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Zitat:
Man kann die längst vergessene Telefonnummer der Großmutter in einem alten Telefonbuch recherchieren? Zitat:
In der DDR wurden gewichtigere Dinge die eigene Bevölkerung und die Sowjettruppen betreffend unter den Tisch gekehrt, als die Geburt eines Kindes (beispielsweise Unfälle mit Todesfolge oder Verbrechen). Zur Stasi Anfang der 1950er Jahre kann man an anderer Stelle nachlesen. Verzeih bitte meinen bissigen Kommentar, aber auf Forumsebene kann das Thema ohne weitere sinnvolle Recherchen von Seiten der Interessentin nicht weiterverfolgt werden und daran ändern auch kilobyteweise Text nichts. Reine Familiengeschichtsforschung ist das Thema sowieso nicht. A. |
#32
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Guten Tag 'Acanthurus',
vielen Dank für den wie Sie schreiben 'Verzeih bitte meinen bissigen Kommentar'. Ich bin dankbar, wenn ich etwas dazulernen kann. Daher auch Ihnen vielen Dank für Ihre Antworten. Ich bin es gewohnt mit 'ungewöhnlichen Kommentaren' umzugehen. Das lernt man mit der Zeit. PS: Darf ich fragen ob Sie Taucher sind ? http://de.wikipedia.org/wiki/Echte_Doktorfische Geändert von Saure (10.08.2013 um 12:45 Uhr) |
#33
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Vater war russischer Soldat
An Alle, die bisher geantwortet haben !
Ich bin ziemlich überrascht über diesen regen Austausch in dieser Sache. Ich darf mich als Hauptbeteiligte hier erst einmal einschalten. Meine Cousine, Mini74, hat freundlicherweise für mich in diesem Forum eine Anfrage gestellt. Um also Alle zu informieren, ich bin diejenige, die ihren russischen Vater sucht. Als Ahnenforscherin in eigener Sache bin ich schon seit mehr als 22 Jahren unterwegs und weiß natürlich anhand der minimierten Angaben, dass meine Suche nach meinem Vater ziemlich ausweglos ist. Aber nun zu den eigentlichen Fakten, die ich hier nennen möchte – und teilweise muss ich sie auch korrigieren. Einiges wird sich wiederholen, was hier im Forum bereits diskutiert wurde - so bitte ich um Entschuldigung dafür. Des Weiteren möchte ich hier weitere hitzige Diskussionen vermeiden ! Rotes Kreuz Ich habe seinerzeit NUR das Deutsche Rote Kreuz kontaktiert. Ohne Erfolg. Werde dieses aber mit dem Internationalen Roten Kreuz nachholen. Danke f. den Tipp. Russische Botschaft Berlin Vor vielen Jahren bin ich bei der Russischen Botschaft vorstellig geworden. War ein kleines Abenteuer. Wie auch immer, ein netter Beamter nahm sich meiner an und teilte mir mit, dass die Archive nicht gepflegt werden und darum für Einsichtnahmen auch nicht geeignet sind. Geburtsurkunde In meiner Geburtsurkunde ist der Vater als unbekannt angegeben. Taufe Ich bin nicht getauft worden, also gab es auch keine Konfirmation. Meine Taufe habe ich erst als Erwachsene durchführen lassen. Somit entfallen alle Kirchenbucheinträge, da nicht existent. Geburtsdatum Ich bin im August 1955 in Wismar geboren worden. Also bin ich kein Kind der 45/46-er Jahre. Ein Jahr später sind meine Großeltern, mit zwei ihrer Kinder (darunter meiner Mutter) und meinerseits über die damalige Interzonengrenze nach Bremen geflohen. Adoption / Vormundschaftsgericht Ich bin zwar bei meinen Großeltern aufgewachsen aber ich bin NICHT von meinen Großeltern adoptiert worden ! Meine Mutter hatte noch immer die elterliche Gewalt nach § 1705 BGB. Ich vermute, dass zwischen Mutter (meine Großmutter) und Tochter (meine Mutter) ein „Deal“ vereinbart wurde, da meine Mutter vorzog, nach Süddeutschland zu ziehen, um dort ein neues Leben anzufangen. Diese Annahme von mir bestätigt z.B., dass eine offizielle Attestierung meiner Mutter nötig war, dass eine Einschulung um ein Jahr meinerseits aus gesundheitlichen Gründen verschoben werden musste. Des Weiteren erinnere ich mich an jährliche Besuche von „Damen“ des Vormundschaftsgerichts, die mich mit den berühmten Fragen überhäuften, ob es mir gut ginge usw. Wie auch immer, ich habe Kontakt zu der Vormundschaftsbehörde in Bremen aufgenommen, um Einsicht in die Akten zu erhalten. Allgemeines Es ist richtig, dass Offiziere nicht einkaserniert wurden, sondern privat untergebracht waren. Dies wurde von meiner Großmutter als Zeitzeugin bestätigt. Darum hatten Offiziere ja auch Kontakt zur Bevölkerung und somit wurden letztendlich „Russenkinder“ erst möglich. Steckbrief zu meinem Vater Name: Victor Nachname: unbekannt geboren: zwischen 1930 - 1932 (geschätzt) Ausbildung: Offiziersausbildung an der Offiziersakademie in Odessa Erste Stationierung: Wismar In Frage kommende Einheiten: -288. Rotbanner-Garde-MOT.-Schützenregiment „Kischinjowskyj“ -199. Rotbanner-Garde SFL-Artillerieregiment „Brandenburgskyj“ beide Regimenter waren von 1945 – 1993 in Wismar stationiert -42. Bataillon der chem. Abwehr der 94. Garde-MOT.-Schützendivision -Transportkommandantur -104. Hafenkommandantur -62. Militärkommandantur -1083. Funktechnische Aufklärungszentrum (oben genannte Einheiten waren ab Mitte 1950 stationiert) Ich vermute, dass mein Vater den erst beiden genannten Einheiten angehörte. Lt. Herrn Dr. Wenzke, Militärgeschichtliches Forschungsamt in Potsdam, mit dem ich Kontakt aufgenommen hatte, werden alle Unterlagen über sowjetische Einheiten in Russland geführt, wahrscheinlich im Militärarchiv in Podolsk. Des Weiteren zitiere ich ihn hier: „Konkrete Angaben über die Dislozierung der Truppenteile und Einheiten der Sowjetarmee in der SBZ/DDR zu finden, ist relativ kompliziert, weil wir über keine schriftlichen Originalhinterlassenschaft der Sowjetarmee verfügen.“ Damit ist für mich eindeutig klar, dass eine Suche in einem Archiv – wo auch immer dieses sich befinden sollte - schon mal mehr als schwierig ist. Familiärer Hintergrund: Victor hatte einen Cousin namens Alexander, der offensichtlich ebenfalls an der Offiziersakademie Odessa ausgebildet wurde. Beide wurden zu ihrer ersten Stationierung nach Wismar berufen, vermutlich im Jahre 1954. Victor wurde nach Bekanntwerden der Schwangerschaft sofort strafversetzt, verrmutlich zurück nach Russland im Frühjahr 1955 (geschätzt). Noch vor meiner Geburt wurde meine Großmutter vom deutschen Verbindungsoffizier und dem russischen Kommandanten aufgesucht. Man schlug vor, das Kind zur Adoption in Russland freizugeben und versicherte, dass es in eine gute Familie kommen würde. Es wurde ein Angebot von 1000 Mark ausgesprochen, was meine Großmutter nicht akzeptierte. Dies geschah, da meine Mutter zu dem damaligen Zeitpunkt unter 18 Jahre alt war. Dieses Zusammentreffen muss also vor Februar 1955 (Geburtsmonat meiner Mutter) stattgefunden haben. Was den deutschen Verbindungsoffizier betrifft, habe ich mittlerweile durch meine Cousine erfahren, dass es zur damaligen Zeit keine deutschen Verbindungsoffizier gab, was ich mir schwer vorstellen kann, denn nach militärischem Interventionsrecht ist das Militär dazu verpflichtet in Konfliktfällen einzugreifen respektive zu vermitteln und zu schlichten. Wie auch immer, man braucht letztendlich eine Person, die bereit ist, in verstaubten Archiven fern in Russland nach entsprechenden Daten zu suchen und natürlich der russischen Sprache firm ist. Dazu muss man erst einmal wissen, wo sich dieses Archiv befindet. Fängt man also in Odessa an oder in Podolsk ? Um die passenden Daten herauszufinden, bedarf es nach meiner Meinung nach Jahre. Wenn mein Vater bei seiner Ausbildung damals ca. 24 Jahre alt war, ist er heute ca. um die 80 Jahre alt. Es ist fraglich, ob er überhaupt noch lebt. Ich danke nochmals für die vielen Beiträge und Ideen ! Viele Grüße Victoria Geändert von Somerset House (12.08.2013 um 06:59 Uhr) |
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Guten Morgen Victoria,
vielen Dank für Ihre ausführlichen Angaben. Hierzu nochmal meinen Hinweis von oben: 'kann sie ja ihre Suche in Rußland oder anderen Staaten der damaligen Sowjetunion ausdehnen.' Was macht Sie so sicher, dass Sie Ihren Vater nur in Rußland suchen müssen und nicht in anderen Staaten der damaligen Sowjetunion ? Da Sie schreiben: 'Meine Taufe habe ich erst als Erwachsene durchführen lassen. Somit entfallen alle Kirchenbucheinträge, ...', wissen Sie also ganz genau, das Ihre Taufe in dem Kirchbuch dieser Kirche nicht schriftlich festgehalten wurde. Mal sehen, was unser Pastor dazu sagt. Geändert von Saure (12.08.2013 um 10:03 Uhr) |
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Alle, auch Erwachsenentaufen werden im Kirchenbuch eingetragen. Für den erwachsenen Täufling steht im Eintrag allerdings nichts, was er nicht selber schon wusste.
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Und Victoria kann sich nur an Stellen wenden, wo sie zurzeit Anhaltspunkte hat. Das die eine Stadt in Russland und die andere in der Ukraine liegt, wird ihr schon bekannt sein. Sie sucht schließlich nicht erst seit heute. Gruß Joanna |
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Hallo....
Ping - pong, ping - pong - ein Schmetterball jagt den anderen. Wie im Bundestag... @Somerset: Schön, daß du die Angelegenheit jetzt mal mit den Fakten unterlegt hast. Da kann man ja viel mehr draus erkennen. Die meisten haben ja schon nützliche Vorschläge gemacht. Jetzt habe ich mal einen ganz profanen Vorschlag, falls noch nicht unterbreitet bzw. geschehen: Da deine Mutter ja nicht auskunftsbereit ist, könntest du versuchen über ihre damaligen Freundinnen etc. etwas herauszubekommen. Junge Mädchen können doch ihre erste große Liebe (wie ich vermute), die auch noch geheim bleiben muß (weil verboten), mit Sicherheit NICHT für sich behalten. Sie muß mit jemandem darüber gesprochen haben. Vielleicht finden sich dort noch neue Erkenntnisse. Eine weitere Möglichkeit wäre es vielleicht herauszufinden, ob es heute noch militärische Partnerschaften gibt. Zumindestens hier (bei uns im Westen) gibt es nach wie vor Partnerschaften zwischen deutschen und alliierten Truppen. In der Zeitung liest man häufiger von Treffen zu irgendwelchen Jahrestagen, Kranzniederlegungen, Ehrenmaleinweihungen etc. Eventuell kann darüber Kontakt hergestellt werden zu Zeitzeugen. Auch dein Vater wird bestimmt über dich, auch wenn er dich nicht kennen lernen konnte, gesprochen haben. Außerdem gibt es die Möglichkeit internationale Suchanzeigen aufzugeben. Leider weiß ich nicht mehr, wo. Wer weiß das??? War das beim IRK? LG und gib die Hoffnung nicht auf Econ |
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Guten Morgen Econ,
ich finde Ihren Vorschlag gut: 'Eine weitere Möglichkeit wäre es vielleicht herauszufinden, ob es heute noch militärische Partnerschaften gibt. Zumindestens hier (bei uns im Westen) gibt es nach wie vor Partnerschaften zwischen deutschen und alliierten Truppen. In der Zeitung liest man häufiger von Treffen zu irgendwelchen Jahrestagen, Kranzniederlegungen, Ehrenmaleinweihungen etc. Eventuell kann darüber Kontakt hergestellt werden zu Zeitzeugen. Auch dein Vater wird bestimmt über dich, auch wenn er dich nicht kennen lernen konnte, gesprochen haben.', und würde deshalb in der Zeitschrift 'Kameraden' eine entsprechende Suchanzeige aufgeben. PS: Dies in eigener Sache zum Thema Streitkultur: http://www.zeit.de/gesellschaft/2012...ltur-editorial |
#39
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@Somerset House: Danke für die Übersicht der bisherigen Recherchen. Das ist nicht nur eine gute Grundlage für weitere Ideen in Ihrer Sache, sondern auch vorbildlich für Anfragen im Forum überhaupt. Ich habe eine persönliche Nachricht an Sie geschickt, bitte schauen Sie oben rechts unter "persönliche Nachrichten".
@econ: Ich halte diesen Weg die DDR betreffend nicht für realistisch. Abgesehen von Zeremonien, Propagandaveranstaltungen oder manchem Kuhhandel gab es im Vergleich eher weniger Kontakt. Aktive, freiwillige Partnerschaften sind mir nicht bekannt und dürften eine Ausnahme darstellen. Das Verhältnis hatte einen ganz anderen Charakter. A. Geändert von Acanthurus (12.08.2013 um 14:47 Uhr) |
#40
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Zitat:
Wenn es vielleicht diese Partnerschaften zwischen den Truppen NICHT gibt, so gibt es vielleicht russische Veteranen-Clubs oder sowas, die man kontaktieren könnte. Eigentlich stehen die Zeichen doch auf Völkerverständigung...oder nicht??? LG von Econ Geändert von econ (12.08.2013 um 20:20 Uhr) Grund: ein Wort vergessen - ein extrem wichtiges!!! |
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