Suche nach Stiftsdame Louise von Michaelis

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  • Kowalewski
    Erfahrener Benutzer
    • 28.08.2017
    • 156

    Suche nach Stiftsdame Louise von Michaelis

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: nach 1873
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Tschirnau, Kreis Guhrau
    Konfession der gesuchten Person(en): ev.-luth.
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Archion
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):



    Guten Abend!


    Ich bin auf der Suche nach biographischen Angaben und einem Sterbedatum meiner Ururgroßtante Louise von Michaelis.


    Ich weiß das Folgende:
    - geboren am 22.12.1836 in Haynau/Schlesien als Tochter des Majors August von Michaelis und der Amalie von Müller
    - getauft am 26.1.1837 in Haynau auf den Namen Franziska Louise Elisabeth von Michaelis
    - am 17.8.1873 war sie bei ihrer gleichnamigen Nichte Louise von Michaelis Taufpatin in Grünberg. Im Taufeintrag der Nicht steht sie sei "Stiftsdame zu Tschirnau"
    - In einem handschriftlichen Stammbaum etwa aus der Zeit 1875 steht bei ihr vermerkt: "Priorin des v. Lestwitzschen adeligen Fräuleinstifts zu Tschirnau".


    Gemeint ist wohl das von Lestwitz'sche Damenstift in Ober-Tschirnau im Kreis Guhrau in Niederschlesien. Weitere Angaben zu dieser Louise fehlen mir vollkommen.


    Ich habe keine späteren Nachrichten von ihr als die o.a. aus den Jahren 1873/1875.



    Ich weiß auch nicht wirklich, wo ich noch weitere Angaben zu ihr finden kann und wende mich also hilfesuchend an Euch.
  • Kowalewski
    Erfahrener Benutzer
    • 28.08.2017
    • 156

    #2
    Hallo!
    die oben gestellte Anfrage konnte ich mittlerweile selbst klären, da bei szukajwarchiwach einige Digitalisate neueingestellt wurden.

    Der von mir mit "etwa 1875" als Erstellungszeitraum angegebene Stammbaum scheint entweder später angefertigt worden zu sein, oder händisch nachträglich ergänzt.

    Laut preußischem Staatskalender wurde meine Ururgroßtante Luise von Michaelis 1890 (Q.: Staatskalender 1890, S. 367) Priorin des von Lestwitzschen Fräuleinstiftes auf Schloss Ober-Tschirnau. Diese Position bekleidete sie anscheinend bis zu ihrem Tod am 11.9.1913, da in ihrer auf Szukajwarchiwach hochgeladenen Sterbeurkunde vermerkt wurde, dass sie "Stiftspriorin" sei.

    Jetzt bleibt einzig noch die Frage offen, wann sie Stiftsdame wurde. Die früheste Erwähnung findet sich für das Jahr 1873, wo sie bei der Taufe meiner gleichnamigen Urgroßtante Louise von Michaelis als deren Taufpatin auftrat.

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    • Manni1970
      Erfahrener Benutzer
      • 17.08.2017
      • 2396

      #3
      Hallo!

      Das protestantische Stift wurde auf Schloß Ober Tschirnau am 29.9.1815 für 10-12 adlige Fräuleins eröffnet. Sie selbst oder zumindest ihr Vater mußten Schlesier sein und sie durften höchstens noch 600 Mark Vermögen besitzen. Dort erhielten sie Wohnung, freien Lebensunterhalt und Geldunterstützung, mußten dafür aber die Mädchen der Stadt Tschirnau regelmäßig in weiblichen Arbeiten unterrichten. Zur weiteren Unterhaltung des Stiftes traten neben der anfänglich durch Karl Rudolph v. Lestwitz gemachten Stiftung noch die der Familien v. Prosch, v. Königsdorf und v. Tschammer hinzu. Wer aufgenommen wurde, entschieden zwei durch die kgl.-pr. Regierung in Breslau bestimmte Kuratoren.

      Die beiden Vorsteherinnen lassen sich ja in dem von Dir erwähnten Handbuch nachweisen. Wer aber die anderen 8-10 Fräuleins waren? Schwierig... Die Lestwitz'sche Stiftung erscheint ja im poln. Archivsystem mit einigen Signaturen - kennst Du sicher bereits, aber das sieht mir alles nicht zielführend aus. Angesiedelt war die Sache verwaltungsmäßig beim Reg.Bez. Breslau. Da müßte man verm. selbst den erhaltenen Bestand davon im Breslauer Staatsarchiv überprüfen

      Daß das irgendwo in einer Zeitschrift veröffentlicht wurde, wer also in das Stift eingetreten war, glaube ich weniger. Eine Tschirnauer Zeitung gab es m.E. nicht. Höchstens das Guhrauer Kreisblatt. Vl. ein protestantisches Kirchenblättchen?

      MfG
      Manni

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      • Kasstor
        Erfahrener Benutzer
        • 09.11.2009
        • 13440

        #4
        Hallo,

        1860 jedenfalls noch nicht: https://books.google.de/books?id=nVg...ydlitz&f=false

        Grüße

        Thomas
        FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

        Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

        Kommentar

        • Manni1970
          Erfahrener Benutzer
          • 17.08.2017
          • 2396

          #5
          Hallo Thomas,

          wunderbar, dann haben wir einen ersten Anhaltspunkt. Der v. Lestwitz war Johanniter-Ordens-Ritter, deshalb die Veröffentlichung in dem von Dir gefundenen "Vereinsblatt". Ich vermute aber, das wird eine einmalige Sache gewesen sein.

          Ich kann noch die neun Damen beisteuern, die bei der Eröffnung 1815 im Stift waren:

          Anna Catharina [andere Quelle: Elisa] v. Schkopp geb. v. Briesau, Äbtissin, *~1753, + 28.11.1829
          Charlotte (Sophie) v. Festenberg-Packisch, Priorin
          Franziska (Josephine Barbara Sigonda Caroline) Gräfin v. Haslingen, * 13.8.1783, + 1866.
          (Johanne) Caroline Sophie v. Meusingen
          Ernestine v. Tschirsky
          Charlotte Henriette Louise Caroline [Lotte] v. Wiersbitzky
          (Caroline) Ernestine v. Pogrell

          MfG
          Manni

          Nachtrag:
          Erst hat man kein Glück und dann kommt noch Pech hinzu ...

          Im GStA Berlin gibt es den Bestand "Das von Lestwitz'sche Fräuleinstift zu Ober-Tschirnau", aber gerade der Band 3, 1847-1875 fehlt:


          Vl. doch hier - 1811-1894:
          Zuletzt geändert von Manni1970; 25.10.2022, 23:53.

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          • Kowalewski
            Erfahrener Benutzer
            • 28.08.2017
            • 156

            #6
            Hallo Kasstor und Manni,
            ich danke Euch für Eure tollen Beiträge! Bei der Durchsicht der StA-Sterberegister 1908 bis 1913 für Tschirnau fand ich neben meiner Ururgroßtante nur eine weitere dort verstorbene Stiftsdame (v. Poser).

            Vielleicht kam meine Ururgroßtante Luise v. M. erst spät in das Stift; vielleicht, nachdem eine Hochzeit unwahrscheinlich wurde?! Von meinem Urgroßonkel Günther von Michaelis ist ein Brief an meinen Urgroßvater aus dem Jahr 1891 überliefert. In diesem heißt es (Fehler im Original): "Samstag habe ich Visite bei Vaters Schwester im Kreise Gohrau gemacht. Sie ist eine gebäugte Frau und ihr Warzenkuss brachte mir Unbehagen."

            Diese Passage könnte sich auf Luise v. M. beziehen. Ich kann jedoch nicht ausschließen, dass noch eine andere Schwester im Kreis Guhrau lebte, da ich von drei weiteren Schwestern keine Informationen nach 1858 habe:
            - Malwine Agnes Tugendreich von Michaelis, * Königsberg 20.4.1830
            - Adelheid Ottilie Rosalie von Michaelis, * Königsberg 4.9.1832
            - Juliane Charlotte Tugendreich von Michaelis, * Königsberg 3.4.1835
            Alle drei lebten noch am 1.5.1858 (Todestag des Vaters August von Michaelis).

            Vielleicht ist meine Annahme, Luise könne keine Augenweide gewesen und deshalb in das Damenstift gegangen sein etwas despektierlich, aber zumindest eine für mich logische Erklärung
            Zuletzt geändert von Kowalewski; 26.10.2022, 08:33.

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