"Die und die" genannt "so und so"

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  • Schlupp
    Erfahrener Benutzer
    • 27.03.2009
    • 416

    "Die und die" genannt "so und so"

    Liebe Mitforscher,

    ich weiß das Leute in früheren Zeiten häufiger mal anders genannt wurden, als es der eigentliche Familienname aussagte. Heute habe ich meinen ersten eigenen Fall, der schon recht umständlich klingt: "Johanne Christiane Elickes, genannt Beyer", außereheliche Tochter des Friedrich Johann Christian Polter, heiratet 1839 Johann Gottfried Friedrich Colditz.
    Sie hieß nun also Colditz, war eine geborene Elicke(s) und ihr Vater hieß Polter. Sie wurde aber Beyer genannt...

    Meine Fragen: 1.) Wißt/glaubt ihr, daß diese Nennung mit der Eheschließung endete? Und 2.) Wie kam man zu einem Beinamen (wie "Beyer")? Hatte das mit der eigenen Familie zu tun? Oder mit der Wohnstätte/ Stellung als Magd? Begrüßte sie die Leute mit "Grüß Gott" und "Servus"?

    Ich kann mir vorstellen, daß es vielleicht schon einen ähnlichen Thread gibt, habe aber nichts gefunden. Zur Not bitte verschieben.

    Grüße,

    Schlupp
    Woher stammen: 1) der Hirte Johann Peter Matthias TRIEGER (* um 1760, angeblich in Barby bei Magdeburg, V: Andreas Trieger), 2) der Hirte Michael BREITMEYER (* um 1727, V: David Breitmeyer, 1740er: wohnhaft in Schwanebeck bei Halberstadt)
  • gudrun
    Erfahrener Benutzer
    • 30.01.2006
    • 3277

    #2
    Hallo,

    das Beyer könnte vielleicht der Hofname sein, unter dem auch die Mutter bekannt war.
    Der Geburtsname ist ja klar.
    Ich würde jetzt versuchen, die Geburtsurkunde der Mutter und die Heiratsurkunde der Großeltern zu finden. Dann sieht man da etwas klarer.
    Mit der Eheschließung nahm die Frau den Namen des Mannes an.

    Viele Grüße
    Gudrun

    Kommentar

    • karin-oö
      Erfahrener Benutzer
      • 01.04.2009
      • 2633

      #3
      Hallo,

      vielleicht ist sie ja nicht bei der Mutter, von der sie den Familiennamen Elicke hatte, aufgewachsen, sondern bei einer Familie Beyer und war deshalb unter deren Familiennamen bekannt, den sie aber offiziell nie getragen hat.
      Nach der Heirat wird sie wohl nur noch unter dem Ehenamen bekannt gewesen sein.

      Schöne Grüße
      Karin

      Kommentar

      • Hintiberi
        Erfahrener Benutzer
        • 26.09.2006
        • 1075

        #4
        Hallo Schlupp,

        ja, so ein paar Themen dazu hatten wir schonmal. Zu Anfang sieht das ganze etwas verwirrend aus, aber nach einiger Zeit wirst Du merken, daß diese Hofnamen sehr hilfreich sein können, da sie das Zuordnen von Personen in bestimmte Familien i.d.R. sehr erleichtern können.

        Hier noch ein Link zu einem älteren Eintrag mit weiteren Links und Empfehlungen:



        Viele Grüße
        Jens
        Meine Ahnen
        http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
        www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

        Kommentar

        • Hintiberi
          Erfahrener Benutzer
          • 26.09.2006
          • 1075

          #5
          Zitat von gudrun Beitrag anzeigen
          Mit der Eheschließung nahm die Frau den Namen des Mannes an.

          Zitat von karin-oö Beitrag anzeigen
          Nach der Heirat wird sie wohl nur noch unter dem Ehenamen bekannt gewesen sein.
          Nein, nicht zwingend!
          In Westfalen kam es oft vor, daß der Hofname den Familiennamen verdrängte und selbst zum Familiennamen wurde. Es kann daher passieren, daß man beispielsweise einen Eheeintrag eines Franz Müller mit Elisabeth Ahlers genannt Schnieders findet.
          Mit Einheirat des Mannes auf die Hofstelle Schnieders übernimmt er üblicherweise auch deren Namen und wird fortan als Franz Müller genannt Schnieders, oder auch einfach als Franz Schnieders im Kirchenbuch geführt.
          Die Kinder dieses Ehepaares können so u.U. auch einfach unter dem Namen Schnieders auftauchen.

          Schwierig wird das ganze, wenn, zumeist in älteren Kirchenbüchern, die Zusätze "genannt", "dictus" oder "vulgo" fehlen und man nicht auf Anhieb erkennen kann, ob der Pfarrer den Familiennamen eingetragen hat oder den Hofnamen.
          Ich hatte vor einiger Zeit die Heirat eines Stephan Schmidt gefunden, dessen Eltern angegeben waren als Georg Schmidt und Anna Maria Schulte.
          Ein paar Jahre später heiratete ein Heinrich Geers, dessen Eltern hießen Georg Geers und Anna Maria Schulte.
          Der Name Schulte ist zwar sehr häufig, aber ich vermutete, daß Georg Geers und Georg Schmidt ein und dieselbe Person waren; dies konnte ich aber erst durch den Sterbeeintrag seiner Frau belegen:
          Hier stand sie nämlich als Anna Maria Witwe Georg Geers genannt Schmidt geb. Schulte!

          Man muß daher (je nachdem, wie ordentlich und ausführlich der Pfarrer seine Einträge verfaßte), vorsichtig sein, daß man nicht ungewollterweise die Hoflinie statt die Stammlinie weiterverfolgt...

          Viele Grüße
          Jens
          Meine Ahnen
          http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
          www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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