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  • sternap
    Erfahrener Benutzer
    • 25.04.2011
    • 4071

    und was ist die krätze nun?
    der metallabschaum? die metallresteln?
    freundliche grüße
    sternap
    ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
    wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15111

      "Der Abgang [Krätze] vom Golde und Silber, welcher bey dem Feilen und vom Schmelzen herrührt, wird von den Gold= und Silber=Arbeitern sorgfältig aufbewahrt, damit sie, wenn sie eine Menge beysammen haben, das Gold und Silber wieder zum Gebrauch zurichten können. Es geschieht dieses vermittelst einer aus Räderwerke, Drillingen und Mahl=Stangen zusammen gesetzten Maschine, welche ... Krätz=Mühle genannt wird. ...
      Es gehört hierzu eine Krätz=Mulde ... eine Art von Seiger=Trögen, In derselben ist ein Gesenke, worin sich die runden Körner setzen ... welche quer durch den Trog laufen, und diejenigen Körner aufhalten, die noch unter der leichten Unrat befindlich sind, und durch das Wasser mit derselben würden fortgeführet werden. Nachdem nun die zerstoßenen Tiegel, und der aus den Werkstätten der Gold= und Silber=Arbeiter, Münzen etc. zusammen gefegte Unrath in erwähnten Krätz=Mulden verwaschen, geschlämmt, und solcher Gestalt die größten Körner zusammen gebracht worden sind, thut man das Abgeschlämmte in die Krätz=Mühle, gießt Quecksilber und Wasser hinzu, und dreht vermittelst einer Kurbel den Läufer um, so nimmt das Quecksilber die zarten Gold= und Silber=Flitschen, welche noch in dem Schlamme zerstreuet liegen, und durch das Schlämmen oder Seigern nicht haben zusammen gebracht werden können, an sich."
      Viele Grüße

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      • Bienenkönigin
        Erfahrener Benutzer
        • 09.04.2019
        • 1695

        @Anna Sara, interessant, war sicher keine gesunde Arbeit.

        Mein Mathelehrer hat erzählt, dass er als junger Mann (ich schätze mal 1960-70er Jahren) in Toledo bei einem Silberschmied gewohnt hat. Dort wurde jeden Abend nach Feierabend das Haus gründlichst ausgefegt, um die Silberspäne und Schmirgelrückstände zu sammeln.
        Ganz mechanisch ohne Quecksilber, war sicher nicht so gesundheitsgefährdend.

        Viele Grüße
        Bienenkönigin
        Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15111

          Landpassat

          "Landpassat"
          = militärischer Dienstgrad: Stellvertreter des Korporals

          Erwähnt Berlin 1707, Kirchenbuch der Garnison

          Ursprung aus italien. Lancia spezzata ("Lanze zerbrochen")
          Heutige Verwendung in USA: Lance Corporal
          Viele Grüße

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          • Gastonian
            Moderator
            • 20.09.2021
            • 3269

            Hallo allerseits:



            "Lichtkämmerer" (1630er Jahre, Bad Homburg v.d.Höhe) - verantwortlich für die Beleuchtung am landgräflichen Hof (https://drw-www.adw.uni-heidelberg.d...rm=lichtkammer).


            VG


            --Carl-Henry
            Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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            • katla
              Erfahrener Benutzer
              • 28.01.2023
              • 235

              Hallo zusammen

              bei mir gibt es einen Blachenschlager. Das finde ich eine schöne Umschreibung für jemanden, der einige Jahre später als schnöder Klempner firmierte.

              Den Decatierer bzw. den Vorgang des Dekatierens gibt es meines Wissens heutzutage nicht mehr.
              https://de.wikipedia.org › wiki › Dekatieren


              Mein Ururgroßvater war wie vor ihm sein Vater Lithograf und Steindrucker. Auch diese Berufe sind vom Laufe der Zeit überholt worden.



              Viele Grüße
              Katharina
              Zuletzt ge?ndert von katla; 04.02.2023, 23:40.
              viele Grüße
              Katharina

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              • sternap
                Erfahrener Benutzer
                • 25.04.2011
                • 4071

                Zitat von katla Beitrag anzeigen
                Mein Ururgroßvater war wie vor ihm sein Vater Lithograf und Steindrucker. Auch diese Berufe sind vom Laufe der Zeit überholt worden.



                Viele Grüße
                Katharina

                der großteil der österreichischen bundespräsidenten hatte als ursprungsberuf den des lithografen.
                freundliche grüße
                sternap
                ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                Kommentar

                • Bienenkönigin
                  Erfahrener Benutzer
                  • 09.04.2019
                  • 1695

                  Zitat von katla Beitrag anzeigen
                  Mein Ururgroßvater war wie vor ihm sein Vater Lithograf und Steindrucker. Auch diese Berufe sind vom Laufe der Zeit überholt worden.
                  Hallo Katharina,
                  interessant, auch ich habe bei meinen Münchner Vorfahren einige Steindrucker. Ich kann mir denken, dass in so einer Werkstatt auch meist ein Lithograf gearbeitet hat.
                  Einer der Brüder ging in die USA und wurde Künstler, nachdem er schon in München eine künstlerische Ausbildung gehabt hatte. Das war also kein derber mechanischer Beruf, sondern erforderte innerhalb des Prozesses auch künstlerisches Geschick.

                  Viele Grüße
                  Bienenkönigin
                  Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

                  Kommentar

                  • Vonones
                    Benutzer
                    • 13.05.2023
                    • 48

                    Wenn ich ihn nicht überlesen habe:
                    der Mollenhauer
                    Es mag zwar noch ein paar Rentner geben, die noch Mollen herstellen-
                    aber sicher nicht mehr als Beruf.
                    Hier in der Gegend wurden Pappel- und Ahornstämme dafür verwendet.


                    Grüße


                    Vonones

                    Kommentar

                    • Gastonian
                      Moderator
                      • 20.09.2021
                      • 3269

                      Hallo allerseits:


                      Reisender Mund- und Zahnarzt (der Beruf selber ist nicht ausgestorben, aber dieser war aus Oranienbaum und hat ein Kind in Sandersleben (Anhalt) taufen lassen [60 km Luftlinie Entfernung], war also länger auf Reisen).


                      VG


                      --Carl-Henry
                      Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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                      • Ralf-I-vonderMark
                        Super-Moderator
                        • 02.01.2015
                        • 2834

                        Hallo zusammen,

                        im Kirchenbuchduplikat von Volmarstein habe ich bei einer Taufe aus dem Jahr 1829 den Weggeldempfänger Peter Caspar Dahlhaus entdeckt. [BILD 219 Nr. 23]
                        vgl. https://www.landesarchiv-nrw.de/data...00415_0219.jpg

                        Beim Amt Hohenlimburg wurde 1834 der Weggeldempfänger Joh.Dietr. Grürmann aufgeführt.
                        vgl. https://wiki.genealogy.net/Amt_Hohenlimburg#Verwaltung

                        Der Beruf ist sicherlich ausgestorben. Heutzutage würde er wohl beim Finanzamt oder einer kommunalen Gebührenerhebungsstelle arbeiten.

                        Seinerzeit hatte die preußische Verwaltung das Straßennetz in Staatsstraßen, die über Bezirksgrenzen hinausführten und hohe Priorität genossen, in Bezirksstraßen innerhalb eines Regierungsbezirkes und in kleinere unbedeutende Kreis- und Gemeindewege unterteilt. Um Staatsstraßen zu unterhalten, wurde auch "Wegezoll", Maut, erhoben. Dies verlieh der Straße auch die Bezeichnung Prämienstraße". Für ihre Benutzung musste auf bestimmten Teilstrecken das sog. "Chausseegeld" gezahlt werden.
                        An bestimmten Stellen waren die Straßen mit Schranken (Barrieren) gesperrt, die erst geöffnet wurden, wenn das Wegegeld gezahlt worden war. Wie heute richtete sich der Preis nach der Kilometerlänge und der Art der Nutzung (Fußgänger, Wagen mit oder ohne Ladung und Ähnliches). Ein umfangreiches Gesetzeswerk regelte u.a. Befreiung vom Chausseegeld, das Verhalten der Verkehrsteilnehmer und die Pflichten der Chausseegeld-Empfänger.
                        Überwacht wurden Straßen und Zoll durch den "Kreisstraßenbaumeister".
                        Er hatte auch Sorge zu tragen, dass die Wege in sauberem und ordentlichem Zustand waren. Das war auch die Zeit, in der links und rechts der Straßen Baumalleen entstanden, zur Sicherung der Wege, zum Schattenspenden für die Nutzer und auch als Obstlieferanten.
                        Damals wie heute war diese Steuer den Straßenbenutzern, den Landwirten, Kaufleuten und Händlern ein großes Ärgernis. Man forderte die Abschaffung dieser Maut, versuchte sich zu drücken und wich aus auf schlechte Feld- und Waldwege, selbst wenn dies offiziell verboten war und empfindliche Strafen nach sich zog.
                        Die Zahlung dieser "Barrieregelder" war von 1823 bis 1875 Pflicht. Dann wurde sie abgeschafft, hauptsächlich, weil die Erhebung des Wegegeldes beschwerlich und sehr kostspielig war, den Verkehr belästigte und verzögerte und "die Kosten der Erhebung zu dem Ertrage des Chausseegeldes in keinem günstigen Verhältniß stehen".

                        Ein Wegegeldempfänger hatte wohl eine dem Kreisstraßenbaumeister vergleichbar Funktion mit etwas lokalerer Bedeutung innerhalb eines Amtes.

                        Viele Grüße
                        Ralf

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                        • Ralf-I-vonderMark
                          Super-Moderator
                          • 02.01.2015
                          • 2834

                          Hallo zusammen,

                          zudem habe ich den sehr seltenen und zweifelsohne ausgestorbenen Beruf Kaffeemühlenschmied entdeckt.
                          Denn am °°30.05.1885 wird in Volmarstein der Kaffeemühlenschmied Carl August Müller (*Westerbauer 07.08.1859) mit Lisette Weber getraut.
                          [Volmarstein B 1885 / Nr. 5] vgl. https://www.landesarchiv-nrw.de/data...3086_00012.jpg

                          Der Kaffeemühlenschmied war ein höchst spezialisierter Kleinschmied.
                          vgl. https://wiki.genealogy.net/Schmied#K...BChlenschmiede

                          Dieser Beruf ist heute aufgrund der maschinellen Fertigungstechnik ausgestorben.

                          Viele Grüße
                          Ralf

                          Kommentar

                          • Ralf-I-vonderMark
                            Super-Moderator
                            • 02.01.2015
                            • 2834

                            Hallo zusammen,

                            nun habe ich den sicherlich ausgestorbenen Beruf Kettenschererin entdeckt.

                            Am °°30.09.1898 wird in Elberfeld die Kettenschererin Anna Maria Koch (*Elberfeld 20.11.1876, +Barmen 1967) mit dem Stukkateur Heinrich Friedrich Carl Olief (*Elberfeld 20.11.1871, +Elberfeld 02.11.1955) getraut. [Elberfeld B 1898 / Nr. 1061]

                            Kettenscheren ist eine Vorbereitungsarbeit beim Weben.
                            vgl. http://www.zeno.org/Meyers-1905/K/meyers-1905-020-0438

                            Die o.g. Kettenschererin war vermutlich in einer Elberfelder Tuchfabrik tätig.

                            Viele Grüße
                            Ralf

                            Kommentar

                            • Gastonian
                              Moderator
                              • 20.09.2021
                              • 3269

                              Zitat von Ralf-I-vonderMark Beitrag anzeigen
                              im Kirchenbuchduplikat von Volmarstein habe ich bei einer Taufe aus dem Jahr 1829 den Weggeldempfänger Peter Caspar Dahlhaus entdeckt. [BILD 219 Nr. 23]
                              vgl. https://www.landesarchiv-nrw.de/data...00415_0219.jpg

                              Beim Amt Hohenlimburg wurde 1834 der Weggeldempfänger Joh.Dietr. Grürmann aufgeführt.
                              vgl. https://wiki.genealogy.net/Amt_Hohenlimburg#Verwaltung

                              Drei Chausseegeldempfänger habe ich auch im damals noch nicht preußischen Frankenberg (Eder) gesehen. Der erste (Johann Ernst Christian Sasse) war 1824 noch ein Forstlaufer (auch ein lokal untergeordneter Amtsberuf) und ab 1834 Chausseegeldempfänger; der zweite (Johannes Heinemann) war 1832 ein Wegewärter und dann 1838 Chauseegeldempfänger; der dritte (Heinrich Schönewald) war 1832 Gendarm, 1847 Brückengelderheber, und 1849 Chauseegelderheber.


                              VG


                              --Carl-Henry
                              Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

                              Kommentar

                              • Anna Sara Weingart
                                Erfahrener Benutzer
                                • 23.10.2012
                                • 15111

                                Grobgrün-Knapp

                                Hier in der Schreibweise "grobgrien knapp"

                                Angehängte Dateien
                                Viele Grüße

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