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  • Willy 60
    Erfahrener Benutzer
    • 28.12.2010
    • 321

    Bezeichnung zum FN

    ich habe ein Problem mit einer Berufs- oder Tätigkeitsbezeichnung in einem KB in Ollendorf bei Weimar.
    Mehrfach steht hinter der Person ein Kürzel "Böttner" oder so ähnlich?
    Habe zwei Beispiele mit an gehangen. Nummer 27 und 18 beim FN VOLLAND.
    Bei Böttcher war es mir klar, aber bei ....... ?

    Artsch

    ich lese Bötter.
    GenWiki gibt als Berufsbezeichnung für Bötter - Flußschiffer an.

    holsteinforscher

    wenn du Zugriff auf das KB hast, schau doch einmal nach, ob
    es einen Bötter-Meister gibt. Ich tendiere hier eher zum Beruf
    des Böttchers.
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    • HindeburgRattibor
      Erfahrener Benutzer
      • 24.08.2011
      • 2271

      Was ist ein Waldwächter?

      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1889
      Region, aus der der Begriff stammt: Sosnowitz, Russisch Polen

      in dem Traueintrag meines Altgroßvaters wird der Beruf dessen Vaters als ,,Waldwächter" genannt.
      Ist mit dem Begriff eventuell ein Förster gemeint?

      StefOsi

      Waldwächter = Waldhüter, Waldheger, Waldhüter.
      Zu allen Begriffen finden sich viele Beschreibungen.
      Ein schnelles Beispiel: https://books.google.de/books?id=ai0...4chter&f=false

      LG HindeburgRattibor

      Forsche im Raum
      • Bayern (Kitzingen, Ostallgäu, Würzburg)
      • Brandenburg (Vorpommern-Greifswald)
      • Hessen (Dillkreis, Kassel)
      • Mähren (Mährisch-Trübau)
      • Nordrhein-Westfalen (Rheinisch-Bergischer Kreis, Essen, Düsseldorf, Wesel)
      • Österreich (Kärnten)
      • Polen (Podlachien)
      • Rheinland-Pfalz (Ahrweiler, Westerwald)
      • Schlesien (Groß Strehlitz, Lublinitz, Ratibor, Rybnik, Sprottau, Tost-Gleiwitz)
      • Türkei (Akçaabat/Trabzon)

      Kommentar

      • Kastulus
        Erfahrener Benutzer
        • 18.03.2012
        • 1528

        Beschwerde eines Fischers aus Dießen/Ammersee

        Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1622
        Region, aus der der Begriff stammt: Dießen am Ammersee

        hiermit bitte ich um Übertragung des Textes, den ich nur in Maschinenschrift habe, in heutige Sprache.
        "... dan er Seerichter mir daß auß ainem purleiteren neit duet und mit warheit nit sagen wirdt kinden daß wir ainer Vischerey unß irig enziechen, wie er mich dann schon offtermal frefenlicher weiß umb daß meinig gepracht welliches ich laiter hoch entraten muest."
        Es geht hierbei um einen Fischer, der sich über einen Seerichter beschwert. Vielleicht kann mir jemand freundlicherweise helfen.

        Anna Sara Weingart

        ... Seerichter mir das aus einem puren Neid tat und mit Wahrheit nicht sagen wird können, dass wir in der Fischerei uns irrig ansehen [meint: verschiedener Ansicht sind], wie er mich dann schon öfter mal in freveliger Weise um das meinige gebracht, welches ich leider sehr entbehren musste.

        Kastulus

        Ich hatte natürlich einige Vorstellungen, wollte aber zu allem eine andere Meinung. "irrig ansehen" hätte ich anders übersetzt, finde aber, dass "verschiedener Ansicht" logischer ist. Der damalige Schreiber hat offensichtlich alles so zu Papier gebracht, wie der Fischer so vor sich hingebrummelt hat. Bei Schreiben an den Hof wurden die Sätze sorgfältiger notiert. Es muss ja auch einen Unterschied geben zwischen einem armen Fischer und einem Hofbeamten!

        Kommentar

        • schitho
          Erfahrener Benutzer
          • 17.08.2008
          • 623

          Was bedeutet "weiland" auf der Heiratsurkunde?

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1959
          Region, aus der der Begriff stammt: Wien (Übersetzung aus dem Ungarischen)

          ich habe eine deutsche Übersetzung einer Heiratsurkunde aus dem Ungarischen. Die Übersetzung stammt aus Wien aus dem Jahr 1959.
          Der Bräutigam:
          Vor- und Familiennamen, Stand (Beruf), Religion, Lebensalter, Wohnsitz: Otto Müller, Keramiker, evang. A.B., geb. Oberkotzau (Bayern), 29. Mai 1895, wohnh. Romhány.
          Vor- und Familiennamen seiner Eltern: weiland Károly/Karl Müller, weiland Emilia Wagner
          Die (vermutlich) "originale" Heiratsurkunde hab ich in Kopie (siehe Anhang).
          Ist "weiland" in diesem Fall mit verstorben gleich bedeutend?
          Oder anders gefragt: Waren die Eltern zum Zeitpunkt der Verehelichung schon verstorben?

          mawoi

          sie waren verstorben, als die Heiratsurkunde des Sohnes ausgestellt wurde
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          • usegen
            Erfahrener Benutzer
            • 19.11.2012
            • 370

            Anzahl Taufpaten

            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1706
            Region, aus der der Begriff stammt: Norddeutschland

            Ich habe hier ein Beispiel, wo der Pastor offenbar versucht, die Anzahl der Paten (Gevattern) zu begrenzen. In dieser lutherischen Gemeinde war es einige Jahre vorher noch möglich 4-5 Taufpaten zu benennen.
            Nun schreibt er nach Nennung der 3 zugelassenen Paten soweit ich es lesen kann (s. letzte 3 Zeilen).
            Dieser Wulff <der Vater> ... saget; da ich ihm den 4. Gevattern auf sein Begehren nicht zulaßen wil: daß rtl. wol 20 Gevatt: bitten
            Meine Fragen dazu:
            1. ist meine Transkription dem Sinn nach korrekt? was bedeutet "rtl" - rechtlich?
            2. ist die Anzahl der Paten der Gemeinde/ dem Pastor überlassen oder gab es hier Anweisungen der Kirche?

            mawoi

            ich glaube es heißt etl(iche).
            Einen ähnlichen Streit konnte ich in
            der Kirchengemeinde, mit der ich mich befasse, auch verfolgen. Ein Pastor beschränkte die Zahl der Paten (die unter seinem Vorgänger immer höher gestiegen war) mit der Begründung, dass es für die Wohlhabenderen in der kleinen Gemeinde eine zu hohe (materielle) Belastung wäre, da sie immer wieder gebeten wurden, Pate zu werden.

            usegen

            Ich denke, du hast Recht mit "etl" - das macht Sinn. Danke!
            Auch deine Begründung klingt plausibel - ich hatte mich schon gewundert, daß ausgerechnet die offensichtlichen Honoratioren im Dorf untypischerweise nur 1-2 Paten für ihre Kinder hatten. Gleichzeitig gibt es eine deutliche "Prominenzhäufung" bei den Paten.

            gudrun

            Taufpaten waren aus der Familie oder Bekannte (reiche Leute) aus der Gemeinde. Taufpaten hatten ja früher nicht nur die Pflicht, das Kind im Glauben zu unterstützen, sondern auch im Notfall wurden die Kinder vom Taufpaten unterstützt.
            Daher kann ich es gut verstehen, daß der Pfarrer die Leute vor der Pflicht zur Unterstützung befreien wollte.
            Taufpaten, gute Taufpaten, waren sehr wichtig. Nicht wie es Heute ist.

            usegen

            Das deckt sich mit meinen Erkennntissen. Zusätzlich kann ich berichten, dass oft Nachbarn als Paten fungierten. So kann man z.B. oft aus den Herkunftsdörfern der Paten auf den Wohnort der Eltern schließen, wenn dieser nicht angegeben ist.
            Zusätzlich scheint es aber viele (klein-)regionale Bräuche bzgl der Paten zu geben.
            Angehängte Dateien
            Zuletzt geändert von usegen; 11.01.2016, 12:56.
            Viele Grüße
            Uwe

            Kommentar

            • OliverS
              Erfahrener Benutzer
              • 27.07.2014
              • 2938

              Datumsangabe 1794

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1794
              Region, aus der der Begriff stammt: Sachsen


              Hallo, kann mir jemand sagen welcher Tag gemeint ist:

              Dom. p. Trin. I et binis Seq.
              1794

              und was heißt zu dieser Zeit in den Urkunden die Abkürzung: Mstr. ?

              Danke im Voraus.
              Oliver
              Dauersuchen:

              1) Frau ?? verwitwerte WIECHERT, zwischen 1845 und 1852 neu verheiratete SPRINGER, wohnhaft 1852 in Leysuhnen/Leisuhn
              2) GESELLE, geboren ca 1802, Schäfer in/aus Kiewitz bei Schwerin a.d. Warthe und seine Frau Henkel
              3) WIECHERT, geboren in Alikendorf (Großalsleben) später in Schönebeck

              Kommentar

              • Keltin
                Benutzer
                • 08.01.2016
                • 24

                Heimatzuständig bzw. zuständig

                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1700 und 1800
                Region, aus der der Begriff stammt: Sudetenland, Böhmen

                Beim meinen Versuchen, die Kirchenbucheinträge meiner Vorfahren aus Eger zu lesen, stolpere ich immer wieder über die Bezeichnung "zuständig nach" oder auch "heimatzuständig nach".
                Was bedeutet das?
                Konkretes Beispiel:
                Ich habe eine Ahnin, die laut Eintrag im Trauungsbuch in Eger wohnte, in Schwarzenteich bei Eger geboren wurde und heimatzuständig nach Oberlohma ist. Nur finde ich in keinem der Orte einen Eintrag ihrer Geburt.

                Anna Sara Weingart

                Heimatzuständigkeit, auch genannt Heimatrecht:
                "Das Heimatrecht konnte durch Amtsantritt (Beamte), Ersitzung (nach 10 Jahren durchgehendem Aufenthalt), Eheschließung (bei Frauen) und Abstammung (wenn die Eltern es besessen hatten) erworben werden. Bekommen hat man es im letzten Fall vom Vater, bei ledigen Kindern vom mütterlichen Großvater. Frauen bekamen bei der Heirat die des Ehemannes. Durch zweijährige Abwesenheit (Verschweigung) konnte man es verlieren. Zog man also in einen anderen Ort um, mußte man dort erst um die Heimatgerechtigkeit/Zuständigkeit ansuchen oder erwarb sie nach einigen Jahren unbescholtenem Aufenthalt auch automatisch. Ließ sich ein Fremder etwas zuschulden kommen oder wurde nur arbeitslos, konnte er gewaltsam in seine zuständige Gemeinde gebracht werden, wo man sich um ihn kümmern mußte.
                Aber es gab auch Fälle, die schon jahrzehntelang in einer Gemeinde gelebt hatten und trotzdem nicht dort, sondern woanders das Heimatrecht hatten. Das lag im Ermessen der Gemeinde. Waren Kosten zu befürchten, haben sie oft das Heimatrecht verweigert.
                Geschichtlich entwickelte sich die Zuständigkeit aus der alte Zugehörigkeit zu einer Grundherrschaft oder einer Stadt bzw. eines Marktes. Mit der Auflösung der Grundherrschaften (in der Habsburgermonarchie 1848) wurde diese Zuständigkeit (Versorgungspflicht) auf die neugegründeten Gemeinden übertragen."
                Zitat aus: http://www.zwittau.de/verweise/ff/heimatschein.htm





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                • dersucher
                  Erfahrener Benutzer
                  • 29.07.2009
                  • 231

                  Bürovorsteher, alte Schreibweise ?

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1885 - 1905
                  Region, aus der der Begriff stammt:

                  ich habe hier zwei Abbildungen mit Berufsbezeichnungen,
                  Abbildung 1 - Bureauvorsteher = Bürovorsteher ??. Oder liege ich hier falsch.
                  Abbildung 2 - Contorist ?? stimmt das ?

                  tvogel17

                  Abbildung 2: "Comptoirist"
                  Aber an sich alles das Gleiche...
                  Angehängte Dateien

                  Kommentar

                  • dersucher
                    Erfahrener Benutzer
                    • 29.07.2009
                    • 231

                    Leichteschiffer - Seefahrt

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1894
                    Region, aus der der Begriff stammt: Caseburg bei Swinemünde.

                    ich habe in der Ahnenreihe einen - Leichteschiffer, und einen
                    Kocheschiffer/Koggeschiffer,

                    holsteinforscher

                    Kocheschiffer/Koggeschiffer...hierbei dürfte es sich wohl
                    um den Schiffstyp handeln.
                    Zu Leichtschiffer gibt es hier Infos


                    Interrogator

                    ähnlich sind Humpler, Himpler. Lichterschiffe

                    Anna Sara Weingart

                    der Begriff "Leichterschiff":
                    http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WB...&lemid=IL02676
                    heute sagt man kurz "Leichter", siehe wikipedia-Artikel dazu

                    Kommentar

                    • holsteinforscher
                      Erfahrener Benutzer
                      • 05.04.2013
                      • 2491

                      Bezeichnung: Jahren(wirth)

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1754
                      Region, aus der der Begriff stammt: Ksp. Herrnburg-Palingen, Meckelnb.V.

                      Jürn Adolph MENZ
                      * 1722
                      + 11.11.1762 in Palingen
                      Beruf: Jahrenw. VII
                      Im OFB-Herrnburg findet sich die Berufsbezeichnung/Angabe
                      Jahrenw.(wirth...???..)
                      Selbiger ist lt. Trauregister Mühlenmeister in Palingen.
                      Kann jemand mit dieser Bezeichnung etwas anfangen..???

                      Anna Sara Weingart

                      In Palingen gibt es heute noch z.B. den FN Jahn. Daher vermute ich den Hofname von einem früherem Besitzername Jahrn oder ähnlich.
                      Also Dein Müllermeister bewirtschaftete vermutlich einen Hof (oder Mühle) namems "Jahren" o.ä.

                      holsteinforscher

                      ich habe jetzt die Lösung gefunden: Es heisst nicht Jahrenwirt, sondern
                      JAHRENWOHNER, Bauer oder Büdner, der zumeist durch Heirat der Witwe, für 6 - 24 Jahre den Hof zum Besten der Erben bewirtschaftete und sich in aller Regel ein Anrecht auf das Altenteil erwarb.




                      Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
                      Roland...


                      Kommentar

                      • Oska
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.03.2010
                        • 104

                        Was macht ein Kienrußbuttenmacher und ein Perlenmacher?

                        Jahr, aus dem der Begriff stammt: um 1800
                        Region, aus der der Begriff stammt: Thüringer Wald

                        in einem Taufeintrag wird ein Pate als Kienrußbuttenmacher erwähnt.
                        Ich vermute mal, das er Behälter für Ruß herstellte, kann das sein? Und was machte man dann mit dem Ruß?
                        Einer meiner direkten Vorfahren war Perlenmacher, unter dieser Bezeichnung kann ich mir nichts mit Bezug zur Glasherstellung vorstellen. In der Familie heißt es, das es sich im Rohlinge für Glasmacher handeln soll?

                        Anna Sara Weingart

                        Hier ist ein Rußbuttenträger abgebildet. http://www.heimatforschung-marktleut...tentraeger.htm
                        Zur Verwendung des Kienrußes:
                        ".... aus den Rückständen der Schwarzpech-Produktion den sogenannten "Kienruß"..., der besonders zur Herstellung von schwarzer Farbe, Druckerschwärze und Stiefelwichse benötigt wurde"
                        Ich vermute der Perlenmacher hat Glasperlen, ein bekanntes Handelsgut, hergestellt?

                        Rußbutten sahen übrigens so aus:
                        Mit dem Archiv der Fotografen bietet die Deutsche Fotothek ein mehr als zwei Millionen Bilder umfassendes Schaufenster für die Werke bedeutender deutscher oder in Deutschland arbeitender Fotografen — aus dem Bestand der Deutschen Fotothek und aus den Sammlungen unserer Partner.

                        "kleine Behältnisse aus Holzspänen, den sogenannten "Rußbutten""
                        Der Rußbuttenträger aus Link1 trägt mehrere davon in seinem Korb auf dem Rücken

                        Kommentar

                        • Sargon02
                          Benutzer
                          • 18.09.2014
                          • 11

                          Bedeutung &quot;obferuiert&quot;

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1665
                          Region, aus der der Begriff stammt: Steiermark

                          In einer steirischen Kaufrechtsabschrift aus dem Jahr 1665 habe ich folgende Passage gefunden:
                          ... umb einen Überzins als zwainzig Gulden sambt abrichtung all anderer Herrn forderung und contribution ausgelassen und bishero also obferuiert in bedenckhen man aber ....
                          Ich wäre für Hinweise dankbar was mit obferuiert gemeint ist. Den Ausdruck kann ich in keinem Wörterbuch zur Familienforschung finden. Außerdem werde ich aus dem Ausdruck Überzins nicht ganz schlau. Ich kann mir zwar etwas darunter vorstellen aber eine genaue Definition konnte ich ebenfalls nicht finden.
                          Dokument0.pdf

                          Friederike

                          das Wort heißt obseruiert = observiert. Zwischen u und v wurde damals nicht
                          unterschieden.

                          holsteinforscher

                          wenn ich mir so einige Texte im Netz so anschaue, tendiere ich zur
                          Wortdeutung: anerkannt..?!?

                          Xtine

                          observieren = einhalten, beachten
                          lt. DRW

                          Anna Sara Weingart

                          Überzins bezog sich auf Grundstücke und bedeutete: Zusätzliche "Abgabe, die außer der normalen, z.B. der grundherrlichen, zu leisten ist."
                          http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle...02560#XGU02560
                          Eine noch genauere Definition für Deinen Fall könnte man erst durch den konkreten Zusammenhang herleiten.

                          Kommentar

                          • Rolf Stichling
                            Erfahrener Benutzer
                            • 21.06.2011
                            • 791

                            Was bedeutet &quot;robotarius&quot;

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1770
                            Region, aus der der Begriff stammt: Böhmen

                            auch bei Tante Google fand ich keine Übersetzung für den Begriff "robotarius".
                            Ich verstehe den Eintrag so, daß dies eine Angabe über Stand / Beruf des Vaters sein muß.
                            Gefühlsmäßig würde ich sagen, daß die Bedeutung in Richtung Arbeiter oder Tagelöhner gehen könnte, aber sicher bin ich mir nicht.

                            Ach ja .... der Vorname des Täuflings irritiert mich auch.
                            Soll das vielleicht Franciscus heißen? Wenn nicht, dann frage ich mich ob es überhaupt ein Junge oder ein Mädchen ist?

                            Friedrich

                            Den Franciscus kann ich bestätigen. Was Dich da wahrscheinlich irritiert, ist die -us-Abkürzung, die wie ein y aussieht.

                            Rolf Stichling

                            Ich kannte auch den Ausdruck Robotnik ....
                            insofern dachte ich in die Richtung.
                            Und danke auch für die Bestätigung zum Franciscus.
                            Das ist das neunte Kind aus der Ehe und schon der zweite Franz.
                            Und der Eintrag für den ersten endete richtig auf "us".
                            Da kamen mir - ob der abweichenden Endung - Zweifel ... es könnte ja auch mal ein Mädchen nach dem heiligen Franz benannt werden.
                            Das wäre dann Franziska ... aber wer weiß schon.

                            die eigentliche Frage ist gelöst, aber ich muß doch nochmal um Deine Meinung bitten:
                            http://www.portafontium.eu/iipimage/...01&w=461&h=199
                            Jetzt zwei Jahre später ist er plötzlich 'negotiator' also Händler, evtl. sogar Großhändler.
                            Vom Leibeigenen oder Tagelöhner in zwei Jahren zum Großhändler?
                            Das erscheint mir irritierend.
                            Und da der Name der Ehefrau auch übereinstimmt, kann ich mir auch nicht vorstellen, daß es in dem Dorf zwei Männer mit gleichem Namen gegeben haben soll.

                            Friedrich

                            Ich sehe das ähnlich wie Du. Hatte er vielleicht gut eingeheiratet? Aus welcher Schicht kam denn seine Frau?

                            Rolf Stichling

                            Also ich weiß noch nicht viel über die Familie.
                            Er kam von auswärts ... von Schönberg ... welches auch immer (ich tippe auf Sachsen).
                            Und zu ihrer Familie weiß ich auch noch nicht so viel. Ich suche mir ja gerade ein Bild zusammen. Die Kliers traten in großer Zahl auf und ich versuche gerade herauszufinden, wie die zusammengehören, von wem Elisabetha Klier abstammt ... scheint mir aber nicht gerade eine reiche Familie zu sein.
                            Seltsam ist, daß er auch 1766 bei der Taufe eines anderen Sohnes (der Sohn brachte es später immerhin zum Weißbäckermeister in Karlsbad) auch schon als Händler genannt wurde. Dann 1770 robotarius .... und 1772 wieder negotiator.

                            assi.d

                            der FN Klier ist mir in Westböhmen auch schon mehrfach aufgefallen, leider habe ich aber nicht auf Ort und Zeit geachtet. Auf jeden Fall im Großraum Tepl.
                            Ist mir aufgefallen, weil ich eine Schulkollegin gleichen Namens hatte...

                            http://www.portafontium.eu/iipimage/...32&w=740&h=302

                            PrauseRode

                            nochmal zum Robotarius zurück:
                            Ich habe in einem KB Kreis Habelschwerdt ('gleich um die Ecke') folgende 'Berufsbezeichnungen' gefunden:
                            Gärtner
                            Feldgärtner
                            Landgärtner
                            Großgärtner
                            Robothgärtner
                            Und einen interessanten Eintrag:
                            'der Jungesell und Musiker Anton Prause Gärtner von hier'
                            Das führt mich zu der Interpretation, dass die verschiedenen Variationen von 'Gärtner' eher eine Art 'sozialen Status' bezeichnen und weniger einen Beruf, und ein Robothgärtner war eben ein Leibeigener.
                            Ich kenne das hier aus dem Odenwald, dass die Leibeigenen eigentlich das Jahr über ihren eigenen Interessen nachgehen konnten, aber verpflichtet waren, dem Fürsten im Jahr X Festmeter Holz oder eine bestimmte Arbeitszeit (im Falle des Gärtners vermutlich Feldarbeit) abzuliefern - wann und wie sie das bewerkstelligten, war zumindest teilweise ihnen selbst überlassen (von Sachzwängen wie Zeitpunkt der Aussaat oder Ernte sicherlich abgesehen). Die Leibeigenen haben nicht das ganze Jahr rund um die Uhr nur für den Fürsten gearbeitet! Ich habe auch schon Verhandlungsprotokolle gesehen, in denen die Leibeigenen sich über zu viel Arbeit beim Fürsten beschwert haben und danach die Abgabemengen neu festgesetzt wurden.
                            Insofern kann es m.E. durchaus sein, dass einer gleichzeitig Großhändler und Leibeigener war - er musste eben nur (ähnlich wie bei einer Einberufung zu einer Wehrübung) X-mal im Jahr zu Frondiensten antreten. Und eben dieser Status (ähnlich wie beim Militär, z.B. 'Leutnant der Reserve', was nichts anderes heißt, als dass er jederzeit zu einer mehrmonatigen Wehrübung eingezogen werden kann) wird vermutlich durch das 'Robotarius' ausgedrückt.
                            Ach ja, noch was: es war je nach Fürst oder Dienst vielleicht sogar möglich, sich vom Dienst 'freizukaufen', wenn also einer anderweitig genug verdient hat, hat er seinen Obulus bezahlt und musste nicht mehr einrücken ...
                            Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.

                            Rolf Stichling

                            PS. Ich suche die Herkunft von

                            Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
                            In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
                            1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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                            • amyros
                              Erfahrener Benutzer
                              • 03.11.2009
                              • 922

                              y Zeichen?

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1525
                              Region, aus der der Begriff stammt: Urach (Baden-Württemberg)

                              kann mir jemand sagen, was die Zeichen bedeuten?
                              Mich interessiert besonders die Zeichen in der 7.
                              Zeile hinter dem Namen Ulrich Prastperger.

                              Alter Mansfelder

                              die 7. Zeile lautet:
                              Vlrich prasperger ----- iiijc gr
                              Das sind ganz einfach römische Zahlzeichen (iiii = 4; c = 100), also in Deinem Beispiel 400 Groschen.




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                              • wasto
                                Erfahrener Benutzer
                                • 09.09.2012
                                • 489

                                Merkwürdig Berufsbezeichnung.

                                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1869
                                Region, aus der der Begriff stammt: Volkszählung Böhmen, Bez. Aussig. Ort Pömmerle

                                Berufsbezeichnung
                                Schenk wohl ein Gastwirt
                                Kaufmann das ist mir bekannt.
                                Unklar ist der dritte Eintrag.
                                Ich lese Felder Was kann das sein.
                                Andere Helfer meinen, das F nicht eindeutig ist.

                                DerChemser

                                ich lese auch Feldlein.
                                Das ergab bei Grimm:



                                also Hinweis auf Agellus.
                                Und Agellus ist (nach einem nicht mehr funktionierenden Link):
                                Also Kaufmann u. Ackerbesitzer (vermutlich klein) +Schenk (Hinzugefügt)

                                henrywilh

                                Mir erschließt sich nicht, wieso da "Feldlein" - in der Bedeutung "kleines Feld" stehen sollte. "Schenk" und "Kaufmann" sind Berufe; somit passte in die Reihe höchstens "Kleinbauer" o.ä.
                                Der Besitz eines klitzekleinen Stücklein Ackers war auch für "Bürgerliche" keine Ausnahme, sondern die Regel. Das wäre gar nicht erwähnt worden, schon gar nicht unter "Beruf".
                                Nun zur Optik. Das Wort müsste ja mit einem Großbuchstaben beginnen; da fällt der Vergleich mit "Franz" negativ aus; dem Vergleich mit "Haushaltung" hingegen hält es stand.
                                Deshalb meine ich, dass es "Heldlein" heißt.

                                Friedrich

                                rein hypothetisch: Kann das vor dem Heldlein/Feldlein ein v sein, und damit das Ganze v(ulgo) Heldlein/Feldlein lauten?

                                fps

                                mir sieht es ebenfalls so aus, als ob die Zufügung vor und hinter "Kaufmann" zusammengehören; hinter "Schenk" sieht man ein Zeichen, das auf das Zeichen vor dem letzten Wort verweisen könnte.
                                "Schenk v. Feldlein"? Ist das sinnvoller als alles bisher Vermutete? Ich weiß nicht... Vielleicht dann, wenn es einen Ortsteil oder eine Flurbezeichnung Feldlein/Heldlein gegeben hätte?
                                Die Gattin scheint jedenfalls in der Wirtschaft auszuhelfen.

                                henrywilh

                                Mir sieht aber das Ding hinter "Schenk" wie ein "+"-Zeichen aus.
                                Also doch: Schenk und Kaufmann.
                                D.h. unser Rätselwort gehört nicht zu "Schenk".
                                Könnte das Ding vor dem Rätselwort ein "b" sein? "bei/m"?

                                PrauseRode

                                Also nochmal von vorne.
                                Auf dem Bogen stand in den zwei betroffenen Spalten zuerst
                                'Kaufmann / Eigenthümer'
                                Darunter stand
                                'hilft in der Wirtschaft / Schank...?'
                                Darunter zweimal Berufsbezeichnungen bzgl. Kaufmannstätigkeit, Comiß und Lehrling. Also hatte der Kaufmann mindestens einen Angestellten und einen Lehrling. Also zumindest einen Kleinbetrieb, vermutlich haben aber nicht alle Angestellten bei ihm gewohnt, also größer. Und dann hat er noch zwei Dienstmägde und einen Knecht für seinen Haushalt gehabt, als Alleinstehender. Muss man sich auch damals erstmal leisten können, also muss er gut Geld verdient haben.
                                Dem eintragenden Beamten fällt dann irgendwann auf, dass da 'hilft in der Wirtschaft' ohne irgendeinen Bezug steht, und jetzt fällt ihm auf, dass da noch ein weiterer Erwerbszweig da ist. Also bessert er nach. Vier Worte (was auch immer genau da steht): Schenk, Feldlein, selbst Betrieb?. Die zwei Worte in der zweiten Spalte (selbst Betrieb) sind m.E. ebenfalls nachgetragen.
                                Die Zeichen nach Schenk und vor Feldlein könnten auch durchaus einfach nur Bindestriche sein, weil der Schreiber für den Nachtrag des gesamten Wortes keinen Platz gesehen hat, so dass sich ein Wort wie 'Schankheldlein' oder so ergeben würde. Und die zwei nachgetragenen Worte in der zweiten Spalte bezögen sich dann auf das 'Schankheldlein' und nicht auf den 'Eigenthümer' darunter. Demzufolge ein Nebengewerbe 'Schankfeldlein im Selbstbetrieb' neben dem Hauptgewerbe 'Kaufmann als Eigenthümer'.
                                Vielleicht lässt sich ja auf diesem Wege irgendein Sinn reinbringen, so was wie Schankhäuslein.
                                Angehängte Dateien
                                Gruss und Dank den unermüdlichen Helferinnen und Helfern
                                von Walther Stolle aus der Schweiz EX Pömmerle Sudetenland

                                Die Ahnen rufen uns zu:
                                Was Ihr seid, das waren wir!
                                Was wir sind das werdet ihr!

                                Wir sollten es nie vergessen!

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