In welchen Schriftarten sind die Briefe verfasst?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Skandinavierin
    Benutzer
    • 07.01.2019
    • 45

    [gelöst] In welchen Schriftarten sind die Briefe verfasst?

    Quelle bzw. Art des Textes: Brief/Feldpost
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1940
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Grafschaft Bentheim; Hamburg


    Hallo liebe Schriftexperten,

    ich möchte mal eine etwas andere Anfrage stellen, und zwar habe ich fünf Briefe, von denen ich lediglich wissen möchte, in welcher Schriftart sie verfasst wurden: Sütterlin, Kurrent, Offenbacher oder eventuell eine andere?
    Ich hoffe, dass ich in diesem Unterforum richtig bin.

    Meine Vermutungen:

    Brief 1: ganz schwer, da habe ich keine Vermutung.
    Brief 2 und 3: sehen sich recht ähnlich. Könnte von den Buchstaben her Sütterlin sein, aber das erscheint mir hier zu wenig rundlich, sondern eher wie Offenbacher.
    Briefe 4 und 5: sehen sich auch sehr ähnlich. Aufgrund der starken Rechtsneigung würde ich auf Kurrent tippen.

    Was sagt ihr zu den Schriftarten? Um welche handelt es sich hier und woran kann man das genau festmachen?
    Ist es überhaupt möglich, das so genau zu bestimmen oder gibt es auch Mischformen?

    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.
    Skandinavierin
    Angehängte Dateien
  • Feodora
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2014
    • 185

    #2
    Also 1-4 würde ich sagen Sütterlin bei dem 5. würde ich sagen nicht mehr rein Sütterlin
    LG Feodora

    Meine losen Enden:
    Maria Siska, *1895
    in Cronaus, Groß Stürlack -+1979 Lünen
    Sohler, Johann Heinrich Sohler, Schuhmachermeister, * Siegen-Hardt 2.7.1780
    Hartmann, Heinrich Ernst, Kleinhändler, * Kurtenbach 12.9.1758, + 24.4.1819 oo 6.10.1784 Elisabeth Holländer

    Johann Henrich
    Hüschemenger Drabenderhöhe 1745 (err.) ‪- 22.03.1807
    oo Elisabeth Wagner Elsenroth 07.10.1742 - ‪ 24.03.1791
    Nocker, Joseph, * Langhecke, Hessen-Nassau 1654 oo 1677 Elisabeth Hochleider, Tyrol

    Kommentar

    • Xtine
      Administrator
      • 16.07.2006
      • 28378

      #3
      Hallo,

      1 u. 5 in einer eigenwilligen Handschrift, basierend auf Sütterlin/Kurrent
      2 u. 3 Sütterlin
      4 eher Kurrent oder Koch-Hermsdorfer

      Zitat von Skandinavierin Beitrag anzeigen
      [
      ...oder gibt es auch Mischformen?
      Natürlich gibt es Mischformen, oder schreibst du die Buchstaben wie aus dem Lehrbuch? Ich nicht. Jeder entwickelt doch seine eigene Handschrift.
      Viele Grüße .................................. .
      Christine

      .. .............
      Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
      (Konfuzius)

      Kommentar

      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 15113

        #4
        Hallo,
        Brief 3 ist eindeutig Sütterlin, und keine Offenbacher.
        Bei Offenbacher wären die Ober- und Unterlängen kürzer als die mittlere Buchstabenebene.
        Bei Sütterlin dagegen besteht das Verhältnis 1:1:1

        Hier gut zu sehen was ich meine: https://upload.wikimedia.org/wikiped...in_SlgKiJu.jpg
        Viele Grüße

        Kommentar

        • AKocur
          Erfahrener Benutzer
          • 28.05.2017
          • 1371

          #5
          Hallo,

          Warum sollte es keine Mischformen geben? Wer nach der Schulzeit weiter häufig schreibt, entwickelt seine Handschrift ja weiter und kann, durch Einflüsse anderer Schriftarten, natürlich auch einzelne Buchstaben adaptieren und dadurch eine persönliche Mischform.

          Zum Unterscheiden sucht man nach den Buchstaben, die nicht gleich/ähnlich sind, sondern eben abweichend.
          Z.B. wird in der Offenbacher Schrift das kleine p anders geschrieben als in Kurrent und Sütterlin. In Kurrent werden das kleine a, o und g oben geschlossen geschrieben, bei Sütterlin oben offen. Am besten mal die Buchstabentafeln der Schriften vergleichen (es gibt ja noch mehr Unterschiede) und nach solchen unterscheidenden Buchstaben dann im Text Ausschau halten.


          Meine Tipps für die Briefe sind:
          1. Sütterlin
          2. ich sehe Elemente von Sütterlin und Offenbacher, Mischform?
          3. sehr klares Sütterlin
          4. Kurrent
          5. ebenfalls Kurrent

          LG,
          Antje

          Kommentar

          • Skandinavierin
            Benutzer
            • 07.01.2019
            • 45

            #6
            Vielen Dank für eure vielen guten Hinweise und Erklärungen, das hilft mir sehr weiter!

            Kommentar

            • Xtine
              Administrator
              • 16.07.2006
              • 28378

              #7
              Hallo,

              Zitat von AKocur Beitrag anzeigen
              . In Kurrent werden das kleine a, o und g oben geschlossen geschrieben, bei Sütterlin oben offen.
              also in oben genanntem Buch sind ja auch Schrifttafeln, dort sind die Buchstaben in Kurrent auch offen!
              Viele Grüße .................................. .
              Christine

              .. .............
              Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
              (Konfuzius)

              Kommentar

              • AKocur
                Erfahrener Benutzer
                • 28.05.2017
                • 1371

                #8
                Ja stimmt, "geschlossen" ist wohl nicht völlig korrekt. Ich meine auch mich an "nur leicht geöffnet" als Anweisung für Kurrent erinnern zu können, finde aber leider meine Unterlagen dazu gerade nicht Auf jeden Fall sollten die Öffnung in Sütterlin deutlicher ausfallen, während sie bei Kurrent Richtung geschlossen tendiert.
                Ich hab mal illustriert, was ich meine (Anhang).

                Aber das heißt natürlich nicht, dass ein Kurrentschreiber diese Buchstaben nicht auch deutlich geöffnet schreiben konnte oder ein Sütterlinschreiber sie auch geschlossener schreiben konnte, genauso, wie auch jeder andere Aspekt einer Schrift im persönlichen Schriftbild mehr oder weniger vom Ideal abweichen konnte. Für eine Schriftanalyse würde ich daher immer empfehlen, nach mehreren Aspekten zu schauen.

                Und selbst dann, wie man ja hier schön an den Beispielen sieht, wird es immer persönliche Varianten geben, bei denen man nicht einfach sagen kann, welche Schriftart es eigentlich ist. Und lesen kann man sie ja, wenn man mal eine Variante gelernt hat, sowieso alle.

                LG,
                Antje
                Angehängte Dateien

                Kommentar

                • Xtine
                  Administrator
                  • 16.07.2006
                  • 28378

                  #9
                  Zitat von AKocur Beitrag anzeigen
                  ....., wird es immer persönliche Varianten geben, bei denen man nicht einfach sagen kann, welche Schriftart es eigentlich ist. Und lesen kann man sie ja, wenn man mal eine Variante gelernt hat, sowieso alle.
                  Genau!
                  Es ist ja auch völlig wurscht, wie die Schrift heißt, Hauptsache man kann es lesen.
                  Viele Grüße .................................. .
                  Christine

                  .. .............
                  Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                  (Konfuzius)

                  Kommentar

                  Lädt...
                  X