Lebensalter als Freiwilliger 1. WK ?

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  • Prǔsas
    Erfahrener Benutzer
    • 03.01.2009
    • 281

    Lebensalter als Freiwilliger 1. WK ?

    Hallo Militärexperten,

    mich würde sehr interessieren im welchen Lebensalter Kriegsfreiwillige
    im 1. WK frühstens einberufen wurden.

    Es handelt sich um das Füsilier-Regiment Graf Roon (Ostpreußisches) Nr.33

    Danke schon mal für Eure Mühe.

    Gruß
    Wächter
    Gruß Prusas


    WARTHUN Elchniederung/Labiau/Ragnit
    Dauersuche nach Info aus Urkunde+Ahnenpass
    Ksp. LAUKNEN
  • Jensus
    Erfahrener Benutzer
    • 24.11.2006
    • 2464

    #2
    Hallo Wächter,
    regulär eigentlich ab 18 Jahren, meisten zwischen 20 und 24 Jahren: http://www.deutsche-kriegsgeschichte.de/wehrpfl.html
    aber z. B. mit Erlaubnis der Eltern war auch schon ab 16 Jahren möglich. Mal ausgenommen junge Abgänger von Kadettenanstalten.
    Aber es gab leider auch etliche 14-jährige die sich selbstständig ins Kriegsgebiet "schmuggelten" und die teilweise in den Einheiten
    für eine gewisse Zeit "geduldet" wurden. Kenne so einen Geschichte aus dem Infanterie-Regiments eines Vorfahren (*).
    Gruss Jens


    (*) "Pitter": Peter Spelter (aus Köln) - 15 jähriger Pfadfinder an der Westfront beim Königs-Inf.-Rgt. Nr.145.
    August 1914: meldete sich bei Offizieren, die gaben ihm aber Geld und Nahrung für die Heimfahrt.
    Er versteckte sich dann aber in einem Bagagewagen (des IR94). Nach dem Grenzübertritt traf
    er dann noch zwei weitere Pfadfinder (ca. 14 Jahre alt) und machten zusammen mit ihnen bei dem
    gesamten Vormarsch auf Sedan (Wasserholen und Vorbringen von Munition) mit. Vor Sedan wurden
    die beiden Pfadfinder (durch ein Schrapnell) getötet, Pitter durch einen Gewehrschuss am linken Bein
    verwundet - das er aber selbst versorgte. Durch einen Wald zurück humpelt fand er eine schwerver-
    wundeten Unteroffizier, den er zuerst verband und dann Hilfe holte. Beide kam dann ins Lazarett
    nach Frankfurt/Main. Nach der Genesung büchste er wieder Richtung Westfront (Argonnen) ab!
    Bei Grand Pré traf er auf den Oberst Wahlen-Jürgass (Rgt.-Kommandeur KIR145) der ihn in den
    Offiziersunterstand mitnahm und seine Eltern in Köln benachrichtigte. Er verblieb bis Dezember
    als Melder des III. Btl. erlebte weitere Gefechte und die Verwundung des Oberst und wurde dann
    zu Weihnachten wieder zurück nach Hause geschickt (dabei packte er noch ein französisches
    Gewehr und Seitengewehr als Erinnerungsstücke ein).
    An seinem 16. Geburtstag (März 1915) wurde er mit Einwilligung seiner Eltern als Freiwilliger
    im I. Ersatz-Btl. KIR145 in Paderborn angenommen und rückte dann wieder ins Feld. Beim Sturm
    auf Fort de Pari wurde er durch eine Handgranate verletzt und kam nach Chatell ins Lazarett.
    Am 28. Mai 15 erhielt er das Eiserne-Kreuz 2. Kl. vom Kommandierenden General des
    XVI. Armee-Korps Bruno von Mudra. Nach kurzem Aufenthalt in der Verwundeten-Komp.
    wieder beim KIR145 (9. Komp.) bis August 1916. Nach Verwundung danach beim:
    Husaren-Rgt. 5, Reserve-Art.-Rgt. 4 zuletzt als Gefreiter beim Res.-Inf.-Rgt. 14.
    Nach dem Krieg beim Grenzschutz und wurde von Spartakusleuten verhaftet, aber
    am folgenden Tag freigelassen und trat nun endlich die Heimreise an.
    Zuletzt geändert von Jensus; 15.01.2012, 16:59.

    Kommentar

    • catarina
      Erfahrener Benutzer
      • 21.11.2010
      • 127

      #3
      Moin Moin,
      ich habe 2 dieser 14jährigen Kriegsfreiwilligen gefunden.
      In dem Buch "Für Kaiser und Vaterland - Hildesheim im Ersten Weltkrieg" von Erich Heinemann werden Alfons Baule und Karl Albes erwähnt. Beide im Infanterie-Regiment 77.
      Die Geschichte von Alfons Baule ist besonders tragisch.
      Er überlebte 4 Jahre blutiges Gemetzel an verschiedenen Fronten, bekam das EK ll und wurde 1917 zum Unteroffizier befördert.
      Am 11 November 1918 in der Frühe *ging beim Regimentsstab der Funkspruch ein: Um 12 mittags die Feindseligkeiten einstellen. Waffenstillstand.
      Unteroffizier Baule schwang seinen Tornister auf den Rücken. Sorglos verläßt er die Deckung. Was soll´s? Der Krieg ist aus! Vereinzelt fallen noch Schüsse. Alfons wirft die Arme hoch, sackt zusammen. Tot.
      Das verirrte Stück Blei, das ihn traf, war eine der letzten Kugeln dieses Krieges. Minuten später stellten die Amerikaner das Feuer ein. 12 Uhr.*

      Catarina

      Kommentar

      • mumof2
        Erfahrener Benutzer
        • 25.01.2008
        • 1347

        #4
        Wie furchtbar...
        Ich kann aus der eigenen Familie von einem Abiturienten berichten, der 1917 als 19-Jähriger in die "Südarmee" eintrat. Er überlebte den Krieg. Alle anderen waren älter.
        Zuletzt geändert von mumof2; 15.01.2012, 15:01.
        Viele Grüße
        mum of 2

        Kommentar

        • Prǔsas
          Erfahrener Benutzer
          • 03.01.2009
          • 281

          #5
          @Jens + Catarina, vielen Dank für die Info´s.
          Ich denke, sie helfen mir etwas weiter.

          Gruß
          Wächter
          Gruß Prusas


          WARTHUN Elchniederung/Labiau/Ragnit
          Dauersuche nach Info aus Urkunde+Ahnenpass
          Ksp. LAUKNEN

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