Hallo zusammen!
Im Juni 1920 hatte mein Großvater (4) gerade einige Wochen sein Abitur in der Tasche und eine landwirtschaftliche Lehre in Harsleben bei Halberstadt begonnen. Seine reguläre Schullaufbahn hatte er 1918 abge- oder unterbrochen um als Kriegsfreiwilliger in der II. Ersatz-Abtlg. des Feldartillerie-Regiments Nr. 46 zu dienen. Viel erlebte er während des Krieges nicht, schloß sich danach aber dem Freikorps des Genrals Maercker an, um in verschiedenen Städten die kommunistischen Soldaten- und Arbeiterräte zu bekämpfen. Wie gut, daß er da heile rausgekommen ist und doch noch sein Abitur machen konnte! Sein Vater, mein Urgroßvater (8) leitete den Hof seiner Frau, meiner Urgroßmutter (9), in den er eingeheiratet hatte. Mit im Haus lebten seine Schwiegereltern, meine Ururgroßeltern (18 und 19), wobei meine Ururgroßmutter ihren Mann, dem es 1920 gesundheitlich schon nicht mehr gut ging, pflegte. Sie sollte ihn um 15 Jahre überleben. Die Ururgroßeltern (16 und 17) waren bereits einige Jahre tot.
Meine Großmutter (5) war acht Jahre alt und genoß ihre Kindheit in ihrem Elternhaus. Dort wurde der Grundstein für ihre Musikalität gelegt. Urgroßvater (10) war promovierter Volkswirt und leitete die Konservenfabrik, die seiner Frau, meiner Urgroßmutter (11) anteilig gehörte. Mein Ururgroßvater (20) war gerade ein halbes Jahr tot. Seine Frau, meine Urgroßmutter (21) starb bereits 1885. Auch mein Ururgroßvater (22), der Gründer der Fabrik, war schon lange nicht mehr am Leben. Seine Frau, meine Ururgroßmutter war 1920 noch bei bester Gesundheit und wurde dann auch sehr alt.
Mein Großvater (6) war gerade elf Jahre alt geworden. Er ging auf das Gymnasium in Lauenburg/Pommern, wo sein Vater, mein Urgroßvater (12) sich als Arzt niedergelassen hatte. Von seinem Vater erbte mein Großvater seine Naturverbundenheit und sein künstlerisch-musisches Talent. Und auch die Neigung zur Medizin. Meine Urgroßmutter (13) hielt mit ihrer praktischen Veranlagung Haushalt und Finanzen ihres eher schöngeistig veranlagten Mannes zusammen. Meine Ururgroßmutter (25) lebte in Stettin in guten Verhältnissen. Ihr Mann, mein Ururgroßvater (24), der bereits einige Jahre tot war, war als Kaufmann nicht arm gewesen. Auch mein Ururgroßvater (26), der Lehrer in Wieck bei Greifswald war, war schon viele Jahre tot.
Meine Großmutter (7) war 1920 gerade erst acht Jahre alt. Sie lebte in Brandenburg/Havel. Auch ihr Vater, mein Urgroßvater (14) war praktischer Arzt, welchen Weg auch die Tochter später einschlagen sollte. Zu ihrer älteren Schwester hatte meine Großmutter ein enges Verhältnis. Meine Urgroßmutter (15) war nach dem Tod ihrer Schwester Einzelkind und war als Alleinerbin des kleinen elterlichen Hofes bei Braunschweig vorgesehen. Dieser Hof sollte sich nach der Flucht 1945 für die Familie als Glücksfall erweisen. Aber das ahnte damals noch niemand. Auf diesem Hof lebte noch hochbetagt mein verwitweter Ururgroßvater (30). Ob meine Ururgroßeltern (28 und 29) noch lebten, weiß ich nicht. Mein Ururgroßvater (28) war Lehrer in Sommerfeld/Niederlausitz. Er und seine Frau wären 1920 weit über 80 gewesen.
Was wohl unsere Nachkommen im Jahre 2120 aufschreiben werden?
Viele Grüße
consanguineus
Im Juni 1920 hatte mein Großvater (4) gerade einige Wochen sein Abitur in der Tasche und eine landwirtschaftliche Lehre in Harsleben bei Halberstadt begonnen. Seine reguläre Schullaufbahn hatte er 1918 abge- oder unterbrochen um als Kriegsfreiwilliger in der II. Ersatz-Abtlg. des Feldartillerie-Regiments Nr. 46 zu dienen. Viel erlebte er während des Krieges nicht, schloß sich danach aber dem Freikorps des Genrals Maercker an, um in verschiedenen Städten die kommunistischen Soldaten- und Arbeiterräte zu bekämpfen. Wie gut, daß er da heile rausgekommen ist und doch noch sein Abitur machen konnte! Sein Vater, mein Urgroßvater (8) leitete den Hof seiner Frau, meiner Urgroßmutter (9), in den er eingeheiratet hatte. Mit im Haus lebten seine Schwiegereltern, meine Ururgroßeltern (18 und 19), wobei meine Ururgroßmutter ihren Mann, dem es 1920 gesundheitlich schon nicht mehr gut ging, pflegte. Sie sollte ihn um 15 Jahre überleben. Die Ururgroßeltern (16 und 17) waren bereits einige Jahre tot.
Meine Großmutter (5) war acht Jahre alt und genoß ihre Kindheit in ihrem Elternhaus. Dort wurde der Grundstein für ihre Musikalität gelegt. Urgroßvater (10) war promovierter Volkswirt und leitete die Konservenfabrik, die seiner Frau, meiner Urgroßmutter (11) anteilig gehörte. Mein Ururgroßvater (20) war gerade ein halbes Jahr tot. Seine Frau, meine Urgroßmutter (21) starb bereits 1885. Auch mein Ururgroßvater (22), der Gründer der Fabrik, war schon lange nicht mehr am Leben. Seine Frau, meine Ururgroßmutter war 1920 noch bei bester Gesundheit und wurde dann auch sehr alt.
Mein Großvater (6) war gerade elf Jahre alt geworden. Er ging auf das Gymnasium in Lauenburg/Pommern, wo sein Vater, mein Urgroßvater (12) sich als Arzt niedergelassen hatte. Von seinem Vater erbte mein Großvater seine Naturverbundenheit und sein künstlerisch-musisches Talent. Und auch die Neigung zur Medizin. Meine Urgroßmutter (13) hielt mit ihrer praktischen Veranlagung Haushalt und Finanzen ihres eher schöngeistig veranlagten Mannes zusammen. Meine Ururgroßmutter (25) lebte in Stettin in guten Verhältnissen. Ihr Mann, mein Ururgroßvater (24), der bereits einige Jahre tot war, war als Kaufmann nicht arm gewesen. Auch mein Ururgroßvater (26), der Lehrer in Wieck bei Greifswald war, war schon viele Jahre tot.
Meine Großmutter (7) war 1920 gerade erst acht Jahre alt. Sie lebte in Brandenburg/Havel. Auch ihr Vater, mein Urgroßvater (14) war praktischer Arzt, welchen Weg auch die Tochter später einschlagen sollte. Zu ihrer älteren Schwester hatte meine Großmutter ein enges Verhältnis. Meine Urgroßmutter (15) war nach dem Tod ihrer Schwester Einzelkind und war als Alleinerbin des kleinen elterlichen Hofes bei Braunschweig vorgesehen. Dieser Hof sollte sich nach der Flucht 1945 für die Familie als Glücksfall erweisen. Aber das ahnte damals noch niemand. Auf diesem Hof lebte noch hochbetagt mein verwitweter Ururgroßvater (30). Ob meine Ururgroßeltern (28 und 29) noch lebten, weiß ich nicht. Mein Ururgroßvater (28) war Lehrer in Sommerfeld/Niederlausitz. Er und seine Frau wären 1920 weit über 80 gewesen.
Was wohl unsere Nachkommen im Jahre 2120 aufschreiben werden?
Viele Grüße
consanguineus
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