FN Schnegula

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  • Schneeammer
    Erfahrener Benutzer
    • 11.09.2010
    • 522

    FN Schnegula

    Familienname (bitte für jeden FN ein gesondertes Thema erstellen):
    Zeit/Jahr der Nennung: 18. u. 19. Jh.
    Ort/Region der Nennung:Berlin, Neumark, Niederschlesien, Posen


    Hallo, ihr Lieben!

    Seit ich mit der Ahnen- und Familienforschung angefangen, haben mich
    auch stets die Herkunft und die Bedeutung der Nachnamen meiner Ahnen
    beschäftigt und interessiert. Zu den von mir bisher ermittelten Namen
    konnte ich bis heute immer relativ befriedigende Aussagen bezüglich der
    Bedeutung und Herkunft finden, lediglich bei meinen eigenen FN gestaltet
    sich die Sache schwieriger als zunächst gedacht. Zwar habe ich bereits
    eine eigene Theorie und hier auch schon geäußert, aber mich würden
    trotzdem Eure Meinungen dazu interessieren.

    Laut Geogen gibt es zwei Telefoneinträge für den Namen Schnegula in B
    und BRB. Hinter diesen beiden verbergen sich meine Tante und mein Opa.
    Meine Eltern, ich und meine sieben Geschwister sowie meine Oma
    erscheinen dort nicht. Außerdem weiß ich durch eigene Recherchen, dass
    es noch eine weitere Familie Schnegula in Müncheberg gibt, die eine
    Tankstelle betreiben und ebenfalls nicht miteinfließen. Weitere "Varianten"
    sind Schnegulau (15), Schnegule (7), Schnigula (4) und historisch u. a.
    Schneegul(l)a, Schnegola, Schnegulei, Schnögula und dutzende andere.
    Ich nehme an, dass mein FN slawischer, höchstwahrscheinlich sogar poln.
    Herkunft ist, da meine Vorfahren aus dem dt.-poln. Kontaktraum stammen
    (Schlesien) und er sich vermutlich vom poln. Śneguła, eine seltene Variante
    von Śnieguła ableitet, was übersetzt wie Schneeammer bedeutet.
    Soviel nun zu meiner These. Was meint Ihr dazu?

    Schönen Sonntag wünsche ich Euch allen noch und einem sonnigen Gruß
    von der Schneeammer
    Suche nach Daniel Gottlieb Schnegula, *r. 27.5.1795, Schlesien?
    Johann Friedrich Zühlsdorf, * ca. 1800 im Krs. Saatzig?
    Jacob Ziurawski, * ca. zw. 1821 und 1828, Bergfriede
    Otto Walter Finkeisen, * 3.7.1899 in Löwenstein
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #2
    Hallo Schneeammer,

    Deine Deutung ist ganz sicher korrekt. Das Slawische Sn- dürfte in Schn- eingedeutscht sein, damit es für Deutschssprachige leichter aussprechbar ist. Solche Eindeutschungen findet man in Schlesien oft bei Namen. Im Jahrbuch für slawische Literatur, Kunst und Wissenschaft von J. E. Schmaler ist Snĕgula zwar mit Gimpel erklärt, aber das Snĕ leitet sich auch in den slawischen Sprachen von Schnee ab. Nun müsste man sich vielleicht noch mit einem polnischen Vogelexperten auf die Suche machen, ob in früheren Zeiten der Gimpel zum Schneevogel gemacht wurde oder ob es sich tatsächlich um eine Schneeammer handelt, ich würde auch eher Schneeammer denken.

    Der Name Snegula findet sich schon im 14. Jh. in Breslau als weiblicher Personenname im Zusammenhang mit der heiligen Hedwig von Schlesien (Herzogin Hedwig von Andechs). Snegula litt beim Sammeln von Haselnüssen an plötzlicher Taubheit an Zunge und Händen. Sie wurde, nachdem der Zustand anhielt, an das Grab der heiligen Hedwig gebracht und ward von der Taubheit geheilt. Heute würde man eher sagen, sie sollte vielleicht lieber keine Haselnüsse essen, wenn sie darauf allergisch ist .

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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    • Schneeammer
      Erfahrener Benutzer
      • 11.09.2010
      • 522

      #3
      Hallo Hina,

      herzlichen Dank für Deine rasche Antwort. Für die Schneeammer spricht auch, wenn
      ich dem Namen Schnegula in seine einzelnen Bestandteile zerlege, nämlich Schneg +
      ula, nicht Schne + gula wie ich einmal vermeintlich annahm und dasselbe mit Śnieguła
      tue, also Śnieg (Schnee) + das poln. Suffix -uła. Das "i" wird wohl im Laufe der Zeit
      verloren gegangen sein und aus dem Ś wurde wie von Dir bereits geschrieben SCH.
      Habe aus Neugierde Śnieguła bei Google Translater eingeben und der Name klingt
      wie Schniegula, wobei die weibliche Stimme eigentlich genau genommen
      "Chnieguwa" sagt, wenn ich mich nicht verhört habe. Soviel erst einmal dazu.

      Wenn sich der FN tatsächlich vom Vogelnamen Gimpel bzw. der Schneeammer
      ableitet, handelt es sich dann demnach um einem (Berufs-) Übernamen, die
      auf eine charakterliche oder äußerliche Eigenart des ersten Namensträgers
      anspielen oder um einem Vogelfänger/händler bzw. einem Personennamen
      wie oben in der Legende beschrieben!? Eventuell käme ebenfalls ein
      Hausname infrage??

      Liebe Grüße von der ratlosen Schneeammer
      Zuletzt ge?ndert von Schneeammer; 03.04.2011, 23:59.
      Suche nach Daniel Gottlieb Schnegula, *r. 27.5.1795, Schlesien?
      Johann Friedrich Zühlsdorf, * ca. 1800 im Krs. Saatzig?
      Jacob Ziurawski, * ca. zw. 1821 und 1828, Bergfriede
      Otto Walter Finkeisen, * 3.7.1899 in Löwenstein

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      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4661

        #4
        Hallo Schneeammer,

        in Polen sind solche Namen oftmals Scherz- oder auch Spottnamen. Davon gibt es sehr viele und oftmals enden sie auf -a. Vielleicht pfiff der Namensträger gerne und schön. Berufsübernamen findet man hauptsächlich bei handwerklichen Berufen, auf die man etwas gab. Vogelfänger und -händler galten zwar nicht direkt als Unehrbare, waren aber immer hart an der Grenze dazu. Ich glaube eher nicht, dass eine Familie einen solchen Namen unbedingt führen und weitergeben wollte. Dagegen ist der Name für einen fröhlichen musikalischen Gesell doch eher denkbar. Und der weibliche Vorname leitete sich ganz bestimmt auch von dem Wunsch nach einer hübschen Stimme der Namensträgerin ab. Der Familienname kann übrigens durchaus auch ein Matronym sein, also ein Name, der sich vom weiblichen Personennamen ableitet. Kommt zwar nicht so oft vor wie Patronyme, also Ableitungen von männlichen Personennamen, ist aber auch nicht ganz selten.

        Viele Grüße
        Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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        • Szillis-Kappelhoff
          Erfahrener Benutzer
          • 08.03.2006
          • 345

          #5
          ????
          * http://www.onomastik.com/forum/viewt...ight=schnegula

          Beate

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          • Johannes v.W.
            Erfahrener Benutzer
            • 02.05.2008
            • 1150

            #6
            Hallo Schneeammer

            Das gestrichene polnische "ł" wird tatsächlich wie ein englisches "w" (wie in "water") gesprochen, bleibt aber ein L. Und wurde auch nach meiner Erfahrung ins Deutsche immer als ein L übersetzt oder transkribiert. Bei den polnischen Namen, die genau wie bei uns beim Aufschreiben einer gewissen Schwankungsbreite unterlagen, fand ich oft, daß "ł" und "l" recht variabel sind.

            Der Name Snegula, zumindest der genannte weibliche Vorname, könnte aber statt aufs hübsche Vogelkonzert , vielmehr auf das schneeweiße Gefieder der Schneeammer anspielen. Die schneeweiße Hautfarbe war für lange Zeit der Inbegriff eines Schönheitsideals.

            Viele Grüße
            Johannes

            Nachtrag: Hallo Frau Szillis-Kappelhoff, sehe jetzt erst ihren Beitrag und Link. Da war es ja schon alles gelöst....
            Zuletzt ge?ndert von Johannes v.W.; 04.04.2011, 18:27.
            Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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            • Hina
              Erfahrener Benutzer
              • 03.03.2007
              • 4661

              #7
              Ich liebe diese Doppelpostings quer durchs Netz auch nicht sonderlich. Hatte dort auch vorher nicht nachgeschaut. Zumindest wäre es von den Anfragern recht freundlich, wenn sie darauf hinweisen würden, dass sie an anderer Stelle bereits umfassend aufgeklärt wurden, sich aber über eventuelle Ergänzungen freuen würden. Dann brauchen wir nicht jedesmal wieder mit dem Urschleim anfangen.

              Lieber Johannes, das weiße Gefieder als Zeichen für Schönheit ist in der Tat noch überzeugender als ein trällerndes Vögelchen . Mit den Personennamen ist es wie mit den Wappen. Wer weiß, was sich so mancher dabei gedacht hat .

              Viele Grüße
              Hina
              "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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              • Schneeammer
                Erfahrener Benutzer
                • 11.09.2010
                • 522

                #8
                Hallo, allerseits!

                An Hina:

                In meiner Eingangsmaill habe ich bereits erwähnt, dass ich die Theorie schon woanders geäußert habe
                und um Meinungen und Ergänzungen bitte. Zudem bin ich nicht der Ansicht, dass ich dort umfassend
                aufgeklärt wurde und alle Zweifel beseitigt sind, nur mal so nebenbei bemerkt. Und es ist nichts Falsches
                oder Schlechtes daran nochmal eine Anfrage in einem anderen Forum zu stellen und sich neue Anregungen
                einzuholen. Es kann ja eventuell sein, dass ich seitdem neue Erkenntnisse habe. Außerdem habe ich in meiner
                ersten Nachricht, genau auch dass wiedergeben, was ich aus dem Link von Beate am wahrscheinlichsten halte.
                Kann also die Aufregung nicht ganz nachvollziehen.

                Liebe Grüße von der missverstandenen Schneeammer
                Zuletzt ge?ndert von Schneeammer; 04.04.2011, 20:09.
                Suche nach Daniel Gottlieb Schnegula, *r. 27.5.1795, Schlesien?
                Johann Friedrich Zühlsdorf, * ca. 1800 im Krs. Saatzig?
                Jacob Ziurawski, * ca. zw. 1821 und 1828, Bergfriede
                Otto Walter Finkeisen, * 3.7.1899 in Löwenstein

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                • Hina
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.03.2007
                  • 4661

                  #9
                  Nun, ich habe da oben gelesen, dass DU bisher eine EIGENE Theorie hast.
                  Aber Schwamm drüber. So findet der Name dann auch Eingang in unserem foreneigenen Namensindex und das hat ja auch Vorteile für Suchende .

                  Viele Grüße
                  Hina
                  "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                  • Schneeammer
                    Erfahrener Benutzer
                    • 11.09.2010
                    • 522

                    #10
                    Okay, da habe ich mich wohl es etwas missverständlich und unpassend ausgedrückt, eigentlich ist es eine Gemeinschaftsarbeit gewesen.

                    Schöne Grüße, Schneeammer
                    Suche nach Daniel Gottlieb Schnegula, *r. 27.5.1795, Schlesien?
                    Johann Friedrich Zühlsdorf, * ca. 1800 im Krs. Saatzig?
                    Jacob Ziurawski, * ca. zw. 1821 und 1828, Bergfriede
                    Otto Walter Finkeisen, * 3.7.1899 in Löwenstein

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