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  #11  
Alt 19.05.2022, 04:53
MCA MCA ist offline männlich
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Hallo, Manni,

nochmals vielen Dank für Ihre sehr ausführliche und nachdenkliche Antwort.

Alle von Ihnen angesprochenen Themen sind relevant und sinnvoll.

Zitat:
Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
Die Mormonen haben reichlich Material aus dem Rostocker Stadtarchiv online gestellt.
Ich wusste nicht, dass sie alle dieses wertvolle Material zur Verfügung hatten. Immer gut zu wissen. Danke.

Zitat:
Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
Hier bspw. das Paßregister, Melde-, Personenakten 1818-1915. Für den Jg. 1876 sind alleine zwei Rostocker erwähnt, die für die Reise nach Hamburg einen Paß erhielten.
Ich gestehe, dass ich ziemlich enttäuscht war, seinen Namen dort nicht zu sehen. Alle Jahre von 1871 bis 1880 (und sogar 1881) habe ich durchgesehen und sein Name ist leider nicht aufgetaucht.

Zitat:
Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
Man müßte den Sachverhalt mit einem Stadtarchivar abklären, aber ich gehe davon aus, daß Heinrich nicht ohne Paß nach Hamburg reisen durfte. Wäre er aber als Auswanderer anerkannt worden, brauchte er keinen mecklenburg-schweriner Paß mehr, sondern eben die Entlassung aus dem Untertanenverhältnis.
Diese Situation möchte ich überprüfen. Ich werde versuchen, den Archivar im Stadtarchiv Rostock zu erreichen.

Zitat:
Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
Vl. doch noch zum Militärischen.
Mecklenburg-Schwerin war Norddeutscher Bund bzw. Deutsches Reich, also Wehrpflicht, Militärpflicht ab 20 u. drei Jahre Dienstzeit. 1853 in Rostock geboren, 1873-1876 Dienstzeit (wo?), 1876 nach dem Abgang vom Militär in Rostock den Wunsch geäußert, eine Stelle in Hamburg anzutreten. Damit wäre er 1880 Zivilist gewesen.
Stimmt. Diese Chronologie hatte ich mir auch vorgestellt.

Doch ich finde es merkwürdig, dass er der Polizei seine Absicht mitteilt, eine Stelle in Hamburg anzutreten und nicht dorthin zu gehen (da sein Name nicht auf der oben genannten Liste erscheint).

Interessanterweise habe ich mal in die Hamburger Adressbücher geschaut und da ist ein H. Carstens (allerdings mit „s”) von genau 1876 bis 1880, der als Revisionsaufseher gearbeitet hat. Er taucht weder vor 1876 noch nach 1880 auf. Ein Zufall?

Zitat:
Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
1880 war er 27, hätte als Offizier damit Kommandant eines Munitionsdepots sein können. Dazu paßt aber nicht, daß er mit 23 Jahren (1876) noch Handlungsgehilfe in Rostock war. Als Wehrpflichtiger wird er demnach ein einfacher Wachsoldat gewesen sein.
Das Merkwürdige ist, dass mein Großvater mir einmal erzählte, dass er damals eine Offiziersausbildung machte. Wenn das stimmt, hätte dieser Unfall vielleicht seine Militärkarriere beendet?

Zitat:
Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
Wer den Zuruf eines Wachsoldaten ignoriert, muß damit rechnen, daß auf ihn geschossen wird. Wenn der Wachsoldat nach der Schußabgabe flieht, ist es Fahnenflucht. Er wäre also nach ihm gefahndet worden. Ich weiß nicht, inwieweit die Hamburger Hafenpolizei um 1880 aktiv war, aber daß man als gesuchte Person sich unter seinem richtigen Namen ohne Auswanderdokumente auf ein Schiff nach Brasilien begeben konnte, halte ich doch für unwahrscheinlich.
Ich stimme mit Ihnen zu.

Zitat:
Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
Er wäre also nach ihm gefahndet worden.
Meine Großtante hat immer gesagt, dass Opa Heinrich erzählte, als er in der Armee diente, gab es diesen vorgesetzten Offizier, der ein sehr unhöflicher, anspruchsvoller Mann war und viel Disziplin verlangte und zufälligerweise war er dieser Mann, den er eschossen hat, als er Wachdienst hatte.

Zitat:
Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
??
Auf dem beigefügten Zettel steht doch, daß er im Juni 1876 seinen Wohnsitz in Rostock hatte ("... um Ertheilung einer Bescheinigung über seinen zur Zeit hier bestehenden Unterstützungswohnsitz").
Oops, vielleicht habe ich mich nicht klar ausgedrückt. Ich meine, in diesem Zeitraum zwischen 1868 und 1876.

Mit freundlichen Grüßen,
—MCA
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  #12  
Alt 19.05.2022, 05:04
MCA MCA ist offline männlich
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Hallo, Moselaaner,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Zitat:
Zitat von Moselaaner Beitrag anzeigen
Eine Erlaubnis zur Auswanderung benötigte er, weil nach Beendigung des Wehrdienstes noch eine Reserve- bzw. Landwehrpflicht bestand. Er unterlag somit noch der Wehrüberwachung durch die Militärbehörden.
Das ist hier die Frage. Ihre Antwort entspricht den Einwänden von Manni.

Wie er und ich nachgeprüft haben, fehlt Heinrichs Name.

Mannis Vorschlag ist, dass er das vielleicht nicht nötig hätte, sondern eben die Entlassung aus dem Untertanenverhältnis. Was halten Sie davon?

Mit freundlichen Grüßen,
—MCA
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  #13  
Alt 19.05.2022, 05:10
MCA MCA ist offline männlich
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Hallo, Basil,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Zitat:
Zitat von Basil Beitrag anzeigen
Vielleicht war es ein weniger hochrangiger Offizier!
Ich bin der gleichen Meinung.

Zitat:
Zitat von Basil Beitrag anzeigen
Ich bin also nicht fündig geworden, die Überprüfung der weiteren Todesfälle erscheint mir fraglich.
Wenn es nicht zu viel Mühe macht, könnten Sie bitte auch 1876 überprüfen?

Auf jeden Fall vielen Dank für die Anregung!

Mit freundlichen Grüßen,
—MCA
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  #14  
Alt 19.05.2022, 09:27
Manni1970 Manni1970 ist offline
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Zitat:
Zitat von MCA Beitrag anzeigen
... da ist ein H. Carstens (allerdings mit „s”) von genau 1876 bis 1880, der als Revisionsaufseher gearbeitet hat. Er taucht weder vor 1876 noch nach 1880 auf.
Hallo!

Vom unterstützungsbedürftigen Handlungsgehilfen aus Rostock bis zum Revisonsaufseher des Hamburger Zolls war es Ende der 1870er Jahre sicher ein weiter Weg. Unser Freund hier wurde Ende 1879 aus Hamburg zum Nebenzollamtsassistenten nach Woyens in der Provinz Schleswig-Holstein befördert.
https://books.google.de/books?id=cU6...page&q&f=false

Zudem vermute ich, daß man gerade in Hamburg sehr gut einen "Carsten" von einem "Carstens" unterscheiden konnte.

MfG
Manni
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  #15  
Alt 03.06.2022, 19:15
MCA MCA ist offline männlich
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Hallo,

Zitat:
Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
Man müßte den Sachverhalt mit einem Stadtarchivar abklären, aber ich gehe davon aus, daß Heinrich nicht ohne Paß nach Hamburg reisen durfte. Wäre er aber als Auswanderer anerkannt worden, brauchte er keinen mecklenburg-schweriner Paß mehr, sondern eben die Entlassung aus dem Untertanenverhältnis.
ich habe Neuigkeiten darüber. Also zur Klärung dieser Angelegenheit kontaktierte ich das Landeshauptarchiv Schwerin.

Nach Angab von Herrn Dr. Manke des Landeshauptarchiv

„[...] ist es anzunehmen, da sowohl Mecklenburg-Schwerin als auch Hamburg Glidstaaten des 1871 gegründeten deutschen Kaiserreiches waren. Abgesehen davon besteht ein Unterschied zwischen „Reise” und „Wechsel des Wohnsitzes”. Sicherlich waren die Hürden für einen Wohnsitzwechsel höher, da dafür eine Entlassung aus dem Untertanenverhältnis erforderlich war. Auch die Auswanderung nach Übersee setzte eigentlich eine Entlassung aus dem Untertanenverhältnis voraus. Allerdings ist auch bekannt, dass die Entlassungsanträge gerade am Ende des 19. Jahrhunderts nicht in jedem Fall gestellt wurden.”

Also brauchte er in der Regel wirklich eine Entlassung aus dem Untertanverhältnis. Es stellt sich heraus, dass sie möglicherweise nicht tatsächlich durchgeführt wurde.

Mit freundlichen Grüßen,
—MCA
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  #16  
Alt 07.06.2022, 17:47
Manni1970 Manni1970 ist offline
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Hallo!

Danke für die Rückmeldung - die uns leider nicht viel hilft. Höchstens erklären würde, warum er in den Auswanderungsunterlagen fehlt. Diese sind aber doch zunächst zu überprüfen.

Den Bestand hatte ich hier genannt.

MfG
Manni
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  #17  
Alt 11.06.2022, 08:07
Zetteltante Zetteltante ist offline weiblich
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Zitat:
Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
Danke für die Rückmeldung - die uns leider nicht viel hilft. Höchstens erklären würde, warum er in den Auswanderungsunterlagen fehlt. Diese sind aber doch zunächst zu überprüfen.
Eine Möglichkeit wäre, daß er auf einem Schiff angeheuert hat...
Mein Opa ist als junger Mann zur See gegangen, war in New York und hat von einer Äquatortaufe berichtet.
Er taucht auf den Listen nicht auf.
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befehl , carsten , commis , erschossen , flucht , hamburg , offizier , protokoll , rostock

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