Namen früh verstorbener Kinder dem nächsten Kind gegeben?

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  • roi
    Erfahrener Benutzer
    • 15.11.2006
    • 377

    #16
    Die Namen hatten früher nichts mit Phantasie zu tun - sowas gibt es erst seit rund 100 Jahren.
    Ich habe in den letzten Monaten die Standesamtsnachrichten meines Heimatortes zwischen 1974 und 1904 erfasst. Bis etwa 1990 war die Namensgebung ziemlich eindeutig auf jeweils etwa ein Dutzend Männer- oder Frauennamen beschränkt, was damit zusammenhängt, dass die Kinder grundsätzlich den Namen ihrer Paten bekamen.
    Erst später kamen dann auch "Modenamen" dazu, die es vorher im Ort nicht gegeben hat. Ab dem 20. Jahrhundert verstärkte sich dieser Trend - das habe ich auch in der eigenen Familie sehen können. Meine Mutter erhielt 1919 einen Vornamen, den es in der Familie nie gegeben hatte, bloß weil er ihren Eltern eben gefiel. Der Name der Patin kam dann erst an zweiter Stelle und meine Eltern haben es dann später genauso gemacht.
    Heute bedienen sich Eltern ja aus einem riesigen Angebot aus Namen, wobei sie dann wirklich die Qual der Wahl haben, aber das war früher ganz anders.

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    • ralf65
      • 21.11.2007
      • 1268

      #17
      Mein Opa wurde 1907 geboren und erhielt den Namen Richard. Ein Bruder der Mutter hiess auch so. Paten waren drei Geschwister des Vaters.

      Der zweite Sohn wurde 1909 geboren. Er hiess Oskar. Vermutlich gab es auch in der Verwandtschaft der Mutter einen Oskar. Bestätigt ist das nicht, aber ich vermute es wegen alter Postkarten aus denen hervorgeht das es dort jemanden mit diesem Namen gab.

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      • hotdiscomix
        Erfahrener Benutzer
        • 20.05.2008
        • 755

        #18
        Bei meinen Vorfahren ist es sehr Familienabhängig wie die Namen vergeben wurde. Der eine Zweig waren über Generationen "wohlangesehene" Bürger der Stadt und legten großen Wert auf Tradition. Der älteste Sohn bekam den Namen des Vater, Vornamen der Paten bzw. Onkels und Tanten wurden benutzt etc.. Dadurch gab es viele Generationen die selben Vornamen wie Gottlob, Christian, Samuel, Carl und bei den Frauen Wilhelmine, Amalie, Louise usw.
        Anderen Familienzweigen war das ziemlich egal und sie nannten ihre Kinder ohne auf die Tradition zu achten und so gab es dann Concordia, Josephine, Henriette, Susanna, Princesa oder Michael, Oliver, Benjamin, Matthias und das im Zeitraum 1650-1800.

        Was ich bisher noch nicht hatte, wenn er erstgeborene Sohn den Namen seines Vaters bekam und der Junge im Kindesalter verstarb, wurde dieser Name nicht wieder vergeben. Manchmal bekam dann der nächstgeborene einen Teil des Vornamens oder eine ähnlich klingende Version. Bei Töchtern oder dem 2. oder 3. Sohn, wurden die Name aber ab und zu "wiederverwendet".
        ~*~ Organisation ist, weder den Dingen ihren Lauf noch den Menschen ihren Willen lassen. ~*~

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