Gauner und Vagabonden des nördlichen Deutschlands von 1828

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  • Konni
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    • 19.08.2008
    • 2999

    #16
    Meyer Isaac, angeblich aus Amsterdam gebürtig, 12 - 13 Jahre alt, Jude

    Größe 5 Fuß 1 Zoll Calenbergisch, Haare braun und struppig, Augenbraunen schwarzbraun, Stirn frei, Augen blau-gräulich, Nase gerade, breit, plattgedrückt, Mund ziemlich groß, Ohren groß, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe blaß, Statur mittlere, nicht mager, Zähne weiß, Kinn rund. Besondere Zeichen: Kleine Narbe am linken Auge, und unter dem Kinne; im linken Ohr ein Ohrloch; zwischen den beiden oberen Vorderzähnen eine Lücke.

    Gerieth im Sommer 1827 wegen Taschendiebereien bei dem Amte Blumenau in Haft. Er nannte seinen Vater Isaac Heinemann, angeblich aus Amsterdam gebürtig, 40 Jahre alt, schwarzen Haars und Bartes, dunkelbraunen Augen, mittlerer Größe, starker Statur; und seine Mutter Hanne Isaac, angeblich aus Amsterdam, schwarzen Haars, kleiner Statur, und blau-grünlichen Augen.

    Johann Heinrich Kloges, fälschlich Sween Ulgreen und Meyer, 28 Jahre alt, gebürtig aus Dänemark, verabschiedeter Halbmondbläser aus Dänischen Diensten

    Größe 5 Fuß 8 1/2 Zoll Calenbergisch, Haare und Bart bräunlich, Stirn bedeckt, Augenbraunen blond, Augen blau, Nase etwas gebogen, Mund klein, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund, gelblich, Backenbart bräunlich und schmal. Besondere Zeichen: Die Haare am Hinterkopfe sind aufwärtsstehend gewöhnt; auf der rechten Backe eine runde Narbe.

    Wurde wegen vielfacher ächt gaunerischer Betrügereien im Monat Juni 1823 von dem Amte Beedenbostel eingezogen, und entfloh im Monat September; er hatte sich damals Sween Ulgreen genannt, und für einen Dänischen Deserteur ausgegeben. Bald nach der Flucht gerieth er wegen Diebstahls, und Betrügereien bei der Landdrostei Pinneberg in Haft, wurde von da im Monat Januar 1824 an das Amt Beedenbostel ausgeliefert, und im Mai auf zwei Jahre in die Karre zu Stade abgeführt. Erst nach der, im Mai 1826 erfolgten Auslieferung von Stade an das Schleswigsche Infanterie Regiment, wurde entdeckt, daß er bisher fälschlich den Namen eines, wirklich aus Dänischen Diensten desertirten Sween Ulgreen geführt hatte, und eine neue Untersuchung wider ihn eröffnet.

    Wilhelm Christian Kraul, angeblich aus Newyork in America gebürtig, 41 - 43 Jahre alt

    Größe 5 Fuß 10 3/4 Zoll Calenbergisch, Haare und Augenbraunen braun, Augen blau, Gesicht breit, Stirn bedeckt, Nase und Mund mittelmäßig, Zähne gut, Bart blond, Kinn rund, Gesichtsfarbe gesund, Statur lang. Besondere Zeichen: Militairische Haltung.

    Saß vom Februar 1820 bis Juli 1821 mit Louis Stein bei dem Amte Harburg wegen Diebstahls, und wurde auf fünf Jahre in die Karre zu Lüneburg gesperrt. Er ist früher Preussischer, oder Bayerscher Soldat gewesen, und zu Römbersberg im Amte Homburg erzogen. Seine Frau Johanne Christine Caroline Kraul, geborene Nagel, am 24ten December 1786 zu Banteln, Amt Lauenstein, geboren, saß mit ihm zu Harburg, und wurde auf drei Monate in das Zuchthaus zu Celle gesteckt. Signalement derselben: Augen blau, Statur untersetzt, Haare braun, Gesicht glatt, Gesichtsfarbe gesund.

    Friedrich Carl Krause, angeblich aus dem Mecklenburgischen oder aus Clausthal gebürtig

    Größe mittlere, Statur stark, Haare schwarzbraun, Gesicht voll und rund, Gesichtsfarbe frisch, Bart dunkel, Nase klein, Mund gewöhnlich.

    Er führt eine Drehorgel, handelt auch mit Kanarienvögeln, und betriegt die Landleute mit falschen Spielen. Früher trieb er sich häufig im Lüneburgischen umher; jetzt soll er im Mecklenburgischen vagabundiren. Er hielt sich ehemals an eine, zu Bevensen im Amte Medingen wohnende Handelsfrau Caroline Schaper.
    Viele Grüsse
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    • Konni
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      • 19.08.2008
      • 2999

      #17
      Anton Kronenberg, aus Materborn im Clevischen gebürtig, 40 Jahre alt

      Größe 5 Fuß 4 Zoll Rheinländisch, Haare und Augenbraunen schwarzbraun, Stirn hoch, Augen blau, Nase spitz, eingebogen, Mund gewöhnlich, Bart braun, Kinn rund, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund. Besondere Zeichen: Blatternarben.

      Ist im Jahre 1823 aus der Festung Jülich entsprungen.

      Johann Mathias Kühn, fälschlich Johann Friedrich Meyer, im Jahre 1794 zu Hamburg geboren

      Größe 5 Fuß 7 Zoll Calenbergisch, Haare und Augenbraunen schwarz, Stirn oval, Augen graubraun, Nase länglich, Mund mittelmäßig, Kinn spitz, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund, Bart schwach.

      Gerieth wegen Hausdiebstahls im Februar 1818 bei dem Amte Harburg in Untersuchung, und wurde auf drei Jahre in die Karre zu Stade verurtheilt. Im Jahre 1823 wurde er wegen Diebstahls vom Gerichte Gudow im Lauenburgischen verhaftet, und zu achtjährigem Zuchthause condemnirt. Seine Aeltern sind im Armenhause zu Hamburg verstorben.

      Johann Friedrich Ludwig Küster mit dem Beinamen "der Neunfinger", geboren zu Markoldendorf bei Eimbeck am 20sten Juli 1785

      Größe 5 Fuß 10 Zoll Calenbergisch, Haare schwarzbraun mit weiß gemischt, kraus, Augen hellblau, groß und stier, Stirn hoch, Augenbraunen hellbraun ins weißliche, schwach, Nase klein und dick, Bart und Backenbart schwarzbraun, Mund gewöhnlich, Zähne groß und schlecht, Kinn rund, Gesicht rund, Gesichtsfarbe blaß, Statur untersetzt. Besondere Zeichen: Auf dem Kopfe Anfang einer Platte; die beiden vorderen Glieder am Zeigefinger der rechten Hand fehlen; auf dem rechten Arme ein, mit Zinober eingeätztes Herz; in demselben die Worte: Schorfe. Friedrich. Mieke, die Buchstaben M. L. K., und die Zahl 1803; neben dem Herzen eine, ebenso eingeätzte Blume.

      Gefährlicher Schränker; wohnte früher, verheirathet mit einer Anne Margarethe Niewenhuise, jetziger Vorsteherin eines liederlichen Hauses, in Hamburg, wo er wegen Diebstahls im Mai 1809 auf fünf Jahre zum Spinnhause verurtheilt wurde, aus welchem er mit sechzehn Gaunern, die er von den Fesseln befreite, am 28sten August 1809 entsprang. Später vagabundirte er, mit selbstverfertigten Schneiderwaaren handelnd, auf Hannoverschen und Mecklenburgischen Märkten; seit dem Jahrew 1815 hat er mit einer Zuhälterinn Doris Brasche aus Picher in Mecklenburg, mit welcher er fünf Kinder erzeugte, zu Vorwerk im Amte Medingen gewohnt. Im Jahre 1815 gerieth er wegen großen Diebstahls bei dem Amte Medingen in Untersuchung, und daß bis zum Mai 1817. Wegen vieler gefährlicher Diebstähle wurde er im December 1825 von dem Amte Wustrow verhaftet, und demnächst an die Burgvoigtei Celle abgeliefert, wo er in erster Instanz zu 10jähriger Haftstrafe verurtheilt ist.

      Abraham Leifmann, 43- 44 Jahre alt, angeblich aus Amsterdam gebürtig, Jude

      Saß im Jahre 1816 in Hannover, und wurde im März 1817, nachdem die vermuthete Indentität mit David Meyer nicht ermittelt werden können, über die Holländische Gränze gebracht. Vom Mai bis September 1823 war er bei dem Amte Lingen in Haft, von wo er, unter Androhung einer Karrenstrafe im Falle der Rückkehr in das Hannoversche, aus dem Lande transportirt ist. Seine Frau Sara Israel, mit welcher er sechs Kinder hatte, Aaron Abraham, damals 15 Jahre alt, Susmann Abraham, 13 Jahr alt, Meyer Abraham, 9 Jahre alt, Heinemann Abraham, 8 Jahre alt, Bräune, 4 - 5 Jahre alt, und Eva, 1 Jahr alt, saß mit ihm zu Lingen, ist 41 - 43 Jahre alt, 4 Fuß 10 Zoll Calenbergisch groß, magerer Statur, schwarzen Haars, gewöhnlicher Nase, brauner Augen, offener Stirn, brauner Gesichtsfarbe, und kleinen schmalen Gesichts. Angeblicher Bruder derselben ist Moses Nathan.
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        • 19.08.2008
        • 2999

        #18
        Lorey, fälschlich Waitz, vulgo der Hesse, 50 - 60 Jahre alt, aus dem Hessischen gebürtig

        Hat viele Diebstähle und Einbrüche begangen, und soll Haasens Heinrich, Bruder eines berüchtigten Gauners Adam Haase, und den Rattenfänger Henniger erschossen haben. In Böhmen ist er irgendwo entsprungen; früher hielt er sich meistens im Hannoverschen und Hessischen auf, gegenwärtig soll er in Sachsen vagabundiren. Er treibt Handel mit kurzen Waaren, und hat eine Frau, die sich für eine Zigeunerinn ausgiebt, und aus der Karte wahrsagt. Die beiden folgenden sind seine Brüder.

        Lorey, 50 - 60 Jahre alt

        Hat sich als Scheerenschleifer häufig im Hannoverschen, und in den angränzenden Ländern umhergetrieben; früher war er Soldat im Schlaizischen Diensten. Gegenwärtig soll er sich im Weimarischen aufhalten, und sein Gaunergewerbe aufgegeben haben.

        Lorey, fälschlich Johannes

        Ein Haupt-Gauner, welcher mit kurzen Waaren handelnd, und kleine Drahtsachen verfertigend, lange Zeit im Hannoverschen umherzog, jetzt aber in Mädlareuth im Fürstenthum Reuß-Ebersdorf wohnen soll.

        Johann Wilhelm Major, aus Hackerberg in den Niederlanden gebürtig, 30 Jahre alt

        Größe 5 Fuß 2 Zoll Rheinländisch, Haare braun, Stirn breit, Augenbraunen schwärzlich, Augen grau, Nase mittelmäßig, Mund gewöhnlich, Kinn und Gesicht rund, Gesichtsfarbe gesund.

        Ein gefährlicher Gauner, welcher im Jahre 1817 wegen Diebstahls bei dem Amte Fürstenau saß, und auf fünf Jahre zur Karre verurtheilt wurde, auch in Münster gesessen haben soll. Er ist verheirathet mit Catharine Margarethe Schönhauß, 30 Jahre alt, vulgo Berliner Grete genannt, angeblich aus Quackenbrück gebürtig, großer magerer Statur, und blatternarbig, welche mit ihm in Fürstenau saß, auch in Münster, und im Zuchthause zu Zwoll gesessen haben soll. Ihr Vater, der Berliner genannt, soll im Zuchthause zu Münster gestorben sein.
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          • 19.08.2008
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          #19
          Lipmann Meyer, aus Mühlheim bei Coblenz gebürtig, 26 - 27 Jahre alt, Jude

          Größe 5 Fuß 7 Zoll Braunschweiger Maaße, Haare und Augenbraunen hellbraun, Stirn rund, Augen braun, Nase lang, Mund dick, besonders die Unterlippe, Kinn spitz, Gesicht länglich, Statur hager, Gesichtsfarbe gesund. Besondere Kennzeichen: Ein fast kahler Kopf von Grind.

          Wurde im Jahre 1817 wegen Diebstahls von dem Zuchtpolizeigerichte zu Coblenz zu zweimontalichem Gefängnisse verurtheilt; im December desselben Jahrs wegen Gebrauchs eines falschen Attestes zu Uerdingen (Regierungsbezirk Coblenz) verhaftet, und nach Mühlheim transportirt. Im Jahre 1818 saß er wegen Kälberdiebstahls bei dem Zuchtpolizeigerichte Bonn, und wurde auf ein Jahr in das Zuchthaus zu Cölln gesperrt. Im März 1821 als Vagabonde zu Cölln aufgegriffen, und zu Hause transportirt, gerieth er alsbald wieder wegen Diebstahls mit Einschleichen bei dem Landgerichte zu Aachen in Untersuchung, und wurde auf zwei Jahre in das dortige Zuchthaus gesteckt. Vom März 1824 bis Januar 1825 saß er wegen ähnlichen Diebstahls bei dem Amte Rotenkirchen (jetzt Grubenhagen), und wurde auf zwei Jahre in die Karre zu Hameln abgeführt. Er ist ein Sohn des verstorbenen Schlächters Moses Meyer aus Mühlheim.

          Johann Franz Meyer, angeblich aus Hamburg, 41 Jahre alt, fälschlich Carl Freymann und Dreymann, aus Klagenfurth

          Größe 5 Fuß 8 1/2 Zoll Calenbergisch, Haare schwarbraun, kraus, Stirn bedeckt, Augenbraunen braun, Augen dunkelbraun und eingefallen, Nase lang in der Mitte eingedrückt, nach der Spitze aufstehend, Mund klein, Bart schwarz, Gesicht oval, mager, Gesichtsfarbe blaßgelb, Kinn rund, Statur mittlere. Besondere Zeichen: Wenig Blatternarben; längliche Schnittnarbe am rechten Mittelfinger; kaut stark Taback, und redet in Schlesischem Dialect.

          Saß im Jahre 1814 wegen Diebstahls zu Dannenberg, erlitt darauf dreijährige Karrenstrafe zu Hameln, und Stade, und wurde im Jahre 1817 aus dem Lande geschafft. Unter dem Namen Freymann saß er vom Jahre 1822 bis October 1823 wegen Diebstahls und Landstreichens zu Hitzacker, und wurde wiederholt des Landes verwiesen. Er ist früher Oestreichischer Soldat gewesen, und betrügt die Leute, indem er den linken Arm auf dem Rücken befestigt, und für abgeschossen angiebt.

          Heinrich Michgely, vulgo der große Heinrich, aus Münster gebürtig, 33 - 36 Jahre alt

          Größe 5 Fuß 10 Zoll Rheinländisch, Haare und Augenbraunen braun, Augen grau, Nase lang, dick, Mund dick, Gesicht länglich, dick. Besondere Zeichen: An der rechten Hand drei steife Finger.

          Hat im Jahre 1819 sechs Monat in Arnheim gesessen, und war von 1821 - 1822 wegen Raubmords bei dem Inquisitoriat zu Münster in Haft. Ist Soldat gewesen.

          Friedrich Hennig Müller, fälschlich von Blumenröder, im April 1799 zu Uhri, Amts Fallersleben geboren

          Größere mittlere, Statur stark, Haare und Augenbraunen dunkelbraun, Augen klein, Nase abgestumpft, Mund breit, Kinn länglich, Gesicht oval. Besondere Kennzeichen: Sommersprossen; eine Narbe an der rechten Hand.

          Saß in den Jahren 1820 bis 1822 wegen Betrügereien bei dem Stadtgerichte zu Braunschweig, und erlitt dreimonatliche Zwangsarbeits-Strafe. Im Jahre 1823 wurde er wegen Betrügerei vom Kreisgerichte zu Helmstädt mit 14tägiger Gefängnißstrafe belegt, gerieth in demselben Jahre abermals wegen Betrügereien bei dem Stadtgerichte zu Braunschweig in Haft, brach aus, und entfloh nach Ostfriesland, wo er wegen grober Betrügereien von dem Amte Emden eingezogen, und im Jahre 1824 auf vier Jahre in das Zuchthaus verurtheilt wurde. Er ist Jäger von Profession, und vagaboundirte als angeblicher reitender Förster.
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            • 19.08.2008
            • 2999

            #20
            Ferdinand Müller, angeblich aus Neuruppin, 34 Jahre alt

            Größe 6 Fuß Calenbergisch, Haare, Augenbraunen und Bart blond, Stirn hoch, bedeckt, Augen bräunlich, Nase unten breit, Mund mit etwas aufgeworfenen Lippen, Kinn länglich, Gesichtsfarbe blaß. Besondere Zeichen: Blatternarben und Leistenbruch; spricht im Preussischen Dialect.

            Diente von 1813 - 1815 im Feldbataillon Osnabrück, bestahl Kameraden, und desertirte bei Paris. Saß wegen gefährlichen Diebstahls mit Janßen vom December 1822 bis März 1823 bei dem Amte Bleckede, brach in der Nacht vom 17/18 März aus, und wird seitdem durch Steckbrief verfolgt.

            Johann Friedrich Müller, aus Bromberg gebürtig, 46 - 47 Jahre alt

            Saß in den Jahren 1818 und 1819 bei dem Amte Liebenburg als Mitglied der Wittneberschen Bande, und wurde zu halbjähriger Karrenstrafe verurtheilt. Er wohnte früher in Salzgitter, und vagabundirte nachher als Handelsmann, und Zinngießer. Ist verheirathet mit Johanne Eleonore Eckert von der Ocker.

            Sophie Dorothea Müller, geborne Lex, gebürtig aus Leverzors bei Täterow in Mecklenburg, 27 Jahre alt

            Größe 5 Fuß 3 1/2 Zoll Calenbergisch, Haare schwarz, Augenbraunen schwärzlich, dünn, Augen braun, klein, Stirn bedeckt, Nase stumpf, Mund klein, Kinn eingedrückt, Gesicht rund, Gesichtsfarbe gelblich, Statur stark, Zähne weiß. Besondere Zeichen: Starke Schnittnarbe auf der Maus der linken Hand; trägt Ohrringe; es fehlen mehrere Zähne in beiden Reihen.

            Saß in den Jahren 1824 und 1825 wegen Diebstahls bei dem Stadtgerichte zu Täterow. Im Jahre 1825 war sie wegen Diebereien bei dem Criminalcollegio zu Bützow in Haft, und wurde zu dreimonatlichem Gefängnisse verurtheilt. Im Sommer 1826 war sie Zuhälterinn des Johann Friedrich Heinrich Meyer, wurde mit demselben von der Hamburgischen Polizeidirection verhaftet, und an die Burgvoigtei Celle ausgeliefert, von da aber nach ihrer Heimath transportirt. Gegenwärtig ist sie wegen Diebereien wieder bei dem Crminalcollegio zu Bützow in Haft.

            Gottlieb Müller, aus Beiser, bei Mühlhausen gebürtig, 26 Jahre alt

            Größe 6 Fuß, Haare und Augenbraunen dunkelbraun, Augen braun, Stirn hoch, Nase etwas dick, Mund etwas dick, Kinn rund, Zähne gesund, Bart schwach, Gesicht rund, Gesichtsfarbe gesund, Statur schlank.

            Entsprang im Januar 1824 auf dem Transport bei Weende, und wurde wegen Diebstahls vom Criminalgerichte zu Göttingen verfolgt.
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            • Konni
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              • 19.08.2008
              • 2999

              #21
              Franz Clemens Niehaus, aus Warendorff in Westfalen, etwa 30 Jahre alt

              Größe 5 Fuß 5 - 6 Zoll Rheinländisch, Haare dunkelbraun, Stirn hoch, Augenbraunen braun, Augen grau, Nase eingebogen, Mund gewöhnlich, Bart braun, schwach, Kinn rund, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund, Statur schlank. Besondere Zeichen: Etwas vorstehende Backenknochen; Blatternarben; einige Sommersprossen.

              Ein berüchtigter Gauner, der mehreremale aus der Festung Cölln entwichen ist; im Mai 1823 wurde er zu Liesborn in Westfalen ergriffen, und nach Münster geliefert.

              David Niemann, aus Beuergern in Westfalen gebürtig, 37 Jahre alt

              Größe 5 Fuß 5 Zoll Rheinländisch, Haare und Augen braun, Gesicht länglich, Augenbraunen und Backenbart schwarz, Nase lang, Stirn hoch, Kinn länglich, Gesichtsfarbe blaß. Besondere Zeichen: Kahle Platte auf dem Kopfe.

              War vor einigen Jahren bei dem Inquisitoriat zu Münster in Untersuchung, und wurde auf dreissig Jahre in das dortige Zuchthaus gesteckt.

              Friedrich Carl Rothe, fälschlich Lindemann, Friedrich Carl Rohde, und Grothe, angeblich aus Plymouth gebürtig, 49 - 50 Jahre alt

              Größe 5 Fuß 4 Zoll Rheinländisch, Haare braun, Augen graublau, Nase gerade, lang und spitz, Augenbraunen dünn, Gesicht rund, Gesichtsfarbe blaß, Statur gedrungen, wohlbeleibt. Besondere Zeichen: Trägt die hinteren Kopfhaare nach vorn gebunden, um die Platte zu verbergen; Hodenbruch.

              Wurde schon im Jahre 1802 von Cloppenburg auf ein halbes Jahr ins Zuchthaus zu Münster geschickt; von 1803 - 1804 saß er ein Jahr lang in Meppen, wurde gezüchtigt, und ausgestellt; im Mai 1806 wurde er zu Lingen mit Ruthen gehauen, und auf ein halbes Jahr ins Zuchthaus zu Münster gebracht. Im Jahrew 1807 gerieth er wieder zu Münster in Untersuchung, und wurde bis zu Ende 1809 ins Zuchthaus gesetzt. Im März 1814, mit anderem Diebesgesindel zu Cloppenburg verhaftet, wurde er im Juni vom Tribunal zu Oldenburg zu dreimonatlichem Zuchthause verurtheilt; im Februar 1815 saß er zu Emden, und wurde ins Bentheimsche transportirt. Endlich gerieth er im Sommer 1815 bei dem Tribunal zu Bentheim in Haft, und wurde im November 1817 auf Zeitlebens in die Karre zu Lüneburg geliefert. Früherhin hielt er sich zu einer, aus Papenburg gebürtigen, nachher in Ostfriesland wohnhaften, berüchtigten Vagabundinn, Anna Elisabeth Boermann, oder Terlinden, vulgo die durchgeräucherte Isebrands-Tochter, welche in Cloppenburg, Münster, Oldenburg, Meppen, und Lingen bestraft ist. Späterhin hatte er deren Tochter Anna Adelheid Schröder, oder Terlinden, als Beischläferin, die zu Münster und Oldenburg mit ihm gesessen hat. Dieselbe ist mittlerer Größe, länglichen Gesichts, langer Nase, dunkelblauer Augen, schwarzen Haars, runden Kinns, hat mehrere Kinder, und vagabundirt noch gegenwärtig.

              Johann Martin Gottlieb Nüllmeier, 22 Jahre alt, gebürtig aus Braunschweig

              Größe 6 Fuß 1 Zoll Calenbergisch, Haare und Augenbraunen blond, Augen blaugrau, Nase etwas aufgeworfen, Mund ziemlich groß, und etwas aufgeworfen, Zähne spitz, etwas schief, Stirn gewöhnlich, Kinn rund, Gesicht oval, Gesichtsfarbe blaß. Besondere Zeichen: Narbe unter der rechten Seite des Mundes, an der rechten Seite der Stirn, und auf der Wurzel des linken Mittelfingers; am linken Arme inwendig einige Blutigel-Narben, und auf der Wurzel des rechten Daumens drei kleine Narben eines Hundebisses.

              Saß im Jahre 1825 wegen Diebstahls in Gotha, und von 1826 - 1827 wegen Diebstahls und Fälschung in Alfeld, von wo er auf drei Jahre in die Karre zu Stade geschickt wurde.
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                • 19.08.2008
                • 2999

                #22
                Marie Anne Gertrud Ruß oder Roß, 44 Jahre alt, fälschlich Cathrine Mine Gertrud Meyer, Anne Margarethe Rosenthal

                Größe 5 Fuß 1 1/2 Zoll Rheinländisch, Haare und Augenbraunen schwarz, Augen dunkelbraun, Mund groß, Nase groß, gebogen, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund, Statur hager.

                Saß wegen Diebereien im Jahre 1824 zu Fürstenau. Sie war früher Zuhälterinn des, im Jahre 1818 zu Stockelsdorff hingerichteten Räubers Peter Muus, und hat zwei Söhne von 9 und 17 Jahren.

                Joseph Ostermann, aus Montabaur, auch Ruß und Kosack genannt, 30 jahre alt

                Größe 5 Fuß 7 - 8 Zoll Calenbergisch, Haare hellblond, herabhängend, Stirn rund, Augenbraunen und Bart blond, Augen grau, Nase spitz, Mund etwas aufgeworfen, Kinn rund, Gesicht schmal, Gesichtsfarbe gesund, Statur schlank, mager. Besondere Zeichen: Einige Blatternarben; an der rechten Backe zwei kleine Narben; unverständliche, stotternde Sprache.

                Ein Räuber, welcher, unter Auslobung einer Belohnung von 50 Thaler, seit dem Jahre 1822 von der Justizcanzlei zu Osnabrück mit Steckbriefen verfolgt wird.

                Johann Heinrich Pein, fälschlich Heinrich Schmidt, Heinrich Meyer, vulgo der Stammler, kleiner Heinrich, und Stotterheinrich, im März 1797 zu Lünighausen, Amts Lilienthal geboren

                Größe 5 Fuß 9 Zoll Calenbergisch, Haare blond, mehr schlicht, als kraus, Stirn hoch, Augen blau, klein, Augenbraunen, Bart und Backenbart blond, Nase und Mund gewöhnlich, Zähne gesund, Kinn rund, Gesichtsfarbe gesund, Statur schlank, mager. Besondere Zeichen: stottert sehr; ist freundlich und demüthig; schlägt beim Reden die Augen nieder, oder blinzelt damit.

                Er hielt sich schon als Kind zu der Helmstädtschen, Pipeschen, Herrmannschen, und Schillingschen Bande im Bremischen. Im Jahre 1815 wegen vieler Diebereien in Bremen verhaftet, entsprang er, wurde aber wieder verhaftet, und saß bis zum März 1818. Kurz darauf wurde er vom Oberjustizamte zu Pyrmont verhaftet, an den Schandpfahl ausgestellt, gezüchtigt, und im März 1819 auf vier Wochen ins Zuchthaus gesperrt. Im Sommer 1820 wurde er auf dem Markte zu Heepen in Westfalen, und um Weihnachten 1820 in Minden eingezogen. Im Januar 1821, mit Levi Lappebooms zu Diepenau festgesetzt, wurde er im Februar an das Inquisitoriat in Herford ausgeliefert, und entfloh, als er von dort im Juli nach Detmold transportirt werden sollte. Im September 1821 wurde er mit Andreas Schilling zu Neuenhaus bei Bentheim verhaftet, über die Holländische Gränze gebracht, und sogleichh in Delden bei Almelo wegen Diebstahls eingezogen, jedoch bald wieder entlassen. Schon im October desselben Jahrs saß er bei der Polizeidirection in Hannover, welche ihn im November an das Criminalgericht in Detmold auslieferte. Von hier aus wurde er im Juni 1822, als Mitglied der Janßschen Bande, an die Justizkanzlei zu Osnabrück übergeben, welche ihn im November 1823 auf zehn Jahre in die Karre zu Lüneburg schickte. Er hatte eine Zuhälterinn, Louise Schmidt aus Hausberge, welche 1821 mit ihm in Herford saß. Signalement derselben: Größe 4 Fuß 6 Zoll Rheinländisch, Alter 37 Jahre, Haare braun, Stirn flach, Augenbraunen braun, dünn, Augen graubraun, Mund mittelmäßig, Kinn länglich, Gesicht oval, hager, Gesichtsfarbe gesund, Statur mittelmäßig. Besondere Zeichen: Einige Leberflecken im Gesichte. Die Aeltern des Pein, zu Neumoringen, Amts Lilienthal wohnhaft, sind daselbst als Gauner bekannt.

                Hirsch Levi Pollack, angeblich aus Posen gebürtig, 45 Jahre alt, Jude

                Größe 5 Fuß 5 Zoll Rheinländisch, Haare, Bart, und Augenbraunen hellbraun, Stirn hoch und frei, Augen graulich, Nase lang, etwas krumm, Mund klein, Zähne weiß, Kinn spitz, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gelblich, Statur mager.

                Saß im Sommer 1816 mit Levi Lappenboms in Diepenau wegen Taschendiebstahls, und im Jahre 1818 bei dem Amte Wittlage. Im Jahre 1821 war er wegen Schlägereien in Gesmold verhaftet. Im Februar 1822 gerieth er wegen mehrfacher Diebstähle bei dem Inquisitoriat zu Herford in Untersuchung, wurde mit 60 Hieben belegt, und im Juli 1822 auf zwei Jahre in das Zuchthaus zu Herford abgeführt. Er wohnte früher in Lübbecke, war mit Hanne Hirsch Moses aus Hildesheim verheirathet, und hatte 1816 drei Kinder.
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                  • 2999

                  #23
                  Johann Christoff Pollitz, aus Daehre in der Altmark gebürtig, 44 Jahre alt

                  Größe 6 Fuß 3 Zoll Calenbergisch, Haare und Augenbraunen blond, Stirn rund, bedeckt, Augen graulich, Nase gerade, stark, Mund groß, mit breiten Lippen, Bart schwärzlich, Ohren groß, Gesichtsfarbe gesund, Statur lang, stark, und plump. Besondere Zeichen: Vor dem rechten Schienbeine Narbe eines Kugelschusses; in der linken Hand eine Schnittnarbe; der linke Augenzahl fehlt.

                  Wurde im Jahre 1816 wegen Diebstahls mit Einbruch bei dem Inquisitoriat zu Stendal mit Hieben, und Gefängniß bestraft; im Jahre 1817 saß er zweimale daselbst, und im Jahre 1818 einmal wegen Diebereien. Von 1824 bis Mai 1825 war er ebendaselbst in Haft, und wurde im Sommer 1826 wegen eines, im Hannoverschen begangenen Einbruchs wieder von derselben Behörde eingezogen. Er gehört zu den, in der Altmark wohnhaften Gaunern, welche in den Hannoverschen Gränz-Aemtern sehr berüchtigt sind.

                  Friedrich Wilhelm August Christoff Quast, gebürtig aus Falkenhagen, Lippischen Amts Schwalenberg, 50 - 51 Jahre alt

                  Größe 6 Fuß Calenbergisch, Haare und Augenbraunen blond, Augen grau, Nase spitz, Mund mittelmäßig, Kinn spitz, Gesichtsfarbe gesund, Statur stark.

                  Ist lange im Hannoverschen umhergezogen, hat zu Lüneburg, und an anderen Orten Karrenstrafe erlitten, und saß wegen Diebstahls im Jahre 1825 bei dem Amte Hoya.

                  Wilhelm Simon Reinhardt, auch Schulze, schwarzer Schulze und George genannt, im Jahre 1768 zu Lüdingsworth im Lande Hadeln geboren

                  Größe 6 Fuß 2 Zoll Calenbergisch, Haare weißgrau, Augenbraunen schwarz weiß melirt, stark und zusammengewachsen, Augen braun, etwas tiefliegend, Stirn bedeckt, stark quer gefurcht, Mund gewöhnlich, Nase lang, schmal, etwas gebogen, Gesicht länglich, eingefallen, Gesichtsfarbe braungelblich, Bart schwarzgrau, starker Backenbart, Zähne schmutzig; der linke Augenzahn, und mehrere Backenzähne fehlen, Kinn rund, Statur groß, hager. Besondere Zeichen: Jüdisches Ansehen; Sommersprossen; Pockennarben, vorzüglich stark am Kinn; im linken Ohr ein verwachsenes Ohrloch; im Nacken ein behaarter Leberfleck; unten an der rechten Seite des Rückens eine erhabene Warze; unter derselben eine Schnittnarbe; vor dem rechten Schienbeine einige Brandnarben; der vierte Finger der linken Hand ist steif, und gekrümmt.

                  Ein alter Gauner, welcher im Sommer 1825 wegen Diebstahls von dem Gerichte der Herrschaft Wolfshagen zu Wilsnack verhaftet, und auf zwei Jahre in die Karre zu Spandau gesetzt wurde, gegenwärtig aber wegen Diebereien bei der Burgvoigtei Celle sitzt. Ist Schränker und Schottenfäller.

                  Johann Remmers, genannt Havermann, kleiner Heinrich, und Weißkopf, 33 Jahre alt, gebürtig aus Boßeburg, Amts Friedeburg in Ostfriesland

                  Größe 5 Fuß 7 - 8 Zoll Calenbergisch, Haare blond, etwas lockig, Stirn rund, Augenbraunen blond, schwach, Augen blaugrau, Nase ziemlich groß, Mund mittelmäßig, Bart hellblond, Gesicht voll, Gesichtsfarbe frisch, Statur proportionirt, wohngenährt, Sprache geläufig.

                  Ist Dorfdrucker, Schränker, und Marktspieler. Wurde im Jahre 1811 wegen Diebstahls mit Einbruch vom Amte Friedeburg verhaftet, und nach dem Ausbruche in contumaciam zu fünfjähriger Zwangsarbeit, und Ausstellung an den Pranger verurtheilt. Im Februar 1818 saß er bei dem Amte Leer wegen Taschendiebstahls; im April desselben Jahrs wegen gleichen Verbrechens bei dem Amte Aurich. Im April 1819 wurde er ebenfalls wegen Diebstahls mit Einbruch verhaftet, brach aus, wurde ergriffen, und bis Ende Mai 1821 in das Zuchthaus zu Emden gesperrt. Im Jahre 1821 saß er wieder wegen Taschendiebstahls zu Oldenburg; im October desselben Jahrs wurde er wegen Taschendiebstahls von dem Amte Hannover eingezogen, entfloh am 7ten März 1822, und wird seitdem mit Steckbriefen verfolgt. Seine Frau Adriane Classen, ebenfalls sehr gefährlich, saß 1821 bei dem Amte Aurich.
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                    • 19.08.2008
                    • 2999

                    #24
                    Christian Roeder, fälschlich Rohde, 31 Jahre alt, aus Lengefeld in Sachsen gebürtig

                    Statur klein und schwächlich, Gesichtsfarbe blaß.

                    War im Jahre 1818 als Mitglied der Wittneberschen Bande bei dem Amte Liebenburg in Untersuchung, und wurde im Jahre 1819 auf zehn Jahre in die Karre zu Nienburg geschickt.
                    Früher ist er Preussischer Soldat gewesen; nachher betrieb er von Salzgitter aus einen Hausirhandel, und ist mit Eleonore Wollmeyer verheirathet, mit welcher er zwei Kinder erzeugt hat.

                    Christoff Heinrich Rüter oder Richter, genannt Dütsch, gebürtig aus Senden im Münsterschen, 30 - 31 Jahre alt

                    Größe 5 Fuß 6 Zoll Rheinländisch, Haare schwarzbraun, Augenbraunen dunkelbraun, Augen grau, tiefliegend, Nase und Mund gewöhnlich, Kinn spitz, Zähne weiß, Gesichtsfarbe blaß, Gesicht länglich, freundlich, Statur schlank, mager. Besondere Zeichen: Narbe am linken Daumen; auf dem rechten Unterarme ein eingeätztes Herz, und eingeätzter Anker, darüber eine Krone, darunter die Jahreszahl 1815.

                    Diente früher im 11ten Preussischen Husaren-Regimente, war in den Jahren 1816 - 1818 wegen Raubmordes und Nothzucht bei dem Inquisitoriat zu Münster in Untersuchung, entfloh im September 1818, und wurde im Januar 1819 unter dem Namen Carl Töpfer im Holländischen zu sechsjährigem Zuchthause verurtheilt. Im Jahre 1822 wurde er an das Inquisitoriat zu Münster ausgeliefert, brach aber im Juli 1822 wieder aus, und wird seitdem verfolgt.

                    Meyer Samuel, aus Rahrendorf, Amts Bleckede gebürtig, 25 Jahre alt, Jude

                    Größe 5 Fuß 8 Zoll Calenbergisch, Haare schwarz, kraus, Augenbraunen schwarz, stark, Augen gelblich grau, Nase lang, stark, an der Spitze etwas herabgebogen, Kinn lang, gerade, Mund klein, Bart schwarz, Gesicht lang, schier, wohlgebildet, Gesichtsfarbe gesund.

                    Saß vom Juni bis August 1822 wegen Diebstahls bei dem Amte Bleckede, und im Mai 1823 in der Untersuchung wider Salomon Cohen wegen Verdachts der Theilnahme an einem Diebstahle bei dem Amte Rotenburg. Im Mai 1824 wegen nächtlichen Einbruchs von dem Amte Scharnebeck verhaftet, und demnächst an die Burgvoigtei Celle ausgeliefert, wurde er im Juli 1827 von der Ober-Landes-Polizei wegen auf unbestimmte Zeit in die Karre zu Harburg transportirt. Er ist der Sohn einer, zu Amelinghausen, Amts Winsen, wohnhaften Jüdinn Bräune Jacobsen, und hat einen jüngeren Bruder Moritz Samuel, welcher im Jahre 1826 eine Zeitlang in Celle verhaftet war.

                    Marie Catharine, verwittwete Schilling, geborne Meyer, fälschlich Wittwe Schulz, Schwarze, Meyer, oder Dohrmann, gebürtig aus Hüningen, 59 - 60 Jahre alt

                    Größe 5 Fuß 8 Zoll Osnabrückisch, Haare schwärzlich, graumelirt, Stirn niedrig, etwas gewölbt, Nase spitz, groß, Augen dunkelbraun, groß, Augenbraunen schwarz, stark, Mund gewöhnlich, Kinn rund, etwas vorstehend, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund, Statur länglich, mager.

                    Die Wittwe des, im Jahre 1816 in der Karre zu Lüneburg gestorbenen Räubers Friedrich Schilling, welche wegen Vagabundirens, Diebereien, und Gauner-Verbindungen häufig verhaftet, und bestraft ist. Sie saß 1790 ein halbes Jahr zu Münster, 1807 anderthalb Jahre in Bremen, 1808 vier Monate in Bruchhausen und Ehrenburg, 1811 einige Monate in Harburg, Nienburg, und Lüneburg, 1812 - 1813 zwei Jahre im Zuchthause zu Hamburg und Lübeck, 1814 - 1815 anderthalb Jahre in Bremervörde, 1817 einige Wochen in Wesel und Münster, 1819 vier Monate in Celle, 1820 einige Tage in Osnabrück, Almelo, und Zütphen, 1821 sechs Monate Herford, 1821 vier Monate in Gronau, und von 1822 - 1824 bei der Justizcanzlei in Osnabrück, von welcher sie auf fünf Jahre zum Zuchthaus verurtheilt wurde. Sie hat zehn Kinder gehabt, von denen die folgenden sieben am Leben sind.
                    Viele Grüsse
                    Konni

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                      • 19.08.2008
                      • 2999

                      #25
                      Anna Wilhelmine Schilling, fälschlich Anna Wilhelmine Horn, geborne Schwarze, 41 Jahre alt

                      Größe 5 Fuß 8 3/4 Zoll Hamburgisch, Haare und Augen braun, Stirn platt, Nase klein, aufgeworfen, Mund breit, Zähne gut, Gesicht rund.

                      Früher Zuhälterinn der verstorbenen Räuber Piepe und Horn. Saß 1807 in Bremen, und 1812 in Hamburg, wo sie auf zwei Jahre ins Zuchthaus gesteckt wurde; 1814 war sie mit ihrer Mutter in Bremervörde verhaftet, und 1816 gerieth sie bei dem Amte Harsefeld in Untersuchung, wonach sie auf unbestimmte Zeit in das Zuchthaus zu Moringen geliefert ist.

                      Wilhelm Schilling, fälschlich Christian Müller, August Möller, Carl Schmidt, Wilhelm Meyer, Wilhelm Schwarz, und Andersee, im Jahre 1789 zu Steenwyck in Holland geboren

                      Größe 5 Fuß 4 Zoll Rheinländisch, Haare schwarz, dünn, Augen hellbraun, tiefliegend, klein, Stirn etwas erhaben, Mund ziemlich groß, Kinn etwas vorstehend, Gesicht länglich, mager, Gesichtsfarbe blaßgelb, Bart und Augenbraunen schwarz, Statur mager, proportionirt. Besondere Zeichen: Auf dem Vorderkopfe kahle Platte; auf dem linken Arme eine schwarz tätowirte Weibsfigur mit ausgespreitzten Beinen, ein roth eingeätztes Seeweibchen, ein roth eingeätzter Anker, und das Leiden Christi. Auf dem rechten Arme ein roth eingeätztes Herz mit den Buchstaben K. L. Einige kleine Narben neben dem linken Daumen; auf der rechten Hand zwei Narben unter dem Daumen.

                      Saß früherhin fünf Jahre in Hamburg; im Jahre 1808 - 1809 in Ehrenburg, im Jahre 1811 in Stade, 1816 in Ehrenburg, 1818 ebendaselbst, 1819 in Verden, an welchen Orten er jedesmal ausbrach; im Jahre 1821 in Herford, 1822 in Nienburg und Ehrenburg, endlich von 1823 - 1824 bei der Justizcanzlei in Osnabrück, von wo er im August 1824 auf zwölf Jahre in das Zuchthaus zu Emden abgeführt wurde. Seine Zuhälterinn war Christiane Schubbert.

                      Friedrich Schilling, fälschlich Friedrich Krilling, und Friedrich Häuser, 32 - 36 Jahre alt, aus Lengerich gebürtig

                      Ist im Jahre 1816 zu Otterndorf in Untersuchung gewesen, diente nachher im 32sten Preussischen Infanterieregimente zu Münster, desertirte, wurde aber ergriffen, und auf ein Jahr zum Festungsbau in Minden verurtheilt. Nach einer abermaligen Desertion wurde er im November 1819 zu Verden verhaftet, und ausgeliefert, worauf er zu dreijährigem Festungsbau nach Erfurt abgeführt ist. Früherhin war er auch zu Hamburg und Lübeck verhaftet. Er soll blatternarbig sein, und hält 5 Fuß 5 Zoll Rheinländisch.

                      Johanne Barbara Schilling, fälschlich Johanna Meyer, im Jahre 1798 zu Leer geboren

                      Größe 5 Fuß 4 Zoll Calenbergisch, Haare schwarzbraun, Stirn frei, klein, etwas gewölbt, Augen dunkelbraun, das rechte mit röthlichem Rande, Augenbraunen braun, stark, Nase spitz, Mund gewöhnlich, Zähne gesund, Kinn rund, Gesicht länglich, schmal, Gesichtsfarbe blaßgelb, Statur klein, mager, Hände sehr fein geformt.

                      Sie war lange Zeit Zuhälterinn des Johann Peter Janßen, und saß im Jahre 1808 - 1809 in Ehrenburg, 1811 in Harburg, Nienburg und Lüneburg, 1812 - 1813 in Hamburg, 1814 - 1815 in Bremervörde, 1819 in Celle, 1820 in Iburg, Almelo und Zütphen, 1821 in Herford, jedoch ohne bestraft zu sein. Endlich im Jahre 1821 zu Gronau verhaftet, und an die Justizcanzlei Osnabrück ausgeliefert, wurde sie im Jahre 1823 auf drei Jahre Zuchthause verurtheilt. Im März 1827 gerieth sie wieder wegen Diebstahls, und Paßfälschung bei dem Amte Wittlage in Haft, wo sie im August 1827 entsprang. Sie hat eine Tochter von acht Jahren.
                      Viele Grüsse
                      Konni

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                        • 19.08.2008
                        • 2999

                        #26
                        Johann Andreas Schilling, fälschlich Ferdinand Bierbaum, Friedrich Schulze, Friedrich Meyer, und Johannes Neu, vulgo spitzer Friedrich, und Schildesche Friedrich, in Jahre 1800 auf dem Stickelcamper Vehn in Ostfriesland geboren

                        Größe 5 Fuß 8 Zoll Calenbergisch, Haare dunkelbraun, Stirn flach, niedrig, Augenbraunen schwarzbraun, stark, Augen bräunlich, groß, Nase spitz, groß, Mund gewöhnlich, Zähne gut, Kinn spitz, vorstehend, Gesichtsfarbe gesund, Gestalt schlank. Besondere Zeichen: Auf dem rechten Arme eine weibliche Figur mit ausgepreitzten Beinen; unter der Maus der rechten Hand, über dem Daumen und Mittelfinger Schnittnarbe. Am linken Unterarme tiefe Schnittnarbe; vor der linken Hand Brandnarbe; zwischen dem kleinen und Mittelfinger der linken Hand Schnittnarbe, Ohrring im linken Ohre.

                        Er saß schon als Kind mit der Hilgenschen Bande ein Jahr in Bremervörde; sodann 1819 fünf Monate in Celle; 1821 zu Lübbecke und Neuenhaus, wo er entfloh, 1821 in Gronau, und 1822 bis 1824 bei der Justizcanzlei in Osnabrück, welche ihn auf zwanzig Jahre zur Karre in Harburg verurtheilte. Seine Zuhälterinn war Anna Marie Gertrud Janßen.

                        Johann Peter Schilling, fälschlich Christian Meyer, Johann Meyer, Christian Ziegenbalg, und Christian Schulze, 22 bis 23 Jahre alt

                        Größe 5 Fuß 10 Zoll Osnabrückisch, Haare, und Augen braun, Stirn flach, klein, Nase gerade, spitz, Augenbraunen braun, stark, Mund gewöhnlich, Kinn rund, etwas vorstehend, Gesicht länglich, schmal, Gesichtsfarbe blaß, Statur schlank, mager.

                        Saß, meistens mit seiner Mutter, 1808 in Ehrenburg, 1810 in Hamburg, 1811 in Hannover und Lüneburg, 1812 und 1813 in Hamburg und Lübeck, und 1814 - 1815 in Bremervörde. Im Jahre 1822 wurde er mit Sophie Christiane Schubbert in Hoya verhaftet, und an die Justizcanzlei Osnabrück ausgeliefert, von wo er wegen Paßfälschungen, und Gaunerverbindungen 1823 in das Arbeitshaus zu Hildesheim transportirt ist.

                        Sabine Schilling, fälschlich Sophie Meyer, im Mai 1806 zu Lilienthal geboren

                        Größe 5 Fuß 3 Zoll Calenbergisch, Haare dunkelbraun, dick, Stirn klein, platt, Augen dunkelbraun, groß, Augenbraunen braun, schwach, Nase klein, dick, Mund klein, Kinn spitz, etwas vorstehend, Gesicht rund, etwas breit, Gesichtsfarbe gelblichblaß, Statur mager.

                        Ist mit ihrem Bruder Johann Peter Schilling an denselben Orten verhaftet gewesen, ausgenommen in Hoya. Vom Jahre 1822 - 1823 saß sie bei der Justizcanzlei in Osnabrück, und wurde in das Arbeitshaus zu Hildesheim gesperrt. Im März 1827 gerieth sie mit ihrer Schwester Johanne wieder wegen Diebstahls und Paßfälschung bei dem Amte Wittlage in Haft.
                        Viele Grüsse
                        Konni

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                          • 2999

                          #27
                          Johanne Elisabeth Schnur, 29 Jahre alt, aus Braunschweig gebürtig

                          Größe 5 Fuß 3 Zoll Calenbergisch, Augen braun, Augenbraunen braun, Nase und Mund mittelmäßig, Kinn rund, Haare schwarzbraun, Gesichtsfarbe gesund. Besondere Zeichen: Schielt mit dem linken Auge.

                          Sie war seit dem Jahre 1818 Zuhälterinn des, im November 1826 in der Steckenitz unweit Ratzeburg ertrunkenen gefährlichen Gauners Heinrich Wilhelm Christoff Meinecke, mit welchem sie im Jahre 1823 bei dem Amte Bleckede, im Jahre 1825 bei dem Amte Medingen, und im Jahre 1826 bei der Burgvoigterei Celle saß, und außerhalb Landes transportirt wurde. Sie hat drei Kinder.

                          Sophie Christiane Jacobine Schubbert, fälschlich Hanna Ziegenbalg, Brüggen, und Builtermann, vulgo die schöne Male, im Jahre 1786 in Braunschweig geboren

                          Größe 5 Fuß 6 Zoll Calenbergisch, Augen hellblau, Haare und Augenbraunen hellbraun, Gesicht länglich, platt, Nase groß, dick, Mund klein, Kinn rund, Gesichtsfarbe gesund, Statur untersetzt.

                          Ist früher Zuhälterinn des Benecke und später Beischläferinn des Wilhelm Schilling gewesen. Saß im Jahre 1814 mit Benecke in Celle, und wurde von da im September 1815 in ihre Heimath transportirt; im November 1815 war sie einige Wochen bei der Polizeidirection zu Hannover, und bei dem Kreisgerichte Bettmar in Haft. Im Jahre 1822 wurde sie mit Johann Peter Schilling zu Hoya verhaftet, und an die Justizcanzlei zu Osnabrück übergeben, wo sie wegen Paßfälschungen bestraft, und nach Braunschweig transportirt wurde.

                          Johann Nicolaus Wilhelm Schuchardt, aus Schaafsdorf im Weimarschen gebürtig, 24 Jahre alt

                          Größe 6 Fuß Calenbergisch, Haare dunkelbraun, Augenbraunen dunkelblond, Stirn niedrig, über den Augen eingefallen, Augen graublau, Nase klein, etwas spitz, Mund proportionirt, Kinn rund, Zähne gesund, Bart blond, schwach, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund, Statur schlank und gesetzt. Besondere Zeichen: Unter dem linken Auge eine kleine Narbe von einem Pferdeschlage; Ohrlöcher.

                          Ein sehr berüchtigter Dieb, welcher schon in den Jahren 1816 und 1817 wegen Diebstahls zweimale von dem Inquisitoriat zu Naumburg mit Ruthenhieben gestraft wurde. Im Jahre 1818 saß er wegen Diebereien bei dem Inquisitoriat in Sangershausen; im Jahre 1823 wurde er ebendaselbst wegen Marktdiebstahls mit achtmonatlichem Zuchthause, und 40 Hieben belegt; im Jahre 1824 wurde er daselbst wegen gewaltsamen Diebstahls zu einjährigem Zuchthause verurtheilt; im Jahre 1825 wurde er alldort wegen Marktdiebstahls bestraft, und im Jahre 1826 von derselben Behörde wegen Diebstahls mit vierwöchentlichem Gefängnisse belegt. Seit Februar 1827 ist er wegen Diebstahls bei dem Amte Isenhagen in Haft. Seine Zuhälterinn Johanne Dorothea Lehmann, aus Polleben bei Eisleben gebürtig, 23 Jahre alt, welche im Jahre 1826 wegen Fälschung bei dem Inquisitoriat zu Sangershausen saß, ist mit ihm in Isenhagen verhaftet. Signalement derselben: Größe 5 Fuß Preussisch, Haare und Augenbraunen schwarz, Stirn rund, Augen graublau, Mund klein, mit aufgeworfenen Lippen, Kinn rund, Zähne weiß, gesund, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund, Statur gedrungen. Besondere Zeichen: An der linken Seite über der Lippe eine kleine haarige Warze; Ohrlöcher.

                          Wilhelm Carl Friedrich Schulze, 23 Jahre alt, aus Rostock gebürtig

                          Größe 5 Fuß 9 Zoll Mecklenburger Maaße, Augen hellbau, Haare hellbraun, Bart blond, schwach, Nase dick, Mund gewöhnlich, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe blaß, gelblich, Statur proportionirt. Besondere Zeichen: An der linken Seite oben fehlen zwei Zähne; auf der rechten Seite ist ein Zahn halbweggefressen.

                          Diente früher bei den Mecklenburgischen Chevauxlegers, und wurde im März 1826 wegen Diebstahls mit dreiwöchentlichem Gefängnisse bestraft, und fortgejagd. Bald nachher wurde er wegen Betrügereien bei dem Stadtgerichte zu Schwerin mit vierwöchentlicher Gefängnißstrafe belegt. Im Mai 1827 gerieth er wegen wiederholter Betrügereien, und Diebstahls bei dem Criminalcollegio zu Bützow in Untersuchung, und wurde zu vierwöchentlichem Gefängnisse verurtheilt.
                          Viele Grüsse
                          Konni

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                            • 19.08.2008
                            • 2999

                            #28
                            Wilhelmine Schunken, mit dem Beinamen Amt-Lohra-Miene, 28 - 30 Jahre alt, aus Lohra gebürtig

                            Größe 5 Fuß 2 Zoll, Haare und Augenbraunen braun, Gesicht rund, Augen blau, Nase und Mund gewöhnlich, Zähne gut, Gesicht oval und narbig. Besondere Zeichen: Mit dem linken Auge blind.

                            Eine gefährliche Vagabondinn, welche mit Friedrich Wichmann in Verbindung gestanden, und wegen Diebstahls vom Amte Schwarzfels mit Steckbriefen verfolgt wird.

                            Wilhelm Steinbach, aus Kettwig bei Düßeldorf gebürtig, 35 Jahre alt

                            Größe 5 Fuß 2 Zoll Rheinländisch, Haare braun, Augen schwarzbraun, Augenbraunen schwarz, Nase gewöhnlich, Mund mittelmäßig, Bart schwarz, Zähne gut, Kinn spitz, vorstehend, Gesicht oval, Gesichtsfarbe blaßgelb, Statur hager, Stirn platt. Besondere Zeichen: Düsterer Blick.

                            Ein, zu lebenswieriger Zwangsarbeit verurtheilter Gauner, welcher im October 1823 aus der Festung Cölln entwichen ist.

                            Johann Joachim Christoff Steinbeck, mit dem Beinamen "Herr von der weißen Mütze", 36 Jahre alt, aus Sternberg in Mecklenburg gebürtig

                            Größe 5 Fuß 11 Zoll Calenbergisch, Haare und Augenbraunen blond, Augen blau, Nase länglich und spitz, Mund klein, Zähne gesund, Bart blond und schwach, Ohren groß, Schultern breit, Statur hager, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe blaß, jedoch gesund.

                            Saß im April 1822 bei dem Magistrat in Oldesloe wegen Diebstahls, und brach aus. Wegen verschiedener gefährlicher Diebstähle im Februar 1826 vom Amte Fallingbostel verhaftet, wurde er an die Burgvoigtei Celle abgeliefert, woselbst er im November 1826 abermals ausbrach. Er wird seitdem mit Steckbriefen verfolgt, betreibt einen Handel mit Eisenwaaren, ist Döpken-Spieler, und hat sich im Mai 1827 mit einem, auf den Zimmergesellen Crull lautenden Passe in der Gegend von Wandsbeck blicken lassen. Seine Zuhälterinn Anna Jacobine Völker, ist 5 Fuß 3 Zoll Calenbergisch groß, 44 - 48 Jahre alt, von der Insel Fühnen gebürtig, hat ein rundes Gesicht, gelbe Gesichtsfarbe, blonde Haare, graue Augen, blonde Augenbraunen, kleine Nase, kleinen Mund, kleine magere Statur, eine Narbe am linken Arme, und fehlende obere Vorderzähne. Sie saß im Jahre 1826 in Celle, und im Frühjahr 1827 bei dem Justitiariat zu Wandsbeck. Früherhin war sie Zuhälterinn des Johann Friedrich Ahlgrün, mit welchem sie im Frühjahre 1819 wegen Diebstahls bei dem Amte Lüne bgestraft wurde.

                            Simon Stern, angeblich aus Prag gebürtig, 38 - 40 Jahre alt, Handelsmann mit optischen Waaren, Jude

                            Größe 5 Fuß 9 Zoll Calenbergisch, Haare schwarz, hinten sehr lang, Stirn hoch und frei, Augen dunkelbraun, lebhaft, Nase lang, etwas gebogen, spitz, Mund ziemlich groß, Bart schwarz, nicht stark, Kinn rund, Gesicht sehr lang, Gesichtsfarbe gesund. Besondere Zeichen: Kleine Narbe unter dem rechten Backenbarte.

                            Wurde wegen grober Betrügereien im October 1823 vom Amte Neuhaus an der Elbe verhaftet, entfloh in der Nacht vom 29/30 October 1823, und wird seitdem verfolgt. Mit ihm saß seine Frau, Marianne Moses, angeblich aus dem Oldenburgischen, welche einen Handel mit Schuhen und Pantoffeln betrieb, und zwei Knaben, damals 3 und 2 Jahre alt, bei sich hatte. Signalement derselben: Alter 32 Jahre, Größe 5 Fuß 5 Zoll Calenbergisch, Haare schwarzbraun, Stirn bedeckt, Augen braun, groß und lebhaft, Nase gebogen, spitzig, Mund gewöhnlich, Gesicht oval, Augenbraunen dunkelbraun. Sein Begleiter und Complice, welcher bei der Verhaftung entsprang, und ebenfalls verfolgt wird, ist folgendermaaßen beschrieben: Größe gegen 6 Fuß Calenbergisch, Statur stark, Gesichtsfarbe rothbräunlich, Kopf dick, Backenbart dunkel. Besondere Zeichen: Etwas pockennarbig.
                            Viele Grüsse
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                              • 19.08.2008
                              • 2999

                              #29
                              Margarethe Wilhelmine Sträudlin, angeblich aus Stockholm gebürtig, 34 Jahre alt

                              Größe 5 Fuß 4 Zoll Calenbergisch, Haare blond, Augen blau, Augenbraunen schwach, Nase spitz, etwas gebogen, Mund mittelmäßig, Kinn rund, Gesicht oval, etwas mager, Gesichtsfarbe blaß, häufig geschminkt, Zähne gesund, Hände und Ohren zierlich. Besondere Zeichen: Kleine Warze rechts am Kinn; am rechten Oberarme neben der Brust mit Pulver eingebrannt die Buchstaben W. MS, auf dem linken Oberarme die Buchstaben W.H.

                              Wurde im Februar 1827 wegen Diebstahls in Hannover verhaftet, und auf ein Jahr in das Zuchthaus zu Celle gesetzt. Sie vagabundirte mit einem gewissen Conrad Röhler aus Lühnde, Amts Ruthe.

                              Claus Tiemann, aus Stade gebürtig, 29 Jahre alt, fälschlich Friedrich Lührs

                              Größe 5 Fuß 7 Zoll Calenbergisch, Haare und Augenbraunen blond, Stirn breit, Augen blau, Nase und Mund klein, Kinn und Gesicht rund, Gesichtsfarbe gesund, mit feinen Blatternarben, Statur schlank.

                              Er war Knecht des Riechelmann, wurde mit demselben im Januar 1815 in Braunschweig verhaftet, entsprang aber auf dem Transporte nach Bremen. Bei der Verhaftung hatte er einen Paß auf Friedrich Lührs vom Magistrat zu Winsen am 21. Januar 1815 ausgestellt.

                              Elisabeth Tietgen, geborene Stöver, aus Lesumstotel gebürtig, 51 Jahre alt

                              Die Wittwe des, angeblich in Hamburg verstorbenen Gauners Carl Tietgen, und berüchtigte Gaunerinn, welche in Osterholz, Hamburg, und häufig in Bremen wegen Diebereien verhaftet gewesen ist. Im April 1823 wurde sie zu Bremen, wo sie sechs Jahre gesessen, auf ein Jahr ins Zuchthaus gesteckt.

                              Jacob Trebes, 40 Jahre alt, gebürtig aus Tempelburg

                              Größe 5 Fuß 2 Zoll Rheinländisch, Haare und Augenbraunen blond, Augen wahrscheinlich schwarz, Nase und Mund gewöhnlich, Stirn hoch, Kinn rund, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund.

                              Wurde im Jahre 1819 wegen Diebstahls vom Magistrat zu Oranienburg bei Potsdam verfolgt.
                              Viele Grüsse
                              Konni

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                                • 19.08.2008
                                • 2999

                                #30
                                Anna Marie Vogelstrom, geborne Winter, Ehefrau des Musicanten Vogelstrom, 32 Jahre alt, aus Höste, Amts Lage im Lippischen gebürtig

                                Größe 5 Fuß 2 Zoll, Haare blond, Augen blau, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe blaß, Zähne gelblich, Statur mager.

                                Saß mit Heinrich Stein im Mai und Juli 1821 bei dem Amte Leer. Sie hatte drei Kinder.

                                Johann Conrad Volker, 40 Jahre alt, aus Frankfurt a. M. gebürtig

                                Größe 5 Fuß 4 Zoll 3 Strich Pariser Duodecimal-Maaß, Haare dunkelbraun, Stirn hoch, Augenbraunen hellbraun, Augen braun, Nase spitz, mit breiten Flügeln, Bart braun, Kinn breit, gespalten, Gesicht rund, Gesichtsfarbe gesund. Besondere Zeichen: Einige Blatternarben; trägt Ohrringe.

                                Ein gefährlicher Gauner, welcher vor einiger Zeit zu Frankfurt ausgebrochen ist.

                                Catharine Elisabeth Weimar, vulgo Lisette Weener, im März 1794 zu Dissen, Amts Iburg geboren

                                Größe 5 Fuß 5 1/2 Zoll Oldenburgisch, Haare dunkelbraun, Augenbraunen hellblond, Nase spitz, Augen braun, Mund klein, Kinn spitz, Stirn klein, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund, mit einigen Blatternarben.

                                Früher Zuhälterinn eines Gauners Hendrik Thyssing, nachher des, zu Osnabrück gestorbenen Bernhard Janssen. Sie wurde im October 1822 zu Löningen verhaftet, an das Amt Fürstenau, und später an die Justizcanzlei zu Osnabrück abgeliefert. Damals hatte sie zwei Knaben, 6 Jahre und 8 Wochen alt.

                                Georg Weiß oder Johann Thüring, angeblich aus Tyrol gebürtig, 36 Jahre alt

                                Größe 6 Fuß Calenbergisch, Haare braun, Bart roth, Nase gerade, etwas spitz, Augen grau, Zähne weiß, gesund, Stirn flach, Kinn spitz. Besondere Zeichen: Auf der Brust zwei blau und roth eingeätzte Figuren, anscheinend der Teufel, eine Frau in Stricken haltend; auf dem rechten Arme ein rothes Kreuz, und zwei Schwerdter; auf dem linken Arme ein roth und blauer Soldat. Am linken Beine Spur eines Schießgeschirrs.

                                Saß im April 1823 zu Mühlheim an der Ruhr, und vom September bis November 1823 bei dem Amte Rotenburg, von wo er, unter Androhung einer Zuchthausstrafe im Falle der Rückkehr, über die Gränze transportirt ist.
                                Viele Grüsse
                                Konni

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