Familie Winkler aus Herrnkaschütz und Groß Kaschütz Kreis Militsch, ~1880-1945

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Manni1970
    Erfahrener Benutzer
    • 17.08.2017
    • 2396

    Familie Winkler aus Herrnkaschütz und Groß Kaschütz Kreis Militsch, ~1880-1945

    Hallo!

    Ich weiß nicht, ob es viel helfen wird, aber ich hatte bereits im Mil-Forum mit der Zusammenfassung zur Familie Winkler begonnen. Hier an dieser Stelle paßt es jedenfalls besser.

    Aufgrund der schlechten Quellenlage in dieser Gegend wird womöglich nicht mehr viel dazu kommen. Die Ahnenforschergemeinschaft von meine-ahnen.eu wurde hierzu bereits von Brit befragt.

    0 Wilhelm Winkler in Groß Kaschütz, Krs. Militsch, angeblich Böttchermeister.
    1) Johann Winkler, * Groß Kaschütz, Res. IR 10, 8. Komp., 1915 leicht verwundet.
    2) Wilhelm Winkler, * 28.1.1882 Groß Kaschütz, möglicherweise um 1912/13 Chausseearbeiter in Auras, Krs. Wohlau, Res. IR 10, 4. Komp., in Frankreich vermißt, stand in Verbindung zu Walter Groß, * 22.5.1882 Bartnig, Krs. Militsch, seit 1909 ev. Pf. in Auras.
    3) Paul Winkler, * 15.8.1891 verm. Herrnkaschütz, + ~5.1935, EK II erhalten, 1918 in Groß Kaschütz erwähnt, Straßenwärter, oo ~11.1916, ev. Tr in Prausnitz, Anna (Louise) Pasbrich/Paschprich, * 8.8.1891 verm. Groß Kaschütz, 1939 als Rentnerin in Groß Kaschütz erwähnt, ließ in den 1940er Jahren ein Haus in Herrnkaschütz errichten, uneheliche Tochter der Johanna P.
    (1 unehelich) Martha Winkler, * 2.1915, + n. 1990 verm. Amberg in der Oberpfalz.
    (2) Willibald Winkler, * 6.10.1919 Groß Kaschütz, + 30.7.1940 Breslau-Herrnprotsch (Res.Laz.), Gefr. in II. Gruppe, Lw.Kampf.Geschw. 28, stationiert auf dem Fliegerhorst Krakau, Sterbeurkunde im Standesamt Klein Peterwitz/Krs. Militsch, Nr. 5 in 1940 [Zum Standesamt gehörten nur die Orte Gebhard, Klein Peterwitz, Klein Ellguth, Ritterhof. In einem davon müßte er vor dem Einzug zur Wehrmacht gewohnt haben], überführt auf den Friedhof in Prausnitz/Krs. Militsch [Groß Kaschütz, wo seine Mutter lebte, beerdigte nach Prausnitz].
    (3) Brits Mutter, +~2018.

    Mutmaßlich alle evangelisch!

    Noch zwei Anmerkungen:

    1. Eine Großgrundbesitzerfamilie Winkler in Groß Kaschütz, wie von Brit vermutet, kann ich nicht nachweisen. Im 1937er Güteradressbuch werden die Gutsbesitzer aufgezählt, da gibt es keinen Winkler. Auch in zwei früheren Jahrgängen finde ich keinen. Im allgemeinen Adressbuch von 1939 ist in Groß Kaschütz (Scholzhofen) ja auch nur der Heinrich Winkler als Ackerkutscher geführt.

    2. Einen Böttchermeister in Groß Kaschütz oder Herrnkaschütz kann ich mir schlecht vorstellen. Der muß seine Produkte ja auch verkauft bekommen haben. Das dürfte ihm in den beiden Dörfern schwer gefallen sein.

    MfG
    Manni

    Nachtrag:
    Herrnkaschütz oder Kleinkaschütz (!) hatte 3 herrschaftliche Vorwerke, 2 Windmühlen, 1 Schmiede u. 3 andere Handwerke, das Rittergut umfaßte 1877 etwa 630 ha.
    Großkaschütz mit einem herrschaftlichen Vorwerk, 2 Winmühlen, 1 Schmiede und 5 andere Handwerker, das Rittergut umfaßte 1877 etwa 190 ha.

    Beide Dörfer waren Teil des Fideicommiß Fürstentum Trachenberg, gehörten dem Fürst v. Hatzfeldt zu Trachenberg, und wurden 1877 für zunächst 14 Jahre verpachtet. Den Zuschlag erhielt der Oberleutnant Winterfeldt, um 1900 waren die Gebrüder Hans und Cäsar Sachs die Pächter, 1917 waren sie an Leo Lange verpachtet.

    Von daher ist es leicht verständlich, daß der eine Vorfahre mal in Kleinkaschütz und dann mal auf Großkaschütz tätig war.
    Zuletzt geändert von Manni1970; 19.02.2023, 17:47.
  • Brit2
    Benutzer
    • 06.06.2015
    • 59

    #2
    Manni, vielen Dank.
    Die unehelich geborene Tante Martha (Winkler oder doch eher Pasbrich da ehem. Mädchenname der Mutter Anna?) war
    im Februar 1915 geboren, nicht "vor 11/1916".
    Wie gesagt, den Namen Johann Winkler habe ich bis jetzt noch nie gehört. Das wäre in der Tat ein eventuell wichtiger Ansatz.
    Der (lt meiner Mutter angeblich "selbstständige") Böttchermeister Wilhelm - soll in der Gegend bis Breslau ansässig gewesen sein.
    Soweit mir mittlerweile zugetragen wurde, gab es aber auch in Breslau keinen solchen mit Vorname Wilhelm.
    In den letzten Lebensjahren musste der Wilhelm aber sein Geschäft nach Konkurs aufgeben - möglichwerweise ist aus diesem Grund kein Fund mehr möglich.

    Vielen Dank für Deinen Beistand, endlich Licht in die wirre Geschichte meiner Mutter zu bringen. Andere Quellen hatte ich nie.


    Es bliebe noch eine kleine Frage zu klären: insofern Paul Winkler die Anna Louise Pasbrich 1916 ehelichte und sie dort lebten und insgesamt 8 Kinder bekamen - wieso war der Paul dann nicht als Familienoberhaupt im Adressbuch 1925/1926 gelistet.


    Und - wie hieß denn nun der Besitzer (Geschäftsführer?) vom örtlichen Dominium, wenn es kein Winkler gewesen sein kann? Eben jener andere wurde mit von meiner Mutter genannt - auch in Groß Kaschütz damals lt DRK-Suchdienst um 1939 ansässige
    (ich tippe wörtlich ab vom Schreiben des DRK-Suchdienstes 2005 an mich):

    Winkler, Heinrich ... 1902
    + seine Ehefrau: Winkler, Marta geb. Dumbke "ca 1902"
    Kind 1: Winkler, Ruth
    (= Klassenkameradin meiner in 2018 verstorbenen Mutter - die Schule war einige km entfernt)
    Kind 2: Winkler, Willi

    Auf der Suche nach möglichen Verwandten entdeckte ich heute einen Pasbrich, Hermann aus Trebnitz (geb. Nov 1881) im Bundesarchiv für Lastenausgleich.

    In den Adressbüchern von Trebnitz auf genealogy.net etc ist er nicht, dort sind nur mehrere Pasbrig aus Trebnitz.
    Oma Anna Louise ist ja eine geborene Pasbrich gewesen, lt Sterbeurkunde in Scholzhofen geb + wohnhaft bis zur Heirat 1916.
    Zuletzt geändert von Brit2; 19.02.2023, 17:01.

    Hermanitz a.d.E. 24 KR.Trautenau / Heřmanice nad Labem/Leipzig/Gotha/Dessau: Rudisch, Bartmann, Jirka, Keil, Friedmann, Rößel, Rzebez, Blümel, Friebel, Polz, Schubert, Jank, Flegel, Goll, Symon, Mühl, Puch
    Gabel a.d.Adler 129 / Jablonné nad Orlicí: Friedmann
    Scholzhofen ehem. Groß Kaschütz (Militzsch) und Umgebung: Pasbrich (auch geschrieben Paschbrich, Paschprich)
    Herrnhofen (b. Scholzhofen): Winkler

    Kommentar

    • Manni1970
      Erfahrener Benutzer
      • 17.08.2017
      • 2396

      #3
      Hallo Brit,

      wie bereits mitgeteilt: In den zwei letzten schlesischen Güteradressbüchern steht kein Winkler in Groß oder Klein Kaschütz drin. Weder bei den Bauernhöfen noch beim Rittergut. Die beiden Rittergüter waren an Gustav Wuttge und Sohn verpachtet und die Höfe in Groß Kaschütz gehörten den Familien Labitzke, Tierock und Krause.

      Deine Mutter wird den Ackerkutscher Heinrich Winkler gemeint haben, der arbeitete auf den Rittergütern und hat vl. auch die Pferde insgesamt versorgt.

      Dein Paul Winkler wird 1925/26 als Untermieter in Groß oder Klein Kaschütz gewohnt haben. Deshalb fehlt er im Adressbuch.

      Was kannst Du noch machen?

      Früher gab es das Krankenbuchlager in Berlin. Da wurden die Krankenblätter der Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg aufbewahrt. Die Angaben daraus hatten früher schon vielen schles. Familienforschern geholfen. Das Lager wurde jedoch in Berlin aufgelöst. Das Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg hat es übernommen, aber - so mein Wissensstand - das meiste vernichtet und nur noch einen kleinen Teil für "wissenschaftliche Forschungen" erhalten. Wer Glück hat, für den ist noch was dabei. Dort könntest Du nach Deinen drei Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg anfragen.

      Im Bundesarchiv Bayreuth wird die Heimatortskartei Niederschlesien aufbewahrt. Da könntest Du nach den Winklers aus Klein und Groß Kaschütz = Herrnkaschütz und Groß Kaschütz = Herrnhofen und Scholzhofen fragen.

      Ansonsten abwarten, vl. meldet sich später noch jemand hier über das Forum.

      MfG
      Manni

      Kommentar

      • Weltenwanderer
        Moderator
        • 10.05.2016
        • 4365

        #4
        Hallo,

        Ich habe die von mir erstellte Texterkennung der Musterungslisten des Kreises Militsch mal durchgesehen (erschienen im Militscher Kreisblatt, Jahrgänge 1857-1860, 1863-1865, 1867-1890, 1900-1902, 1905-1906). Keine Gewähr auf Vollständigkeit. Die zu Musternden waren jeweils um die 20 Jahre alt.
        Relevante Treffer:
        1867: Wilhelm WINKLER aus Protsch
        1884: Karl August WINKLER aus Groß Kaschütz (Jahrgang 1864, als dauernd untauglich vordesigniert)

        Für PASB* und POSB* keine Treffer.

        LG,
        Michael
        Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
        Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
        Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
        Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
        Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

        Mein Stammbaum bei GEDBAS

        Kommentar

        • Brit2
          Benutzer
          • 06.06.2015
          • 59

          #5
          Guten Morgen und herzlichen Dank Euch Beiden!



          Gefunden:

          1. Winkler, Wilhelm, aus Protsch, auf Seite 20.
          2. Winkler, Karl August, aus Groß Kaschütz, auf Seite 61 (finde aber keine Einschränkung Eignung, suche weiter...)
          3. Winkler, Ernst August, aus Protsch, auf Seite 62


          Was bedeutet (= Seite 69): "Vorweg Einzustellende Ba...(?), Vorzuwertende (?)" Jg. 1864
          4. Winkler, August Hermann, Protsch (= Musterung 1887)

          5. Winkler, Karl Daniel, aus Klein-Perschnitz, auf Seite 78 (Musterung 1888)
          6. Winkler, Karl Wilhelm, aus Protsch, dito

          ---> auffällig für mich hier 2 fremde Familiennamen aus gleichem Jahrgang, welche häufig genannt wurden ("Nachbarn"?)

          Jesses !!!!!! Seite 78 auch ein Scheurich, Friedrich Wilhelm aus Donkawe (kann angeheiratete Verwandtschaft sein, Nebenlinie!)


          dito auch ein Winkler, Robert Oswald aus Labschütz (Ortsname auch einst in Gesprächen gehört ... aber die Vornamen klingen viel zu modern für die Familie)

          dito (Seite 79) ein Winkler, Karl Gustav aus Labschütz (Musterung 1989)


          Was bitte bedeutet "als dauernd untauglich vordesigniert" - war er irgendwie behindert oder ist das "nur" auf den Datensatz selbst bezogen?
          Der Vorname August fiel damals auch (sehr selten) - es kann tatsächlich jener August Winkler (Onkel) gemeint gewesen sein.
          Ich geh sofort auf die Pirsch! --- Vielleicht lebte später das Ehepaar Paul und Anna mit Kindern beim Onkel als Untermieter - das wäre die Erklärung zum Adressbuch 1925 ... Vielen Dank für Eure hilfreichen Gedanken!


          @Manni: Die Pferde auf dem Gut hat die Oma selbst (und als Schülerjob meine Mutter auch) selbst versorgt! Oma war vor der Heirat "Arbeiterin" und nach der Heirat musste sie weiter Geld verdienen - es ging nicht andres.

          Kontakt zu Labitzke hatte ich schon aufgenommen (Nachfahre lebt in Hamburg, er hatte auch bei meine-ahnen.eu den Stammbaum eingetragen) - er hat aber sonst keinerlei Infos zu seinen Vorfahren.

          Die Rede meiner Mutter früher war mehrmals "der alte Labitzke". Das könnte hinhauen.


          Was die Archivbestände der Wehrmacht zum WKI angeht, war das auch schon ein Gedanke. Es wird dort allerdings zu Anfragen explizit darauf verwiesen, dass sie nur sehr eingeschränkt für Geburtsmonate überhaupt Daten retten konnten (wenn ich richtig erinnere, nur für alle Jahrgänge für die Monate Januar-März (GebDatum), der Paul aber war im August geboren).
          Der Name Wuttke ... fiel meiner Erinnerung nach nie.
          Ich geh trotzdem mal nach Wuttke suchen ... Danke! LG
          Zuletzt geändert von Brit2; 20.02.2023, 11:19.

          Hermanitz a.d.E. 24 KR.Trautenau / Heřmanice nad Labem/Leipzig/Gotha/Dessau: Rudisch, Bartmann, Jirka, Keil, Friedmann, Rößel, Rzebez, Blümel, Friebel, Polz, Schubert, Jank, Flegel, Goll, Symon, Mühl, Puch
          Gabel a.d.Adler 129 / Jablonné nad Orlicí: Friedmann
          Scholzhofen ehem. Groß Kaschütz (Militzsch) und Umgebung: Pasbrich (auch geschrieben Paschbrich, Paschprich)
          Herrnhofen (b. Scholzhofen): Winkler

          Kommentar

          Lädt...
          X