so wird man adelig

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  • Fehrle
    Erfahrener Benutzer
    • 16.01.2008
    • 375

    so wird man adelig

    heute habe ich bei igi-index unter Mettmann gestöbert
    eine wahre Köstlichkeit, die Namensgebungen der frühen Jahre
    beim Lesen wird auch sonnenklar, wie es zu manchen Familiennamen kommt
    sehr empfehlenswert

    hier einige Beispiele von Familiennamen , ohne jemandem zu nahe treten zu wollen

    Uff der Auwen

    Auffer Meisenburg

    Auffr Strassen

    Ausm Backhaus

    Im Backhaus

    Ausm Miesloch

    Aus der Beck

    von der Beck

    Uffm Bergh

    vom Berg

    An der Blankenscheuren

    Von der Blankenscheuren

    Zu Boecker

    von der Boecker

    Am Boorn

    Von Born

    zur Burgh

    von zur Burgh

    Adolf von zur Burgh zu Armenhaus

    usw.
    Zuletzt geändert von Fehrle; 31.12.2008, 19:05.
    Suche alles zu den FN Moisel /Reichenberg, Kutscheidt/ Essen, Reiner/ Tuttlingen und Fehrle / Steisslingen
  • gudrun
    Erfahrener Benutzer
    • 30.01.2006
    • 3277

    #2
    Hallo Fehrle,

    hast Du Vorfahren in Mettmann?
    Das Problem von Mettmann besteht auch in Mülheim/Ruhr, vom Ufer usw.

    Viele Grüße
    Gudrun

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    • Fehrle
      Erfahrener Benutzer
      • 16.01.2008
      • 375

      #3
      ob meine Vorfahren aus Mettmann kommen, weiss ich nicht gewiss, sicher aber, dass einige davon dort in der Gegend wohnten

      ich fand dies alles recht eindrucksvoll, so in dieser auffälligen Form habe ich es bisher in süddeutschen Büchern noch nie gesehen
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      Kommentar

      • anika
        Erfahrener Benutzer
        • 08.09.2008
        • 2631

        #4
        So wird man adelig

        Hallo
        In den Kirchenbüchern um 1650 gab es ja keine Familiennamen im heutigen Sinne. Es wurde ja nur festgehalten das ein Mann der da und da wohnte sein Kind auf den Namen zB Jan taufen ließ.Familiennamen entstanden ja erst später.Meist wurde der Herkunftsort,die Hofstelle,der Name des Vaters oder der Beruf des Vaters als Merkmal angegeben.
        Aus Sohn von Peter entstand Peters
        Aus Sohn vom Schmied wurde Schmitz
        Bei Orten war es ähnlich er kam eben von da und da. Also von....
        anika
        Ahnenforschung bildet

        Kommentar

        • viktor
          Erfahrener Benutzer
          • 17.01.2007
          • 1187

          #5
          In den Kirchenbüchern um 1650 gab es ja keine Familiennamen im heutigen Sinne
          Biste sicher ?
          In der Regel standen die Familiennamen zu der Zeit aber schon relativ fest.
          Regionale Abweichungen mag es geben (Hofnamen, Beinamen etc.)

          Kommentar

          • gudrun
            Erfahrener Benutzer
            • 30.01.2006
            • 3277

            #6
            Hallo,

            mit den Hofnamen hat man auch vor 100 Jahren noch zu tun.
            Ein Fall: Ein Cousar xx-Grades sucht verzweifelt den Ludwig Huber aus Bonbruck. Er findet keinen Ludwig Huber. Ich hatte eine Kopie eines Heiratseintrags. Da stand über meinem Eintrag der Eintrag eines anderen Ehepaares. Zeuge war ein Ludwig Huber, Reindlbauer aus Bonbruck und das war der gesuchte. Der gute Pfarrer hatte nur den Hofnamen angegeben und den Familiennamen unterschlagen. Diese Ortschaft bestand nur aus 5 Höfen.
            Also auch in neuerer Zeit auf die Hofnamen achten.

            Viele Grüße
            Gudrun

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            • JUPP
              Gesperrt
              • 13.03.2008
              • 87

              #7
              Hallo,

              die süddeutsche Genealogie ist auch etwas anders,wie die des Bergischen Landes.Während ,bezogen auf Württemberg,viele freie Städte mit ihren auch namengebenden Zünften und Geburtsbriefen,Maier, Metzger, Schmid, Müller,usw, nur eine Glaubensrichtung zu ließen,brach dort über deren Landbevölkerung die frühe Industrialisierung herein.Der Peter,dauernd betrunkener Tagelöhner,wohnte eben auf der Meisenburg.So war halt mein Vorfahr,Fabrikbetreiber, revolutionär und Verbot den Alkohl als Lohn und es durfte auch nicht während der Arbeitszeit Alkohl zu sich genommen werden.Ich frag mich was soll da dran köstlich sein.Wenn ich in Eningen u A im Kirchenbuch leseie Alte ist beim Brotbacken plötzlich verstorben,so werde ich auch da nachdenklich und fange an mir Literatur über dieses Zeitalter zu besorgen.

              Kommentar

              • gudrun
                Erfahrener Benutzer
                • 30.01.2006
                • 3277

                #8
                Hallo Jupp,

                ich kenne nicht nur die Süddeutsche Variante sondern auch die Kettwiger, Mülheimer/Ruhr, Ratinger usw.
                Ich lebe zwar in Bayern, ein Teil meiner Vorfahren kommt aber von der Essener Gegend. Mein Vater war ein Essener.

                Viele Grüße
                Gudrun

                Kommentar

                • JUPP
                  Gesperrt
                  • 13.03.2008
                  • 87

                  #9
                  so wird man adelig

                  Hallo,

                  dann weiß man ja bescheid.Gefährlich wird es dann heute immer noch,wenn Norddeutsche die Bierwägen in Schwaben rollen lassen,um ihre Ziele durchzudrücken. Oder die Norddeutschen Mütter immer öfter auch ihre Neugeborenen "Himmeln". Wir alle sollten unsere Vergangenheit kennen und daraus heute Rückschlüsse zum gemeinsamen besseren Überleben ziehen.In der Tat: so wird man adelig!

                  Jupp

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                  • Fehrle
                    Erfahrener Benutzer
                    • 16.01.2008
                    • 375

                    #10
                    Sei versichert, ich kenne mich auch einigermassen in der Geschichte aus. Und ich verharmlose oder beschönige sicher nichts.
                    Was ich so köstlich finde an den Einträgen ? In den Einträgen aus Mettmann werden viele Dinge recht direkt beim Namen genannt, so habe ich das in süddeutschen (v.a. badischen) KB noch nie gesehen.
                    Ausserdem lässt sich anhand dieser Einträge recht gut nachvollziehen, wie manche Familiennamen nun entstanden sind und sich entwickelt haben. So lässt sich auch erklären, dass vor manchen FN das "von" steht, ohne tatsächlich einen Adelstitel gehabt zu haben. Dies verwirrt ja manche Nachfahren heute noch, wie man an einigen Beiträgen sehen kann. Selbst wenn man dies alles weiss, ist es doch eindrücklich, alles mal so komprimiert sehen zu können. Sollte ich Dir jedoch in irgendeiner Form zu nahe getreten sein, bitte ich um Entschuldigung.
                    Gehimmelte Kinder gab es übrigens nicht nur in Norddeutschland. Da Abtreibung streng verboten war, viele Familien jedoch gar nicht alle Familienmitglieder ernähren konnten, sahen wohl manche Mütter keinen anderen Ausweg.
                    Suche alles zu den FN Moisel /Reichenberg, Kutscheidt/ Essen, Reiner/ Tuttlingen und Fehrle / Steisslingen

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                    • anika
                      Erfahrener Benutzer
                      • 08.09.2008
                      • 2631

                      #11
                      Adel

                      Zitat von viktor Beitrag anzeigen
                      Biste sicher ?
                      In der Regel standen die Familiennamen zu der Zeit aber schon relativ fest.
                      Regionale Abweichungen mag es geben (Hofnamen, Beinamen etc.)
                      Hallo Viktor
                      Wenn ich bei meinen Ahnen nach dem Nachnamen gehen würde,hätte ich sie um 1760 verloren.
                      anika
                      Ahnenforschung bildet

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                      • daniel_gr
                        Erfahrener Benutzer
                        • 05.11.2008
                        • 224

                        #12
                        Hallo Anika,

                        na das kann ja heiter werden, bin gerade mit meinen ersten Leuten um 1750 angelangt. Hoffentlich geht es
                        im sächsischen Raum mit den Nachnamen etwas weiter zurück.


                        Schöne Grüße aus Leipzig
                        Daniel

                        Suche ROSENHAIN im Leipziger Süden.

                        Kommentar

                        • anika
                          Erfahrener Benutzer
                          • 08.09.2008
                          • 2631

                          #13
                          Adelig

                          Hallo
                          Ich glaube nicht das es verächtlich gemeint war,wenn im Kirchenbuch der Eintrag :die alte ist beim Brotbacken gestorben,steht. Sondern so wußte man das es die alte war und nicht die junge.
                          anika
                          Ahnenforschung bildet

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                          • JUPP
                            Gesperrt
                            • 13.03.2008
                            • 87

                            #14
                            es spricht schon für sich,das sich hier Jemand entschuldigt für eine Sache,wofür keine Entschuldigung notwendig ist.

                            Kein Mensch kann Heute noch was dafür,daß zB ein Meisenburg in eine Familie einheiratete, deren Mutter und Schwester 1723 in Düsseldorf Gerresheim gemeinsam als Hexe verbrannt wurden.

                            Im Gegenteil sollte der Ahnenforscher froh sein,das in Mettmann noch Quellen mit sehr sehr alten Namen auftauchen.Er kann sich diese Freude sogar mit den vielen Steinle, Bohn, Schweizer,Pfeiffer,Wohlfahrt,Ostertag, Beck,Wolff teilen,die unteranderem wie aus meiner Liste, bestimmt aus dem Süddeutschen Raum,im Laufe der Zeit in dieses Gebiet eingewandert sind.Warum wohl?Lieber den kompromierten Blick ,als den soziologischen in unserem flüchtigen Zeitalter. Wir haben ja Computer!

                            Kommentar

                            • Hintiberi
                              Erfahrener Benutzer
                              • 26.09.2006
                              • 1075

                              #15
                              Zitat von gudrun Beitrag anzeigen
                              mit den Hofnamen hat man auch vor 100 Jahren noch zu tun.
                              Vor 100?
                              Ich hab's heute noch mit Hofnamen zu tun!
                              In einigen Dörfern in Westfalen sind Hofnamen noch so geläufig, daß den Einwohnern die eigentlichen Familiennamen der Nachbarn oft nur widerwillig ins Gedächtnis kommen.

                              Bei der Forschung muß ich zudem darauf achten, daß ich nicht ohne es zu wollen eine "falsche" Linie verfolge, wenn der Hofname mal wieder den Familiennamen verdrängt hat...


                              Übrigens schließe ich mich Anika an:
                              Bezeichnungen in Kirchenbüchern wie etwa "die alte XY" sind sicher nicht abwertend gemeint, sondern stehen schlicht für eine ältere Person im Dorf.

                              In Sterbeeinträgen meiner Vorfahren finde ich sowas am häufigsten:
                              Franz Happe vulgo der alte Tölle +1752 mit 72 Jahren,
                              Angela Baumhögger geb. Hencke vulgo die alte Feckische +1727 mit 82 Jahren, deren Mutter
                              Catharina Hencke geb. Kilians vulgo Alte Feckische + 1690.

                              Viele Grüße
                              -Jens
                              Meine Ahnen
                              http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
                              www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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