Sterbeintrag Formulierung

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  • Simone99
    Erfahrener Benutzer
    • 15.08.2015
    • 785

    [ungelöst] Sterbeintrag Formulierung

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1848
    Region, aus der der Begriff stammt: Sachsen-Anhalt



    Hallo zusammen

    In einem Sterbeeintrag von 1848 folgende Formulierung gelesen......" Wittwe des weiland Kleinfröhners Christoph Bretschneider".

    Was ist mit dem Wort "weiland" gemeint? Dies ist mir schon öfters begegnet.
    Was heisst "Kleinfröhner"? Ist dies eine alte Berufsbezeichnung? Hatte auch an eine Ortsbezeichung gedacht, aber diesbezüglich nichts gefunden.
    Vielen Dank für eure Unterstützung und viele Grüsse
    Simone
  • Mariolla
    • 14.07.2009
    • 1698

    #2
    Hallo Simone,
    weiland = verstorbenen
    Wittwe des (verstorbenen)> weiland Kleinfröhners Christoph Bretschneider
    Was Kleinfröhners bedeutet, kann ich Dir leider nicht sagen.
    Vermutlich regional bedingt und so ähnlich wie Kossät.
    Viele Grüße Mariolla

    Kommentar

    • Simone99
      Erfahrener Benutzer
      • 15.08.2015
      • 785

      #3
      Danke, Mariolla, für deinen Info bezüglich weiland. Kleinfröhner könnte wirklich eine Berufsbezeichung sein. Die von mir genannten lebten in Dieskau, Sachsen - Anhalt. In allgemeinen alten Berufsbezeichungen habe ich bisher leider nichts gefunden.

      Simone

      Kommentar

      • Mariolla
        • 14.07.2009
        • 1698

        #4
        Hallo Simone,
        , sie lebten ja damals gleich bei mir um die Ecke.
        Viele Grüße Mariolla

        Kommentar

        • Simone99
          Erfahrener Benutzer
          • 15.08.2015
          • 785

          #5
          Hallo Mariolla, ja ich weiss

          Simone

          Kommentar

          • Xtine
            Administrator
            • 16.07.2006
            • 28378

            #6
            Hallo,

            zum Fröhner siehe hier: http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WB...&lemid=DF02860
            Viele Grüße .................................. .
            Christine

            .. .............
            Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
            (Konfuzius)

            Kommentar

            • henrywilh
              Erfahrener Benutzer
              • 13.04.2009
              • 11784

              #7
              Nur nebenbei:

              "weiland" (in verschiedenen Schreibweisen) hat zwar in Kirchenbucheinträgen immer den indirekten Sinn, dass derjenige verstorben ist. Aber die direkte Bedeutung des altertümlichen Ausdruckes ist:

              ehemals, einstmals, seinerzeit
              Schöne Grüße
              hnrywilhelm

              Kommentar

              • Huber Benedikt
                Erfahrener Benutzer
                • 20.03.2016
                • 4650

                #8
                [start klugscheiss]
                Weilst es ansprichst:
                Das hat eigentlich nix mit direkt oder indirekt zu tun
                Das Wort wilen(t) [mhd "vor einer Weile" gewesen] bedeutet sowohl direkt als auch indirekt, dass etwas oder jemand gewesen ist und jetzt nicht mehr ist.
                Ob es verstorben (sozusagen gewesener Lebender) oder gewesener Bundeskanzler bedeutet ist freilich dem Zusammenhang zu entnehmen, hat aber nmM nix mit direkter oder indirekter Wortbedeutung zu tun.
                [end klugscheiss]
                Ursus magnus oritur
                Rursus agnus moritur

                Kommentar

                • henrywilh
                  Erfahrener Benutzer
                  • 13.04.2009
                  • 11784

                  #9
                  Huber!

                  Ich präzisiere:

                  "weiland" bedeutet allgemein: "einstmals", "ehemals", "vormals" (lat.: olim!).
                  In Kirchenbüchern hat es die engere Bedeutung: "inzwischen verstorben".
                  Schöne Grüße
                  hnrywilhelm

                  Kommentar

                  • Huber Benedikt
                    Erfahrener Benutzer
                    • 20.03.2016
                    • 4650

                    #10
                    Es macht einfach Spass mit klugen Leuten zu diskutieren.
                    Danke, lieber Henry Wilhelm ....ohne dich wärs Forum ein Stück öder

                    Muss ja auch mal gesagt werden dürfen.......
                    Ursus magnus oritur
                    Rursus agnus moritur

                    Kommentar

                    • Dunkelgraf

                      #11
                      [auch klugscheissen will]

                      Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen
                      Huber!

                      Ich präzisiere:

                      "weiland" bedeutet allgemein: "einstmals", "ehemals", "vormals" (lat.: olim!).
                      In Kirchenbüchern hat es die engere Bedeutung: "inzwischen verstorben".

                      Auch im engeren Sinne bedeutet es NICHT IMMER "inzwischen verstorben". Manche Pfarrer unterscheiden da sehr genau. Auch der geneigte Forscher möge hier auf die genaue Formulierung achten.
                      Meine Feststellung ist:
                      " weyland Hans Hanßen hinterlassene" ..... Tochter, Witwe, Sohn etc"
                      bedeutet fast immer Hans Hanßen ist verstorben

                      "weyland Hans Hanßen ..... Tochter, Witwe, Sohn etc pp"
                      bedeutet Hans Hanßen war irgendwann mal hier, jetziger Aufenthalt ist nicht bekannt, oder soll nicht überliefert werden, weil er auf und davon ist, weil mit den Soldaten gezogen ist, weil er wegen Diebstahls oder Ehebruchs des Landes verwiesen wurde, oder im Kerker sitzt. Meiner Feststellung nach: Formulierung wurde gerne im frühen 17 Jh bei den Hexenprozessen verwendet.

                      ansonsten schließe ich mich dem an, dass die allgemeine Bedeutung ist "mal gewesen, und jetzt nimmer da"

                      [genug kluggeschissen, es reicht]

                      Gruß
                      Dunkelgraf

                      Kommentar

                      • Artsch
                        Erfahrener Benutzer
                        • 14.07.2013
                        • 1933

                        #12
                        Zitat von Dunkelgraf Beitrag anzeigen
                        [auch klugscheissen will]

                        "weyland Hans Hanßen ..... Tochter, Witwe, Sohn etc pp"
                        bedeutet Hans Hanßen war irgendwann mal hier, jetziger Aufenthalt ist nicht bekannt, oder soll nicht überliefert werden, weil er auf und davon ist, weil mit den Soldaten gezogen ist, weil er wegen Diebstahls oder Ehebruchs des Landes verwiesen wurde, oder im Kerker sitzt. Meiner Feststellung nach: Formulierung wurde gerne im frühen 17 Jh bei den Hexenprozessen verwendet.

                        ansonsten schließe ich mich dem an, dass die allgemeine Bedeutung ist "mal gewesen, und jetzt nimmer da"

                        [genug kluggeschissen, es reicht]

                        Gruß
                        Dunkelgraf
                        Hallo Dunkelgraf,

                        mit der Witwe, ist dies Dein Ernst?

                        Unter einem Kleinfröhner stelle ich mir einen kleinen Bauern vor, der weder Pferd noch Fuhrwerk besitzt.
                        Diesem wurde beispielsweise dann nur die Handfron auferlegt.

                        Beste Grüße
                        Artsch

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                        • Dunkelgraf

                          #13
                          Zitat von Artsch Beitrag anzeigen
                          Hallo Dunkelgraf,

                          mit der Witwe, ist dies Dein Ernst?


                          Beste Grüße
                          Artsch
                          Hi Artsch,

                          im Prinzip hast natürlich recht.
                          Aber es gibt nichts, was es nichts gibt.
                          Hab zwei Fälle gefunden, wo es tatsächlich heisst weyland .... Witwe. Die eine hat sich neu verheiratet und Jahre später ist der Mann wieder aufgekreuzt .....

                          Gruß
                          Dunkelgraf

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                          • Artsch
                            Erfahrener Benutzer
                            • 14.07.2013
                            • 1933

                            #14
                            Hallo Dunkelgraf,

                            die Schwindelei kam also in den "besten" Kreisen vor.
                            Wobei es auch Unwissen gewesen sein kann.
                            Danke für Deine Rückmeldung!

                            Beste Grüße
                            Artsch

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                            • Friedrich
                              Moderator
                              • 02.12.2007
                              • 11326

                              #15
                              Moin Dunkelgraf,

                              Zitat von Dunkelgraf Beitrag anzeigen
                              [genug kluggeschissen, es reicht]
                              als Moderator diese Forums muß ich ja streng darauf achten, daß hier nichts verstopft. Vor allem die Gedankengänge nicht...

                              Friedrich, der diese Klugsch...ei liebt
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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