o mit Überstrich (Macron)

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  • usegen
    Erfahrener Benutzer
    • 19.11.2012
    • 370

    [gelöst] o mit Überstrich (Macron)

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1786
    Region, aus der der Begriff stammt: Kreis Hoya

    Liebe ExpertInnen,

    ich habe jetzt zum 2. Mal im Kirchenbuch ein ō (kleines o mit Überstrich bzw Macron) gefunden:
    1. in einem Konfirmationseintrag nach dem Namen: "nachconfirmiert kan ō lesen"
    2. in einem Sterbeeintrag: "... sonst ō optimae nota"

    Ich vermute, dass der Pastor es für "NICHT" einsetzt, also die Konfirmandin NICHT lesen kann und der Verstorbene NICHT über einen guten Ruf verfügte.

    Im PONS Schülerwörterbuch Latein steht "ō" auch für einen Ausdruck lebhafter Gefühlsäußerung (Freude, Trauer, Verwunderung ...) also "ach!" oder "oh!" - aber ich nehme an, das der Überstrich hier den betonten Vokal markiert.

    Kann jemand helfen?
    Zuletzt geändert von usegen; 13.11.2017, 14:17.
    Viele Grüße
    Uwe
  • GiselaR
    Erfahrener Benutzer
    • 13.09.2006
    • 2182

    #2
    Hallo Uwe,
    stell doch mal bitte 1 besser 2 Scans ein, oder wenigstens ganze Einträge von vorne bis hinten.
    Ein Strich über -egal ob Vokal oder Konsonant - bedeutet in 1. Linie eine Auslassung bzw. daß stillschweigend vorausgesetzt wird, der Leser weiß selbstverständlich, was zu ergänzen ist. Z.B. ein Doppelkonsonant. Bei einem Querstrich über einem Vokal fehlt in der Regel ein ganzer Worteil. Ich habe so etwas bisher nur gesehen, wenn Anfang und Ende des Wortes da waren und der Mittelteil zu ergänzen war
    Also bitte bitte einen Scan.

    Einen Strich der eher einem schlampigen Circumflex ähnelte- und es wohl auch sein sollte - über einem a habe ich öfter gesehen, dann diente er tatsächlich der Längenmarkierumg, um einen femininen Ablativ von einem f. Nominativ zu unterscheiden.
    vG
    Gisela
    Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

    Kommentar

    • Valentin1871

      #3
      Ich kenne ein durchgestrichenes O (in Anlehnung an das Zeichen der leeren Menge) für "nicht" bzw. "keine Angabe". Vielleicht ist das eine Abwandlung, den Strich dann darüber zu setzen.

      Kommentar

      • usegen
        Erfahrener Benutzer
        • 19.11.2012
        • 370

        #4
        Moin Gisela und Valentin,
        danke für eure Erklärungsansätze, sie überzeugen mich aber noch nicht.
        Der Strich als Ersatz für den Doppelkonsonant ist gängig und kommt auch bei diesem Pastor häufig vor. Hier ist aber ein Vokal alleinstehend mit Überstrich, das müßte einen anderen Sinn ergeben!? Ich füge mal die Scans bei.
        Angehängte Dateien
        Viele Grüße
        Uwe

        Kommentar

        • Valentin1871

          #5
          Zitat von usegen Beitrag anzeigen
          Der Strich als Ersatz für den Doppelkonsonant ist gängig und kommt auch bei diesem Pastor häufig vor.
          Es fällt auch, dass hier die Strichlänge die Breite des Zeichens (im Gegensatz zum Verlängerungsstrich) stark übersteigt.

          Kommentar

          • usegen
            Erfahrener Benutzer
            • 19.11.2012
            • 370

            #6
            Zitat von GiselaR Beitrag anzeigen
            Bei einem Querstrich über einem Vokal fehlt in der Regel ein ganzer Worteil.
            Das bringt mich auf eine Idee: könnte der Strich für entfallene Buchstaben stehen? Hier für ein "n" vorne und hinten: dann würde sich "non" ergeben - latein für "nicht" !?
            Viele Grüße
            Uwe

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            • Interrogator
              Erfahrener Benutzer
              • 24.10.2014
              • 1982

              #7
              Hallo,

              warum so sparsam mit den Scans? Ganze Sätze bieten mehr, hier ein Mix von Latein und Deutsch?
              Gruß
              Michael

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              • henrywilh
                Erfahrener Benutzer
                • 13.04.2009
                • 11784

                #8
                Das ist ein Zeichen für "non" = "nicht"
                Uwes Vermutung war also richtig.

                Siehe Cappelli, S. 244:

                o.png
                Zuletzt geändert von henrywilh; 14.11.2017, 19:47.
                Schöne Grüße
                hnrywilhelm

                Kommentar

                • usegen
                  Erfahrener Benutzer
                  • 19.11.2012
                  • 370

                  #9
                  Vielen Dank, HenryWilhelm !
                  Viele Grüße
                  Uwe

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