4 Jahre vorher die Geburt eines Mädchens mit gleichem Nachnamen gefunden. Fand ich nett, dass mir der Mitarbeiter das rausgesucht hat.

    Archiwum Państwowe we Wrocławiu ponownie uprzejmie informuje, że
    nie odnaleziono w księdze parafii Gaulau (1879-1880) wpisu chrztu dziecka o imionach Karl Reinhold Paul, ur. 25.04.1879 r.. Treść odnalezionego i przesłanego Pani skanu wpisu chrztu Anny Weigang jest następująca:„1875.
    5 September ist aus Lorzendorf die dem dreizigsten August geboren Tochter des Miethgaertner August Weigang von seine Frau Caroline Frost
    getauft und Anna Rosina Pauline genannt.”

    Mussten Kinder in der Kirche des Geburtsortes getauft werden oder konnten sich die Eltern das damals aussuchen, wenn sie z.B. woanders wohnten? Letzteres weiß ich leider nicht.

    Meine Urgroßeltern haben am 31.03.1902 in Ruppersdorf, Kreis Strehlen geheiratet, hier gibt es leider auch keine Unterlagen mehr.

  • #2
    Hallo Frau Krause,

    hier kann man eigentlich nur spekulieren, warum die Tf im ev. KB von Gaulau fehlt. Vielleicht gehen wir die Möglichkeiten mal durch:

    1.) Falsche Angaben aus Dortmund.
    1961 kannten sich die Standesbeamten noch sehr gut mit schlesischen Ortsnamen aus, hatten auch Ortsverzeichnisse der Ostgebiete zur Hand, um den "amtlichen Namen" richtig festzuhalten. Zumal werden die Angehörigen Meldeunterlagen oder sogar eine Geburtsurkunde vorgelegt haben. Also das ist unwahrscheinlich.

    2.) Die Tf wurde vergessen einzutragen.
    Seit etwa 1875 waren nur noch die Standesamtsregister maßgeblich. Der Tf-Eintrag war kein hoheitlicher Akt mehr, sondern dokumentierte ausschließlich die Taufe an sich. Doch wäre der "Fehler" spätestens bei der Vorbereitung zur Konfirmation aufgefallen. Das ist eher auch unwahrscheinlich.

    3.) Der poln. Archivar hat nicht richtig nachgesehen.
    Gerade dem Breslau Archivpersonal kann man schwerlich mangelnde Kompetenz beim Lesen der deutschen Schrift vorwerfen. Auch eine fehlende KB-Seite wäre aufgefallen. Letztlich war es ja auch keine riesige Gemeinde. Also ebenfalls unwahrscheinlich.

    4.) Er war gar nicht evangelisch.
    Womöglich war in der Familie nicht bekannt, daß er erst vor der Heirat mit einer ev. Frau evangelisch wurde. Galau gehörte kath. zu Wansen, wovon der Jg. 1879 aber m. W. nicht erhalten blieb: https://szukajwarchiwach.pl/search?q...o%3Apra&order=

    5.) Es handelt sich gar nicht um das Gaulauer ev. KB.
    Das kam u. kommt verm. so selten nicht vor, daß ein dt. KB von den poln. Archivaren einem anderen Ort oder einer anderen Konfession zugeordnet worden ist. Da hier aber der wertvolle Hinweis auf diese Tf von 1875 für jemand aus Lorzendorf vorhanden ist, das Dorf gehörte stets ev. zu Gaulau, sollte es das richtige KB sein. Scheidet somit auch aus.

    6.) Die Tf wurde in einem anderen KB eingetragen.
    Hier ist zu wissen, daß Gaulau zur fraglichen Zeit (1879) gar keinen eigenen ev. Pfarrer hatte. Nur zws. 1784-1823 war einer vor Ort. Ansonsten war die Kirchengemeinde pfarramtlich mit einer anderen Pfarrei verbunden. Dieser Pfarrer verwaltete also zwei Kirchen. 1879 war dies der Pfarrer von Weigwitz. 1879 fand die Tf zwar verm. in Gaulau statt, könnte aber womöglich im KB von Weigwitz eingetragen worden sein. Zws. 1885-1917 war es sogar so, daß generell alle Kf beider Pfarreien nur ins Weigwitzer Register eingetragen wurden.

    Der Tf-Zwang war 1879 noch gegeben. Da ging es ja auch um Einnahmen des Pfarrers. Ich vermute daher, wenn er nicht kath. war, stand die Tf in Weigwitzer KB. Was aber auch nicht mehr vorhanden ist.

    Grüße
    Susanne.

    Kommentar

    • FrauKrause
      Benutzer
      • 30.03.2020
      • 10

      #3
      Hallo Susanne,


      das ist aber eine richtig ausführliche Analyse, vielen vielen Dank, dass du dir für mich die Zeit genommen hast!! Vorher hast du nur die ganzen Informationen? Ich freue mich auf jeden Fall



      Natürlich finde ich es schade, dass es anscheinend ohne Aussicht für mich ist, in irgendwelchen Kirchenbüchern etwas über Karl Weigang zu erfahren. Allerdings werde ich dank dir ich die Suche bei der Linie nun abschließen, ohne zu grübeln, ob ich nicht doch falsch gesucht habe.


      Liebe Grüße und einen schönen Abend!
      Asen'ka

      Kommentar

      • Manni1970
        Erfahrener Benutzer
        • 17.08.2017
        • 2396

        #4
        Zitat von FrauKrause Beitrag anzeigen
        Vorher hast du nur die ganzen Informationen?
        Hallo Asen'ka, seh nur grad, dass bei Susanne der Vermerk 'Gast' steht. Das bedeutet glaube ich, sie wurde hier im forum gelöscht, kann dir also nicht mehr antworten.
        MfG
        Manni

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