auch ich lese „Archivio di Stato...Firenze“, den Link dorthin hat Christine ja bereits erwähnt.
An dieser Stelle stolpere ich über weitere Ungereimtheiten:
Es ist unwahrscheinlich, dass ein Staatsarchiv einen Wappenbrief ausstellt.
Archive arbeiten unter wissenschaftlichen Aspekten; insofern ist der Textteil des Dokuments kaum in einem solchen entstanden.
Es erscheint kein Datum auf dem Dokument.
Der Direktor hat leider keinen Stempel mit seinem Namen zur Hand gehabt.
Alles in allem ist mir der Wappenbrief zu unwissenschaftlich; gerne lasse ich mich natürlich vom Gegenteil überzeugen!
Sende doch eine Anfrage direkt dorthin, um Klarheit zu bekommen.
Der Blason könnte so lauten:
Schild: Ein goldener Schrägbalken, oben in rot ein silberner Vogel; unten in (hell-*)blau ein goldener Stern über einem natürlichen Dreiberg.
Helmzier: Nicht zu erkennen.
*heraldisch maßgeblich ist nur die Grundfarbe, hier "blau".
Ich drücke Dir die Daumen und würde mich freuen, wenn Du uns weiter auf dem Laufenden hältst.
Hallo Robert, herzlichen Dank für Deine Ausführungen.
Deine Zeilen stimmen mich etwas nachdenklich. Der Besitzer dieses Wappens war ein sehr angesehener Professor in Mailand. Die Familie war in den 60er Jahren persönlich vom Papst empfangen worden. Bilder vom Empfang habe ich. Ich mag mir gar nicht vorstellen, dass es ein Wappenschwindel sein könnte. Vielleicht hatte er es von einem Vorfahren bekommen und ist selbst darauf reingefallen. Alles ist möglich. Ich kannte ihn als einen sehr ehrlichen Ehrenmann.
Ich werde weiter forschen und mich dann eventuell mit einem Ergebnis melden.
Man soll die Hoffnung nicht aufgeben.
ich wollte Dich nicht verunsichern. Bislang habe ich die Existens des Wappens gar nicht bezweifelt, geschweige denn habe ich die Integrität Deiner Vorfahren in Frage gestellt. Ich habe lediglich den Wappenbrief in seiner Form kritisch hinterfragt (und mehrfach auch um weitere Meinungen gebeten).
Wenn dieses Wappen seit langer Zeit unbeanstandet in Deiner Familie geführt wird (natürlich in direkter Linie vom Stifter aus), ist doch alles in Ordnung.
Forsche weiter und lass uns teilhaben!
Hallo Christian,
Du solltest weniger Deine Zeit damit verbringen, über den Wahrheitsgehalt des Blatt Papiers zu rätseln, sondern stattdessen versuchen eine durchgängige Ahnenlinie zu verfolgen. Nur weil der Professor im Besitz eines Blattes Papier ist, bedeutet dies nicht automatisch, dass seine Familie gleichen Namens etwas mit den anderen Trägern des Namens Faccendoni zu tun hatte. Der Ursprung des FN ist doch offenbar eine Charakter-Bezeichnung, also Beschreibung der Eigenschaft eines Menschen. Ähnlich den deutschen Familiennamen Wild, Muth, Stolz, Zänker, die bekanntlich auch nicht jeweils untereinander verwandt sind, trotz gleichen Namens.
Also wenn dein Verwandter Professor war, dann war er schon etwas Besonderes, den der Papst dann gerne empfing. Dafür brauchte es nicht noch zusätzlich adliger Abstammung.
@ Robert, nicht das Du mich im vorigen Beitrag missverstanden hast. Ich muss auch zugeben, dass es schriftlich wohl anders von mir rüber kam. Ich bin Dir sehr dankbar für Deine Meinung. Ich wollte nur meine Verwunderung und kurze Traurigkeit zum Ausdruck bringen. Auch wie Du die einzelnen Merkmale in dem Wappen deutest, finde ich enorm im positiven Sinne. Hier steckt viel Erfahrung im Forum. Das hat für mich einen großen Wert. Also, alles ist gut :-)
@ Anna, da es so wenige Faccendoni Familienmitglieder in Italien gibt, bin ich einfach davon ausgegangen, dass diese Familie vielleicht einen gemeinsamen Ursprung hat. Danke für Deine Erklärung. Da habe ich wieder etwas gelernt. Ich werde auf jeden Fall diese Familie weiter erforschen.
Ich habe jetzt seit über einem Jahr bei meinen Olms und Severin Vorfahren geforscht. Von 800 Personen sind über 600 urkundlich belegt. Daher wollte ich etwas entspannen und den Fokus auf das Wappen richten. Etwas Ablenkung eben ;-)
Euch einen schönen Tag. In Hamburg ist heute Feiertag.
... @ Anna, da es so wenige Faccendoni Familienmitglieder in Italien gibt, bin ich einfach davon ausgegangen, dass diese Familie vielleicht einen gemeinsamen Ursprung hat. ...
Diese sehr komplizierte Frage ist elementarer Bestandteil der genealogischen Wissenschaft. Es gibt in Deutschland einige Namen, bei denen man einen gemeinsamen Ursprung belegen kann. Wenn sie z.B. als Folge bestimmter Konstellationen oder Schreibfehler entstanden sind:
Beispiel 1) Ein Mann aus dem Wallis namens COCATRIX ist nach Stuttgart ausgewandert. Weil man dort seinen Namen nicht richtig verstand wurde daraus GOTTGATTER. Beispiel 2) Als ein Hans BECK aus Bissingen nach Gemmrigheim kam, gab es dort bereits die alteingesessene Familie BECK. Zur Unterscheidung wurden die Nachfahren des Bissinger BECK deshalb BECKBISSINGER genannt, und so heißen sie noch heute.
Du siehst, es sind sehr ungewöhnliche FN, die für sich betrachtet, eigentlich keinen Bedeutungssinn haben. Daneben gibt es FN, die zwar sehr ungewöhnlich klingen, wo man einen gemeinsamen Ursprung vermuten könnte, man aber kein spezielles Entstehungs-Ereignis kennt, so dass ein gemeinsamer Usprung unbewiesen bleiben muss:
Beispiel 3) OCHSENWADEL - Es können durchaus unabhängig voneinander, an verschiedenen Orten, verschiedenen Menschen so bezeichnet worden sein, weil sie ausgeprägte Waden hatten. Es kann aber auch sein, dass alle Träger dieses FN einen geminsamen Ahnherr haben.
Danke Euch. Mein Beitrag war auch eher zur Belustigung gedacht.
Habe es wie erwähnt vor 2 Tagen übersetzt.
Vor Anna Ihren Ausführungen :-)
@Xylander, ich finde den Namen auch gut. Hatte diesen für mein letztes Buch (Hobby-Autor) als Pseudonym mit Einverständnis der Familie aus Italien verwendet.
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