Kittel Wappen

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  • knauth
    Erfahrener Benutzer
    • 10.09.2012
    • 296

    #16
    Hallo,

    erstmal gibt es anhand der Verbreitung und Häufigkeit zweifelsohne Kittel-Familien verschiedenen Ursprungs.

    Ich habe zufällig Kittel Vorfahren aus Frohburg.
    Und bei den Kittel in der Region südlich von Leipzig handelt es sich um eine Familie, die ich aktuell auf den frühsten Ahnen Hans Kittel, um 1600 Einwohner in einem kleinen Dorf Oberleupten bei Altenburg/Thüringen, zurück führen kann. Sein Sohn Thomas Kittel wurde Lohgerbermeister und Ratsherr in Lucka b. Altenburg. Von ihm aus verbreitete sich das Geschlecht in der Region (Zwenkau, Borna, Frohburg, Rötha, u.s.w.). Sie waren vornehmlich Lohgerber mit bescheidenen Wohlstand und hatten in einigen Orten auch Stadtämter inne.

    Da es sich hier augenscheinlich um jene Familie handelt, auf die die Familientreffen zurückzuführen sind, und ich keinen Zusammenhang nach Schlesien sehe, möchte ich meinen, dass diese das Wappen „widerrechtlich“ aufgeführt haben.
    Ich kann einen Zusammenhang nicht zweifelsfrei ausschließen, da ich nicht bis in das 16. Jhr. vorgedrungen bin, aber die Vermutung liegt nahe.

    Viele Grüße
    Christian

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    • Duppauer
      Erfahrener Benutzer
      • 30.03.2014
      • 686

      #17
      Hallo Felix Caspar,

      ich bin ja ganz auf Deiner Seite und habe ja auch in meinem ersten Beitrag geschrieben das es durchaus möglich ist, das ein bürgerlicher Zweig das Wappen von 1520 weiter führt!
      Nur wie Gerd schon gesagt hat, muß der Nachweis dazu geführt werden!
      Und da gibt es zu viele Ungereimtheiten.
      Du schreibst das der Familie Kittel um 1520 von Kaiser Ferdinand I als böhmische König ein Wappen verliehen wurde.
      Wie Gerd schon geschrieben hat, ist in dem tschechischen Nationalarchiv und den Saalbüchern darüber nichts zu finden.
      Der Siebmacher und das DGB schreiben das der adelige Ast der von Kittel erloschen ist. Hierzu muss an auch sagen, das der Siebmacher, sowie das DGB und selbst der "Gotha" voll von Fehlern ist. Aber du selbst sagst ja, das die beiden Adelswerber Johann (Hans) Kittel ohne Nachkommen verstorben sind.
      Das DGB schreibt auf der ersten Seite das das adelige Geschlecht Mitte des 18 Jh. also um 1750 ausgestorben ist.
      Also muß es dann noch Nachfahren der beiden Adelswerber (Johann) Hans Kittel gegeben haben.
      Rechnen mir mal von der Adelsstandsverleihung 1634 zurück, so müssten die beiden Adelswerber um 1600 geboren sein.
      Wenn sie keine Nachkommen gehabt haben, müssten sie wenn man dem DGB glaubt, beim Aussterben des Geschlechts über 100 Jahre alt gewesen sein! Was ich für nicht möglich halte. Frage ist nur wer waren dann die Nachkommen.
      Wenn ich die erste Seite des DGB richtig verstehe hatte dann der Hans Kittel * um 1600 der das Adelsgeschlecht begründet und Kaufherr zu Breslau war noch nachkommen. Wie das bei seinem Vetter ist bleibt dahingestellt.
      Man muß sich dazu das DGB anschauen. Ich kopiere mal die Seiten in der Bibliothek und versuche sie hier einzustellen, damit die Kollegen sich das mal ansehen können.

      Wenn Du wissen möchtest, warum die beiden Johann (Hans) Kittel 1634 in den Adelsstand erhoben wurden, musst Du den Akt beim österreichischem Adelsarchiv unter der entspr. Signatur anfordern. Das ÖStA wird Dir dazu einen entspr. Kostenvoranschlag erstellen den Du annehmen kannst oder nicht. Es ist nicht gesagt das dort etwas über die Gründe vermerkt ist, aber das kann man nur prüfen wenn man Akteneinsicht nimmt!
      Man darf sich unter dem Akt auch nicht eine Adelsbrief/Wappenbrief vorstellen, es ist wie soll ich sagen, eine Verwaltungsakte, in dem der Verlauf wie es zur Adelsstandesverleihung gekommen ist vermerkt wurde.
      Und wenn man schon einmal dabei ist sollte man sich auch mal diesen Akt https://www.archivinformationssystem...spx?ID=4583583 ansehen!
      Hier hat ein E. Kittel ( evtl. der Erich Kittel Direktor des Landesarchivs Detmold) ein Anton Kittel und ein Pfarrer Kittel in den Jahren 1922-1938 eine Anfrage an das ÖStA gestellt. Es wäre interessant wie diese Anfragen aussehen und wie das ÖStA darauf geantwortet hat!
      Zuletzt geändert von Duppauer; 22.02.2023, 16:00.
      Das gute Gelingen ist zwar nichts Kleines, fängt aber mit Kleinigkeiten an. (Sokrates)
      Passt auf Euch und andere auf und bleibt gesund!
      Herzliche Grüße
      Dieter

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      • Duppauer
        Erfahrener Benutzer
        • 30.03.2014
        • 686

        #18
        Hier der Artikel Kittel aus dem DGB
        Angehängte Dateien
        Das gute Gelingen ist zwar nichts Kleines, fängt aber mit Kleinigkeiten an. (Sokrates)
        Passt auf Euch und andere auf und bleibt gesund!
        Herzliche Grüße
        Dieter

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        • Robert K
          Erfahrener Benutzer
          • 29.04.2019
          • 282

          #19
          Hallo in die Runde,

          ich habe mir die Seiten im DGB Band 93 (Seite 227 - 256) durchgesehen und staune nachhaltig über die vielen Konjunktivformen und die nebulösen Formulierungen dort.
          - Der Name Kittel scheint...
          - Aus Schlesien dürften die Kittels...
          - Gemeinsame Herkunft aus Böhmen [...] erscheint nicht ausgeschlossen...
          - Das Geschlecht hat auch weiterhin zu Namslau bestanden, doch wurden die Abstammungen nicht weiter verfolgt.
          - Im weiteren Verlauf wechselt man zwischen den Begriffen "Sippe", "Geschlecht" und "Familie, wie es gerade so passt.
          Es wird vom ältesten, bisher bekannten "Glied" berichtet: Andreas Kittelius, ein "Namslauer Stadtkind", welcher dort bereits um 1541 Häuser besaß und erst um 1570 zum Pfarrer zu Namslau wurde. Hier stellt sich die Frage, wie er 29 Jahre vor dem Eintritt in das Berufsleben schon einen größeren Besitz haben konnte...egal.
          Wissentlich dessen, dass kein Zusammenhang mit dem o. g. Andreas herzustellen ist, geht es fröhlich mit dem nächsten Stamm weiter, der mit einem "nicht näher einzugliedernden" Johannes Kittelius beginnen soll.
          Wir befinden uns im Jahr 1936 und der Wunsch nach irgendeiner erwähnenswerten Herkunft bei den "normalen" Bürgern befeuert die Phantasie und öffnet den (gegen Zahlung einer ordentlichen Summe Geld) hilfsbereiten "Genealogen" und "Heraldikern" Tür und Tor. Die im DGB erwähnten Angaben lassen sich, zumindest für die frühe Phase, nicht verifizieren. Angaben zu Wappenverleihungen sind nicht wieder aufzufinden und die Formulierungen erinnern uns an die blumigen Texte unter usurpierten Wappenaufrissen aus dieser Zeit. Sicherlich sind die späteren Angaben realistischer, hier wird aber auch fast ausschließlich von tatsächlich nur einer Familie Kittel hauptsächlich aus Cottbus berichtet.
          Ich höre hier mal auf und schwenke in Richtung "Genealogie als (Hilfs-) Wissenschaft" um.
          Man beginnt immer beim gewünschten Probanden und arbeitet sich anhand von belastbaren Dokumenten in die Vergangenheit zurück. Von hinten lässt sich dieses Pferd nicht aufzäumen, erst recht nicht, wenn die Informationen, wie hier im DGB, unbelegt und schwammig sind. Das ist schlicht unwissenschaftlich und ehrlich gesagt auch nicht besonders befriedigend.

          Die Tatsache, dass diverse Kittel-Namensträger im Verlauf der Geschichte eigene Familienwappen gestiftet haben, spricht für die kaum von der Hand zu weisenden Tatsache, dass nicht alle Kittels einen Stammvater haben.

          Daten zur Verbreitung des Namens gibt es auch für das Jahr 1890:


          Informationen zur Etymologie und zur Häufigkeit hier:


          Auch wenn es als "verwegen" eintaxiert wurde bleibe ich dabei:
          - Wappenführung nur bei nachgewiesener Abstammung.
          - Gleicher Name heißt nicht gleiche Familie.
          - Gleicher Name heißt nicht gleiches Wappen.

          Beste Grüße
          Robert

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          • Felix Caspar
            Benutzer
            • 14.02.2023
            • 7

            #20
            Stammbaum - nicht Wappen

            Irgendwie scheine ich mich falsch auszudrücken - oder werde falsch interpretiert. Ich will nicht Träger des alten Wappens werden - weil es bei "meinen Kittels" schon eines gibt. Ich wollte lediglich meinen Stammbaum, der nachweislich bis 1664 zurückgeht, erweitern - in der Hoffnung, evtl. über das Wappen jemanden zu finden, der da "einhaken" könnte. Das Wappen neben meinem Namen: Logisch, da wird es gesehen...
            Aber ich danke für die ausführlichen Aufklärungen (die auch zeigen, dass man fast alles raus-oder auch reininterpretieren kann) - klinke mich hier aus und suche weiter. Nach Kittels ohne Wappen!
            Mit besten Grüßen
            Felix Caspar

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            • Felix Caspar
              Benutzer
              • 14.02.2023
              • 7

              #21
              Wollte natürlich mein "richtiges" Wappen dazustellen.
              Angehängte Dateien

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              • Manni1970
                Erfahrener Benutzer
                • 17.08.2017
                • 2396

                #22
                Hallo!

                Herzlichen Dank, Dieter, für die Kopien! Jetzt kann man sich schon besser ein Bild von der Sache machen.

                Es wird in dem Artikel eine Neumarker - also Brandenburger - Familie besprochen, deren Stammvater um 1620 Namslau - also Niederschlesien - verlassen hatte.

                Dementsprechend liegt der Schwerpunkt auf der Neumark.

                Der Autor hat sich jedoch um den schlesischen Ursprung sehr bemüht. Er hatte bspw. viel mehr über diesen Pfarrer Andreas ermittelt als der große schlesische Kirchenhistoriker Ehrhardt in seinem Standardwerk über die ev. Pfarrer Schlesiens. Er hatte sogar aus der damals sehr berühmten "Genealogica-Sammlung" der Breslauer Stadtbibliothek das Hochzeitsgedicht des Andreas' ausfindig gemacht. Sowie eben aus dem Breslauer Archiv das Namslauer Stadtbuch bearbeitet - alles Quelle, die es heute nicht mehr gibt.

                Da hat sich also jemand viel Mühe gemacht. Andererseits war Namslau recht unbeutend, mit kaum 1900 Einwohnern in den 1770er Jahren - also vl. mit 1500 im 16. Jahrhundert. Die Namslauer Chronik gibt nicht viel her und schließlich beginnen die evangelischen Kirchenbücher Tf erst 1568 (wenige Eintragungen) und dann 1578 ff.

                Daß man bei einem so kleinen Städtlein die genealogischen Zusammenhänge für das 16. Jhd. nicht mehr genau nachvollziehen kann, ist leicht zu verstehen.

                Nein, der älteste ist der Hausbesitzer Andreas um 1541 und ohne bekanntes verwandtschaftliches Verhältnis zu ihm erscheint unser Student Andreas 1563 in Wittenberg.

                Schade eben nur, daß die Sache mit dem bürgerlichen Wappen der Familie so in der Luft hängt.

                Ich kann dieses erste Wappen aber auch nirgends finden. Was es gab, war in der ev. Elisabeth-Kirche in Breslau eine größere Grabstätte der v. Kittel u. Wiese. Diese zeigte 3 Alabaster-Wappen der Kittel, Scholz und Haunold und war für den Adelserwerber Hans (+1662), dessen früh verstorbenen Kindern Christian (+1621) und Anna Maria (+1623) sowie seiner ersten Ehefrau Maria Scholtz (+1637).

                MfG
                Manni
                Zuletzt geändert von Manni1970; 23.02.2023, 22:55.

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                • Manni1970
                  Erfahrener Benutzer
                  • 17.08.2017
                  • 2396

                  #23
                  Zitat von Felix Caspar Beitrag anzeigen
                  Ich wollte lediglich meinen Stammbaum, der nachweislich bis 1664 zurückgeht, erweitern ...
                  Du hast hier zwei Angaben zu Deinen Vorfahren gemacht:

                  Johann Christoph Kittel, oo~1750 Skampe, Anna Maria Schulz, To.d. ? Schulz, Gastwirt des "Krug zum grünen Kranze" in Skampe.
                  - Johann Gottfried Kittel, * 26.4.1774


                  Johann Christoph Kittel, 1664 als Gastwirt in Skampe erwähnt, oo ? Walter, To. d. Tobias Walter, Gastwirt in Skampe.

                  Skampe war praktisch nur ev., hatte eigene ev. Kirche als Filiale von Rentschen vor Ort. KB seit 1802, davor Eintragungen in den KB Nickern und Palzig. Palzig und Nickern hatte ihre frühen KB im 7jährigen Krieg am 23.7.1759 verloren.

                  Das Dorf Skampe selbst brannte ebenfalls am 23.7.1759 nieder. Es handelte sich um ein Stiftsdorf des Klosters in Trebnitz in Niederschlesien.

                  Egal, was der Zweite Weltkrieg von den Neumarker KB übrig ließ, und das ist sehr wenig, fehlen Dir demnach die wichtigsten Nachweisquellen für Deine Vorfahren.

                  Vom Kloster Trebnitz blieb dagegen einiges im heute poln. Staatsarchiv Breslau erhalten, bspw.:




                  Da wirst Du aber um eine persönliche Einsichtnahme vor Ort nicht vorbeikommen.

                  Nachtrag:
                  Im GStA Berlin befindet sich:
                  Krugprivileg für Christoph Kuttel zu Skampe, 1687, Signatur: I. HA GR, Rep. 46 - bekannt?

                  Im Landesarchiv Potsdam:
                  Abschriften aus den Schöppenbüchern der Dörfer Skampe und Schönfeld im Kreis Schwiebau bzw. Züllichau-Schwiebus aus dem 18. und 19. Jh., Signatur: 37 Schönfeld, Kr. Züllichau-Schwiebus 4
                  Zuletzt geändert von Manni1970; 24.02.2023, 11:02.

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