Dresden 1946: wurden alle Tode registriert?

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  • Robin2002
    Erfahrener Benutzer
    • 30.03.2019
    • 872

    Dresden 1946: wurden alle Tode registriert?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 19.06.1946
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Dresden Zentrum
    Konfession der gesuchten Person(en): katholisch
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Ancestry
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):
    -Stadtarchiv Halle
    -Stadtarchiv Dresden


    Guten Abend zusammen,

    seit mehreren Jahren bin ich auf der Suche nach dem Sterberegistereintrag meiner Ururgroßmutter. Sie ist in Dresden geboren und soll laut jeden mit vorliegenden Quellen am 19.06.1946 in Dresden verstorben sein (verhungert).

    Jedoch habe ich kein Sterbeeintrag der Ämter finden können. Sowohl Dresden als auch Halle, wo sie unterdes wohnte, gaben mir eine negative Auskunft.

    Durch die tausenden Toten in Dresden durch die Bombardierung und den Folgen, stellt sich mir auf Grund der chaotischen Zustände im Nachkriegsdresden die Frage, ob alle Tote erfaßt wurden oder ob es gut sein konnte, daß einige Tote gar nicht registriert wurden auf Grund des chaotischen Zustandes in Nachkriegsdresden?

    Hat jemand damit Berührungspunkte, ob das wahrscheinlich ist?

    Liebe Grüße,
    Robin
  • Alter Dresdner
    Erfahrener Benutzer
    • 27.12.2020
    • 171

    #2
    Dresden 1946: wurden alle Tode registriert?

    Hallo Robin,

    wie es 1946 mit der Erfassung der Gestorbenen in Dresden aussah, kann ich dir leider nicht sagen. In dem Jahr ist meiner Familie nur eine Person gestorben, und diese habe ich im Archiv gefunden.
    Deine Vermutung zu 1945 kann ich aber anhand meiner eigenen Familie bestätigen.
    Bei der Suche nach am 13./14.Februar 1945 gestorbenen Familienangehörigen konnte ich nur weniger als 30% der Personen im Sterberegister Dresden finden.

    In meinen Fällen wurden nur diejenigen tatsächlich standesamtlich erfaßt, wo der Mann den Krieg überlebt hat, und Frau u. Kinder als verstorben beim Angriff angezeigt hatte - meist viele Monate später. Die Fälle, wo ledige Personen und komplette Familien (Vater, Mutter, Kinder) umgekommen sind, habe ich keine Unterlagen finden können - und alle waren Dresdner und wohnten im Stadtzentrum.
    Ich kann nur vermuten, dass die Menschen, welche fast alles verloren hatten, damals andere Sorgen hatten, als zur Behörde zu gehen und den Tod eines Verwandten anzuzeigen. Einige Angehörige sind auch aus Dresden weggezogen.
    Nur in einem Fall wurde Jahre später eine weitere Angehörige auf Beschluß des Kreisgerichts für tot erklärt.

    Ich bin über die magere Ausbeute auch überrascht - ich habe in allen Fällen Informationen von überlebenden Geschwistern und Cousins bekommen, welche ich dann später mit den Standesamt-Unterlagen abgleichen wollte.
    Beste Grüße
    Alter Dresdner
    -------------------------
    Dauersuche:
    Böhmen: Eybe
    Oberpfalz: Kopf
    Oberschlesien: Bartoschek, Biskup, Brisch, Finger, Gawlik, Grobert, Knebel, Kraemer, Kroliczek, Kubitza, Kupilas, Matros, Ochmann, Schwiez, Skrabania, Skolud, Wiechula, Zuber
    Sachsen-Anhalt: Breytung, Denstedt, Deutsch/Teutsch, Heße, Koch, Kopf, Merten, Schultz, Sickel, Söllig, Urbach, Zindel
    Thüringen: Coy, Einsdorf, Stephan, Teutsch

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    • Robin2002
      Erfahrener Benutzer
      • 30.03.2019
      • 872

      #3
      Hallo Alter Dresdner,

      danke, daß Du Deine Erfahrungen hier geteilt hast!

      Wie ich verstehe, hattest Du Daten von Verwandten, die Du im Archiv abgleichen wolltest und kein Sterberegister war vorhanden?

      Dann scheint das keine Ausnahme zu sein, wenn ich den gleichen Fall im Juni 1946 habe. Auch hier hatte sie in Dresden keine Angehörigen mehr (Tochter vorzogen, Söhne beide tot). Das kann es erklären.

      Liebe Grüße,
      Robin

      Kommentar

      • A Be
        Erfahrener Benutzer
        • 24.03.2011
        • 1299

        #4
        Zitat von Robin2002 Beitrag anzeigen

        seit mehreren Jahren bin ich auf der Suche nach dem Sterberegistereintrag meiner Ururgroßmutter. Sie ist in Dresden geboren und soll laut jeden mit vorliegenden Quellen am 19.06.1946 in Dresden verstorben sein (verhungert).

        Jedoch habe ich kein Sterbeeintrag der Ämter finden können.
        Sowohl Dresden als auch Halle, wo sie unterdes wohnte, gaben mir eine negative Auskunft.

        ... die Frage, ob alle Tote erfaßt wurden oder ob es gut sein konnte, daß einige Tote gar nicht registriert wurden auf Grund des chaotischen Zustandes in Nachkriegsdresden?
        Hallo Robin,

        ich denke, dass wenn sie 1946 Dresden verstorben ist, sie in Dresden auch registriert wurde

        für die Zeit vor dem 14.02.1945 kann es sein, dass es keine Aufzeichnungen gibt, weil da Bücher verbrannt sind

        bei meinem Großvater war das ähnlich:
        er war in Dresden geboren, hat zwei mal in Dresden geheiratet
        und ist 1948 in Dresden verstorben wurde aber vom Archiv trotzdem nicht gefunden

        bei meiner eigenen Recherche im Stadtarchiv Dresden konnte ich ihn dann aber doch finden

        welche Quelle hast du, dass sie wirklich in Dresden verstorben sein soll?
        oder doch in Halle?

        kannst du vielleicht einen Namen nennen

        LG JoAchim

        Kommentar

        • Robin2002
          Erfahrener Benutzer
          • 30.03.2019
          • 872

          #5
          Hallo Joachim,

          danke Dir für Deine Antwort und ja - Du teilst meine Einschätzung, daß Sie registriert sein müßte.

          Da diese Person keine Unbekannte ist, wollte ich an sich das Thema namentlich im Forum nicht an die Große Glocke hängen, deswegen halte ich es mal allgemein:

          Meine Ururgroßmutter ist auf dem Stadtgottesacker mit ihrem Ehemann in Halle begraben. Heute habe ich die Verwaltung des Friedhofes angeschrieben und bekam als Antwort:
          "Bei uns kann ich sagen , das B. (mein Ururgroßvater) auf dem Stadtgottesacker ( heute außerhalb) am 27.8.1938 und seine Ehefrau am 26.6.1946 bestattet wurden. Sie wohnten , lebten in Dresden und wurden dann nach Halle überführt."
          Ihr Ehemann starb nach negativer Auskunft von Halle und Dresden vermutlich in Leipzig, wo ich gerade den Sterbeeintrag angefordert habe - bisher ohne Rückmeldung.

          Die Stadt Halle hat am 24.12.2023 den Fall untersucht und keinen Sterberegistereintrag zu meiner Ururgroßmutter gefunden und verweis darauf, daß sie in Dresden verstorben sei.


          Das Landeshauptarchiv Dresden hat am 07.02.2024 den Fall dann untersucht und festgestellt, daß ihr Tod nicht in Dresden oder Halle registriert wurde => sie vermuten Leipzig wie ihr Ehemann, jedoch hat die Familie keine Verbindung zu Leipzig (und ihr Ehemann starb dort im Krankenhaus).
          Ferner steht in dem Schreiben, daß
          E. (meine Ururgroßmutter) im Jahre 1943 in der Marienstraße 8 in Dresden gemeldet war.
          Ferner habe ich Literatur durchsucht, die über den Teil meiner Familie geschrieben wurde, aus dieser geht hervor, daß E. an ihrem 75ten Geburtstag - am 19.06.1946 in Dresden verstarb - das Datum wiederum paßt zum Datum der Bestattung in Halle.

          Jedoch findet Halle keinen Eintrag im Sterberegister, obwohl ihre letzte Anschrift Marienstraße 8 (Altstadt Dresden) war.

          In der Literatur steht:
          "E. überlebte beide ihrer Söhne und starb am 19.06.1946, an ihrem 75tn Geburtstag an Unterernährung. Sie wurde an der Seite ihres verstorbenen Ehemannes beerdigt. Sie verstarb an Unterernährung in der russischen Zone".
          "E., die nach dem Tod ihres Sohnes nach ... gezogen war, hatte sich bereits einiger Wochen früher auf den beschwerlichen Weg nach Deutschland gemacht (sie lebte zuletzt noch in Böhmen) und Anfang Februar ihre Geburtstadt Dresden erreicht, das nur wenige Tage später von britischen Bombergeschwandern nahezu völlig zerstört wurde. Sie überlebte den Feuersturm, doch ohne Unterstützung durch die Familie ereilte die einst wohlhabende und stolze E. ein ähnliches Schicksal wie viele andere ältere Flüchtlinge ohne familiäre Unterstützung: Sie verhungerte in den letzten Tagen des Dritten Reiches".
          Das alles läßt mich nur zu dem Schluß kommen, daß meine Ururgroßmutter E. am 19.06.1946 in der Dresdener Altstadt verstarb, jedoch wurde nichts registriert. Den 19.06.1946 würde ich durch den Tag der Bestattung als fest ansehen.

          Was denkst Du, Joachim??

          Liebe Grüße,
          Robin
          Zuletzt geändert von Robin2002; 26.02.2024, 18:12.

          Kommentar

          • Paulchen_DD
            Erfahrener Benutzer
            • 30.09.2013
            • 690

            #6
            Hallo Robin,
            ich habe auch etliche Dokumente aus den chaotischen Tagen und Wochen nach der Bombardierung - teils unglaubliche Schilderungen. Da wurden mit Sicherheit bei weitem nicht alle Toten registriert. Wie denn auch, bei einer mit Flüchtlingen übervölkerten Stadt?
            Aber 1946 kann ich mir das nicht vorstellen.
            Stutzig macht mich die Adresse Marienstr. 8, die dürfte doch vom Bombardement betroffen gewesen sein. Da ist sie sicherlich zu irgendwelchen Bekannten oder Verwandten im Umkreis von Dresden geflüchtet. Vermutlich musst Du den Suchradius erweitern (z.B Freital oder in Richtung Meißen - nur Vermutungen wegen der wahrscheinlichen Fluchtrichtungen).
            Viel Erfolg!
            Paulchen
            Zuletzt geändert von Paulchen_DD; 27.02.2024, 08:43.

            Kommentar

            • Robin2002
              Erfahrener Benutzer
              • 30.03.2019
              • 872

              #7
              Hallo Paulchen,

              das kam mir auch schon in den Sinn.

              Da E. Katholisch war, wird es mit den Kirchenbüchern schwieriger, diese auf den Tod zu überprüfen. In Meißen wurde ihr Ehemann geboren, vielleicht sieht das da besser aus. Das Stadtarchiv Dresden hat ja dennoch die Register kontrolliert?

              Die Verwaltung des Stadtgottesacker gab mir heute Bescheid, daß vermerkt wurde, daß E.laut den Eintragungen in Dresden verstarb.

              Hat jemand noch Ideen?

              Robin

              Kommentar

              • A Be
                Erfahrener Benutzer
                • 24.03.2011
                • 1299

                #8
                Zitat von Robin2002 Beitrag anzeigen

                Was denkst Du, Joachim??
                Hallo Robin,

                ich denke erst mal, dass in der erwähnten Literatur nicht alles korrekt wiedergegeben ist,
                und sich sonst auch noch Fehler eingeschlichen haben können

                z. B. "In der Literatur steht:"
                "Sie verhungerte in den letzten Tagen des Dritten Reiches".
                das Dritte R. endete am 08. Mai 1945
                sie starb am 19.06.1946, also über ein Jahr später

                Das "Landeshauptarchiv" Dresden hat am 07.02.2024 den Fall dann untersucht
                das kenne ich nicht, ich kenne nur das Stadtarchiv und das Hauptstaatsarchiv Dresden

                E. (meine Ururgroßmutter) im Jahre 1943 in der Marienstraße 8 in Dresden gemeldet war.
                wie Paulchen auch schon schreibt:
                Stutzig macht mich die Adresse Marienstr. 8
                das würde ich auch anzweifeln

                diese Adresse Marienstraße 8 in der Dresdner Seevorstadt/Altstadt
                gibt es bereits seit 1903 nicht mehr
                die Nr. 2, 4, 6 & 8 war bis 1902 die Hauptpostverwaltung - die Adresse dort lautete ab 1903 Postplatz Nr. 2

                im Feb. 1945 war in der Marienstraße (von der Annenstraße nach Dippser Platz) alles kaputt

                das Dresdner Einwohnermeldeverzeichnis ist 1945 verbrannt,
                im Stadtarchiv soll es Aufzeichnungen geben,
                "von Personen die sich nach dem 14. Feb. 45 wieder selbstständig gemeldet haben"

                wer da eine Adresse angegeben oder recherchiert hat die es so eigentlich nicht gibt???

                war die Beisetzung in Halle eine Erd- oder Urnenbestattung?

                wenn Urne, dann gibt es vielleicht einen Eintrag im Einäscherungsverzeichnis

                ansonsten denke ich auch eher, dass sie aus der Stadt raus ist in die Vororte?


                Gruß JoAchim

                Kommentar

                • Robin2002
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.03.2019
                  • 872

                  #9
                  Hallo Joachim,

                  es handelt sich um 3 unabhängige Bücher. Da der Tag der Bestattung mit dem dort wiedergegebenen Sterbetag übereinstimmt, zweifle ich an dem Tag nicht (und ein paar Tage wären für die Suche nicht entscheidend).

                  Daß die Adresse 1943 nicht entscheidend ist, ergibt sich daraus, daß sie nach 1945 nach Böhmen siedelte und vor der Vertreibung zurück nach Dresden zog. Ihre Familie war immer in der Altstadt ansässig.

                  Wie ihr Ehemann wurde sie im Sarg bestattet. Vom Stadtgottesacker erfuhr ich, daß E. Sicher in Dresden verstorben ist laut ihren Aufzeichnungen und demnach am 26.6 in Halle bestattet wurde. Dies macht den Todestag am 19.06 so gut wie in Stein gemeißelt.

                  Das Stadtarchiv Dresden hat wie erwähnt alle Aufzeichnungen durchsucht und keine gefunden. Auch ein Bild des Grabsteines, der heute zerstört ist, gibt es nicht.

                  Es würde mich wundern, wenn sie in die Vororte gezogen wäre, weil sonst wäre nicht überall Dresden der Sterbeort und wie gesagt,war ihre Familie wie ihre Brüder immer in der Dresdner Altstadt ansässig.

                  Inwiefern wo die Register der Vororte sind und ob diese nicht im Stadtarchiv Dresden liegen, weiß ich nicht.

                  Der Literatur würde ich daher schon was Ort und Tag angeht vertrauen. Nur dann scheint das Standesamt ein anderes zu sein. Oder ihr Tod wurde in Dresden nicht aufgezeichnet.

                  Liebe Grüße,
                  Robin

                  Kommentar

                  • Paulchen_DD
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.09.2013
                    • 690

                    #10
                    Zitat von Robin2002 Beitrag anzeigen
                    Vom Stadtgottesacker erfuhr ich, daß E. Sicher in Dresden verstorben ist laut ihren Aufzeichnungen und demnach am 26.6 in Halle bestattet wurde. Dies macht den Todestag am 19.06 so gut wie in Stein gemeißelt.
                    Hallo Robin,
                    das ist die erste wirklich belastbare Aussage! Bisher war alles ziemlich vage und widersprüchlich.
                    Wenn es dort (wo denn konkret? welcher Friedhof? (auch wieder eine schwammige Information)) Unterlagen gibt, dann ist dort definitiv mehr 'zu holen'. Ich weiß zwar nicht, wie es bei katholischen Friedhöfen aussieht, aber bei den evangelischen steht da nach meiner Erfahrung mehr in den Unterlagen.
                    - wer hat das Begräbnis bzw. die Überführung nach Halle angemeldet (und dann dafür auch bezahlt?), diese Information wurde doch mit Sicherheit in die Bücher eingetragen
                    - wo lebte die Verstorbene zuletzt
                    Also versuche doch, dort alles an Informationen zu bekommen. Es müsste sich auch ein Verweis auf die Kirchgemeinde finden lassen. So viele katholische gibt es in Dresden ja nicht ...
                    Viele Grüße
                    Paulchen

                    Kommentar

                    • A Be
                      Erfahrener Benutzer
                      • 24.03.2011
                      • 1299

                      #11
                      Zitat von Paulchen_DD Beitrag anzeigen
                      das ist die erste wirklich belastbare Aussage!
                      Bisher war alles ziemlich vage und widersprüchlich.
                      Hallo Robin, hallo Paulchen,
                      ja, das ist wirklich nicht einfach bei den widersprüchlichen Informationen

                      das ist auch so eine Sache, die nicht nachvollziehbar ist:

                      E. (meine Ururgroßmutter) im Jahre 1943 in der Marienstraße 8 in Dresden gemeldet war.
                      „die Adresse 1943 nicht entscheidend, da sie nach 1945 nach Böhmen siedelte und vor der Vertreibung zurück nach Dresden zog“

                      das widerspricht dem was in der Literatur steht:
                      nach dem Tod ihres Sohnes nach ... gezogen, lebte zuletzt noch in Böhmen …
                      Anfang Februar ihre Geburtsstadt Dresden erreicht, das nur wenige Tage später von britischen Bombergeschwandern nahezu völlig zerstört wurde. Sie überlebte den Feuersturm …“
                      oder wie soll man das deuten?

                      Frage wäre wann ist ihr Sohn verstorben, wann ist sie aus Dresden weg?

                      E. am 19.06.1946 in der Dresdener Altstadt verstarb
                      für diese Aussage sehe ich keinen Hinweis, sie könnte sich irgendwo in Dresden aufgehalten haben - oder hast du einen konkreten Hinweis

                      E. am 19.06.1946 in Dresden an ihrem „75ten Geburtstag verstorben“
                      wenn man das so annimmt, müsste sie um den 19.06.1871 geboren sein

                      hast du den Taufeintrag in Dresden von ihr?

                      sonst könnte man bei Ancestry schauen und dann bei ARCHION dazu den passenden Taufeintrag raussuchen,
                      in manchen Fällen wurde bei Taufeinträgen später am Rand noch das Sterbedatum vermerkt

                      ansonsten so wie Paulchen vorschlägt:
                      beim Friedhof in Halle schauen was da vermerkt ist,
                      denn auch wenn das Grab selbst nicht mehr existiert, kann man da in den Grablagebüchern noch wichtige Hinweise finden.

                      Gruß JoAchim

                      Kommentar

                      • Robin2002
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.03.2019
                        • 872

                        #12
                        Hallo zusammen,

                        nachdem ich Matricula überprüft habe, habe ich den Taufeintrag in der katholischen Hofkirche - wie vermutet - gefunden (siehe Anhang).
                        Aus diesem ergibt sich kein Todeszeitpunkt.

                        Elisabeths Sohn ist 1942 verstorben. Danach ging Elisabeth nach Böhmen. Im Winter 1944 siedelte sie wegen dem Kriegsende nach Dresden zurück. Ihre Familie war immer in der Altstadt ansässig.

                        Elisabeth wurde mit ihrem Ehemann auf dem Stadtgottesacker in Halle beerdigt. Ich habe - wie erwähnt - mit der Friedhofsverwaltung Kontakt aufgenommen, die mir schreibt:
                        -Elisabeth wurde am 26.6.1946 in Halle beerdigt.
                        -Elisabeth ist in Dresden verstorben (siehe 19.06.1946).
                        -"Bilder von der Grabstelle habe ich keine, auch ist mir die Lage nicht bekannt.
                        Eventuell gibt es Informationen dazu beim Stadtarchiv. Eintragungen in unseren Büchern gibt es nur zur Grabstellennummer und zum Tag der Bestattung.
                        Eintragungen zu Registern, was Standesamt betrifft, wurde beim Friedhof nicht eingetragen."

                        => Aussage Stadtarchiv: Negativ. (Dort habe ich schon vor Jahren angefragt).

                        Ich denke, ihr Tod muß in der Hofkirche eingetragen worden sein, jedoch ist das Kirchenbuch noch nicht bei Matriucla, weswegen ich mich an: info@kathedrale-dresden.de gewandt habe.

                        mit der Aussage "nach 1945 nach Böhmen" habe ich mich vertan, das heißt: Winter 44/Januar 45 von Böhmen nach Dresden.

                        Liebe Grüße,
                        Robin
                        Angehängte Dateien

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                        • A Be
                          Erfahrener Benutzer
                          • 24.03.2011
                          • 1299

                          #13
                          Zitat von Robin2002 Beitrag anzeigen
                          Ihre Familie war immer in der Altstadt ansässig.
                          E. (meine Ururgroßmutter) im Jahre 1943 in der Marienstraße 8 in Dresden gemeldet war
                          findet Halle keinen Eintrag im Sterberegister, obwohl ihre letzte Anschrift Marienstraße 8 (Altstadt Dresden) war.
                          Hallo Robin,

                          die Adresse Marienstraße 8 in der Dresdner Seevorstadt/Altstadt hatte ich bereits in #8 angezweifelt

                          Marienstr. 8 stimmt zwar, aber nicht in Dresden

                          mit falschen Annahmen, Vermutungen und Aussagen findet man selbst, und auch das Archiv nur schwer oder gar keine Ergebnisse.

                          E. ist 1871 in Dresden geboren, das ist soweit korrekt
                          bei ihrer Heirat 1897 wohnt sie bei ihren Eltern in der Südvorstadt in der Werderstr. 22 - das ist nicht in der "Altstadt"

                          R.B. ihr Ehemann stammt aus Leuben bei Lommatzsch
                          bei der Heirat 1897 wohnt er in Braunschweig, Kaiser Wilhelmstr. 62

                          nach der Heirat gibt es keinen Eintrag von ihnen im Adressbuch Dresden

                          1901 ist die Tochter M. H. geboren,
                          und zu diesem Zeitpunkt gibt es dann auch den Adressbucheintrag in Halle/Saale
                          und auch die zwei Söhne sind 1904 & 1905 dort in Halle geboren

                          weitere Adressbuch Einträge könnte man dann noch recherchieren

                          gewohnt haben sie in direkter Nähe vom Stadtgottesacker in Halle Marienstr. 21

                          aus der "21" ist später wahrscheinlich dann die "8" geworden
                          (Änderung der Zählweise von fortlaufend linke Seite und rechte Seite zurück,
                          dann linke Seite ungerade, rechte Seite gerade Nummern)

                          E. steht noch als Witwe 1943 im Adressbuch von Halle, Marienstr. 8 I. Etage, T. 26623

                          nachdem E. von Böhmen zurück kam, (wahrscheinlich auf dem Weg zu ihrer Tochter nach Halle, die dort geboren ist, lebte, und geheiratet (St. A. Halle Nr. 703/1934) hat) würde ich schon annehmen, dass es stimmt, dass E. in Dresden auf dem Weg nach Halle verstorben ist, aber sicher ist nicht wo genau in Dresden.

                          Gruß JoAchim

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                          • Robin2002
                            Erfahrener Benutzer
                            • 30.03.2019
                            • 872

                            #14
                            Hallo Joachim,

                            danke Dir für Deine Antwort und Deine ermittelten Daten stimmen.

                            Marienstr. 8 stimmt zwar, aber nicht in Dresden
                            Ja, da ist mir ein Versehen geschehen. Das Ehepaar ehelichte am 07.12.1897 in Dresden. Alle Kinder sind in Halle geboren und dort lebte das Ehepaar auch bis zum Tod vom Ehemann B.

                            Werderstr. 22 - das ist nicht in der "Altstadt"
                            Auch das ist richtig - Südvorstadt - jedoch ging es mir in der Frage eher darum, die nötigen Standesämter, die in Betracht kommen, zu ermitteln:
                            Laut Meyergaz gibt es ja nur eines für die Altstadt und der Kernstadt Dresdens (ohne eingemeindete Orte) https://www.meyersgaz.org/place/10375022
                            => Wenn ich mich nicht irre, waren damals nicht alle Ortsteile eingemeindet, weswegen der Todesort "Dresden" aus heutiger Sicht doch sehr konkret erscheint, oder nicht?

                            nach der Heirat gibt es keinen Eintrag von ihnen im Adressbuch Dresden
                            Genau, danach zogen sie auch nach Halle. Sie lebten meines Wissens nach nie als Ehepaar in Dresden.

                            nachdem E. von Böhmen zurück kam, (wahrscheinlich auf dem Weg zu ihrer Tochter nach Halle, die dort geboren ist, lebte, und geheiratet (St. A. Halle Nr. 703/1934) hat) würde ich schon annehmen, dass es stimmt, dass E. in Dresden auf dem Weg nach Halle verstorben ist, aber sicher ist nicht wo genau in Dresden.
                            Auch das stimmt. Ob E. wirklich nach Halle wollte und auf dem Weg nach Halle starb, ist Spekulation, wenn auch nicht ausgeschlossen. Wie ich die Literatur verstehe, dann ging sie von Prag direkt nach Dresden. Hätte sie so oder so nach Halle zu ihrer Tochter M.H. gewollt, warum verharrt sie dann über 1 1/2 Jahre in Dresden? Das paßt nicht ganz. Aus der Literatur geht von ihrer Schwiegertochter klar hervor, daß E. gezielt nach Dresden und nicht nach Halle wollte, zumindest erscheint es mir so.

                            Die Sterberegistereintrag der Tochter M.H. gab auch keinen Verbleib über die Mutter bekannt.
                            Beim Sterberegistereintrag des Sohnes R.H. hingegen ist angegeben, der Vater. B.H sei in Halle verstorben, was falsch ist. Es steht nur Leipzig noch zur Auswahl (bisher habe ich noch nichts vom Stadtarchiv gehört, dauert wohl noch).

                            Ich habe die Hoffnung, daß die Hofkirche was dokumentiert hat, jedoch weiß ich nicht, ob die Unterlagen heute bei info@kathedrale-dresden.de zu finden sind.

                            Es bleibt also spannend, sowohl bei E. als auch bei B.

                            Liebe Grüße,
                            Robin

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                            • nav
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.03.2014
                              • 715

                              #15
                              Zitat von Robin2002 Beitrag anzeigen
                              Beim Sterberegistereintrag des Sohnes R.H. hingegen ist angegeben, der Vater. B.H sei in Halle verstorben, was falsch ist. Es steht nur Leipzig noch zur Auswahl (bisher habe ich noch nichts vom Stadtarchiv gehört, dauert wohl noch).
                              Schon sehr interessant diese Unklarheit über die Sterbeorte. Bei B. H. wird ja soweit ich das sehe überall Dresden als Sterbeort angegeben. In der englischen Wikipedia heißt es sogar explizit, dort sei seine Sterbeurkunde ausgestellt worden. Allerdings ist dort auch das Heiratsjahr um zehn Jahre verrutscht.

                              Ich hab manchmal den Eindruck, die Genealogie als Hilfswissenschaft der Geschichte wird von Historikern meistens nicht sehr sorgfältig durchgeführt. Ich erinnere mich auch, dass vor ein paar Jahren mal rausgekommen ist, dass jahrzehntelang Angaben zu jung verstorbenen Geschwistern einer sehr bekannten Persönlichkeit falsch zitiert wurden - nur weil sich offenbar nie jemand die Mühe gemacht hat, einfach mal in den Kirchenbüchern nachzuschauen.

                              Nico

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