Habt Ihr Vorfahren, die einen Konflikt miteinander hatten und trotzdem gemeinsame Nachfahren?

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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11323

    Habt Ihr Vorfahren, die einen Konflikt miteinander hatten und trotzdem gemeinsame Nachfahren?

    Moin zusammen,

    es geht in dieser Fragestellung konkret um größere Konflikte zwischen verschiedenen direkten Vorfahren, deren Nachfahren trotzdem "zusammengekommen" sind und später gemeinsame Nachfahren hatten.

    Ich meine jetzt nicht Rosenkriege zwischen ehemaligen Ehepartnern oder Generationenkonflikte, z. B. wegen der berühmt-berüchtigten Schwiegermutter, wo der verwandtschaftliche Zusammenhang schon besteht. Die Konflikte sollten zwischen Personen stattgefunden haben, die nicht verwandt/verschwägert waren.

    Wer hat solche Fälle unter seinen Vorfahren?

    Bei mir ist es eine wirklich dramatische Geschichte: Um 1635 werden Lucia Hüster geb. Strackbein (Kekulé 3276) und ihre Tochter Elisabeth verh. Homrighausen (Kekuilé 1633) im wittgensteinischen Dorf Wunderthausen der Hexerei bezichtigt. Es kommt zum Zeugenverhör, an dem diverse Zeugen gegen sie aussagen. Als Vorfahren sind darunter Theiß Kuhn (Kekulé 3234), Johannes Strackbein (Kekulé 2768), und vermutliche Ahnen Hans Beitzel (Kekulé 5564), Hans Wetzel (Kekulé 1386) und Johannes Spies (Kekulé 1924). Genau genommen sind es die Kekulés meines Vaters, aber das spielt für diese Frage keine Rolle.

    Es ist leider nicht bekannt, wie das Ganze ausging.

    Aber ich bin auf Eure Antworten gespannt!

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)
  • Xtine
    Administrator
    • 16.07.2006
    • 28326

    #2
    Hallo Friedrich,

    offensichtlich wurden sie nicht als Hexe verbrannt? So wie ich Deine Frage verstehe, haben sie danach ja noch Deinen Vorfahren gezeugt, oder?

    Also sowas wie Romeo und Julia mit Happy End?
    Viele Grüße .................................. .
    Christine
    sigpic .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)

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    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15113

      #3
      Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
      ... Es kommt zum Zeugenverhör, an dem diverse Zeugen gegen sie aussagen ....
      Hallo,
      Die Zeugen geben nur wieder, was sie wahr genommen haben. Die Interpretation der Aussagen, um daraus den Angeklagten der Hexerei bezichtigen zu können, machen die Ankläger, und nicht die Zeugen.

      Ich habe einen Fall in der Verwandtschaft, wo ein Sohn im Knabenalter gegen seinen Vater aussagte, und dieser daraufhin wegen Hexerei hingerichtet wird. Man kann also davon ausgehen, dass der Knabe nicht wollte, dass sein Vater hingerichtet wird.


      Beispiel: der Zeuge sagt aus, dass ihm übel wurde, nachdem er bei XY zu Essen war. Der Ankläger interpretiert, die Gastgeberin ist eine Hexe, und wollte den Zeugen vergiften.
      Gruss
      Zuletzt ge?ndert von Anna Sara Weingart; 15.08.2017, 12:25.
      Viele Grüße

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      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11323

        #4
        Moin,

        @ Xtine: da das Ganze vor der KB-Zeit liegt, kann ich nicht sagen, ob da schon Nachfahren waren.

        @ Anna Sara: Die Zeugenaussagen sind protokolliert. In diesem Fall dürften die Zeugen auch die Initiatoren der Anklage gewesen sein. Die gaben nicht nur wider, was sie vermeindlich gesehen haben, sondern die Vorwürfe gegen die Angeklagten sind starker Tobak! Ein Ortschronist behauptet (und abwegig ist das nicht), daß man auf die Angeklagten neidisch war, weil sie einen großen Besitz hatten. Diese Zeugen nahmen mit Sicherheit den möglichen Tod der Angeklagten durch Hinrichten in Kauf!

        Friedrich
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • OliverS
          Erfahrener Benutzer
          • 27.07.2014
          • 2938

          #5
          Wenn du doch nicht weißt ob da Nachkommen herauskamen, verstehe ich wie Xtine deine Frage nicht richtig, weil du ja sagst "wieder zusammen gekommen sind" und in der Überschrift steht es auch "dann wieder zusammen gekommen".

          "Dürften" - "gaben nicht wieder" - "neidisch" - alles möglich aber nicht nachweisbar.

          Ich weiß noch nicht mal ob ob ich bis 1635 komme und wenn, ob ich dann solche Fragen stellen würde - von daher kann ich dir sowas leider nicht beantworten.
          Dauersuchen:

          1) Frau ?? verwitwerte WIECHERT, zwischen 1845 und 1852 neu verheiratete SPRINGER, wohnhaft 1852 in Leysuhnen/Leisuhn
          2) GESELLE, geboren ca 1802, Schäfer in/aus Kiewitz bei Schwerin a.d. Warthe und seine Frau Henkel
          3) WIECHERT, geboren in Alikendorf (Großalsleben) später in Schönebeck

          Kommentar

          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11323

            #6
            Moin Oliver,

            zur Klarstellung: Nachkommen hatte das Paar definitiv! Aber es ist nur die Anklage enthalten; weitere Unterlagen dazu habe ich nicht finden können. Es ist daher (noch) nicht feststellbar, ob es überhaupt zum eigentlichen Prozeß mit Freispruch oder Hinrichtung kam. Sollte letzteres der Fall sein, müssen die Kinder selbstverständlich zu dieser Zeit schon dagewesen sein, im Falle eines Imsandeverlaufens oder Freispruches kann es sein, daß später noch (weitere) Kinder kamen.

            Ich finde es halt nicht alltäglich, daß da welche auf Leben und Tod gegeneinander standen und Nachfahren beider Konfliktparteien später verheiratet waren und sich weiter fortpflanzten.

            Friedrich
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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            • Dunkelgraf

              #7
              Hi Friedrich,

              so einen ähnlichen Hexenprozess habe ich auch, die Zeugen und die Verwandten der Angeklagten, fast alles Vorfahren von mir. Hab da auch noch einige andere Fälle, die Einzelheiten spar ich mir aber jetzt.

              Es scheint eine andere Zeit gewesen zu sein, deren Begebenheiten wir heute nicht mehr nachvollziehen können.

              In einem Dorf bekriegten sich Pfarrer und Schulmeister über zwei Jahrzehnte mit Prozessen und Streitereien. Das hielt den Schulmeister aber nicht davon ab den Pfarrer mitten in diesem "Krieg" zum Gevatter für sein Kind zu bitten!
              Beider Enkelkinder heirateten einander später, da waren die Großväter aber schon lange nicht mehr unter den Lebenden.

              Gruß
              Dunkelgraf

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              • SteffenHaeuser
                Erfahrener Benutzer
                • 06.02.2015
                • 939

                #8
                Hallo!

                Bei mir gab es in Rahmen der Gegenreformation ein Schreiben, dass von den
                entsprechenden kirchlichen Stellen gewuenscht war, bestimmte
                Personen einzubestellen und ihnen ein Ultimatum
                zwecks Religionswechsel zu strllen. Anfangen solle
                man "am Besten mit der Frau des Müllers Christian Grässner"
                (Es wurde angedeutet dass das Paar im Kern derer die
                sich weigern stehen - Christian ist einer meiner
                Vorfahren - vielleicht habe ich Sturheit, insbes.
                gegenueber Amtswillkür, von ihm geerbt?).

                Unterschrieben war das Schreiben auch vom Stadtrat bzw.
                die Raete waren als "auf der anderen Seite" genannt.
                Etliche von ihnen waren Vorfahren von mir. Ob zu genau
                dieser Zeit auch der Richter weiss ich grade nicht auswendig.

                Einer der protestantischen Pfarrer, der ab da im
                "Verborgenen taufte" (in Privathaeusern statt
                Der Kirche) - er stammt von einem anderen
                protestantischen Pfarrer ab, der mein
                Vorfahr ist.

                Gruss,
                Steffen

                Kommentar

                • SteffenHaeuser
                  Erfahrener Benutzer
                  • 06.02.2015
                  • 939

                  #9
                  Dann gab es da noch eine Geschichte mit einer Witwe
                  (Zweite Frau eines Vorfahren, nicht selber Vorfahrin). In einem Schreiben
                  in der Stadtchronik wurde klargestellt sie duerfe den von ihr gewuenschten Mann
                  nicht heiraten da sie zu dicht verwandt waeren und
                  solle statt dessen fix mit einem anderen passenden
                  (Der genannt war, warum genau erzwungenermassen ist
                  Mir leider nicht klar und geht aus dem Schreiben nicht
                  Hervor).

                  Was macht die Dame? Sie kauft guenstig Salz in einer
                  anderen Stadt und verkauft das in gtossem Stil unter
                  der Hand (Die Stadt hat eigentlich Monopol auf den Salzhandel,
                  aber bleibt nun auf dem Salz sitzen). Ich sehe da einen
                  Zusammenhang, Rache ist salzig oder so

                  Allerdings wurde der Dame der verbotene Salzhandel
                  dann bei angedrohter Strafe verboten. Im Stadtrat waren
                  wie gesagt zu jener Zeit etliche Vorfahren
                  von mir.

                  Gruss,
                  Steffen

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