königlicher Wart (in Westpreußen 1730-50)

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  • Hutzel
    Benutzer
    • 05.11.2016
    • 77

    [gelöst] königlicher Wart (in Westpreußen 1730-50)

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1748
    Region, aus der der Begriff stammt: Westpreußen, Kreis Rosenberg

    Hallo liebe Wissende und Mitforscher,

    bei einem meiner Vorfahren wird zum Stand bzw. Beruf die o.g. Angabe gemacht. Bei seiner Heirat 1727 wird der gute Mann noch als Musquetier bezeichnet, - soweit klar.

    Ab ca. 1730 wird er in den Taufeinträgen seiner Kinder aber als "königlicher Wart in...." bezeichnet, manchmal auch ohne das "königlich". Letzter Eintrag dieser Art: 1748.

    Ein Sohn wird später im gleichen Ort als Cöllmer ansässig sein. Dieser Begriff ist mir auch klar.

    Aber was verbirgt sich hinter dem "Wart"? Es klingt nach einer Art Schulzenamt oder Dorfvorsteher, aber diese Vermutung reicht mir nicht, ich würde es gerne etwas genauer und faktenbasiert wissen :-)

    Für Hinweise dankt,

    der Hutzel
  • Verano
    Erfahrener Benutzer
    • 22.06.2016
    • 7819

    #2
    Hallo,

    schau mal hier:



    Viele Grüße August

    Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

    Kommentar

    • GunterN
      Erfahrener Benutzer
      • 01.05.2008
      • 7960

      #3
      Hallo hutzel,

      an den Höfen, auch den kleineren, gab es Springbrunnen, Orangerien (viel Glas), im Marstall die Sättel der Pferde und das Zaumzeug, all das musste gewartet werden.

      Gruß GunterN
      Meine Ahnen
      _________________________________________

      Kommentar

      • henrywilh
        Erfahrener Benutzer
        • 13.04.2009
        • 11784

        #4
        Ich muss meine Kritik zurück nehmen und sagen, dass GunterN durchaus die richtige Richtung weist.
        "Wart(in)" ist letztlich dasselbe wie "Wärter(in)". Immer musste irgendetwas oder irgendjemand versorgt, gepflegt, überwacht werden.

        Hier nur ein Beispiel von vielen, das Personal eines königlichen Krankenhauses, Irland, 18. Jh., da finden wir

        Torwärter
        Krankenwärter
        Uhrwärter (!)
        Gartenwärter

        - und alle "königlich".

        wärter.png
        Zuletzt geändert von henrywilh; 20.03.2018, 09:58.
        Schöne Grüße
        hnrywilhelm

        Kommentar

        • Hutzel
          Benutzer
          • 05.11.2016
          • 77

          #5
          Hallo zusammen,

          Danke an alle für die wertvollen Hinweise.

          Es hat sich mittlerweile geklärt, dass es sich hier um einen Wald-Wart handelte. Entscheidend war die folgende Zusammenstellung von in Westpreußen üblichen Berufen:



          Dort wird erläutert, dass sich aus den Waldwarten später der Beruf der Unterförster entwickelte.

          Damit hat sich für mich geklärt, dass der bisher nicht eindeutig zuzuordnende Sterbeeintrag einer bisher nur als "namensgleicher Kandidat" betrachteten Person, tatsächlich zu diesem vorher als "Wart" bezeichneten Vorfahren gehört. Im Sterbeeintrag wird dann nämlich als Beruf "Unterförster" angegeben.

          So fügt sich eins zum anderen... :-)

          Es dankt und grüßt

          der Hutzel

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