Uneheliche Kinder vor 1900

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  • Tantchen
    Erfahrener Benutzer
    • 14.05.2009
    • 592

    Uneheliche Kinder vor 1900

    Hallo Foris,

    anbei habe ich im Netz diesen interessanten Link über uneheliche Kinder vor 1900 gefunden. Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen?

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    Mir hat der Link dahingehend geholfen, daß ich nun wohl davon ausgehen kann, daß meine Urgroßmutter ihr uneheliches Kind in einem anderen Dorf zur Welt brachte, daher finde ich auch ihren Namen nicht im entsprechenden Taufbuch für den Ort, wo mein Großvater geboren wurde. Nun heißt es wohl auf die Suche zu gehen....
    Aber: Im Ostpreussenteil dieses Forums habe ich eine Suchfrage reingestellt, weil ich vermute, daß ein Vormundschaftsgericht über die uneheliche Geburt meines Großvaters (er wurde in Willuhnen Ostpreussen geboren) informiert war bzw. dort der Vormund bestellt wurde, denn Mütter durften damals keine Vormünder für ihre Kinder sein, auch wenn sie volljährig waren. Nur, welches war zuständig? Das Amtsgericht Willuhnen oder doch Pillkallen/Schlossberg?

    LG
    Tantchen
    Zuletzt geändert von Tantchen; 20.09.2010, 14:49.

    Suche KUBRAT - Raum Pillkallen/ Ostpreussen

    Suche KÖHNKE, Greifenhagen - Pommern, insbesondere die Eltern von August Ferdinand Köhnke, geb. 1826 in Greifenhagen.
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    „Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, in Pillkallen ist es umgekehrt.“
  • Jürgen P.
    Erfahrener Benutzer
    • 07.03.2010
    • 1008

    #2
    Hallo,

    den Aufsatz habe ich mit Interesse gelesen.

    Aus meiner eigenen FF folgendes. Mein Urgroßvater wurde 1873 unehelich geboren. Der Vater der Mutter war bereits verstorben. Die 4 Gemeindevertreter des 110 Einw. Dorfes haben das zuständige Landgericht des Wohnsitzes angeschrieben. Der Onkel der Mutter wurde von der Gemeinde zum Vormund "bestimmt" und vom Landgericht bestätigt. Der Kindsvater wurde vom Amtsgericht seines Wohnortes "vernommen" die Kindsmutter und der Vormund im zuständigen Landgericht der Kindesmutter.
    Die 9 Seiten der handschriftlichten Protokolle sind erhalten und ich habe sie aus dem Staatsarchiv erhalten.

    Da in einer Pflegschaft aus dem Jahr 1806 keine Akte überliefert ist, unterstelle ich, im Umkehrschluss zu den im o.a. Aufsatz gemachten Ausführungen, dass dies von den Gemeindevertretern, Patrimonialgerichtsbarkeit des Grundherren geregelt wurde. Die Akten liegen in einem weiteren Staatarchiv, habe sie noch nicht angefordert.

    Gruß Jürgen
    "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

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    • karlfriedrich

      #3
      Ich habe ein uneheliches Kind unter meinen Vorfahren, geboren 1779 in Groitzsch. Die Eltern sind mir bekannt und stammten aus Jena, der Vater war Student. Ich gehe davon aus, dass zu dieser Zeit das Amtsgericht Pegau zuständig war. Habe ich überhaupt Chancen, etwas über die Vormundschaft zu finden ? Steht das dann in den normalen Gerichtsakten, gibt es da gesonderte Dokumente oder...?

      Kommentar

      • Jürgen P.
        Erfahrener Benutzer
        • 07.03.2010
        • 1008

        #4
        Hallo,

        wenn der Name der Eltern bekannt ist, dürfte der Vormundschafts-/Vaterschaftsakt, so die Bezeichnung durch das Staatsarchiv, zu finden sein. Folgendes würde ich abprüfen:
        1. gibt es einen Vermerk zur Vaterschaft (gerichtliche Klärung) im KB/Taufeintrag. Dort ist oftmals das zuständige Gericht vermerkt.
        2. Welches Gericht war zuständig. Wohn-/Geburtsort der Mutter. Ggf. Patrimonialgerichtsbarkeit beachten, Jahr 1779.

        Oder einfach anhand der bekannten Daten, Vermerk war im KB, an das Staatarchiv schreiben. Bei mir hat eine E-Mail genügt. Rückantwort kam innerhalb einer Woche.

        Gruß Jürgen
        "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

        Kommentar

        • Tantchen
          Erfahrener Benutzer
          • 14.05.2009
          • 592

          #5
          Tja, bei mir dürfte die Schwierigkeit sein, daß es kein Kirchenbuch mit den Taufeinträgen von Willuhnen mehr gibt. (Nur noch ein Namensregister der Täuflinge). Wie so viele, sind auch diese Küchenbücher auf der Flucht vor den Russen oder von den Russen vernichtet worden.....Ahnenforschung in Ostpreussen ist schon ziemlich bescheiden....

          Dennoch habe ich die Hoffung, daß amtliche Schreiben, wie die über die Vormundschaft eines Kindes - irgendwo anders hinterlegt wurden, habe aber keinen Schimmer, ob vom Amtsgericht Pillkallen überhaupt Unterlagen gerettet werden konnten....

          Aber vielleicht weiß hier ja jemand etwas oder hat etwas gehört?


          LG
          Tantchen

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          • Bernhard Wädekin
            Benutzer
            • 13.04.2010
            • 31

            #6
            Noch eine uneheliche Geburt

            Hallo zusammen,

            da habe ich auch so einen Problemfall:
            Laut Taufeintrag (mit Forum-Lesehilfe entziffert) ist die Geburt unehelich, der Ehemann war am 18.April 1846 (seinem 43sten Geburtstag) gestorben (ein Schelm, der jetzt nachrechnet ...).
            Warum wohl hat Julia (die Mutter = Witwe) so nachdrücklich den Hinrich Meyer als Vater eintragen lassen?
            Wäre es für sie und das Kind Julius Theodor Meyer nicht einfacher gewesen, sie hätte die Geburt als ehelich dargestellt?
            Meyer Julius Theodor Georg Taufeintrag kpl.pdf

            Bernhard

            P.S. Den zweisprachigen Anhang habe ich für die amerikanischen Nachkommen angefertigt - sie können kein Deutsch, suchen aber ihre Vergangenheit ...

            Kommentar

            • Silke Schieske
              Erfahrener Benutzer
              • 02.11.2009
              • 4400

              #7
              Hallo,

              Sehr Interessant. Ich habe diesen Fall gleich zwei mal. Einmal bei meiner Urgroßmutter, deren Vater sich zu ihr bekannte (steht auch so im KB für Gorlosen) und dann diese Uneheliche dann allerdings 1910 ebenfalls einen unehel. Sohn hatte, wozu der Vater als unbekannt benannt ist.
              Bei meiner Urgroßmutter heirsteten die Eltern erst knapp 4 Jahre später.
              Wie könnte ich jetzt erfahren, wer zu dem Sohn 1910 der leibliche Vater war. Diese Geburt war ebenfalls in Gorlosen.

              Da sie erst 4 Jahre später meinen Urgroßvater heiratete, gehe ich davon aus, das er nicht der leibl. Vater ist.

              LG Silke
              Wir haben alle was gemeinsam.
              Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

              Kommentar

              • Tantchen
                Erfahrener Benutzer
                • 14.05.2009
                • 592

                #8
                Hallo Silke!

                Zitat von SilkeSchieske
                Wie könnte ich jetzt erfahren, wer zu dem Sohn 1910 der leibliche Vater war. Diese Geburt war ebenfalls in Gorlosen.

                Da sie erst 4 Jahre später meinen Urgroßvater heiratete, gehe ich davon aus, das er nicht der leibl. Vater ist.
                In dem von mir eingestellten Link steht im letzten Absatz, daß Kinder, die nach 1900 geboren wurden - wie in Deinem Fall - regelmäßig Vormundschaften hatten. Zuständig war das Gericht, wo das Kind geboren wurde und seinen Aufenthalt und Wohnsitz hatte.
                Ich würde also mal bei dem damals zuständigen Gericht (Amtsgericht?) in den Archiven nachforschen. Vielleicht wurde im Zuge der Vormundschaftsregelung auch der Name des Kindsvaters hinterlegt?

                Liebe Grüße
                Tantchen
                Zuletzt geändert von Tantchen; 21.09.2010, 13:30.

                Suche KUBRAT - Raum Pillkallen/ Ostpreussen

                Suche KÖHNKE, Greifenhagen - Pommern, insbesondere die Eltern von August Ferdinand Köhnke, geb. 1826 in Greifenhagen.
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                Kommentar

                • Jürgen P.
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.03.2010
                  • 1008

                  #9
                  Hallo,

                  die Nüchternheit der Experten raubt einem oftmals die Phantasie, dennoch will ich auf folgenden Link hinweisen:

                  Ancestry.de bietet historische Daten und Dokumente für Ahnenforschung. Erstellung eines Familienstammbaums online und Informationen und Tipps rund um die Ahnenforschung und Genealogie.


                  Wie der Latainer sagt: "Pater semper incertus" oder neudeutsch:
                  "mamas baby, papas maybe"

                  Wer die Illegitimitäsproblematik in der Geschichtswissenschaft zu steigern sucht oder religiöse und ökonomische Hintergrunde beleuchten will, dem sei folgendes Buch empfohlen:
                  "Ledige Mütter" von Michael Mitterauer, Verlag C.H.Beck

                  Gruß Jürgen
                  "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

                  Kommentar

                  • IngridB

                    #10
                    Hallo Tantchen,

                    ich will Dir einfach DANKE sagen für den hilfreichen link, habe ihn mir
                    gleich ausgedruckt, da ich mehrfach das Problem Unehelichkeit bei den
                    Ahnen habe.

                    Eine Bemerkung : Die Felsbrocken sind oft ziemlich groß, die bei der Suche
                    nach dem Vater in den Weg gerollt werden. Die Auskunftsfreudigkeit von
                    Vormundschaftsgerichten, Behörden oder Pfarrämtern ist nicht immer so,
                    wie man es sich als Ahnensuchender wünschen würde. Manchmal muß man
                    kreativ sein, um die Ecke denken und vor allem : nicht lockerlassen !

                    Gruß
                    Ingrid

                    Kommentar

                    • Tantchen
                      Erfahrener Benutzer
                      • 14.05.2009
                      • 592

                      #11
                      Hallo Ingrid!

                      Zitat von IngridB.
                      Hallo Tantchen,

                      ich will Dir einfach DANKE sagen für den hilfreichen link, habe ihn mir
                      gleich ausgedruckt, da ich mehrfach das Problem Unehelichkeit bei den
                      Ahnen habe.
                      Habe ich gerne getan. Da mir hier auch schon viele User weitergeholfen haben, freue ich mich, wenn ich davon ein wenig zurückgeben kann.


                      Eine Bemerkung : Die Felsbrocken sind oft ziemlich groß, die bei der Suche
                      nach dem Vater in den Weg gerollt werden. Die Auskunftsfreudigkeit von
                      Vormundschaftsgerichten, Behörden oder Pfarrämtern ist nicht immer so,
                      wie man es sich als Ahnensuchender wünschen würde. Manchmal muß man
                      kreativ sein, um die Ecke denken und vor allem : nicht lockerlassen !
                      Da hast Du völlig recht...Wenn es hakt, dann ist es meistens gut, die Sache für den Augenblick ruhen zu lassen, um Muße zu gewinnen und die Sache dann von einem anderen Blickpunkt aus betrachten zu können...Ja, und dafür ist viel Phantasie und auch Hartnäckigkeit von nöten....

                      Lieben Gruß
                      Tantchen

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                      • Eva Mai
                        Benutzer
                        • 19.04.2009
                        • 33

                        #12
                        Hallo zusammen,

                        diese Information ist sehr interessant.
                        Dann finde ich doch meinen Ur-Großvater ( 1920 ) und eventuell auch meinen Ur-Ur-Großvater (1865).
                        Meine Mutter ist unehelich geboren ( meine Oma war evangelisch,das ging in Bayern gar nicht ) ,auf ihrer Geburtsurkunde ist ein Randvermerk ,wo notiert ist,an welchem Amtsgericht ihr leibl.Vater die Vaterschaft anerkannt hat und wann er dem Ehemann meiner Großmutter gestattet hat,meiner Mutter seinen Familienamen zu geben.

                        Grüß
                        Eva

                        Kommentar

                        • Karla
                          • 23.06.2010
                          • 1017

                          #13
                          Hallo zusammen!
                          Ich habe in meiner Familie in Moßbach u. Pahnstangen viele uneheliche Kinder stehen. Da haben sich aber die Väter bereit erklährt, sie auch anzuerkennen. Sie stehen im Kirchenbuch unter seinen ehelich geborenen Kindern mit drinn. Das finde ich gut so. Da brauchte kein Gericht sich einzuschalten, wie es manche geschrieben haben.

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                          • a_otte
                            Benutzer
                            • 16.02.2010
                            • 83

                            #14
                            Urgroßvater unehelich

                            Hallo zusammen,

                            auch bei mir hat es sich herausgestellt, daß mein Urgroßvater Heinrich OTTE unehelich am 12. Januar 1863 in Buhla geboren wurde. Leider enthält der Taufeintrag nicht die geringste Andeutung auf den Vater und auch der spätere Ehemann (Heinrich Karl HARTMANN) meiner Altmuter (Friederike Wilhelmine OTTO) scheint wohl nicht der Vater gewesen zu sein . Ich bin sehr gespannt, ob ich da jemals etwas herausfinden werde.

                            LG,
                            Alex
                            *****

                            Familiennamen meiner Ahnen:
                            Bauer | Bauermeister | Deuter | Ehrenpfort | Fricke | Gaunitz | Gehrmann | Gießler / Gieseler | Haunschildt | Haußknecht / Haussknecht | Heße / Hesse | Jander | Juch | Kadereit | Lehe | Lessow | Lorenz | Otte | Otto | Petze | Potrafke | Rauch | Reinecke | Reuse | Rieser | Sardison | Seidel | Teetz | Teuchert | Träger | Vielemeyer / Vilemeier | Walther | Wolf


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